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Koch, J. (2021). Rechtsdogmatische Überlegungen und rechtsvergleichende Betrachtungen zu einem zukünftigen Verbandssanktionsverfahren. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58209-9
Koch, Jennifer. Rechtsdogmatische Überlegungen und rechtsvergleichende Betrachtungen zu einem zukünftigen Verbandssanktionsverfahren. Duncker & Humblot, 2021. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58209-9
Koch, J (2021): Rechtsdogmatische Überlegungen und rechtsvergleichende Betrachtungen zu einem zukünftigen Verbandssanktionsverfahren, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58209-9

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Rechtsdogmatische Überlegungen und rechtsvergleichende Betrachtungen zu einem zukünftigen Verbandssanktionsverfahren

Koch, Jennifer

Schriften zum Strafrechtsvergleich, Vol. 13

(2021)

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Abstract

Jennifer Koch untersucht Problemstellungen eines Verbandssanktionsverfahrens de lege ferenda in rechtsvergleichender Betrachtung (mit den USA, England, Österreich und der Schweiz). Im Fokus stehen vor allem die Selbstbelastungsfreiheit von Verbänden sowie in enger Verzahnung die Internal Investigations und Compliance. Berücksichtigt wird auch der aktuellste Entwurf eines Verbandssanktionengesetzes.

Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass Verbänden in einem Verbandssanktionsverfahren eine modifizierte Selbstbelastungsfreiheit zukommen sollte, wobei unterschiedliche Anwendungsbereiche beleuchtet werden. Internal Investigations sind im Kontext einer Selbstbelastung in Mitarbeiterinterviews und hinsichtlich der Beschlagnahmeverbote besonders brisant. Sie bedürfen in der Zukunft einer gesetzlichen Regelung, wobei sich die Autorin für ein Beweisverwertungsverbot der Erkenntnisse aus den Internal Investigations im späteren Strafverfahren und in bestimmten Konstellationen für die Geltung von Beschlagnahmeverboten ausspricht.
»Jurisprudential Considerations and Comparative Law Approaches to Prospective Proceedings Involving Corporate Sanctions«

In any prospective proceedings involving corporate sanctions, there are numerous challenges to be faced, which are considered from a comparative law viewpoint. Among these are, above all, the drafting of a nemo tenetur law for the corporation, both in terms of personal and from an objective standpoint, as well as statutory provisions pertaining to internal investigations (with regard to both the interviewing of employees and the prohibition of seizure) and compliance. The most recent draft of the German Corporate Sanctions Act (Verbandssanktionengesetz) is also considered.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 11
Einführung 27
I. Problemstellung 27
II. Herausforderungen ökonomischer und rechtlicher Art 28
III. Gang der Darstellung 36
IV. Rechtsvergleichung 38
1. Funktionale Rechtsvergleichung 38
2. Einzelvergleich und typisierender Vergleich 40
3. Vergleichsparameter 41
a) Rechtskreise 41
aa) Kontinentaleuropäischer Rechtskreis 41
bb) Rechtskreis des Common Law 43
b) Rechtsordnungen 45
c) Rechtsprechung 46
d) Allgemeine Rechtsgrundsätze 46
e) Einzelaspekte 47
f) Nationale Resultate de lege lata und de lege ferenda 47
4. (Zwischen-)‌Ziel der Rechtsvergleichung 47
1. Kapitel: Grundlagen 49
A. Grundzüge der historischen Entwicklung und aktuelle Diskussion des Verbandssanktionenrechts in Deutschland 49
I. Die Entwicklung im Mittelalter 49
II. Die Entwicklung in der Industrialisierung 52
III. Das Verbandsstrafrecht nach dem 2. Weltkrieg 57
