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Rüddenklau, L. (2021). Prozessschutz und Wildnisentwicklung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58214-3
Rüddenklau, Leonard-Roman. Prozessschutz und Wildnisentwicklung. Duncker & Humblot, 2021. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58214-3
Rüddenklau, L (2021): Prozessschutz und Wildnisentwicklung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58214-3

Format

Prozessschutz und Wildnisentwicklung

Rüddenklau, Leonard-Roman

Schriften zum Umweltrecht, Vol. 196

(2021)

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About The Author

Leonard-Roman Rüddenklau studierte Rechtswissenschaft mit Schwerpunkt im Öffentlichen Recht an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und am Trinity College Dublin. Während seines Studiums arbeitete er als studentischer Assistent und im Anschluss an sein Studium promotionsbegleitend als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europarecht, Völkerrecht und Internationales Wirtschaftsrecht von Prof. Dr. Christoph Ohler, LL.M. (Brügge) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zurzeit ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Berliner Büro der Kanzlei Redeker Sellner Dahs tätig.

Abstract

Während der Naturschutz bis ins späte 20. Jahrhundert hinein weit überwiegend von Maßnahmen des Schutzes, der Pflege und der Wiederherstellung geprägt war und demnach ein konservierender Ansatz verfolgt wurde, steht mittlerweile mancherorts ein gegensätzliches Paradigma im Raum. Bestimmte Landschaftsteile sollen ihrer natürlichen Dynamik überlassen bleiben und sich so weit wie möglich ohne menschliche Einflussnahme ergebnisoffen entwickeln. Die Arbeit setzt sich mit dem rechtlichen Fundament und rechtlichen Implikationen dieser konzeptionellen Neuausrichtung auseinander. Der Autor zeigt auf, dass ein dynamischer Ansatz verschiedentlich Anknüpfung im geltenden Recht findet und zudem zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen naturschutzfachlichen Zielen erwarten lässt. Er untersucht außerdem Rahmenbedingungen und Instrumente seiner Umsetzung und arbeitet ausgewählte Folgefragen auf, die ein vollständiger Verzicht auf menschliche Interventionen aufwirft.»Non-Intervention Management and Wilderness Development«

