Der Vertrauensschutz des gutgläubigen Unternehmers im harmonisierten Umsatzsteuerrecht
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Der Vertrauensschutz des gutgläubigen Unternehmers im harmonisierten Umsatzsteuerrecht
Schriften zum Steuerrecht, Vol. 156
(2021)
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Philipp von Sanden studierte Rechtswissenschaften an der Universität Passau von 2012 bis 2018. Seinen Schwerpunkt wählte er im Gesellschafts- und Steuerrecht. Im Jahr 2015 erzielte er als Mitglied des Teams der Universität Passau den dritten Platz beim renommierten »BFH Moot Court«. Nach erfolgreichem Abschluss der Ersten Juristischen Staatsprüfung arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Rainer Wernsmann für Staats- und Verwaltungsrecht, insbesondere Finanz- und Steuerrecht. Zu dieser Zeit publizierte er mehrere Beiträge zum deutschen Steuerrecht. Momentan bereitet er sich auf das Zweite Juristische Staatsexamen in Wiesbaden vor.Abstract
Das Erhebungssystem der Umsatzsteuer zwingt den Unternehmer, sich zur Geltendmachung von Steuervorteilen Angaben über seine Geschäftspartner einzuholen. Jedoch sind Einblicke in die fremden Vorgänge oftmals nicht oder nur mit unwirtschaftlichem Aufwand möglich. Dies wirft die Frage eines Vertrauensschutzes auf, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass die Angaben unzutreffend sind. Der deutsche Gesetzgeber hat dies ausschließlich in § 6a Abs. 4 UStG für den Teilbereich der innergemeinschaftlichen Lieferungen vorgesehen. Die Problematik existiert jedoch bereichsübergreifend im gesamten Umsatzsteuerrecht (wie zum Beispiel auch im Vorsteuerabzugsrecht). Kernthese der Arbeit ist, dass der vom Staat in Dienst genommene gutgläubige Unternehmer keine Ausfallhaftung übernehmen muss, wenn er alles in seiner Macht Stehende getan hat, um die Angaben des Geschäftspartners zu überprüfen.»The Protection of the Good Faith Entrepreneur’s Justified Expectations in the Harmonized Value Added Tax Law«In the European Union, value added tax law is harmonized in order to prevent distortion of business competition. The entrepreneur has to gather information about his business partners to obtain a tax advantage (such as input tax deduction). When it comes to not verifiable false information, the good faith entrepreneur’s justified expectations have to be protected.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 20 | ||
Teil I: Einleitung und Grundlagen der Untersuchung | 25 | ||
§ 1 Einleitung | 25 | ||
A. Der redliche Unternehmer im harmonisierten Umsatzsteuerrecht | 25 | ||
B. Gang der Untersuchung | 30 | ||
§ 2 Grundlagen des Vertrauensschutzes im Umsatzsteuerrecht | 31 | ||
A. Erhebungssystem der Umsatzsteuer | 31 | ||
I. Allphasen-Netto-System als europäische Vorgabe | 32 | ||
1. Allphasen-Brutto-Umsatzsteuer bis 1967 | 33 | ||
