Zur Verfassungsmäßigkeit der Berliner Abstandsgebote für Wettvermittlungsstellen
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Zur Verfassungsmäßigkeit der Berliner Abstandsgebote für Wettvermittlungsstellen
Sodan, Helge | Janssen, Christian
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1448
(2021)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Prof. Dr. Helge Sodan wurde 1959 geboren. Seine Habilitation erfolgte 1996 an der Juristischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 1997 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Staats- und Verwaltungsrecht, Öffentliches Wirtschaftsrecht und Sozialrecht an der Freien Universität Berlin. Seit 2006 ist er ferner Vorstandsvorsitzender und Direktor des Deutschen Instituts für Gesundheitsrecht (DIGR). Von 2000 bis 2007 war er Präsident des Verfassungsgerichtshofes des Landes Berlin.Abstract
Nachdem das für Sportwetten geltende Recht lange nicht im Fokus von Rechtsprechung und Literatur stand, hat es in den letzten eineinhalb Jahrzehnten vielfältige Entwicklungen vollzogen. Dazu gehört auch das Berliner Gesetz zur Änderung des Ausführungsgesetzes zum Glücksspielstaatsvertrag und anderer Rechtsvorschriften vom 18. März 2020. Mit dieser Änderung des Ausführungsgesetzes hat der Berliner Landesgesetzgeber im Bereich des terrestrischen Sportwettenmarktes bestehende Abstandsgebote für Wettvermittlungsstellen durch quantifizierte Meterabstandsgebote konkretisiert und darüber hinaus neue Abstandsvorschriften geschaffen. Im Gesetzgebungsverfahren wurde diese Ausweitung der Abstandsgebote auch mit Verweis auf den sogenannten Spielhallen-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts von 2017 verteidigt, in welchem das Gericht Abstandsgebote für Spielhallen als verfassungsgemäß beurteilt hat. Die Arbeit überprüft die Übertragbarkeit dieser Entscheidung auf die Berliner Abstandsgebote für Wettvermittlungsstellen und somit die Frage, ob diese mit dem Grundgesetz und der Verfassung von Berlin vereinbar sind.»The Legal Question Regarding the Constitutionality of the Berlin Distance Regulations for Betting Agencies«The Federal State of Berlin has passed a state law specifying distance regulations for betting agencies in Berlin and has furthermore introduced new minimum distance regulations. This study assesses whether these distance regulations are compatible with the Basic Law of the Federal State of Germany and the Constitution of the Federal State of Berlin.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 11 | ||
Erster Teil: Einleitung | 15 | ||
A. Grundlegendes | 15 | ||
I. Glücksspielstaatsvertrag als Rahmen der Sportwettenregulierung | 15 | ||
II. Berliner Ausführungsgesetz zum Glücksspielstaatsvertrag | 16 | ||
B. Gang der Untersuchung | 17 | ||
Zweiter Teil: Jüngste Historie des Sportwettenrechts | 18 | ||
A. Notwendigkeit der bundeseinheitlichen Regulierung von Sportwetten – Lotteriestaatsvertrag 2004 | 18 | ||
B. Sportwetten-Urteil des Bundesverfassungsgerichts | 19 | ||
C. Glücksspielstaatsvertrag 2008 | 20 | ||
D. Erster Glücksspieländerungsstaatsvertrag 2012 | 21 | ||
E. Nichtzustandekommen des Zweiten Glücksspieländerungsstaatsvertrages 2018 | 22 | ||
F. Dritter Glücksspieländerungsstaatsvertrag 2020 | 23 | ||
G. Rechtslage in Berlin vor der Änderung des Ausführungsgesetzes | 24 | ||
H. Rechtslage in Berlin nach der Änderung des Ausführungsgesetzes | 25 | ||
Dritter Teil: Abstandsgebote in den anderen Bundesländern | 30 | ||
A. Baden-Württemberg | 30 | ||
B. Bayern | 31 | ||
C. Brandenburg | 31 | ||
D. Bremen | 32 | ||
E. Hamburg | 32 | ||
F. Hessen | 33 | ||
G. Mecklenburg-Vorpommern | 33 | ||
H. Niedersachsen | 34 | ||
I. Nordrhein-Westfalen | 35 | ||