IV. Das Verbandsstrafrecht in den 1960er–1990er Jahren 57
V. Die gescheiterte Reform des strafrechtlichen Sanktionensystems im Jahre 2000 59
VI. Überblick über den aktuellen Diskussionsstand zur Einführung einer Verbandssanktionierbarkeit nach deutschem Recht 61
B. Begriff des Unternehmens, des Verbandes, der juristischen Person oder der Personenvereinigung und der Sanktion – eine interdisziplinäre Betrachtung 63
I. Im Privatrecht 65
1. Unternehmen 65
2. Juristische Person 67
3. Verband 69
II. Im deutschen Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht 70
III. Auf europarechtlicher Ebene 72
1. Im unionsrechtlichen Primärrecht 72
2. Im unionsrechtlichen Sekundärrecht 72
a) Im Zweiten Protokoll, der Richtlinie (EU) 2017/1371 (PIF-Richtlinie) und dem Umsetzungsgesetz (Gesetz zur Stärkung des Schutzes der finanziellen Interessen der Euorpäischen Union – EU-Finanzschutzstärkungsgesetz – EUFinSchStG) 72
b) Im Corpus Juris strafrechtlicher Regelungen zum Schutz der finanziellen Interessen der Europäischen Union 73
IV. Verwendung der Begriffe Unternehmen, Verband, juristische Person oder Personenvereinigung in dieser Arbeit 75
V. Verwendung der Begriffe Strafe und Sanktion in dieser Arbeit 76
C. Normadressatenkreis nach deutschem Recht 77
I. De lege lata 77
II. De lege ferenda 79
D. Kritische Würdigung und Fazit 81
2. Kapitel: Die Sanktionierung von Verbänden de lege lata 82
A. Sanktionsmöglichkeiten gegen Verbände nach deutschem Recht – ein Sonderweg 82
I. Regelungen im OWiG 83
1. Materielle Voraussetzungen und Rechtsfolgen des § 30 OWiG 83
2. Anwendungspraxis des § 30 OWiG in Deutschland 87
3. Die Aufsichtspflichtverletzung nach § 130 OWiG 88
a) Allgemein 88
b) Materielle Voraussetzungen des § 130 OWiG 89
c) Rechtsfolgen 91
4. Das Handeln für einen anderen nach § 9 OWiG 91
II. Einziehung und Abschöpfung des Mehrerlöses 91
1. Einziehung von Taterträgen nach §§ 73ff. StGB 92
2. Einziehung nach §§ 74ff. StGB 93
3. Abführung von Mehrerlös 93
III. Verwaltungsrechtliche Sanktionen, Spezialgesetze und weitere außerstrafrechtliche Sanktionsmöglichkeiten 94
B. Sanktionsmöglichkeiten im Europäischen Recht 97
I. Allgemeines 97
II. Recht der Europäischen Union 97
1. EU-Wettbewerbsrecht 97
a) Die materiellen Grundlagen der Bebußung 100
aa) Geldbuße nach Art. 15 VO 17/62 100
bb) Geldbuße nach Art. 23 Abs. 1 VO (EG) Nr. 1/2003 100
cc) Geldbuße nach Art. 5 VO (EG) Nr. 1/2003 101
b) Das Verfahren zur Festsetzung einer Geldbuße nach Art. 23 VO (EG) Nr. 1/‍2003 102
2. Zweites Protokoll aufgrund von Artikel K.3 des Vertrags über die Europäische Union zum Übereinkommen über den Schutz der finanziellen Interessen der Europäischen Gemeinschaften, Richtlinie (EU) 2017/1371 (PIF-Richtlinie) und Umsetzungsgesetz: Gesetz zur Stärkung des Schutzes der finanziellen Interessen der Europäischen Union (EU-Finanzschutzstärkungsgesetz – EUFinSchStG) 103
a) Inhaltliche Vorgaben und Sanktionen der EU-RL 2017/1371 104
b) Die Mindesttrias der Sanktionen 105
aa) Wirksame, abschreckende und angemessene Sanktionierung 105
bb) Die Vereinbarkeit eines Verzichts auf strafrechtliche Sanktionen und das Effizienzgebot (effet utile) 107
c) Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2017/1371 über die strafrechtliche Bekämpfung von gegen die finanziellen Interessen der Union gerichtetem Betrug: Gesetz zur Stärkung des Schutzes der finanziellen Interessen der Europäischen Union (EU-Finanzschutzstärkungsgesetz – EUFinSchStG) 109
3. Weitere Regelungen auf europäischer Ebene 109
a) Gemeinsame Maßnahmen 109
b) Rahmenbeschlüsse 110
c) Richtlinien 110
III. Regelungswerke des Europarates 111