2. Allphasen-Netto-Umsatzsteuer seit 1968 | 34 | ||
II. Systembedingte Abhängigkeit von Angaben der Geschäftspartner | 35 | ||
1. Abhängigkeitsverhältnisse im Allphasen-Netto-System | 35 | ||
a) Indirekte Erhebungsform der Umsatzsteuer | 36 | ||
b) Nachweispflichten des Unternehmers | 36 | ||
2. Abhängigkeitsverhältnisse im internationalen Warenverkehr | 37 | ||
a) Bestimmungslandprinzip als maßgebliches Besteuerungssystem | 37 | ||
b) Nachweispflichten als Folge des Bestimmungslandprinzips | 39 | ||
c) Vergleich mit dem Ursprungslandprinzip | 40 | ||
3. Abhängigkeitsverhältnisse in umsatzsteuerlichen Spezialfällen | 42 | ||
III. Zwischenergebnis | 42 | ||
B. Gleichsetzung von Gutglaubensschutz und Vertrauensschutz? | 43 | ||
I. Ausgangssituation: Vertrauensbildung durch Privatperson | 44 | ||
II. Weites Verständnis des Vertrauensschutzes | 45 | ||
III. Zwischenfazit | 47 | ||
C. Missbrauchs- und Betrugskontrolle nebst Vertrauensschutz | 48 | ||
I. Zur Missbrauchs- und Betrugsanfälligkeit der Umsatzsteuer | 49 | ||
II. Bösgläubigkeit als eigenständiger Versagungsgrund | 50 | ||
III. Verhinderung neuer Missbrauchs- und Betrugsvarianten | 52 | ||
§ 3 Zusammenfassung | 54 | ||
Teil II: Steuerpflicht in Abhängigkeit von Angaben der Geschäftspartner | 55 | ||
§ 4 Bestandsaufnahme der Fallkonstellationen | 55 | ||
A. Vorsteuerabzugsrecht, §§ 15, 15a UStG | 55 | ||
I. Grundlagen des Vorsteuerabzugsrechts | 55 | ||
II. Erster Schritt: Erfassung der relevanten Tatbestandsmerkmale | 57 | ||
1. Unternehmereigenschaft des Vorleistenden | 57 | ||
a) Vorleistender als Scheinunternehmer | 58 | ||
b) Strohmann oder Hintermann als Nichtunternehmer | 59 | ||
aa) Identität von Leistendem und Rechnungsaussteller | 60 | ||
bb) Strohmann ohne Unternehmereigenschaft | 61 | ||
cc) Hintermann ohne Unternehmereigenschaft | 61 | ||
dd) Zwischenergebnis | 62 | ||
2. Rechnungsangaben gemäß § 14 Abs. 4 UStG | 62 | ||
a) Rechtlicher Gehalt der Rechnungsanforderungen | 63 | ||
aa) Analyse der EuGH-Rechtsprechung | 63 | ||
(1) EuGH-Urteil vom 29.4.2004, Terra Baubedarf | 63 | ||
(2) EuGH-Urteil vom 15.9.2016, Senatex | 64 | ||
(3) EuGH-Urteil vom 15.9.2016, Barlis 06 | 65 | ||
(4) EuGH-Urteil vom 21.11.2018, Vădan | 66 | ||
bb) Rechtsprechung des BFH | 67 | ||
cc) Stellungnahme | 67 | ||
(1) Ordnungsgemäße Rechnung als formelles Nachweismittel | 67 | ||
(2) Steuerausweis als materielles Kriterium? | 69 | ||
(3) Gänzliche Entbehrlichkeit der Rechnung? | 69 | ||
(a) Zunächst: Kritische Betrachtung der Vădan-Entscheidung | 70 | ||
(b) Progressives Verständnis vom Erfordernis einer Rechnung | 71 | ||
dd) Konsequenzen für den Vertrauensschutz | 73 | ||
(1) Anderweitige Nachweisführung gelingt nicht | 74 | ||
(2) Anderweitige Nachweisführung gelingt | 74 | ||
(3) Rechnung entspricht nicht den Formvorgaben | 75 | ||
