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Verbrechen und Strafe in der jüdischen Rechtstradition

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Pekárek, H. (2021). Verbrechen und Strafe in der jüdischen Rechtstradition. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58163-4
Pekárek, Hendrik. Verbrechen und Strafe in der jüdischen Rechtstradition. Duncker & Humblot, 2021. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58163-4
Pekárek, H (2021): Verbrechen und Strafe in der jüdischen Rechtstradition, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58163-4

Format

Verbrechen und Strafe in der jüdischen Rechtstradition

Pekárek, Hendrik

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 196

(2021)

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Book Details

About The Author

Hendrik Pekárek ist ein Berliner Rechtsanwalt und Syndikusrechtsanwalt. Die Schwerpunkte seiner praktischen Tätigkeit liegen im Wirtschaftsstrafrecht, IT-Strafrecht sowie im trans- und internationalen Strafrecht sowie in der Compliance-Beratung. Sein akademisches Interesse gilt der jüdischen Rechtstradition, der allgemeinen Rechtsgeschichte und der Rechtsvergleichung. Er ist ehemaliger Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Berliner Studien zum Jüdischen Recht und war Lehrbeauftragter an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Tutor im studentischen Austauschnetzwerk-Ost-West. Er hat Rechtswissenschaften in Berlin, dem Vereinigten Königreich und den USA studiert.

Abstract

In seiner Untersuchung erforscht Hendrik Pekárek die Entwicklung des Straf-, Strafvollzugs und Strafprozessrechts in der jüdischen Rechtstradition, der Halacha, unter literarischen bzw. narrativen, rechtshistorischen und rechtsvergleichenden Aspekten. Anhand von »Kriminalgeschichten« und Regelungsbeispielen aus Torah, Midrasch, Mischna und Talmud, den Schriften Moses Maimonides und mittelalterlichen Rechtsgutachten zeichnet er anschaulich die über drei Jahrtausende währende Entfaltung strafrechtlicher Konzepte sowie die rabbinische Vorstellung eines gerechten Strafprozesses nach und gewährt einen Einblick in das Rechtsleben jüdischer Gemeinden im Laufe der Jahrhunderte.

Die mit dem Sonderpreis der Humboldt-Universität 2019 ausgezeichnete Arbeit leistet nicht nur einen interdisziplinären Beitrag zur Erforschung des Jüdischen Rechts, sondern auch zu den religiösen Ursprüngen des säkularen Strafrechts und damit gleichsam zur Aufarbeitung der Strafrechtsentwicklung in Europa.
»Crime and Punishment in the Jewish Legal Tradition«