C. Überblick über weitere internationale Regelungen zur Verbandsstrafbarkeit 113
I. OECD-Übereinkommen 1997 113
II. UN-Übereinkommen 1999 115
III. UN-Übereinkommen 2003 116
IV. Andere internationale Vorgaben 116
D. Ausgewählte Regelungen anderer Staaten zur Sanktionierung von Verbänden 117
I. USA 117
II. China 119
III. England 120
IV. Schweiz 122
V. Österreich 124
VI. Liechtenstein 126
E. Kritische Würdigung und Fazit 127
3. Kapitel: Das Verfahren zur Verhängung einer Verbandsgeldbuße de lege lata in Deutschland 130
A. Allgemeine Regelungen 130
I. Der Grundsatz: Das verbundene Verfahren 131
II. Die Ausnahme: Das selbstständige Verfahren 133
1. Straftat als Anknüpfungstat 133
a) Nichteinleitung des Verfahrens, § 30 Abs. 4 S. 1 Var. 1 OWiG 133
b) Einstellung des Verfahrens, § 30 Abs. 4 S. 1 Var. 2 OWiG 133
aa) Opportune Einstellungsgründe 134
(1) Nach § 153 StPO wegen Geringwertigkeit 134
(2) Nach § 153a StPO gegen Auflagen und Weisungen 135
(3) Nach § 153b StPO bei der Möglichkeit des Absehens von Strafe 136
(4) Nach §§ 153c–f StPO aus anderweitigen Gründen 137
(5) Nach §§ 154, 154a StPO bei Teileinstellung bei mehreren Taten und der Beschränkung der Verfolgung 138
bb) Zwingende Einstellungsgründe 138
c) Absehen von Strafe, § 30 Abs. 4 S. 1 Var. 3 OWiG 140
d) Ausdrückliche Anordnung, § 30 Abs. 4 S. 2 OWiG 141
e) Unmöglichkeit eines selbstständigen Verfahrens 144
2. Ordnungswidrigkeit als Anknüpfungstat 145
a) Nichteinleitung des Verfahrens, § 30 Abs. 4 S. 1 Var. 1 OWiG 145
b) Einstellung des Verfahrens, § 30 Abs. 4 S. 1 Var. 2 OWiG 146
c) Übrige Varianten, § 30 Abs. 4 S. 1 Var. 3, Abs. 4 S. 2 OWiG und Unmöglichkeit eines selbstständigen Verfahrens 146
III. Trennung und Verbindung von Verfahren: Vor- und Nachteile 146
IV. Opportunitätsherausforderungen 149
1. Opportunitätsprinzip versus Legalitätsprinzip 149
2. Das pflichtgemäße Ermessen 150
a) Entschließungsermessen 150
b) Auswahlermessen 153
3. Anwendung des Opportunitätsprinzips auf § 30 OWiG 154
4. Complianceansätze und -auswirkungen 154
V. Die Vertretung und die Verteidigung des Verbandes im Verfahren 155
VI. Abspracheoptionen mit dem Betroffenen 156
1. Bei einer Ordnungswidrigkeit als Anknüpfungstat 157
a) Herleitung aus § 78 Abs. 2 OWiG 157
b) Herleitung aus § 257c StPO i.V.m. § 46 Abs. 1 OWiG 159
c) Herleitung aus § 160b StPO i.V.m. § 46 Abs. 1 OWiG 159
aa) Keine Verständigung über den Tatvorwurf 160
bb) Verständigung über Rechtsfolgen 161
cc) Rechtsmittelverzicht 162
2. Bei einer Straftat als Anknüpfungstat 162
3. Verständigung und Opportunitätsprinzip 163
B. Das Verfahren nach § 30 OWiG bei einer Straftat als Anknüpfungstat 163
I. Grundlagen 163
II. Im verbundenen Verfahren 167
1. Das Verfahren „itself“ 167
2. Beweise 167
3. Selbstbelastungsfreiheit – Verweigerungsrechte 169
4. Rechtsmittel 170
III. Im selbstständigen Verfahren 171
C. Das Verfahren nach § 30 OWiG bei einer Ordnungswidrigkeit als Anknüpfungstat 172
I. Grundlagen 172
II. Im verbundenen Verfahren 173
1. Das Verfahren „itself“ 173
2. Beweise und Selbstbelastungsfreiheit 174
3. Rechtsmittel 175
III. Im selbstständigen Verfahren 178
D. Kritische Würdigung und Fazit 180
4. Kapitel: Grundlagen eines Verbandssanktionenrechts de lege ferenda 181
A. Überblick 181
B. Zuordnung des Verbandssanktionenrechts 182
C. Wirtschaftspolitik 183
I. Begriff und Bestandteile der Wirtschaftspolitik 183
II. Ordnungspolitische Komponente 184
1. Ordnungstheorie nach Walter Eucken 185
2. Ordoliberale Komponente eines Verbandssanktionenrechts 187
D. Straftheorie 188
I. Die absoluten Strafzwecktheorien 189
1. Sühnetheorie 189