b) Vertrauensschutz bei unrichtigen Rechnungsangaben | 76 | ||
aa) Nicht überprüfbare Rechnungsangaben | 76 | ||
(1) Angaben zur Steuernummer oder USt-IdNr. | 76 | ||
(2) Angaben zur Rechnungsnummer | 78 | ||
(3) Angaben zu Name und Anschrift | 79 | ||
(4) Angaben zum Ausstellungsdatum | 80 | ||
bb) Überprüfbare Rechnungsangaben | 81 | ||
(1) Angaben zum Leistungsdatum | 81 | ||
(2) Angaben zur Leistungs- oder Empfängerbeschreibung | 82 | ||
(3) Angaben zum (Netto-)Entgelt | 82 | ||
(4) Angaben zum Steuerausweis | 83 | ||
c) Verhältnis der Rechnungskorrektur zum Vertrauensschutz | 84 | ||
aa) Rechnungsberichtigung | 84 | ||
(1) Berichtigung nach § 14c Abs. 1 S. 2 i. V. m. § 17 UStG | 84 | ||
(2) Berichtigung nach § 14c Abs. 2 S. 3, S. 5 i. V. m. § 17 UStG | 85 | ||
(3) Berichtigung nach § 31 Abs. 5 UStDV | 87 | ||
(4) Rückwirkung der Rechnungsberichtigung | 87 | ||
(a) Konstitutive Rechnungsmerkmale | 88 | ||
(b) Keine rückwirkende Korrektur des Steuerausweises? | 88 | ||
(c) Nachzahlungszinsen gemäß § 233a AO | 90 | ||
bb) Rechnungsergänzung | 92 | ||
(1) Anderweitige Beweisführung durch Zeugen? | 92 | ||
(2) Ergänzung von Kernbestandteilen der Rechnung | 93 | ||
cc) Verhältnis zum Vertrauensschutz | 94 | ||
(1) Vertrauensschutz des Leistenden beim Steuerausweis | 94 | ||
(a) Unrichtiger Steuerausweis nach § 14c Abs. 1 UStG | 95 | ||
(b) Unberechtigter Steuerausweis nach § 14c Abs. 2 UStG | 95 | ||
(2) Vertrauensschutz des Leistungsempfängers | 97 | ||
d) Zusammenfassende Übersicht | 100 | ||
e) Vorsteuerabzug mit Gutschriften, § 14 Abs. 2 S. 2 UStG | 100 | ||
3. Erbringung einer Leistung im umsatzsteuerrechtlichen Sinne | 102 | ||
a) Anlastung des Risikos juristisch umstrittener Sachverhalte | 102 | ||
b) Täuschung über das Vorliegen oder Folgen einer Leistung | 104 | ||
aa) Nach außen kundgetane und innere Absicht | 104 | ||
bb) Kritik | 105 | ||
cc) Lösungsvorschlag: Einbeziehung des Vertrauensschutzes | 106 | ||
III. Zweiter Schritt: Versagung des Vorsteuerabzugs nur noch wegen Bösgläubigkeit hinsichtlich eines Missbrauchs oder Steuerbetrugs | 107 | ||
1. Rechtsprechung des EuGH | 107 | ||
2. Rechtsprechung des BFH | 108 | ||
3. Stellungnahme | 109 | ||
a) Eigenständiger Versagungsgrund bei Bösgläubigkeit | 109 | ||
b) Beweislastverteilung bezüglich gesetzlicher Voraussetzungen | 110 | ||
c) Vertrauensschutz als Ausfluss der Beweislastverteilung | 110 | ||
aa) Keine Pflicht zum Negativbeweis | 111 | ||
bb) Nachforschungspflicht nur bei überprüfbaren Falschangaben | 112 | ||
d) Direkter Anspruch auf Vertrauensschutz | 114 | ||
4. Verhältnis zur Beweislastverteilung im Strafverfahren | 115 | ||
IV. Zwischenergebnis | 117 | ||
B. Steuerbefreiung und Steuerbarkeit von innergemeinschaftlichen Lieferungen, §§ 4 Nr. 1 lit. b i. V. m. 6a UStG und §§ 3, 3c ff. UStG | 118 | ||
