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Ricard, A. (2021). Mittelbare Beteiligungen in der Zusammenschlusskontrolle. Zur Übernahme des wirtschaftlichen Risikos im Spannungsverhältnis zwischen Zusammenschluss- und Vorfeldkontrolle am Beispiel des Warehousing. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58235-8
Ricard, Alisha. Mittelbare Beteiligungen in der Zusammenschlusskontrolle: Zur Übernahme des wirtschaftlichen Risikos im Spannungsverhältnis zwischen Zusammenschluss- und Vorfeldkontrolle am Beispiel des Warehousing. Duncker & Humblot, 2021. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58235-8
Ricard, A (2021): Mittelbare Beteiligungen in der Zusammenschlusskontrolle: Zur Übernahme des wirtschaftlichen Risikos im Spannungsverhältnis zwischen Zusammenschluss- und Vorfeldkontrolle am Beispiel des Warehousing, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58235-8

Format

Mittelbare Beteiligungen in der Zusammenschlusskontrolle

Zur Übernahme des wirtschaftlichen Risikos im Spannungsverhältnis zwischen Zusammenschluss- und Vorfeldkontrolle am Beispiel des Warehousing

Ricard, Alisha

Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 322

(2021)

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About The Author

Alisha Ricard absolvierte ihr rechtswissenschaftliches Studium in Mainz, Berlin und Glasgow (Schottland) und schloss dieses mit dem Ersten Staatsexamen im Jahr 2018 und dem Magister des deutschen und ausländischen Rechts (Mag. iur.) im Jahr 2019 ab. Nach dem Ersten Staatsexamen folgte eine promotionsbegleitende Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Oechsler in Mainz.

Abstract

Fallen die wirtschaftliche und die rechtliche Zuordnung von Unternehmensanteilen auseinander, so stellt sich im Fusionskontrollrecht die Frage, unter welchen Voraussetzungen der Träger des wirtschaftlichen Risikos als Kontrollinhaber anzusehen ist. Ein aktuelles Beispiel liefert das Warehousing, bei dem die Unternehmensanteile von dem Erwerbsinteressenten nicht direkt übernommen, sondern zunächst von einem Zwischenerwerber für Rechnung des späteren Erwerbers gehalten werden. Die Europäische Kommission betrachtet Zwischen- und Enderwerb als einen einheitlichen Zusammenschluss, da der Erwerber die finanziellen Risiken des Zwischenerwerbes in der Erwartung übernimmt, später als Eigentümer über diese Anteile verfügen zu können, und wertet dieses Vorgehen als Verstoß gegen das Vollzugsverbot. Die Autorin untersucht die Frage, ob die Fusionskontrollverordnung in ähnlicher Weise wie die deutsche Zusammenschlusskontrolle darauf angelegt ist, bereits die Vorbereitung eines späteren Kontrollerwerbes einer präventiven Kontrolle zu unterwerfen, und zeigt auf, welche Konsequenzen sich aus einer solchen »Vorfeldkontrolle« für die Praxis des Unternehmenskaufs ergeben.»Indirect Shareholdings in Merger Control. On the Assumption of Economic Risk in the Field of Tension Between Merger and Pre-Merger Control Using the Example of Warehousing«