2. Vergeltungstheorie 189
3. Kritik an den absoluten Strafzwecktheorien 190
II. Die relativen Strafzwecktheorien 191
1. Generalprävention 192
2. Spezialprävention 192
3. Kritik an den relativen Strafzwecktheorien 193
III. Die Vereinigungstheorien 194
IV. Lösungsansatz für ein Verbandssanktionenrecht 195
1. Keine Anwendung der reinen absoluten Strafzwecktheorien 195
2. Keine Anwendung (innerhalb der relativen Straftheorien) der reinen negativen Spezialprävention 195
3. Kombinationsmodell: Primäre positive Spezialprävention unter Berücksichtigung von Aspekten der Generalprävention 196
E. Kriminalpolitik 197
F. Kritische Würdigung und Fazit 200
5. Kapitel: Materielles Verbandssanktionenrecht de lege ferenda 201
A. Reines Zurechnungs- oder Aufsichtspflichtverletzungsmodell 201
I. Zurechnungsmodell 201
II. Aufsichtspflichtverletzungsmodell 203
B. Modell nach dem NRW-Entwurf 204
C. Kombinationsmodell 205
I. Tatbestandsvoraussetzungen 205
1. Verantwortungsauslösende Tat 205
2. Verantwortungsauslösender Personenkreis 206
3. Verantwortungsauslösendes Verhalten 207
II. Gründe für einen Ausschluss der Sanktionierbarkeit 208
D. Sanktionen und Anwendbarkeit 208
I. Rahmen der möglichen Geldsanktionen 209
II. Verwarnung mit Verbandsgeldsanktionsvorbehalt 209
III. Verbandsauflösung 212
IV. Vermögensabschöpfung 212
V. Anwendbarkeit des Verbandssanktionenrechts 213
1. Ausgangspunkt 213
2. Regelung im VerSanG-E 214
3. Sonderregelung des § 9 Abs. 2 S. 2 StGB 214
E. Kritische Würdigung und Fazit 216
6. Kapitel: Grundstruktur eines prozessualen Verbandssanktionenrechts de lege ferenda 218
A. Die Anwendung der StPO in einem künftigen Verbandssanktionsverfahren 218
B. Die Verfolgungspflicht gegenüber Verbänden 220
I. Opportunitätsprinzip oder Legalitätsprinzip? 220
II. Verfolgungspflicht von Verbänden in anderen Rechtsordnungen 222
1. USA 222
a) Grundlagen 222
b) Das Thompson-Memorandum 224
c) Das Yates-Memorandum 226
d) Das „Rosenstein-Memorandum“ 227
e) Deferred Prosecution Agreement, Plea Agreement und Non Prosecution Agreement 229
2. England 232
a) Grundlagen 232
b) Deferred Prosecution Agreement 232
3. Österreich 237
a) Grundlagen 237
b) Verfolgungsermessen gemäß § 18 und österreichische Diversion gemäß § 19 östVbVG 238
4. Schweiz 241
5. Fazit 247
III. Lösungsansatz: Kombinationsmodell beider Prinzipien 251
1. Ermittlungspflicht 251
2. Anklageermessen 253
IV. Regelungen im VerSanG-E 255
1. Legalitätsprinzip und Einstellungsmöglichkeiten gemäß StPO/VerSanG-E 255
2. Einstellungsgründe nach dem VerSanG-E 256
a) § 35 VerSanG-E (Absehen von der Verfolgung wegen Geringfügigkeit) 256
b) § 36 VerSanG-E (Absehen von der Verfolgung unter Auflagen und Weisungen) 257
c) § 41 VerSanG-E (Absehen von der Verfolgung bei verbandsinternen Untersuchungen) 258
V. Kritische Würdigung und Fazit 259
C. Der Verband als Beschuldigter 260
I. Die Beschuldigtenstellung einer natürlichen Person de lege lata 260
II. Die Beschuldigtenstellung eines Verbandes de lege ferenda 261
III. Die Wahrnehmung der Vertretung des Verbandes im Verfahren 263
1. Allgemeines und Problematik 263
2. Regelungen in anderen Rechtsordnungen 263
a) USA 264
aa) Federal Rules of Criminal Procedure 264
bb) US-amerikanisches Gesellschaftsrecht 265
cc) Die Rolle der Vertreter beim corporate plea 268
b) England 269
aa) Criminal Justice Act 1925 269
bb) Englisches Gesellschaftsrecht 270
c) Österreich 272
d) Schweiz 274
e) Fazit 274
3. Lösungsansatz 276
a) Ausgangspunkt 276
b) Regelungen im VerSanG-E 277
4. Anwesenheitspflicht des Verbandes in der Hauptverhandlung 279
a) § 230 StPO 279
b) § 73 OWiG 280
c) Lösungsansatz 280