I. Grundlagen zur innergemeinschaftlichen Lieferung | 119 | ||
1. Tatbestandliche Voraussetzungen | 119 | ||
2. Nachweispflichten, § 6a Abs. 3 UStG i. V. m. §§ 17a ff. UStDV | 120 | ||
a) Neuregelungen zum 1.1.2020 | 120 | ||
aa) Vermutungsregelung nach Art. 45a MwSt-DVO | 120 | ||
bb) Neuregelung der §§ 17a ff. UStDV | 122 | ||
b) Verhältnis des Art. 45a MwSt-DVO zu §§ 17a ff. UStDV n. F. | 123 | ||
3. Nationale Vertrauensschutzregelung, § 6a Abs. 4 UStG | 123 | ||
a) Ursprüngliche Kritik an § 6a Abs. 4 UStG | 124 | ||
b) Deklaratorischer Regelungsgehalt des § 6a Abs. 4 UStG | 124 | ||
4. Sonderfälle innergemeinschaftlicher Lieferungen | 126 | ||
a) Innergemeinschaftliche Reihengeschäfte | 126 | ||
b) Innergemeinschaftliche Dreiecksgeschäfte, § 25b UStG | 128 | ||
c) Ausfuhrreihengeschäfte | 129 | ||
II. Erster Schritt: Erfassung der relevanten Tatbestandsmerkmale | 129 | ||
1. Bilaterale innergemeinschaftliche Liefergeschäfte | 130 | ||
a) Unternehmereigenschaft des Abnehmers | 130 | ||
aa) Scheinunternehmerschaft des Abnehmers | 131 | ||
bb) Auseinanderfallen von angeblichem und tatsächlichem Abnehmer | 131 | ||
b) Unrichtiger Beleg- oder Buchnachweis | 132 | ||
aa) Verhältnis der formellen Nachweise zum Vertrauensschutz | 132 | ||
(1) Vermutungswirkung der formellen Nachweispflichten | 133 | ||
(2) Verhältnis des Art. 45a MwSt-DVO zum Vertrauensschutz | 135 | ||
(3) Verhältnis der §§ 17b-17d UStDV n. F. zum Vertrauensschutz | 135 | ||
(a) Rechnungsdoppel, § 17b Abs. 2 Nr. 1 UStDV n. F. | 136 | ||
(b) Gelangensbestätigung, § 17b Abs. 2 Nr. 2 UStDV n. F. | 137 | ||
(c) Belegnachweis nach § 17b Abs. 3 UStDV n. F. | 139 | ||
(d) Belegnachweis nach § 17c UStDV n. F. | 140 | ||
(e) Verhältnis des Buchnachweises nach § 17d UStDV n. F. zum Vertrauensschutz | 140 | ||
bb) Zwischenergebnis | 141 | ||
c) Mitteilung der USt-IdNr. und zusammenfassende Meldung | 143 | ||
aa) Bestätigungsverfahren nach § 18e Nr. 1 UStG | 144 | ||
bb) Vertrauensschutz bei Falschangaben des Abnehmers | 146 | ||
d) Erbringung einer Lieferung im umsatzsteuerlichen Sinne | 147 | ||
e) Erwerb des Abnehmers „für sein Unternehmen“ | 148 | ||
f) Ausbleibende Erwerbsbesteuerung im Bestimmungsland | 148 | ||
2. Mehrseitige innergemeinschaftliche Liefergeschäfte | 149 | ||
a) Vertrauensschutz bei der Zuordnung der Warenbewegung | 149 | ||
aa) EuGH-Urteil vom 21.2.2018, Kreuzmayr GmbH | 150 | ||
bb) Irrtümliche rechtliche Würdigung | 151 | ||
cc) Vertrauensschutz bei täuschungsbedingter Fehlbeurteilung | 152 | ||
b) Innergemeinschaftliche Anschlussgeschäfte | 154 | ||
aa) Zum sogenannten „Zollverfahren 42“ | 154 | ||
bb) Vertrauensschutz im „Zollverfahren 42“ | 155 | ||
(1) Einheitliche Betrachtungsweise des Liefervorgangs | 155 | ||
(2) Vertrauensschutz des „indirekten Vertreters“ | 156 | ||
cc) Zusammenfassende Bewertung | 157 | ||