J. Rheinland-Pfalz | 35 | ||
K. Saarland | 36 | ||
L. Sachsen | 36 | ||
M. Sachsen-Anhalt | 37 | ||
N. Schleswig-Holstein | 37 | ||
O. Thüringen | 38 | ||
P. Einordnung der Berliner Abstandsgebote im Bundesvergleich | 38 | ||
Vierter Teil: Verfassungsmäßigkeit der Abstandsgebote | 42 | ||
A. Formelle Verfassungsmäßigkeit | 42 | ||
I. Gesetzgebungskompetenz | 42 | ||
1. Gesetzgebungskompetenz der Länder | 42 | ||
2. Ausschließliche Gesetzgebung des Bundes | 43 | ||
3. Konkurrierende Gesetzgebung des Bundes | 43 | ||
a) Art. 74 Abs. 1 Nr. 11 GG? | 43 | ||
b) Hilfsüberlegungen zu Art. 74 Abs. 1 Nr. 11 GG | 46 | ||
aa) Gebrauchmachen von der Kompetenz | 46 | ||
bb) Zwischenergebnis | 48 | ||
4. Originäre Landeszuständigkeit nach Art. 70 Abs. 1 GG | 48 | ||
II. Ergebnis zur Gesetzgebungskompetenz | 49 | ||
B. Materielle Verfassungsmäßigkeit | 49 | ||
I. Grundrecht der Berufsfreiheit | 50 | ||
1. Schutzbereich | 50 | ||
a) Sachlicher Schutzbereich | 52 | ||
aa) Begriff des Berufs | 52 | ||
bb) Beruf und Berufsbild | 55 | ||
b) Personeller Schutzbereich | 56 | ||
aa) Nach dem Grundgesetz | 57 | ||
bb) Nach der Verfassung von Berlin | 61 | ||
c) Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse | 64 | ||
2. Eingriffe | 65 | ||
3. Zur verfassungsrechtlichen Rechtfertigung der Eingriffe | 66 | ||
a) Einfluss der Drei-Stufen-Theorie | 66 | ||
aa) Modifizierung der Drei-Stufen-Theorie wegen an sich unerwünschter Tätigkeit? | 67 | ||
bb) Einordnung der Abstandsgebote nach der Drei-Stufen-Theorie | 68 | ||
b) Grundsatz der Verhältnismäßigkeit | 72 | ||
aa) Legitimer Zweck | 73 | ||
bb) Konsequenz des Rechts | 79 | ||
cc) Geeignetheit | 84 | ||
dd) Erforderlichkeit | 89 | ||
ee) Angemessenheit | 92 | ||
4. Wesentliche Ergebnisse zum Grundrecht der Berufsfreiheit | 101 | ||
II. Grundrecht der Eigentumsfreiheit | 103 | ||
1. Abgrenzung zum Grundrecht der Berufsfreiheit | 103 | ||
2. Gewährleistung des Eigentums | 106 | ||
a) Sachlicher Schutzbereich | 106 | ||
aa) Nutzung von Eigentum im Sinne des BGB als Wettvermittlungsstelle | 106 | ||
bb) Recht am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb | 107 | ||
b) Personeller Schutzbereich | 109 | ||
c) Zwischenergebnis | 110 | ||
3. Eingriffe | 110 | ||
4. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung | 111 | ||
a) Verhältnismäßigkeitsgrundsatz und Vertrauensschutzprinzip | 111 | ||
aa) Herleitung des Vertrauensschutzprinzips | 111 | ||
bb) Vertrauensschutz bestehender Wettvermittlungsstellen | 114 | ||
cc) Berücksichtigung schutzwürdigen Vertrauens? | 120 | ||
5. Wesentliche Ergebnisse zum Grundrecht der Eigentumsfreiheit | 123 | ||
III. Grundrecht auf Gleichheit vor dem Gesetz | 124 | ||
1. Allgemeiner Gleichheitssatz | 125 | ||
a) Verfassungsrechtliche Maßstäbe | 125 | ||
aa) Ungleichbehandlung von wesentlich Gleichem oder Gleichbehandlung von wesentlich Ungleichem | 125 | ||
bb) Rechtfertigung der Ungleichbehandlung bzw. Gleichbehandlung | 126 | ||
b) Prüfung verschiedener Konstellationen | 127 | ||
aa) Vereinzelte Gleichbehandlung von Wettvermittlungsstellen und Spielhallen | 128 | ||
bb) Ungleichbehandlung von Wettvermittlungsstellen und Spielhallen im Rahmen einer Gesamtbetrachtung | 130 | ||
cc) Ungleichbehandlung von Wettvermittlungsstellen und Annahmestellen | 131 | ||
2. Verfassungsrechtliches Willkürverbot | 132 | ||
a) Herleitung und Inhalt des verfassungsrechtlichen Willkürverbotes | 132 | ||
b) Verletzung des verfassungsrechtlichen Willkürverbotes | 133 | ||
3. Wesentliche Ergebnisse zum Grundrecht auf Gleichheit vor dem Gesetz | 135 | ||
Fünfter Teil: Zusammenfassung in Leitsätzen | 138 | ||
Literaturverzeichnis | 148 | ||
Sachwortverzeichnis | 152 |