d) Regelungen im VerSanG-E 281
5. Kritische Würdigung und Fazit 282
IV. Die Verteidigung des Verbandes 283
1. Umfang der Untersuchung und Problematik 283
2. Regelungen in anderen Rechtsordnungen 284
a) USA 284
b) England 285
c) Österreich 286
d) Schweiz 286
e) Fazit 287
3. Grundlagen des Rechts auf einen Verteidigerbeistand 287
a) Das Recht auf Beistand eines Verteidigers für natürliche Personen 288
b) Das Recht auf Beistand eines Verteidigers für juristische Personen 288
4. Probleme und Lösungsansätze der anwaltlichen Verteidigung 289
a) Verbot der Mehrfachverteidigung nach § 146 StPO 290
b) Sockelverteidigung 291
aa) Begriff, Sinn und Zweck 291
bb) Ausgestaltung und Übertragbarkeit auf ein künftiges Verbandssanktionenrecht 292
c) Lösung des VerSanG-E 292
5. Notwendige Verteidigung 293
6. Kritische Würdigung und Fazit 293
D. Der Anspruch des Verbandes auf rechtliches Gehör im Verbandssanktionsverfahren (Art. 103 Abs. 1 GG) 294
I. Der Gegenstand des Anspruchs auf rechtliches Gehör 294
II. Anwendung auf Verbände 295
E. Der Nemo-tenetur-Grundsatz im Verbandssanktionsverfahren 296
I. Ausgangslage 296
1. Umfang der Untersuchung 297
2. Gegenstand der Selbstbelastungsfreiheit 298
a) Historischer Ursprung der Selbstbelastungsfreiheit in Deutschland im Überblick 298
b) Heutiges grundlegendes Verständnis von „nemo tenetur se ipsum accusare“: Die Ratio der Selbstbelastungsfreiheit 299
aa) Absicherung der Beweisführungslast 299
bb) Verteidigungsfreiheit des Prozesssubjekts 301
II. Die Geltung des Nemo-tenetur-Grundsatzes in anderen Rechtsordnungen 302
1. USA 302
a) Selbstbelastungsfreiheit für natürliche Personen 302
b) Selbstbelastungsfreiheit für juristische Personen 302
c) Zwischenfazit 305
2. England 305
a) Selbstbelastungsfreiheit für natürliche Personen 305
b) Selbstbelastungsfreiheit für juristische Personen 307
c) Zwischenfazit 309
3. Österreich 310
a) Selbstbelastungsfreiheit für natürliche Personen 310
b) Selbstbelastungsfreiheit für juristische Personen 310
c) Zwischenfazit 312
4. Schweiz 313
a) Selbstbelastungsfreiheit für natürliche Personen 313
b) Selbstbelastungsfreiheit für juristische Personen 314
c) Zwischenfazit 318
5. Der Schutz vor Selbstbelastung im europäischen Kartellordnungswidrigkeitenverfahren 319
a) SGL Carbon AG-Entscheidung 320
b) Zwischenfazit 321
6. Fazit 322
III. Grundlagen der Anwendung des Nemo-tenetur-Grundsatzes für Verbände 324
1. Allgemeines Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 GG i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG) 326
2. Anspruch auf rechtliches Gehör (Art. 103 Abs. 1 GG) 328
3. Fair-Trial-Grundsatz (Art. 6 Abs. 1 EMRK) 329
a) Art. 6 Abs. 1 EMRK und Art. 34 EMRK 329
b) Die Rechtsprechung 330
aa) Die Orkem-Entscheidung des EuGH 331
bb) Die Funke-Entscheidung des EGMR 332
cc) Die Saunders-Entscheidung des EGMR 333
dd) Die Jalloh-Entscheidung des EGMR 334
ee) Die SGL Carbon AG-Entscheidung des EuGH 334
ff) Zwischenfazit 335
c) Konsequenzen für die deutsche Rechtsordnung 335
d) Ratio eines Nemo-tenetur-Rechts für Verbände basierend auf dem Fair-Trial-Grundsatz 336
aa) Für natürliche Personen 336
bb) Für Verbände 337
4. Rechtsstaatsprinzip Art. 20 Abs. 3 GG, Art. 6 Abs. 3 lit. b und lit. c EMRK, § 148 StPO, Recht des Schutzes auf Verteidigung 338
5. Aus dem Strafverfahren selbst 341
6. Art. 14 Abs. 3 lit. g IPbpR 341
7. Aktuelle Entwürfe 342
8. VerSanG-E 343
9. Zwischenfazit 343
IV. Der Nemo-tenetur-Grundsatz in der Praxis 344
1. Die Aussage als kommunikativer Akt (Selbstbelastungsfreiheit sensu stricto) 345
a) Im Verfahren gegen den Haftungsauslöser 346