3. Ortsbestimmung bei innergemeinschaftlichen Lieferungen | 158 | ||
a) Auffangbesteuerung nach § 3d S. 2 UStG | 158 | ||
b) Ortsbestimmungen in besonderen Fällen nach § 3c UStG | 160 | ||
III. Zweiter Schritt: Versagung der Steuerbefreiung nur noch wegen Bösgläubigkeit hinsichtlich eines Missbrauchs oder Steuerbetrugs | 161 | ||
1. Bösgläubigkeit als eigenständiger Versagungsgrund | 161 | ||
2. Nachweis der Voraussetzungen der Steuerbefreiung | 162 | ||
3. Zusätzliches Fehlen materieller Tatbestandsvoraussetzungen | 162 | ||
IV. Zwischenergebnis | 163 | ||
C. Steuerbefreiung von Ausfuhrlieferungen, § 4 Nr. 1 lit. a UStG i. V. m. § 6 UStG | 164 | ||
I. Erster Schritt: Erfassung der relevanten Tatbestandsmerkmale | 165 | ||
1. EuGH-Urteil vom 21.2.2008, Netto Supermarkt | 165 | ||
2. Konsequenzen für den Vertrauensschutz im Umsatzsteuerrecht | 166 | ||
II. Zweiter Schritt: Versagung der Steuerbefreiung nur noch wegen Bösgläubigkeit hinsichtlich eines Missbrauchs oder Steuerbetrugs | 168 | ||
III. Zwischenergebnis | 169 | ||
D. Bestimmung des Ortes einer sonstigen Leistung, § 3 Abs. 9 UStG i. V. m. § 3a UStG | 169 | ||
I. Vermutungsregelungen nach Art. 18 ff. MwSt-DVO | 170 | ||
II. Vertrauensschutz bei sonstigen Leistungen | 171 | ||
1. Systematische Einordnung der Art. 18 ff. MwSt-DVO | 171 | ||
2. „Gegenteilige Informationen“ des Unternehmers | 172 | ||
III. Zwischenergebnis | 173 | ||
E. Reverse-Charge-Verfahren, § 13b UStG | 173 | ||
I. Systembedingte Nachweispflichten des leistenden Unternehmers | 174 | ||
II. „Nichtbeanstandungsregelung“ gemäß § 13b Abs. 5 S. 7 UStG | 175 | ||
III. Vertrauensschutz im Reverse-Charge-Verfahren | 175 | ||
1. Unzutreffende Annahme des § 13b UStG | 175 | ||
2. Unzutreffende Nichtanwendung des § 13b UStG | 177 | ||
F. Differenzbesteuerung, § 25a UStG | 178 | ||
I. Abhängigkeit von Angaben des Geschäftspartners | 178 | ||
II. EuGH-Urteil vom 18.5.2017, Litdana | 179 | ||
III. Eigene Bewertung | 180 | ||
§ 5 Verhältnis des Vertrauensschutzes zu zivilrechtlichen Ansprüchen | 181 | ||
A. In Betracht kommende zivilrechtliche Anspruchsgrundlagen | 181 | ||
I. Schadensersatzrechtliche Ansprüche | 181 | ||
II. Bereicherungsrechtliche Ansprüche und Vertragsauslegung | 182 | ||
B. Vorrangige Verweisung auf die Geltendmachung zivilrechtlicher Ansprüche | 184 | ||
I. Zum Vorsteuerabzugsrecht, §§ 15, 15a UStG | 184 | ||
1. Überprüfbare oder nicht überprüfbare Angaben | 185 | ||
2. Unrichtiger oder unberechtigter Steuerausweis, § 14c UStG | 186 | ||
a) In Bezug auf den Leistenden | 186 | ||
b) In Bezug auf den Leistungsempfänger | 186 | ||
3. Verzicht auf die Steuerbefreiung nach § 9 UStG | 188 | ||
4. Anzahlungen nach § 15 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 S. 3 UStG | 189 | ||
5. Geschäftsveräußerung im Ganzen nach § 1 Abs. 1a UStG | 190 | ||