In his book, Hendrik Pekárek explores the development of penal law and criminal procedure in the Jewish legal tradition, the Halacha, under literary, legal historical and comparative law aspects. Using narratives and legal sources from the Torah, Midrash and Talmud, medieval codifications and legal opinions, he vividly traces the unfolding of legal concepts throughout three millennia and illustrates their impact on the life of Jewish communities until modern times.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
A. Einleitung 15
B. Untersuchungsgegenstand und Methodik 24
I. Hintergrund 25
II. Forschungsstand 35
III. Methodische Grundlagen der Untersuchung 41
1. Halachische Quelle 42
2. Der traditionelle Ansatz 43
3. Der historisch-kritische Ansatz 46
4. Diskussion der Methode 50
5. Kritik an den Methode 52
6. Fazit für die Untersuchung 55
IV. Terminologische Grundlagen der Untersuchung 58
V. Rechtsdogmatische Grundlagen der Untersuchung 61
1. Die Begriffe Strafe und Straftat 61
2. Die Rechtfertigung von Strafe 62
3. Der Zweck von Strafe 62
4. Die kriminalpolitische Dimension der Strafe 67
VI. Verlauf der Untersuchung 67
C. Das Strafrecht in der biblischen Epoche 69
I. Die in den biblischen Quellen überlieferte Strafrechtsgeschichte 71
1. Von der Schöpfungsgeschichte zur Proto-Patriarchischen Periode 72
2. Die Periode der Patriarche 76
3. Die Periode des Auszugs aus Ägypte 80
4. Die Periode der Richte 81
5. Die Periode der Monarchie 83
6. Die Periode der Eroberung, des Exils und der nach-exilitischen Zeit 86
7. Fazit zu den Perioden und Kriminalgeschichten des biblischen Rechts 91
II. Das Strafrecht in den Rechtssammlungen der Torah 93
1. Der Dekalog 97
2. Das Bundesbuch 101
a) Historische Einordnung 102
b) Struktur und Regelungssystematik 104
c) Exemplarische strafrechtliche Regelungen im Bundesbuch 106
aa) Beispiel 1: Straftaten gegen das menschliche Leben – Exodus 21, 12–14 106
bb) Beispiel 2: Straftaten gegen den menschlichen Körper – Exodus 21, 18–21 sowie 22–25 108
cc) Beispiel 3: Straftaten gegen das Eigentum – Exodus 21, 37 – 22, 3 112
3. Die Gesetzessammlungen der Prieste 113
a) Das Heiligkeitsgesetz 114
b) Der Priesterkodex 115
c) Levitische Weisunge 115
d) Exemplarische strafrechtliche Regelungen in den Gesetzessammlungen der Prieste 116
aa) Beispiel 4: Die Kasuistik der Tötungsdelikte – Num. 35, 9–34 117
bb) Beispiel 5: Die Bestrafung von Blasphemie – Lev. 24, 10–16 120
4. Die deuteronomischen Gesetze 121
a) Historische Einordnung 122
b) Struktur und Regelungssystematik 124
c) Exemplarische strafrechtliche Regelungen in den deuteronomischen Gesetze 125
aa) Beispiel 6: Die Gerichtsordnung – Deut. 16, 18–20 125
bb) Beispiel 7: Die Einschränkbarkeit des Zeugenbeweises – Deut. 19, 15–21 127
cc) Beispiel 8: „Eglah Arufah“ – Sühne bei einem unbekannten Täter – Deut. 21, 1–9 129
5. Fazit zu den biblischen Rechtssammlunge 133
III. Die Strafmethodik in der Torah 136
1. Der Ba 137
2. Die Körperstrafe 142
3. Die Geldstrafe 143
4. Die Eved-Strafe 145
5. Die Todesstrafe 150
6. Die Karet-Strafe 154
7. Die Freiheitsstrafe 155
8. Fazit zur Strafmethodik in den biblischen Rechtsquelle 158
IV. Zwischenergebnis 163
D. Das Strafrecht in der post-biblischen Epoche 165
I. Vorbemerkung 165
II. Halachische Midraschim 173
1. Historische Einordnung der halachischen Midraschim 175
2. Beispiele für die midraschische Auslegung im Strafrecht 177
a) Beispiel 9: Mechilta zur Auslegung der Strafbarkeit des Diebstahls 177
b) Beispiel 10: Sifre zur Auslegung der Strafbarkeit des Mordes 185
3. Fazit zu den halachischen Midraschim 198
III. Mischna 200
1. Historische Einordung der Mischna 202