aa) Selbstbelastungsfreiheit des Haftungsauslösers 346
bb) Selbstbelastungsfreiheit anderweitiger Mitarbeiter 346
cc) Selbstbelastungsfreiheit der Organe und gesetzlichen Vertreter des Verbandes 346
dd) Selbstbelastungsfreiheit der Verteidiger, der Syndikusanwälte und der Rechtsabteilung 347
ee) Verwertbarkeit von Internal Investigations? 347
b) Im Verfahren gegen den Verband 349
aa) Selbstbelastungsfreiheit des Haftungsauslösers 349
bb) Selbstbelastungsfreiheit anderweitiger Mitarbeiter 351
cc) Selbstbelastungsfreiheit aktueller Organe und gesetzlicher Vertreter 351
dd) Selbstbelastungsfreiheit ehemaliger Organe und gesetzlicher Vertreter 352
ee) Interessenkonflikt: Schweigerecht und Schweigepflicht 354
ff) Selbstbelastungsfreiheit der Verteidiger, der Syndikusanwälte und der Rechtsabteilung 357
gg) Selbstbelastungsfreiheit faktischer Organe 357
hh) Verwertbarkeit von Internal Investigations? 359
2. Die Gewinnung von sächlichen Beweismitteln (Selbstbelastungsfreiheit sensu lato) 359
a) Im Verfahren gegen den Haftungsauslöser 359
aa) Haftungsauslöser 360
bb) Anderweitige Mitarbeiter 360
cc) Organe und gesetzliche Vertreter des Verbandes 360
dd) Verteidiger, Syndikusanwälte und Rechtsabteilung 361
b) Im Verfahren gegen den Verband 361
aa) Haftungsauslöser 362
bb) Anderweitige Mitarbeiter 362
cc) Organe und gesetzliche Vertreter des Verbandes 362
(1) Duldungspflichten des Verbandes 363
(2) Abhängigkeit der Mitwirkungspflichten des Verbandes von der Ratio des Nemo-tenetur-Rechts 364
(a) Sicherung der prozessualen Beweisführungslast als Ratio der Selbstbelastungsfreiheit 364
(b) Verteidigungsfreiheit des Prozesssubjekts und Rechtsstaatsprinzip als Ratio der Selbstbelastungsfreiheit 365
(aa) Zulässige Herausgabepflicht von Beweismitteln: Voraussetzungen 366
(bb) Unzulässige Herausgabepflicht von Beweismitteln 367
dd) Verteidiger, Syndikusanwälte und Rechtsabteilung 369
c) Verwertbarkeit der Ergebnisse von Internal Investigations? 369
aa) Verwertbarkeit der Ergebnisse von Internal Investigations des Verbandes im Strafverfahren gegen den Haftungsauslöser 369
bb) Verwertbarkeit der Ergebnisse von Internal Investigations des Verbandes im Verfahren gegen den Verband 370
d) Zwischenfazit 370
3. Die mittelbare Wirkung des Nemo-tenetur-Grundsatzes auf andere Verfahrensarten 370
a) Die Mitwirkung im Verwaltungsverfahren 371
aa) Auskunftspflichten gegenüber einer Behörde 372
bb) Gesetzliche Anzeige- und Erklärungspflichten 372
cc) Duldungs- und Mitwirkungspflichten 373
dd) Lösungsansätze 373
(1) Das Nemo-tenetur-Recht des Verbandes im Verwaltungsverfahren 374
(2) Die Aussetzung des Verwaltungsverfahrens 374
(3) Ein Verwertungsverbot für das Strafverfahren 375
dd) Zwischenfazit 376
b) Die Mitwirkung im zivilgerichtlichen Verfahren 377
aa) Zivilprozessuale Mitwirkungspflichten 377
bb) Materiell-rechtliche und zwangsvollstreckungsrechtliche Mitwirkungspflichten 377
cc) Lösungsansatz 378
dd) Zwischenfazit 379
4. Regelungen im VerSanG-E 379
V. Ausblick auf die künftige Anwendung des Nemo-tenetur-Grundsatzes für Verbän‍de 380
VI. Kritische Würdigung und Fazit 381
7. Kapitel: Sonderfragen eines Verbandssanktionsverfahrens 383
A. Internal Investigations 383
I. Allgemeines 383
1. Begriff der Internal Investigations und Regelbedürftigkeit 384
2. Ausgangssituation 386
II. Problemstellungen und Lösungen de lege lata 389
1. Mitwirkung in Interviews versus Selbstbelastungsfreiheit 389
a) (Arbeitsrechtliche) Mitwirkungspflicht des Arbeitnehmers 389
b) (Arbeitsrechtliche) Mitwirkungspflicht von Organen und gesetzlichen Vertretern des Verbandes 393