II. Zur Steuerbefreiung grenzüberschreitender Lieferungen | 192 | ||
III. Zum Reverse-Charge-Verfahren nach § 13b UStG | 192 | ||
IV. Zur Differenzbesteuerung nach § 25a UStG | 193 | ||
V. Zivilrechtliche Anfechtung des Rechtsgeschäfts | 194 | ||
C. Wegfall des Schadens durch die Gewährung von Vertrauensschutz? | 194 | ||
I. Vorrangwirkung des Vertrauensschutzes gegenüber Schadensersatzansprüchen | 194 | ||
II. Heranziehung der Grundsätze des „normativen Schadens“ | 195 | ||
1. Abtretung der zivilrechtlichen Ansprüche an den Fiskus? | 195 | ||
2. Anrechnung der Gewährung von Vertrauensschutz | 196 | ||
D. Zwischenergebnis | 197 | ||
§ 6 Zum Sorgfaltsmaßstab des gutgläubigen Unternehmers | 198 | ||
A. Sorgfaltsmaßstab bezüglich der Tatbestandsvoraussetzungen | 199 | ||
I. Sorgfaltsmaßstab bei hoheitlichen Bestätigungen | 199 | ||
II. Fahrlässige Unkenntnis unrichtiger Angaben | 201 | ||
B. Sorgfaltsmaßstab bezüglich einer Steuerhinterziehung oder eines Missbrauchs in der Leistungskette | 202 | ||
I. Auslegung des EuGH | 202 | ||
II. Bestimmung der Bösgläubigkeit im Einzelfall | 203 | ||
1. Allgemeines zur Bestimmung des Sorgfaltsmaßstabs | 204 | ||
2. Anhaltspunkte für Missbrauch oder Steuerhinterziehung | 205 | ||
a) Branchenübliche Sorgfaltsanforderungen | 205 | ||
b) Unseriöse Bargeschäfte | 206 | ||
c) Niedriger Verkaufspreis | 206 | ||
d) Neue Geschäftsbeziehung | 207 | ||
e) Weitere Umstände | 207 | ||
III. Zwischenfazit | 208 | ||
§ 7 Zusammenfassung | 209 | ||
Teil III: Herleitung des Vertrauensschutzes und Berücksichtigung innerhalb der nationalen Rechtsordnung | 210 | ||
§ 8 Normative Herleitung des Vertrauensschutzes | 210 | ||
A. Gegenläufige Lösung des EuGH: Vertrauensschutz im Umsatzsteuerrecht als Zusammenspiel primärrechtlicher Rechtsgrundsätze | 210 | ||
B. Schutz des redlichen Unternehmers durch die GrCh | 212 | ||
I. Unternehmerische Freiheit gemäß Art. 16 GrCh | 213 | ||
1. Schutzbereich der unternehmerischen Freiheit | 213 | ||
2. Eingriff in die unternehmerische Freiheit | 214 | ||
3. Rechtfertigung | 215 | ||
II. Schutz des Eigentumsrechts gemäß Art. 17 GrCh | 216 | ||
III. Gleichheit vor dem Gesetz gemäß Art. 20 GrCh | 217 | ||
C. Vertrauensschutz anhand des nationalen Verfassungsrechts | 218 | ||
I. Zur Anwendbarkeit des nationalen Verfassungsrechts | 218 | ||
1. Vollständig unionsrechtlich determinierte Umsetzungsgesetze | 218 | ||
2. Nicht vollständig unionsrechtlich determinierte Umsetzungsgesetze | 220 | ||
II. Volle unionsrechtliche Determinierung des Vertrauensschutzes? | 221 | ||
1. Vorsteuerabzugsrecht, §§ 15, 15a UStG | 222 | ||
2. Steuerbefreiungen, § 4 Nr. 1 lit. a und lit. b UStG | 223 | ||
3. Ort der sonstigen Leistungen, §§ 3 Abs. 9 i.V.m 3a UStG | 224 | ||
4. Reverse-Charge-Verfahren, § 13b UStG | 224 | ||
