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Die Haftung der Directors und Officers als Verhaltenssteuerung im amerikanischen Recht

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Schwesinger, S. (2021). Die Haftung der Directors und Officers als Verhaltenssteuerung im amerikanischen Recht. Ein Vorbild für die deutsche Vorstands- und Aufsichtsratshaftung?. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55459-1
Schwesinger, S. Kathrin. Die Haftung der Directors und Officers als Verhaltenssteuerung im amerikanischen Recht: Ein Vorbild für die deutsche Vorstands- und Aufsichtsratshaftung?. Duncker & Humblot, 2021. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55459-1
Schwesinger, S (2021): Die Haftung der Directors und Officers als Verhaltenssteuerung im amerikanischen Recht: Ein Vorbild für die deutsche Vorstands- und Aufsichtsratshaftung?, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55459-1

Format

Die Haftung der Directors und Officers als Verhaltenssteuerung im amerikanischen Recht

Ein Vorbild für die deutsche Vorstands- und Aufsichtsratshaftung?

Schwesinger, S. Kathrin

Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 227

(2021)

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About The Author

S. Kathrin Schwesinger ist eine U.S. amerikanische Anwältin, die bei White & Case LLP in New York strategische und Finanzinvestoren im M&A und zu Fragen der Corporate Governance berät. Im Jahr 2000 ging sie für ein Auslandsschuljahr an die amerikanische Ostküste, wo sie seitdem lebt. Ihre akademische Ausbildung absolvierte sie am Middlebury College (B.A.) und an der Columbia Law School (J.D.). Ihre berufliche Laufbahn begann sie im Jahre 2009 als Anwältin in New York bei einer internationalen Wirtschaftskanzlei. Unter dem Eindruck der damaligen Finanzkrise untersucht ihre Doktorarbeit (Universität Bayreuth), inwieweit persönliche Haftung Unternehmensleiter zu einer besseren Corporate Governance inzentivieren kann.

Abstract

»Liability as Incentive. U.S. Director and Officer Liability as a Model for Germany?«

