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Harke, J. (2021). Utilitas Constantiniana. Privatrechtsgesetzgebung am Beginn des vierten Jahrhunderts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58219-8
Harke, Jan Dirk. Utilitas Constantiniana: Privatrechtsgesetzgebung am Beginn des vierten Jahrhunderts. Duncker & Humblot, 2021. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58219-8
Harke, J (2021): Utilitas Constantiniana: Privatrechtsgesetzgebung am Beginn des vierten Jahrhunderts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58219-8

Format

Utilitas Constantiniana

Privatrechtsgesetzgebung am Beginn des vierten Jahrhunderts

Harke, Jan Dirk

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 195

(2021)

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About The Author

Nach Studium und Referendariat 1998 in Freiburg promoviert und habilitierte sich Jan Dirk Harke nach zweijähriger Anwaltstätigkeit und Rückkehr in die Wissenschaft 2003 in Passau. Von 2003 bis 2016 hatte er den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Historische Rechtsvergleichung an der Universität Würzburg inne. 2016 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Europäische Rechtsgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 2009 bis 2016 war Harke Richter am Oberlandesgericht Nürnberg; seit seinem Wechsel nach Jena ist er Richter am Thüringer Oberlandesgericht.

Abstract

Das legislative Wirken Konstantins des Großen auf dem Gebiet des Privatrechts steht in dem Ruf, mit der bis zu Diokletian fortgeführten Tradition des klassischen römischen Rechts zu brechen. Der Vergleich der Rechtssetzung beider Kaiser leidet freilich unter einer erheblichen Asymmetrie der Überlieferung, weil von Diokletian vorwiegend Reskripte, von Konstantin dagegen nur allgemeine Gesetze erhalten sind. Während jene die gesamte Privatrechtsordnung abbilden, sind diese auf punktuelle Neuerungen beschränkt und vermitteln keinen Überblick über das zu Konstantins Zeit geltende Recht. Lässt es sich daher auch nicht in seiner Gesamtheit rekonstruieren, kann man in den Konstitutionen Konstantins doch gewisse übergreifende Züge ausmachen. Hervorstechend sind einerseits das Bemühen um die Verwirklichung der rechtsgeschäftlichen Absicht als Erscheinungsform einer dogmatisch konsequenten Rechtsfortbildung, die ungeachtet ihrer rhetorischen Verbrämung in Konstantins Gesetzgebung vorherrscht. Andererseits stoßen wir auf das gegenläufige Streben nach Rechtssicherheit als dominierendes Element unter den politisch motivierten Entscheidungen. Konstantin wird dabei nicht zugunsten der beteiligten Privatrechtssubjekte, sondern allein im öffentlichen Interesse an Vermeidung und Beschleunigung von Rechtsstreitigkeiten tätig.»Utilitas Constantiniana. Private Law Legislation at the Beginning of the Fourth Century«

The legislative work of Constantine the Great in the area of private law has the repute of breaking with the tradition of classical Roman law continued up to Diocletian. The comparison of the legislation of both emperors suffers, though, from the asymmetry of the transmission, because only regular laws with selective innovations by Constantine have been preserved. Nevertheless, one can identify overarching traits: on the one hand, the effort to realise the intention behind legal transactions as part of a dogmatically consistent further development of the law, on the other hand, the opposing striving for legal certainty as the dominant element among the politically motivated decisions.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Erstes Kapitel: Einleitung 9
I. Überwundene Vorurteile 9
II. Gang der Untersuchung 12
Zweites Kapitel: Einfluss des Christentums? 14
I. Scheidungs- und Konkubinatsverbot 14
II. Befreiung christlicher Sklaven? 17
III. Christliche Sexualmoral beim senatus consultum Claudianum? 19
IV. Sklavenfürsorge aus christlicher caritas? 23
V. Freilassung als kirchliches Ritual? 26
VI. Beseitigung der Diskriminierung von Ehe- und Kinderlosigkeit 30
VII. Zwischenergebnis 33
Drittes Kapitel: Die Verwirklichung des rechtsgeschäftlichen Willens 34
I. Die Testamentsform 34
II. Die Testamentsanfechtung 43
III. Soldatentestament 46
IV. Bonorum possessio 48
V. Verträge über den Nachlass eines lebenden Dritten 50
VI. Schenkungen an Gewaltunterworfene 51
VII. Zwischenergebnis 52
Viertes Kapitel: Dogmatische Konsequenz 54
I. Der Statusprozess 54
II. Freiheitsverlust durch Beteiligung am Selbstverkauf 61
III. Die Rechtsstellung von Findelkindern 66
IV. Rechtsfolgen einer Begnadigung 68
V. Dinglicher Rechtsstreit und Besitzschutz 71
VI. Die longi temporis praescriptio 84
VII. Verbot des Verfallspfandes 87
VIII. Veräußerung einer streitbefangenen Sache 89
IX. Bindungswirkung von Kaufverträgen 93
X. Haftung von Auftragnehmern und Betreuern 94
XI. Beweislastverteilung bei der Testamentsanfechtung 100
XII. Die bona materna 103
XIII. Das peculium quasi castrense 110
XIV. Schutz des Mündelvermögens 112
XV. Die venia aetatis 118
XVI. Zwischenergebnis 123
Fünftes Kapitel: Zugeständnisse an die Realität und politische Zwecke 127
I. Kindsverkauf 127
II. Zuwendungen an Kleinkinder 135
III. Voreheliche Schenkungen im Todesfall 138
IV. Schenkungen unter Ehegatten und Deportation 141
V. Förderung des Sachdarlehens 144
VI. Sanktionen für die Sklavenflucht 146
VII. Erbrecht der Mutter 151
VIII. Zuwendungsverbot bei standeswidriger Verbindung 153
IX. Erpressungen durch Amtsträger 157
X. Schollenbindung der Kolonen 159
XI. Verstärkung des Patronats und der Vatersgewalt 161
XII. Zwischenergebnis 166
Sechstes Kapitel: Das Streben nach Rechtssicherheit 168
I. Die longissimi temporis praescriptio 168
II. Statusfragen 170
III. In integrum restitutio wegen Minderjährigkeit und Verfügungsverbot 172
IV. Actio de dolo 180
V. Durchbrechung des Scheidungsverbots 184
VI. Donationes ante nuptias 186
VII. Formzwang für die Schenkung 193
VIII. Formzwang für den Kaufvertrag 208
IX. Zwischenergebnis 217
Siebtes Kapitel: Schluss 219
I. Ergebnis 219
II. Abgleich mit der Rechtsquellenlehre 220
Literaturverzeichnis 224
Quellenverzeichnis 226