5. Differenzbesteuerung, § 25a UStG | 225 | ||
III. Vertrauensschutz im Anwendungsbereich des Verfassungsrechts | 225 | ||
D. Zwischenfazit | 227 | ||
§ 9 Berücksichtigung des Vertrauensschutzes im nationalen Recht | 227 | ||
A. Rechtsmethodische Integration des Vertrauensschutzes | 228 | ||
I. Integration durch unmittelbare Anwendung des Unionsrechts? | 228 | ||
1. Unmittelbare Anwendung der Mehrwertsteuersystemrichtlinie | 228 | ||
2. Unmittelbare Anwendung des Primärrechts | 229 | ||
II. Stufenweise Integration durch (richterliche) Rechtsfortbildung | 230 | ||
1. Parallele: Integration der Bösgläubigkeit | 230 | ||
2. Absichtsbesteuerung nach der objektiven Empfängersicht | 233 | ||
3. Übertragung der Überlegungen auf den Vertrauensschutz | 234 | ||
a) Rechtsfortbildung des Unternehmerbegriffs | 234 | ||
b) Planwidrige Regelungslücke als zwingende Voraussetzung | 235 | ||
aa) Analoge Anwendung des § 6a Abs. 4 UStG? | 235 | ||
(1) Keine planwidrige Regelungslücke | 236 | ||
(2) Keine vergleichbare Interessenlage | 237 | ||
(3) Zwischenergebnis | 237 | ||
(bb) Quelle-Rechtsprechung des BGH | 238 | ||
c) Vergleich mit Rückzahlung unionsrechtswidriger Beihilfen | 239 | ||
III. Zwischenfazit | 240 | ||
B. Verfahrensrechtliche Geltendmachung des Vertrauensschutzes | 240 | ||
I. Stand der Diskussion | 241 | ||
II. Stellungnahme | 243 | ||
1. Verfahrensautonomie und Effektivitätsgrundsatz | 244 | ||
a) Billigkeitserlass von Amts wegen? | 244 | ||
b) Ermessensreduzierung auf Null | 245 | ||
c) Zusammenfassende Bewertung | 247 | ||
2. Billigkeitsverfahren trotz bereichsübergreifender Analogieunfähigkeit des § 6a Abs. 4 UStG? | 248 | ||
3. Künstliche Aufspaltung des Verfahrens | 249 | ||
4. Beweislastverteilung als maßgebender Faktor | 249 | ||
5. Festsetzung nach „Auslegung“ des objektiven Tatbestands | 250 | ||
III. Ergebnis zur verfahrensrechtlichen Geltendmachung | 251 | ||
§ 10 Zusammenfassung | 251 | ||
Teil IV: Ausblick und Überlegungen de lege ferenda | 253 | ||
§ 11 Gut- und Bösgläubigkeit im endgültigen Mehrwertsteuersystem | 253 | ||
A. Einheitliche europäische Lieferung („One-Stop-Shop“) | 253 | ||
B. Klare Nachweispflichten zur Beweislastverlagerung | 254 | ||
C. Überkompensation als willkommener Nebeneffekt? | 255 | ||
I. Bereitwilligkeit des Gesetzgebers zur Überkompensation | 255 | ||
II. Kritische Würdigung | 256 | ||
III. Lösungsvorschlag | 257 | ||
§ 12 Vereinigung des Vertrauensschutzes mit einer wirksamen Betrugs- und Missbrauchsbekämpfung | 258 | ||
A. Verlagerung der Beweislast durch Nachweisführung | 258 | ||
B. Keine Pflicht zum Nachweis einer tatsächlichen Abführung | 259 | ||
C. Zwischenstaatlicher digitaler Informationsaustausch | 260 | ||
Teil V: Zusammenfassung der Ergebnisse | 261 | ||
Literaturverzeichnis | 269 | ||
Dokumentenverzeichnis | 310 | ||
Stichwortverzeichnis | 312 |