U.S. director and officer liability - an intolerable threat? This verdict too often prevents a closer analysis. But is it a myth? How does the specter of liability impact leadership and oversight at U.S. companies? And how could the U.S. experience inform, e.g., experiments with the business judgment rule, class actions and corporate criminal liability in Germany? The author, a New York corporate lawyer, offers surprising findings ranging from corporate to criminal law that German corporate governance might do well to heed.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Danksagung 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 15
Vorbemerkung: Der Begriff „Director“ 21
Einleitung 22
1. Teil: Einführung 24
A. Was ist Corporate Governance? 24
B. Zielsetzung von Haftung 25
C. Haftung als Instrument der Corporate Governance 26
D. Relevanz der amerikanischen Corporate Governance für Deutschland 28
E. Haftungskultur der USA 32
F. Grundlegende Unterschiede zwischen Deutschland und den USA 36
2. Teil: US-rechtlicher Hintergrund der Corporate Governance 39
A. Rechtsgrundlagen der Corporate Governance im amerikanischen Recht 39
I. State Law 40
1. Gesellschaftsrechtliche Grundsätze 40
2. Bedeutung des Staates Delaware 41
II. Federal Law 44
III. Satzung der Corporation 47
B. Rolle der Rechtsprechung 47
C. Vergleichbarkeit gesellschaftsrechtlicher Strukturen in Deutschland und den USA 49
I. Die Corporation im Vergleich zur Aktiengesellschaft 49
II. Directors und Officers im Vergleich zu Vorstand und Aufsichtsrat 50
3. Teil: Pflichten im Rahmen der Corporate Governance 54
A. Eigenständige Pflichten (Gesellschaftsrecht des Staates Delaware) 54
I. Duty of Care 56
II. Duty of Loyalty 57
III. Anwendbarkeit auf Officers 61
IV. Eigenständige Pflichten von Vorstand und Aufsichtsrat 61
V. Zwischenergebnis: Vergleich eigenständiger Pflichten in Delaware und Deutschland 63
B. Organschaftliche und unmittelbare Pflichten gegenüber Dritten 67
I. Pflichten gegenüber Aktionären 68
1. Haftung als „Control Person“ 70
2. Securities Act Section 11 72
3. Securities Act Section 12 74
4. Securities Act Section 17‍(a) 75
5. Exchange Act Section 10‍(b) und Rule 10b-5 76
a) Die Fraud-on-the-Market Vermutung 78
b) Scienter 79
c) Insider Trading 81
6. Exchange Act Section 18 82
7. Sarbanes-Oxley Act (zivilrechtliche Elemente) 82
a) Zertifizierung von Geschäftsberichten (SOX Section 302) 85
b) Audit Committee 93
8. Pflichten gegenüber Aktionären in Deutschland 96
a) Kapitalmarktrechtliche Pflichten und Haftung gegenüber Aktionären in Deutschland 96
b) Unterschiede zu den amerikanischen Kapitalmarktpflichten 102
aa) Eingeschränkte Außenhaftung 103
bb) Unterschiede im Schadensumfang 104
cc) Ablehnung der Fraud-on-the-Market Vermutung 108
9. Zwischenergebnis: Vergleich der Haftungsprioritäten gegenüber Aktionären in den USA und Deutschland 112
10. Sonderfall ERISA Haftung 113
II. Pflichten gegenüber anderen Dritten in den USA und Deutschland 117
4. Teil: Richterliche Beurteilung der gesellschaftsrechtlichen Pflichteinhaltung 120
A. Die Business Judgment Rule 121
I. Anwendung der Business Judgment Rule 121
II. Begründung der Business Judgment Rule in Delaware 124
III. Bedeutung der Business Judgment Rule für Klagen gegen Directors in Delaware 126
IV. Die sogenannte Business Judgment Rule in Deutschland (§ 93 Abs. 1 Satz 2) 128
1. Verschuldensgrad 130
2. Objektiv/subjektive Beurteilung des Gesellschaftsinteresses 132
3. Notwendigkeit des Guten Glaubens 135
4. Definition von „Wohl der Gesellschaft“ 136
5. Relevanz der Konsequenzen einer unternehmerischen Entscheidung 138
6. Gesetzliche Einschränkungen 139
7. Entscheidungen vs. „actions“ 141
8. Darlegungs- und Beweislastverteilung 143
V. Zwischenergebnis: Vergleich der Business Judgment Rule mit § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG 147
B. Entire Fairness 148
I. Entire Fairness in Controlled Transactions 149
II. Umgang mit Interessenkonflikten in Deutschland 153
1. Keine besondere Regel für die richterliche Betrachtung bei Interessenkonflikten 154
2. Bewertung von Interessenkonflikten im Verhältnis zum unternehmerischen Ermessen in Deutschland 155
III. Zwischenergebnis: Vergleich der deutschen Rechtslage mit dem Entire Fairness Standard in Delaware 155
C. Enhanced Scrutiny 156
I. Feindliche Übernahmen und Takeover Defenses 159
II. Einvernehmliche Übernahmen und Revlon 162
III. Sonstige Anwendungen von Enhanced Scrutiny 164
IV. Bewertung des Handelns von Vorstand und Aufsichtsrat in Übernahmesituationen in Deutschland 165