c) Kollision von arbeitsrechtlicher Mitwirkungspflicht mit der Selbstbelastungsfreiheit 394
d) Transfer der Ergebnisse von Internal Investigations in das Strafverfahren 395
2. Lösungsansatz de lege lata 397
a) Verwertung von Ergebnissen der Internal Investigations im Strafverfahren gegen natürliche Personen 397
aa) Internal Investigations als private Ermittlungen 397
bb) Beweisverwertungsverbot bei drohender Selbstbelastung des Haftungsauslösers und anderweitiger Mitarbeiter im späteren Strafver‍fah‍ren 399
cc) Beweisverwertungsverbot bei drohender Selbstbelastung der Organe und gesetzlichen Vertreter des Verbandes im späteren Strafverfahren 401
b) Verwertung von Ergebnissen der Internal Investigations im Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen den Verband 402
c) Zwischenfazit 403
3. Übermittlung der Ergebnisse von Internal Investigations an die Behörden 404
4. Lösungsansatz de lege lata 405
a) Freiwillige Übermittlung der Ergebnisse der Internal Investigations an die Strafverfolgungsbehörden 405
aa) Herausgabe der Ergebnisse in Bezug auf Straftaten einzelner Mitarbeiter – eigenständige Meldung der Ergebnisse durch das Unternehmen 405
bb) Kooperation: Unternehmen – Strafverfolgungsbehörden 406
b) Zugriff der Strafverfolgungsbehörden auf Aufzeichnungen interner Ermittlungen 407
aa) Durchsuchung nach §§ 102ff. StPO 407
bb) Herausgabeverlangen und Beschlagnahme nach §§ 94ff. StPO 408
cc) Beschlagnahmeverbot nach § 97 Abs. 1 StPO? 408
(1) Entscheidung des LG Hamburg 409
(2) Entscheidung des LG Bonn 411
(3) Entscheidung des LG Mannheim 411
(4) Entscheidung des BVerfG 412
(5) Kritische Würdigung der Entscheidungen 413
dd) Verhältnis des § 160a Abs. 5 StPO zu § 97 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 StPO 417
ee) Gewahrsam nach § 97 Abs. 2 StPO an Aufzeichnungen der Internal Investigations 420
(1) Gewahrsam der Rechtsanwaltskanzlei 420
(2) Gewahrsam des Unternehmens 420
ff) Anwendbarkeit und Voraussetzungen des § 148 StPO 421
(1) Formell eingeleitetes Ermittlungsverfahren 422
(2) Materielles Verteidigungsverhältnis 423
gg) Zwischenergebnis 423
c) Zwischenfazit 424
III. Internal Investigations in anderen Rechtsordnungen 425
1. USA 425
a) Ausgangssituation 425
b) Zuständigkeit der SEC und des DOJ 427
c) (Rechtliche) Bedeutung von Internal Investigations 428
aa) Bei der Anklageerhebung 428
bb) Bei der Strafzumessung 429
d) Problemstellungen der Internal Investigations in den USA 431
aa) Qualifizierung der internen Ermittlungen und Mitarbeiterinterviews 431
bb) Das Anwalts- und Beratungsgeheimnis 434
e) Zusammenhang zwischen USA – Deutschland 437
aa) Interne Ermittlungen auf Aufforderung der US-Behörden in deutschen Unternehmen 437
bb) Rechtshilfeabkommen 437
cc) Völkerrechtliche Regelungen: Grundsatz der Staatensouveränität 439
f) Zwischenfazit 439
2. England 441
a) Ausgangssituation 441
b) (Rechtliche) Bedeutung von Internal Investigations 443
c) Problemstellungen der Internal Investigations in England 444
aa) Qualifizierung der internen Ermittlungen und Mitarbeiterinterviews 444
bb) Das Anwalts- und Beratungsgeheimnis 447
d) Zwischenfazit 451
3. Österreich 452
a) Ausgangssituation 452
b) (Rechtliche) Bedeutung von Internal Investigations 453
c) Problemstellungen der Internal Investigations in Österreich 454
aa) Qualifizierung der internen Ermittlungen 454
bb) Mitarbeiterinterviews 455
cc) Das Anwalts- und Beratungsgeheimnis 457
d) Zwischenfazit 459
4. Schweiz 460
a) Ausgangssituation 460
b) (Rechtliche) Bedeutung von Internal Investigations 461
c) Problemstellungen der Internal Investigations in der Schweiz 462
aa) Qualifizierung der internen Ermittlungen 462
