Crowdwork
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Crowdwork
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 525
(2021)
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Stefan Kreß studierte von Oktober 2012 bis Juli 2017 Rechtswissenschaft mit dem Schwerpunkt Arbeits- und Sozialrecht an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Von August bis Dezember 2017 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter im arbeitsrechtlichen Bereich einer Wirtschaftskanzlei in Frankfurt am Main. Seit Januar 2018 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Sozialrecht der Justus-Liebig-Universität Gießen. Im Mai 2020 hat er im Bezirk des OLG Frankfurt am Main seinen juristischen Vorbereitungsdienst angetreten. Im September 2020 wurde er an der Justus-Liebig-Universität Gießen promoviert.Abstract
Digitale Plattformen ermöglichen es, Aufgaben gegenüber einer Vielzahl von Personen (sog. Crowdworkern) auszuschreiben, um zügig und kostengünstig Ergebnisse geliefert zu bekommen. Die rechtlichen Vorgaben, die dabei zugunsten von Crowdworkern greifen, sind noch nicht abschließend erforscht. Der Autor betrachtet die verschiedenen Geschäftsmodelle und die AGB der Plattformbetreiber und beleuchtet den rechtlichen Status der Crowdworker. Er veranschaulicht, dass Crowdworker zumeist selbständig tätig werden, oft aber auch als arbeitnehmerähnliche Personen oder Heimarbeiter einzuordnen sind. Daneben beschreibt der Autor, inwieweit Crowdworker vor unangemessenen Vergütungen geschützt werden, welches Recht auf die regelmäßig grenzüberschreitenden Rechtsverhältnisse anwendbar ist und welche Gerichte im Streitfall international zuständig sind. Abgerundet werden die Ausführungen durch eine Analyse der sozialversicherungsrechtlichen Absicherung der Crowdworker.»Crowdwork«Digital platforms make it possible to put tasks out to tender to a large number of people (so-called crowdworkers) in order to get results delivered quickly and cost-effectively. The author explores the legal requirements that apply to the benefit of crowdworkers. In particular, he examines the legal status of these people in terms of labour law and social security.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
Kapitel 1: Untersuchungsgegenstand | 21 | ||
A. Begriffsbestimmung: Crowdwork | 23 | ||
B. Kategorisierung | 27 | ||
C. Praktische Umsetzung | 29 | ||
Kapitel 2: Rechtliche Bindungen | 34 | ||
A. Externe direkte Crowdwork | 34 | ||
I. Nutzung der Plattformen | 34 | ||
II. Aufgabenbearbeitung | 36 | ||
1. Erfolgsbasierte Wettbewerbe | 37 | ||
a) Preisausschreiben | 39 | ||
b) Abgrenzung zu den vertraglichen Schuldverhältnissen | 41 | ||
2. Zeitbasierte Wettbewerbe | 43 | ||
a) Abgrenzung anhand des objektiven Rechtsbindungswillens | 44 | ||
aa) Auslegung unter Berücksichtigung von Vertragsabschlussklauseln | 44 | ||
bb) Auslegung ohne Berücksichtigung von Vertragsabschlussklauseln | 45 | ||
b) Abgrenzung zwischen offerte ad incertas personas und Auslobung | 46 | ||
3. Gebotsbasierte Wettbewerbe | 47 | ||
B. Externe indirekte Crowdwork | 48 | ||
C. Interne Crowdwork | 52 | ||
Kapitel 3: Rechtlicher Status der Crowdworker | 55 | ||
A. Arbeitnehmerstatus | 55 | ||
I. Privatrechtlicher Vertrag | 57 | ||
II. Verpflichtung zur Leistung von Diensten | 57 | ||
III. Persönliche Abhängigkeit | 58 | ||
1. Vertragsbezeichnung | 58 | ||
2. Zeitliches und örtliches Weisungsrecht | 59 | ||
a) Zeitliche Weisungsfreiheit | 59 | ||
b) Örtliche Weisungsfreiheit | 60 | ||
c) Relativierung von zeitlicher und örtlicher Weisungsfreiheit | 61 | ||
3. Inhaltliches Weisungsrecht | 62 | ||
a) Berücksichtigung der Qualität der Aufgabenstellung | 62 | ||