While nature conservation until the late 20th century was largely dominated by measures of protection, maintenance and restoration, i.e. a static or preservative approach was pursued, nowadays an opposing paradigm prevails in some places. Certain parts of the landscape should be left to their natural dynamics and develop as far as possible without human intervention. This thesis deals with the legal basis and legal implications of this conceptual realignment.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Tabellenverzeichnis 15
Tabelle 1: Schutzgebietskategorien der IUCN 51
Tabelle 2: Schutzgebietskategorien der IUCN und deren Entsprechungen im Bundesnaturschutzgesetz 52
Tabelle 3: Definitionen der Schutzgebietskategorien Ia, Ib und II der IUCN 53
Tabelle 4: Rechtsgrundlagen für die Ausweisung von Naturwäldern 63
Tabelle 5: Rechtsgrundlagen für die Ausweisung von Naturwäldern 169
Tabelle 6: Wildnisentwicklung auf Stiftungsflächen 199
Tabelle 7: Übersicht über die Nationalparks 298
Tabelle 8: Rechtsgrundlagen der Nationalparks 304
Tabelle 9: Zonierung der Nationalparks 312
Abkürzungsverzeichnis 16
Kapitel 1: Einführung 23
A. Grundbegriffe 25
I. Prozessschutz 26
II. Wildnis 30
III. Schlussfolgerungen 33
B. Begründungsansätze 34
I. Biodiversitätsschutz 34
II. Forschung 35
III. Klima- und Hochwasserschutz 36
IV. Bildung, Erholung und Erlebnis 37
V. Ökonomie 38
VI. Intergenerationelle Gerechtigkeit 39
VII. Globale Fairness und Vorbildfunktion 40
VIII. Eigenwert der Natur 40
C. Wildnisziele 41
I. Nationale Ziele 41
II. Europäische Ziele 44
D. Konzeptionelle Ausgestaltung der Arbeit 45
Kapitel 2: Rechtsgrundlagen 47
A. Völkerrecht 47
I. Biodiversitätskonvention 47
II. Schutzgebietskategorisierungen der IUCN 50
B. Nationales Recht 55
I. Verfassungsrechtliche Bezüge: Art. 20a GG 56
II. Naturschutzrecht 58
1. Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege 58
a) § 1 Abs. 2 Nr. 3 Hs. 2 BNatSchG 59
b) § 1 Abs. 3 Nr. 6 BNatSchG 59
2. Primärer Schutzzweck im Nationalpark: § 24 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG 60
III. Waldrecht 62
IV. Sonstiges Landesrecht 64
Kapitel 3: Wechselwirkungen mit anderen Zielen und Konzepten des Naturschutzes und der Raumentwicklung 66
A. Vogelschutzrichtlinie und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie: Erhaltung natürlicher Lebensräume und wildlebender Arten 66
B. Wasserrahmenrichtlinie: Erhaltung und Verbesserung der aquatischen Umwelt 70
C. Hochwasserrichtlinie: Schutz vor Hochwasser 73
D. Naturnahe Waldbewirtschaftung und Gemeinwohlverpflichtungen im Staatswald 75
I. Naturnahe Waldbewirtschaftung 75
II. Gemeinwohlverpflichtungen im Staatswald 78
E. Biotopverbund 81
F. Gesetzlicher Biotopschutz 83
Kapitel 4: Rahmenbedingungen der Umsetzung 88
A. Planerische Flächensicherung 88
I. Raumordnung 88
1. Grundlagen 88
2. Inhalte von Raumordnungsplänen 90
a) Ziele der Raumordnung 90
b) Grundsätze der Raumordnung 91
c) Festlegungen zur Raumstruktur 93
II. Landschaftsplanung 95
1. Grundlagen 95
2. Aufgaben und Inhalte der Landschaftsplanung 96
3. Verhältnis zur Raumordnung 98
B. Flächenerwerb 98
I. Konsensuale Instrumente 99
II. Hoheitliche Instrumente 100
1. Naturschutzrechtliches Vorkaufsrecht 100
2. Flurbereinigung 105
a) Grundlagen 105
b) Flurbereinigungsverfahren 105
aa) Regelflurbereinigung 106
bb) Freiwilliger Landtausch 108
cc) Beschleunigte Zusammenlegung 109
dd) Vereinfachte Flurbereinigung 110
ee) Unternehmensflurbereinigung 111
c) Schranke: Erfordernis der Privatnützigkeit 112
d) Schlussfolgerungen 114
3. Enteignung 114
a) Grundlagen 114
b) Enteignungsermächtigungen 116
c) Schlussfolgerungen 119
C. Abbau von Nutzungen 119
I. Konsensuale Instrumente 120
II. Hoheitliche Instrumente 122
1. Grundlagen 122
2. Abgrenzung: Inhalts- und Schrankenbestimmung und Enteignung 124
3. Verfassungsrechtliche Anforderungen an Nutzungsbeschränkungen 126
4. Naturschutzrechtlicher Ausgleich von Nutzungsbeschränkungen 129
a) Ausnahmen 130
b) Befreiungen 130
c) Entschädigung 131
aa) Anspruchsvoraussetzungen 131
bb) Anspruchsinhalt 133
cc) Verfahrensrechtliche Besonderheiten 134
d) Erschwernisausgleich 135
5. Schlussfolgerungen 135
D. Finanzierung 138
Kapitel 5: Instrumente der Umsetzung 142