bb) Mitarbeiterinterviews 462
cc) Das Anwalts- und Beratungsgeheimnis 464
(1) Grundlagen 464
(2) Die Linie der Rechtsprechung des Bundesgerichtes der Schweiz 468
d) Zwischenfazit 470
5. Fazit 471
IV. Lösungsansätze für ein Verbandssanktionenrecht de lege ferenda 474
1. Mitwirkung in Interviews versus Selbstbelastungsfreiheit 474
a) Im Verfahren gegen den Haftungsauslöser: Beweisverwertungsverbot 474
aa) Der Haftungsauslöser selbst und anderweitige Mitarbeiter 474
bb) Organe und gesetzliche Vertreter (Der Verband selbst) 474
b) Im Verfahren gegen den Verband: Differenziertes Beweisverwertungsver‍bot 475
aa) Der Haftungsauslöser selbst und anderweitige Mitarbeiter 475
bb) Organe und gesetzliche Vertreter (Der Verband selbst) 475
c) Regelungen im VerSanG-E 475
2. Freiwillige Übermittlung der Aufzeichnungen der Internal Investigations 475
3. Zugriff der Strafverfolgungsbehörden auf Aufzeichnungen der internen Ermittlungen 476
a) Durchsuchung: §§ 102ff. StPO anwendbar 476
b) Herausgabepflicht und Beschlagnahme: §§ 94ff. StPO anwendbar 476
c) Beschlagnahmeverbot nach § 97 StPO für Aufzeichnungen interner Ermittlungen 476
d) Folgen einer Beschlagnahme von Aufzeichnungen der Internal Investigati‍ons trotz Beschlagnahmeverbotes 477
e) Regelungen im VerSanG-E 477
4. Gestaltung und rechtliche Konsequenzen von „verbandsinternen Untersuchungen“ nach dem VerSanG-E 479
a) § 17 VerSanG-E (Milderung der Verbandssanktion bei verbandsinternen Untersuchungen) 480
aa) Grundlegendes 480
bb) Die einzelnen Voraussetzungen des § 17 Abs. 1 und 2 VerSanG-E 480
cc) § 17 Abs. 3 VerSanG-E 483
b) § 18 VerSanG-E (Umfang der Milderung) 484
V. Kritische Würdigung und Fazit 485
B. Compliance 488
I. Allgemeines und Begrifflichkeiten 488
II. Empirie: Compliance in Deutschland 490
1. Der Deutsche Corporate Governance Kodex 490
2. Complianceaspekte in der PricewaterhouseCoopers-Studie zur Wirtschaftskriminalität 2018 494
III. Defizitäre gesetzliche Regelungen zur (Berücksichtigung von) Compliance in Deutschland 496
IV. Compliance in anderen Rechtsordnungen 502
1. USA 502
a) Ursprung 502
b) U.S. Federal Sentencing Guidelines 503
c) Sarbanes-Oxley Act 506
d) Memoranda und Justice Manual 507
2. England 508
3. Österreich 512
4. Schweiz 514
5. Fazit 515
V. Lösungsansatz 518
1. Notwendigkeit gesetzlicher Mindest-Compliance-Vorgaben de lege ferenda 518
2. Berücksichtigung von zum Tatzeitpunkt bestehender Compliance de lege ferenda 519
a) Compliance-Defense 519
b) Compliance als Einstellungsgrund 521
aa) Einstellung als regelmäßige Folge (Soll-Vorschrift) 523
(1) Vor der Tat existierendes Compliance-Programm 524
(2) Offenbarung der Straftat und Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden 524
(3) Sicherstellung geeigneter Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Straftaten 525
bb) Einstellung als mögliche Folge (Kann-Vorschrift) 526
cc) Bindung der Einstellung des Verfahrens an richterliche Zustimmung 527
c) Berücksichtigung im Rahmen der Sanktionszumessung 529
3. Berücksichtigung künftiger Compliance de lege ferenda 530
a) Einstellung des Verbandssanktionsverfahrens? 531
b) Bedingte Sanktion bzw. Bewährungsauflage (Compliance und Monitoring) 532
c) Berücksichtigung im Rahmen der Sanktionszumessung 533
4. Regelungen im VerSanG-E 533
a) § 3 VerSanG-E 533
b) § 10 und § 15 VerSanG-E 534
c) § 35 und § 36 VerSanG-E 537
VI. Berücksichtigung von vergangenen Straftaten im Unternehmen 537
1. Im Unternehmen selbst 537
2. Bei Rechtsnachfolge 538
VII. Kritische Würdigung und Fazit 539
Gesamtfazit und Ausblick 541
Literaturverzeichnis 544
Stichwortverzeichnis 580