1. Pflichten in der Übernahmesituation 165
2. Mögliche Abwehrmaßnahmen 168
V. Zwischenergebnis: Umgang mit Übernahmesituationen in Delaware und Deutschland 171
D. Fazit: Unterschiede in der richterlichen Beurteilung gesellschaftsrechtlicher Pflichteinhaltung in Delaware und Deutschland 174
5. Teil: Zivilrechtliche Prozessmöglichkeiten zur Durchsetzung der Innen- und Außenhaftung 175
A. Zivilrechtliche Innenhaftung durchgesetzt durch die Gesellschaft 175
I. Die Corporation als Klägerin in Delaware 176
II. Verpflichtung deutscher Organe zur Anspruchsverfolgung 176
III. Zwischenergebnis: Vergleich der direkt verfolgten Innenhaftung in Delaware und Deutschland 177
B. Zivilrechtliche Innen- und Außenhaftung durchgesetzt durch die Aktionäre im Rahmen von Shareholder Representative Actions 178
I. Die Derivative Action 179
1. Der Demand 181
2. Notwendigkeit des Demand 182
3. Demand Futility 183
II. Die Class Action 185
1. Securities Class Actions (Federal Law) 188
a) Enron und WorldCom als Ausnahmen 190
2. M&A Class Actions (State Law) 192
III. Kritik und Weiterentwicklung der Shareholder Representative Actions 195
1. Kritik an Shareholder Representative Actions 196
a) Plaintiffs' Attorneys 196
b) Der Professional Plaintiff 200
c) Inzentivierungen der Directors und Officers entgegen dem Unternehmensinteresse 201
d) Disclosure-Only Settlements bei nicht-werthaltigen M&A Class Actions 204
2. Reformen der Shareholder Representative Actions 207
a) Gesetzliche Reformen der Securities Class Actions 207
b) Regulierung der M&A Class Actions durch die Gerichte 210
aa) Festsetzung der Anwaltskosten 210
bb) Ablehnung von Disclosure-Only Settlements 213
cc) Auswahl der Kläger 215
c) Einschränkung von Derivative und M&A Class Actions per Bylaws 216
aa) Zwingende Arbitration 216
bb) Festsetzung des Gerichtsstands 219
cc) Verlagerung der Anwaltskosten 222
3. Entwicklungen der Shareholder Representative Actions 223
IV. Vergleichbare Klagemöglichkeiten für Aktionäre in Deutschland 227
1. Aktionärsklage in Deutschland gemäß § 148 AktG 229
a) Andere Formen der Aktionärsklage 230
b) Praktische Anwendbarkeit des § 148 AktG 232
c) Konzeptionelle und praktische Probleme der Aktionärsklage gemäß § 148 AktG 234
d) Zwischenergebnis: Vergleich der Aktionärsklage gemäß § 148 AktG mit der Derivative Action in Delaware 239
2. Musterverfahren als Alternative zur Sammelklage in Deutschland 240
a) Entwicklung des KapMuG 241
b) Kapitalanleger-Musterverfahren gemäß KapMuG 243
c) Kritik am KapMuG 245
aa) Konzeptionelle Probleme der Kosten- und Gebührenstruktur 247
bb) Schwierigkeit des Schließens von Vergleichen 249
d) Stichhaltigkeit der Argumente gegen das Vorbild der Class Action 251
e) Zwischenergebnis: Class Actions und Alternativen zum KapMuG in Deutschland 257
V. Fazit: Aktionärsklagen als Instrument zur Verhaltenssteuerung in den USA und Deutschland 258
C. Zivilrechtliche Innenhaftung in der Insolvenz durchgesetzt durch Gläubiger 259
I. Praktische Auswirkung der Unternehmensinsolvenz auf die Haftung von Directors und Officers 259
II. Anspruchsdurchsetzung durch Gläubiger in Deutschland 261
6. Teil: Durchsetzung zivilrechtlicher Ansprüche und die Verhängung verwaltungsmäßiger Sanktionen durch staatliche Behörden 263
A. Alternative Ahndungskonsequenzen am Beispiel des Debarment von Directors und Officers durch eine Federal Agency 264
B. Ahndungsmöglichkeiten der Federal Agencies am Beispiel der SEC 265
I. Administrative Proceedings der SEC 267
II. Debarments durch die SEC 270
III. Clawbacks von diskretionärer Vergütung und Kapitalerträgen 272
C. Die SEC im Vergleich zur Wertpapieraufsicht der BaFin 276
D. Fazit: Besondere Kompetenzen staatlicher Behörden als sinnvolles Mittel zur Verhaltenssteuerung in den USA und Deutschland 280
7. Teil: Strafrechtliche Sanktionierung als Instrument der Corporate Governance 281
A. Relevante Grundlagen des amerikanischen Wirtschaftsstrafrechts 285
I. Die Rolle der Staatsanwaltschaft 286
II. Entity Liability 293
1. Folgen der Entity Liability für Corporations 295
2. Folgen der Entity Liability für natürliche Personen 301
III. Konsequenzen der persönlichen Strafverfolgung für Directors und Officers 304
B. Strafrechtlich durchgesetzter Drittschutz durch Unternehmensaufsicht und -führung 306
I. Verhinderung von gemeingefährlichen Straftaten des Unternehmens (Responsible Corporate Officer Doctrine) 307
1. Anwendung der Responsible Corporate Officer Doctrine 311
a) Die Responsible Corporate Officer Doctrine in der Rechtsprechung (FDCA) 312