b) Vorwegnahme von Weisungen in der Leistungsbeschreibung | 64 | ||
4. Eingliederung in die Arbeitsorganisation des Vertragspartners | 65 | ||
a) Verwendung eigener oder fremder Arbeitsmittel | 66 | ||
b) Einbindung in fremde Arbeitsabläufe | 67 | ||
c) Ständige Zusammenarbeit mit Beschäftigten des Auftraggebers | 68 | ||
d) Notwendigkeit der Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen | 69 | ||
5. Kontrollmechanismen | 69 | ||
a) Kontrollen während der Aufgabenbearbeitung | 69 | ||
b) Nachgelagerte Kontrollen | 70 | ||
6. Höchstpersönlichkeit der Leistungspflicht | 71 | ||
7. Unerhebliche Kriterien | 72 | ||
IV. Durchgängiges Arbeitsverhältnis | 74 | ||
V. Abgrenzung zur Arbeitnehmerüberlassung | 76 | ||
B. Arbeitnehmerähnliche Personen | 76 | ||
I. Wirtschaftliche Abhängigkeit | 77 | ||
II. Soziale Schutzbedürftigkeit | 80 | ||
C. Heimarbeiter im Sinne des § 2 Abs. 1 HAG | 81 | ||
I. Aktive Aufgabenzuweisung durch den Ausgeber von Heimarbeit | 82 | ||
II. Wirtschaftliche Abhängigkeit und soziale Schutzbedürftigkeit | 84 | ||
III. Erwerbsmäßige Arbeit | 88 | ||
IV. Allein oder mit seinen Familienangehörigen | 89 | ||
V. Selbstgewählte Arbeitsstätte | 89 | ||
VI. Im Auftrag von Gewerbetreibenden oder Zwischenmeistern | 90 | ||
VII. Verwertung der Arbeitsergebnisse durch den Auftraggeber | 91 | ||
Kapitel 4: AGB-Kontrolle und Vergütungsschutz | 92 | ||
A. AGB-Kontrolle | 92 | ||
I. Unternehmer im Sinne des § 14 Abs. 1 BGB | 93 | ||
II. Änderungen der AGB | 94 | ||
1. Änderungsvorbehalte | 96 | ||
2. Fingierte Erklärungen | 97 | ||
III. Bezahlung nach Art eines Preisausschreibens | 98 | ||
IV. Grundlose Ablehnung erbrachter Leistungen | 99 | ||
V. Pauschalierte Nacherfüllungsfristen | 99 | ||
VI. Nutzungsrechteeinräumungen | 100 | ||
1. Umfang der Nutzungsrechteeinräumung | 101 | ||
2. Vergütung der Nutzungsrechteeinräumung | 102 | ||
3. Übertragung der Nutzungsrechte | 104 | ||
VII. Kontaktverbote | 107 | ||
VIII. Sperrklauseln | 108 | ||
B. Vergütungskontrolle | 108 | ||
I. Wucher | 109 | ||
II. Wucherähnliche Rechtsgeschäfte | 113 | ||
Kapitel 5: Internationales Privat- und Zivilprozessrecht | 115 | ||
A. Anwendbares Recht | 115 | ||
I. Anwendbarkeit der Rom I-VO | 116 | ||
II. Rechtswahlklauseln im Anwendungsbereich der Rom I-VO | 118 | ||
1. Individualarbeitsverträge | 118 | ||
a) Unionsrechtlich autonomer Arbeitnehmerbegriff | 119 | ||
b) Einbeziehung arbeitnehmerähnlicher Personen und Heimarbeiter | 123 | ||
2. Verbraucherverträge | 124 | ||
3. Eingriffsnormen und ordre-public | 125 | ||
III. Keine Rechtswahl | 127 | ||
B. International zuständiges Gericht | 128 | ||
I. Keine Gerichtsstandsvereinbarung | 128 | ||
II. Gerichtsstandsvereinbarung | 130 | ||
Kapitel 6: Crowdworker in der Sozialversicherung | 132 | ||
A. Sozialversicherungsrechtlicher Status der Crowdworker | 132 | ||
I. Abhängige Beschäftigung | 133 | ||
II. Heimarbeiter im Sinne des § 12 Abs. 2 SGB IV | 137 | ||
III. Selbständige | 137 | ||
IV. Interne Crowdwork und einheitliches Beschäftigungsverhältnis | 139 | ||
B. Sozialversicherungsrecht in grenzüberschreitenden Sachverhalten | 142 | ||
Kapitel 7: Perspektiven | 143 | ||
A. Handlungsoptionen des Gesetzgebers | 143 | ||
I. Anpassung des Heimarbeitsrechts | 144 | ||
II. Erweiterung des Kreises der arbeitnehmerähnlichen Personen | 148 | ||
III. Mindestvergütungen | 149 | ||
IV. Altersversorgung | 152 | ||
V. International koordinierte Regulierung | 155 | ||
B. Handlungsoptionen der Gewerkschaften | 156 | ||
C. Handlungsoptionen der Crowdworker | 160 | ||
D. Handlungsoptionen der Plattformbetreiber und der Crowdsourcer | 161 | ||
Kapitel 8: Zusammenfassung | 163 | ||
Literaturverzeichnis | 169 | ||
Sachwortverzeichnis | 190 |