On the basis of the current decision practice of the European Commission on so-called warehousing, this dissertation examines the scope of the standstill obligation of European merger control. In doing so this thesis focusses on the question whether the European Merger Regulation (EUMR), like the German merger control regime, is designed to cover the preparation of an acquisition of control and what consequences arise from such a »pre-merger control« for the practice of company acquisitions.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Geleitwort 7
Vorwort 9
Inhaltsverzeichnis 11
Einleitung 17
Teil 1: Grundlagen 20
A. Mittelbare Beteiligungen außerhalb von Mitgliedschaftsverhältnissen 20
B. Zweischritt der Untersuchung: Die Einflussmacht im Innenverhältnis von Anteilsinhaber und dem Träger des wirtschaftlichen Risikos und das Strukturelement des Zusammenschlusstatbestandes 21
C. Die Rechtsfolgen des Zusammenschlusstatbestandes 22
D. Begriffsbestimmung 24
I. Das treuhänderische Halten der Anteile 24
1. Der Treuhandbegriff in der Entscheidungspraxis des Bundeskartellamtes und in der deutschen Rechtsprechung 24
2. Der Treuhandbegriff in der europäischen Zusammenschlusskontrolle 25
II. Der wirtschaftliche Anteilsinhaber 25
E. Erscheinungsformen der Verlagerung des wirtschaftlichen Risikos 26
I. Die Verlagerung des wirtschaftlichen Risikos im Rahmen eines Unternehmenskaufs 28
1. Das Interesse an Transaktionssicherheit 29
2. Die Verlagerung des wirtschaftlichen Risikos als Mittel zur Gewährleistung von Transaktionssicherheit und Chancengleichheit 30
3. Berücksichtigung dieser Interessen durch die Wettbewerbsbehörde 32
a) Die Legalausnahme des Art. 7 Abs. 2 FKVO 32
b) Die Freistellung nach Art. 7 Abs. 3 FKVO 33
c) Fazit 35
II. Die Verlagerung des wirtschaftlichen Risikos als Instrument der Normumgehung 35
1. Die Motivation zur Normumgehung in Abgrenzung zu dem Interesse an Transaktionssicherheit 35
2. Erscheinungsformen der Verlagerung des wirtschaftlichen Risikos als Instrument zur Normumgehung 37
III. Sonstige Fallgruppen der Verlagerung des wirtschaftlichen Risikos 38
1. Gewinnabführungsverträge 38
2. Wertpapierdarlehen 40
3. Auftrag und Geschäftsbesorgung 41
IV. Fazit 42
Teil 2: Die Beurteilung von Warehousingkonstellationen im Schrifttum und durch die Kommission 44
A. Warehousing als Verstoß gegen das Vollzugsverbot? 44
I. Warehousing als Anwendungsfall des Art. 3 Abs. 5 lit. a FKVO 45
II. Die Beurteilung durch die Kommission 48
1. Die Entscheidung Lagardère/Natexis/VUP 48
2. Die Ausführungen in der Konsolidierten Mitteilung zu Zuständigkeitsfragen 50
3. Die Entscheidung Parcom/Pon/Imtech Marine 52
4. Die Bußgeldentscheidung wegen Verstoßes gegen die Anmeldepflicht und das Vollzugsverbot im Zusammenschluss Canon/Toshiba Medical Systems Corporation 53
a) Sachverhalt und Verfahrensgang 53
b) Allgemeine Ausführungen der Kommission zur Zulässigkeit des Wareho‍u‍sing, der Anwendbarkeit von Art. 3 Abs. 5 lit. a FKVO und der Reichweite des Vollzugsverbotes 54
c) Anwendung auf den TMSC-Fall 56
5. Fazit und Kritik zur Betrachtungsweise der Kommission 59
III. Die Entwicklung der Beurteilung zusammenhängender Transaktionen als einheitlicher Zusammenschluss 61
1. Zielsetzung der einheitlichen Beurteilung 61
2. Die Entscheidungs- und Rechtsprechungspraxis 63
a) Faktische Bedingtheit der Transaktionen 63
b) Das Urteil des EuG in der Sache Cementbouw Handel & Industrie 64
3. Übertragbarkeit der Kriterien auf Warehousingkonstellationen 67
B. Die Beurteilung der faktischen Einflussmacht des Optionsinhabers 69
Teil 3: Das Innenverhältnis zwischen dem wirtschaftlichen und rechtlichen Anteilsinhaber 73
A. Der Träger des wirtschaftlichen Risikos als Entscheidungsträger im Rahmen des Kartellverbotes 73
I. Die wirtschaftliche Funktion des Handelsvertreters 74
II. Die Beurteilung von Freiheitsbeschränkungen des Handelsvertreters auf dem Produktmarkt im europäischen Kartellrecht 75
III. Die Lehre von den institutionellen Gegebenheiten 78
IV. Fazit für die Beurteilung der Einflussmacht des wirtschaftlichen Anteilsinhabers 81
B. Die Interessenwahrungspflicht in Prinzipal-Agent-Verhältnissen 81
C. Schlussfolgerungen für das Innenverhältnis des rechtlichen und wirtschaftlichen Anteilsinhabers 87
Teil 4: Der wirtschaftliche Anteilsinhaber in den Zusammenschlusstatbeständen der deutschen und europäischen Zusammenschlusskontrolle 89
A. Die Übernahme des wirtschaftlichen Risikos als Zusammenschlusstatbestand im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen 89
I. Die Zurechnungsklausel des § 37 Abs. 1 Nr. 3 S. 2 GWB 90