aa) Grundlegende Rechtsprechung 313
bb) Aktuelle Rechtsprechung 315
cc) Debarment 319
b) Die Responsible Corporate Officer Doctrine kodifiziert (Umweltrecht) 321
c) Die Responsible Corporate Officer Doctrine in anderen Rechtsgebieten 324
2. Auslegungen der Responsible Corporate Officer Doctrine 326
a) Verschuldensunabhängige Sanktionierung für das Handeln Anderer 327
b) Verletzung einer vertraglichen Pflicht 332
c) Sanktionierung für fahrlässige eigene Unterlassung 333
3. Die Responsible Corporate Officer Doctrine als Instrument der Corporate Governance 335
a) Debarment als Corporate Governance Instrument 338
b) Vergleichbare Instrumente im Kapitalmarktrecht 339
c) Einsatz der Responsible Corporate Officer Doctrine 340
d) Keine Ausweitung in das Zivilrecht 344
II. Verhinderung der Gefährdung der Integrität des Kapitalmarktes 346
1. Zertifizierung finanzieller Angaben in Geschäftsberichten (SOX Section 906) 347
2. Section 10‍(b) und Securities Fraud 350
3. Insider Trading 354
III. Verhinderung von marktverzerrendem Verhalten 354
1. FCPA 355
2. Kartellrechtliche Straftatbestände 363
IV. Vergleichbare Rechtsinstrumente zum Drittschutz in Deutschland 370
1. Zivilrechtliche Haftung auf Basis verletzter Organisationspflichten 373
a) Das Baustoff-Urteil des BGH 375
b) Unklarheit zu den Voraussetzungen der Garantenstellung 378
c) Verschärfte Haftung in der Produzentenhaftung 380
d) Relevante Schutzgesetze 381
e) Abweichungen im Wettbewerbsrecht 382
f) Neuere Rechtsprechung: Garantenstellung nur unter besonderen Umständen 383
2. Bußgeldrechtliche Sanktionierung auf Basis verletzter Aufsichtspflichten 385
3. Strafrechtliche Sanktionierung als Organ oder Vertreter der Gesellschaft 389
a) Sanktionierung gemäß § 14 StGB 389
b) Sanktionierung gemäß § 13 StGB 393
c) Strafrechtliche Sanktionierung des Compliance Officer 397
aa) Grundlage für das Urteil des 5. Strafsenats zum Compliance Officer 398
bb) Ausarbeitung der Sanktionierung des Compliance Officer nach den Annahmen des 5. Strafsenats 399
cc) Erfolgsabwendungspflicht gesellschaftsrechtlich nicht haltbar 401
4. Spezifische Normen der Produktverantwortlichkeit 404
a) Arzneimittelgesetz 404
b) Medizinproduktegesetz 406
c) Lebensmittel-‍, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch 406
d) Produktsicherheitsgesetz 409
5. Kritik an der deutschen Rechtslage 410
a) Voraussehbarkeit des Tatbestands oder seiner Folgen im Straf- und Deliktrecht 412
b) Keine Differenzierung der Tatbestände im Straf- und Bußgeldrecht 412
c) Abwägung von allgemeiner Strafbarkeit und der Verfolgung nur von bestimmten, besonderen Gefahren 415
d) Ausdehnung auf untere Unternehmensebenen insbesondere im Strafrecht 416
e) Die Gesellschaftsorgane als Ausfallbürgen im Deliktrecht 418
V. Zwischenergebnis: Die Bedeutung der strafrechtlichen Corporate Governance Haftung für den Drittschutz 419
1. Haftung und Sanktionierung außerhalb der Corporate Governance bleiben unberührt 420
2. Sinnvolle Ansätze zur Anwendung und Neuregelung des Strafrechts zum Drittschutz durch Corporate Governance Verbesserungen 422
C. Sanktionierung von treuwidrigem Verhalten 424
I. Honest Services Fraud und die Skilling-Entscheidung 425
II. Untreue nach § 266 StGB 430
1. Grundsätzliche Abgrenzung zum Honest Services Fraud 431
2. Relevante Elemente des § 266 StGB für Organe von Aktiengesellschaften 432
a) Notwendigkeit einer „gravierenden“ Pflichtverletzung bei unternehmerischen Entscheidungen 433
b) Vorsatz im Hinblick auf unternehmerische Entscheidungen 438
3. Anwendung des § 266 StGB bei Entscheidungen von Organen 440
III. Vergleich von Untreue und Honest Services Fraud als strafrechtliche Durchsetzung gesellschaftsrechtlicher Loyalitätspflichten 442
1. Honest Services Fraud und Untreue als teilkongruente Tatbestände 442
2. Honest Services Fraud und Untreue als Ersatz für fehlende zivilrechtliche Klagemöglichkeiten 443
IV. Zwischenergebnis: Eignung des Strafrechts zur Verfolgung von treuwidrigem Verhalten 445
D. Fazit: Sinnvolle Nutzung des Strafrechts zur Verbesserung der Unternehmensführung 447
I. Rolle eines Unternehmensstrafrechts 448
II. Sinnvolle Anreize zur Verhinderung von Rechtsverstößen 451
III. Sinnvolle Anreize zur Verhinderung von Treupflichtverletzungen 454
8. Teil: Amerikanische und deutsche Impulse für sinnvolle Corporate Governance Haftung zur Verhaltenssteuerung 456
Verzeichnis der amerikanischen Rechtsprechung 461
Literaturverzeichnis 475
Übersetzungen 528
Stichwortverzeichnis 531