A. Gebietsschutz 142
I. Naturschutzrecht 142
1. Grundlagen 142
2. Schutzkategorien 144
a) Naturschutzgebiete 144
b) Nationalparks 147
c) Nationale Naturmonumente 152
d) Biosphärenreservate 155
e) Landschaftsschutzgebiete 159
f) Naturparks 161
g) Naturdenkmäler und geschützte Landschaftsbestandteile 163
3. Schlussfolgerungen 164
II. Waldrecht 166
1. Grundlagen 166
2. Schutzkategorien 167
a) Schutzwälder 167
b) Erholungswälder 168
c) Naturwälder 168
3. Schlussfolgerungen 172
III. Wildnisentwicklungsgebiete (§ 40 LNatSchG NRW) und Waldgebiete ohne forstliche Nutzung (§ 9a ThürWaldG) 172
IV. Exkurs: Gesetzgebungskompetenzen 174
1. Kompetenzen auf unionaler Ebene 175
2. Kompetenzverteilung auf nationaler Ebene 177
a) Grundlagen 177
aa) Allgemeine Grundsätze des Naturschutzes 178
bb) Bestimmungsrecht des Bundesgesetzgebers 180
b) Gesetzgebungskompetenzen beim Schutz bestimmter Teile von Natur und Landschaft 182
aa) § 20 BNatSchG als allgemeiner Grundsatz des Naturschutzes 182
bb) Verbleibende Regelungsspielräume der Länder 182
cc) § 40 LNatSchG NRW als eigenständige und damit verfassungswidrige Schutzkategorie? 183
B. Vertragsnaturschutz 186
C. Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung 188
D. Nationales Naturerbe 195
I. Managementkonzept 195
II. Hintergrund und Entwicklung 197
III. Anhang: Wildnisentwicklung auf Stiftungsflächen 199
E. Eigenbindung 200
Kapitel 6: Folgefragen 203
A. Natürliche Störungen 203
I. Schutz der umliegenden Kulturlandschaft 203
II. Natürliche Störungen im Prozessschutzgebiet 206
B. Wildtiermanagement 208
I. Spannungsfeld: Jagdrecht und Prozessschutz 210
II. Schutz der Naturverjüngung im Prozessschutzgebiet 213
III. Schutz der umliegenden Kulturlandschaft 215
1. Grundzüge der Wildschadensverhütung 215
2. Grundzüge der Wildschadenshaftung 217
a) §§ 29 ff. BJagdG 217
b) Ergänzende zivilrechtliche Ersatzansprüche 220
aa) § 823 Abs. 1 BGB 220
bb) § 823 Abs. 2 BGB 221
c) Ergänzende öffentlich-rechtliche Entschädigungs- und Ersatzansprüche 222
aa) Haftung aus enteignungsgleichem Eingriff 222
bb) Amtshaftung 224
3. Strategien zur Lösung bestehender Konflikte im Kontext der Wildschadensverhütung und Wildschadenshaftung 225
IV. Tierseuchenbekämpfung 230
V. Exkurs: Wiederansiedlung von Prädatoren 232
C. Betretungsrechte 236
I. Ausgangspunkt: Betretungsrecht der freien Landschaft 237
1. Bundesrechtliche Gewährleistung des Betretungsrechts 237
a) Naturschutzrecht 237
b) Waldrecht 238
c) Verhältnis und Anwendbarkeit 238
2. Landesrechtliche Ausgestaltung des Betretungsrechts 239
II. Einschränkung des Betretungsrechts 240
1. Grundlagen 240
2. Besonderheiten in Bezug auf bestimmte Schutzgebiete 241
a) Naturschutzgebiete 241
b) Nationalparks 243
c) Landschaftsschutzgebiete und Naturparks 244
D. Verkehrssicherungspflichten 245
I. Grundlagen 245
II. Fallgruppen 246
1. Öffentliche Straßen und Wege 246
2. Frei zugängliche Flur- und Waldwege 250
a) Grundlagen 250
b) Reichweite der Verkehrssicherungspflichten 251
c) Exkurs: Megagefahren 254
d) Exkurs: Zertifizierte Wanderwege 258
3. Abseits von Wegen liegende Areale 259
4. Erholungs- und Freizeiteinrichtungen 259
E. Biotop- und Artenschutz 260
I. Zielkonflikt: nBiotop- und Artenschutz versus Prozessschutz 260
II. Natura 2000 261
1. Ausgangspunkt: Erhaltung wildlebender Tier- und Pflanzenarten und ihrer natürlichen Lebensräume 262
2. Verträglichkeitsprüfung: Wildnisentwicklung in Natura 2000-Gebieten 265
a) Plan oder Projekt 266
b) Prüfung 268
aa) Nicht prüfungspflichtige Pläne und Projekte 269
bb) Vorprüfung 270
cc) Verträglichkeitsprüfung 271
c) Abweichungen 279
III. Gebietsfremde Arten 282
IV. Exkurs: Wiederansiedlung von Megaherbivoren 287
Kapitel 7: Rechtliche Umsetzung von Prozessschutz und Wildnisentwicklung in den Nationalparks der Bundesrepublik Deutschland 297
A. Überblick 297
B. Rechtsgrundlagen 304
C. Schutzzweck 308
D. Zonierung 311
E. Verbote 328
F. Zulässige Handlungen 331
I. Nutzungen von Naturgütern 333
II. Jagd 340
III. Freizeit- und Erholungsnutzungen 343
IV. Sonstige Handlungen 346
Kapitel 8: Schlussbetrachtung und Zusammenfassung 349
A. Schlussbetrachtung 349
B. Zusammenfassung 353
Literaturverzeichnis 367
Stichwortverzeichnis 390