1. Die Relevanz des § 37 Abs. 1 Nr. 3 GWB neben den materiellen Zusammenschlusstatbeständen 90
2. Die Zurechnung nach § 37 Abs. 1 Nr. 3 S. 2 GWB in der Entscheidungspraxis des Bundeskartellamts und der Rechtsprechung 93
3. Die Zurechnungskriterien in der Literatur 95
II. Die materiellen Zusammenschlusstatbestände 98
1. Der Kontrollerwerb gemäß § 37 Abs. 1 Nr. 2 GWB 99
2. Die Verlagerung des wirtschaftlichen Risikos und der wettbewerblich erhebliche Einfluss im Sinne des § 37 Abs. 1 Nr. 4 GWB 99
a) Reichweite und Strukturbezug des § 37 Abs. 1 Nr. 4 GWB 100
b) Die Voraussetzungen des § 37 Abs. 1 Nr. 4 GWB und seine Anwendbarkeit auf die Übernahme des wirtschaftlichen Risikos 104
III. Fazit zur deutschen Zusammenschlusskontrolle 108
B. Der Kontrollbegriff der europäischen Zusammenschlusskontrolle 109
I. Entwicklung und Bedeutung des Kontrollbegriffes 110
II. Konkretisierung des Gegenstandes der Kontrolle 113
III. Der Strukturbezug des Kontrolltatbestandes in Abgrenzung zur Verhaltenskontrolle 115
1. Die Unumkehrbarkeit der Zusammenschlussentscheidung 116
2. Die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens im Recht der Zusammenschlusskontrolle 118
a) Die ökonomische Analyse des Gemeinschaftsunternehmens: Interne Organisation als Alternative zum Austauschvertrag 119
b) Die Unterscheidung zwischen kooperativen und konzentrativen Gemeinschaftsunternehmen im Recht der Zusammenschlusskontrolle 121
c) Fazit 125
3. Die Privilegierung des Zusammenschlusstatbestandes gegenüber dem Kartell 125
a) Das unterschiedliche Schädigungspotenzial von Zusammenschlüssen und Kartellen 127
b) Die Kontrolle durch den Markt für Unternehmensbeteiligungen 130
c) Die wettbewerbliche Seriosität der Zusammenschlussentscheidung 134
IV. Fazit 135
C. Die Übernahme des wirtschaftlichen Risikos als Kontrollerwerbstatbestand im Rahmen der europäischen Zusammenschlusskontrolle 136
I. Die Konkretisierung der Kontrollinhaber durch Art. 3 Abs. 3 lit. b FKVO 136
1. Die Befugnis zur Ausübung der Rechte 137
2. Die Entwicklung des Art. 3 Abs. 3 lit. b FKVO 138
3. Übertragbarkeit der Voraussetzungen des Art. 3 Abs. 1 und 2 der VO-Entscheidung Nr. 24/54 auf den Träger des wirtschaftlichen Risikos 140
II. Die Interessenwahrungspflicht des Anteilsinhabers als Anknüpfungspunkt für die Kontrolle des Trägers des wirtschaftlichen Risikos 144
1. Der Entherrschungsvertrag als kontrollausschließendes Mittel? 145
a) Der Entherrschungsvertrag im Konzernrecht 146
b) Die Beurteilung im Recht der Zusammenschlusskontrolle 148
c) Übertragbarkeit auf die Übernahme des wirtschaftlichen Risikos 152
2. Die Begründung gemeinsamer Kontrolle durch den Abschluss von Stimmbindungsverträgen 153
3. Wirtschaftliche Abhängigkeit durch Liefer- und Kreditverträge 155
4. Fazit und Übertragbarkeit auf die Einflussmacht des wirtschaftlichen Anteilsinhabers 156
III. Anhaltspunkte für eine faktische Kontrolle des Trägers des wirtschaftlichen Risikos 157
1. Problemstellung: Der Nachweis faktischer Einflussmöglichkeit 157
2. Die Indizwirkung einzelner nachweisbarer Eingriffe in die Willensbildung des Unternehmens 159
3. Die Bewertung von finanziellen und strategischen Interessen 161
a) Faktische Kontrolle aufgrund der Interessendominanz des strategischen Investors 162
b) Das finanzielle Interesse des Trägers des wirtschaftlichen Risikos 165
aa) Unilaterale Effekte 165
bb) Das Interesse des wirtschaftlichen Anteilsinhabers am Werterhalt seiner Investition 167
(1) Das Interesse am Werterhalt im Rahmen der Legalausnahme des Art. 7 Abs. 2 FKVO 167
(2) Conduct of Business-Klauseln in Unternehmenskaufverträgen 168
(3) Die Beurteilung von Kreditauflagen im Recht der Zusammenschlusskontrolle 171
c) Fazit zu den Interessen des wirtschaftlichen Anteilsinhabers 173
Teil 5: Die Fusionskontrollverordnung als Zusammenschluss- oder Vorfeldkontrolle? 175
A. Reichweite und Regelungsgehalt der Fusionskontrollverordnung 175
B. Die Abgrenzung gegenüber einer Vorfeldkontrolle am Beispiel der deutschen Zusammenschlusskontrolle 177
I. Zusammenschlusstatbestände unterhalb des Kontrollerwerbes 177
II. Die Abgrenzung zwischen Vorbereitungs- und Vollzugshandlungen in der deutschen Zusammenschlusskontrolle 180
C. Die Berücksichtigung nichtkontrollierender Minderheitsbeteiligungen im Rahmen der Fusionskontrollverordnung 183
I. Passive unilaterale Effekte aufgrund der Partizipation am Gewinn eines Konkurrenzunternehmens 184
II. Einflussmöglichkeiten unterhalb der Kontrollschwelle 188
III. Gang der Reformüberlegungen zur Fusionskontrollverordnung 188
Teil 6: Endergebnis 192
Literaturverzeichnis 196
Stichwortverzeichnis 213