2. Struktur und Regelungssystematik der Mischna 207
a) Inhaltsüberblick zum Traktat Sanhedri 209
b) Inhaltsüberblick zum Traktat Makkot 210
3. Das Strafrecht und die Strafmethoden der Mischna 211
a) Der Ba 211
b) Die Körperstrafe 212
c) Die Geldstrafe 215
d) Die Eved-Strafe bzw. Ersatzpflicht 218
e) Die Todesstrafe 221
aa) Die Sekila-Strafe 222
bb) Die Serefa-Strafe 224
cc) Die Hereg-Strafe 225
dd) Die Heneq-Strafe 226
ee) Abgrenzung zwischen den vier gerichtlichen Todesstrafe 226
f) Die Karet-Strafe 227
g) Die Kippah-Strafe 228
4. Der Strafprozess in der Mischna 230
a) Zuständigkeit jüdischer Gerichte 230
b) Verfassung der Gerichte 231
aa) Der einfache Beit Di 232
bb) Der kleine Sanhedri 232
cc) Der große Sanhedri 234
c) Anforderungen an die Richte 234
d) Verfahrenssichernde Maßnahme 236
e) Das Beweisverfahre 236
aa) Die Unzulässigkeit von Geständnissen des Angeklagte 236
bb) Der Zeugenbeweis 237
cc) Die Warnung 238
dd) Die Anforderungen an die Zeuge 238
ee) Die Zeugenvernehmung 239
ff) Der Ausschluss von Zeugenaussage 240
5. Beispiele für den mischnaischen Kodifikationsstil 241
a) Beispiel 11: Kausalität, Zurechenbarkeit und Konkurrenzen – mSanhedrin IX:1–4 241
b) Beispiel 12: Das verspätete Vorbringen von Beweisen – mSanhedrin III:8 244
6. Fazit zur Mischna 246
IV. Talmud 251
1. Historische Einordnung 253
2. Struktur und Auslegungsprozess 257
3. Das Strafrecht und die Strafmethoden in der Gemara 261
a) Der Ba 261
b) Die Körperstrafe 263
c) Die Geldstrafe 265
d) Die Eved-Strafe 267
e) Die Todesstrafe 267
f) Die Karet-Strafe 268
g) Die Kippah-Strafe 269
h) Zwischenfazit 270
4. Der Strafprozess in der Gemara 271
5. Beispiele für den talmudischen Auslegungsprozess im Strafrecht 276
a) Beispiel 13: Die Bedeutung von „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ – Bava Kamma 83b–84a 277
b) Beispiel 14: Die Präklusion von Beweis- oder Wiederaufnahmeanträgen – Sanhedrin 31a 288
c) Beispiel 15: Das Verbot des Indizienprozesses und das Ende der Todesstrafe – Sanhedrin 37a 295
6. Fazit zum Talmud 309
V. Zwischenergebnis 312
E. Das Strafrecht vom frühen Mittelalter bis zur Neuzeit 322
I. Vorbemerkung 322
II. Mischneh Torah und Moreh Nevuchim 341
1. Historische Einordnung und biografische Anmerkunge 341
2. Mischneh Torah 346
a) Die Beweggründe für die Kompilatio 347
b) Die Struktur und Regelungssystematik der Mischneh Torah 348
c) Das Strafrecht der Mischneh Torah 354
d) Das Prozessrecht der Mischneh Torah 359
e) Die Strafmethodik der Mischneh Torah 365
aa) Die Todesstrafe 366
bb) Die Karet 367
cc) Die Körperstrafe 367
dd) Der Ba 368
f) Die straftheoretischen Begründungsansätze Maimonides 370
3. Beispiele für den maimonidischen Kodifikationsprozess 371
a) Beispiel 16: Tötungsverbot und Rechtfertigungsgründe – Rotzeach Ush’mirat Nefesh 1:1–9 372
b) Beispiel 17: Auslieferungsverbot und Ausnahmen – Hilchot Chovel u’Masik 8:9–11 377
4. Moreh Nevuchim 381
a) Der maimonidische Zweckgedanke im Recht 382
b) Die maimonidische Strafzwecktheorie 389
c) Die maimonidische Strafzumessungslehre 392
5. Fazit zu Maimonides 394
III. Schulchan Aruch 397
IV. Sche’elot u-Teschuwot – Die Responsa-Literatu 401
1. Historische Einordnung 403
2. Beispiele aus der Responsa-Literatu 404
a) Beispiel 18: Zur ausnahmsweisen Zulässigkeit der Todesstrafe – Teschuwot HaRosh 17:8 405
b) Beispiel 19: Die Selbstbelastungsfreiheit und die Verwertung von Indizienbeweisen – Teschuwot Terumat HaDeschen II, 210 418
c) Beispiel 20: Zur Bestrafung eines Totschlägers – Teschuwot Mahari Bruna, 265–266 428
V. Zusammenfassung und Zwischenbilanz 439
F. Schlussbetrachtunge 447
Zusammenfassung in These 471
Literaturverzeichnis 473
Stichwortverzeichnis 516