Legitimation der Restschuldbefreiung
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Legitimation der Restschuldbefreiung
Das System der gesetzlichen Entschuldungsbedingungen im Lichte der Reformen
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 529
(2021)
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Jana Lind studierte Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt Deutsches und Internationales Privat- und Verfahrensrecht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Dabei wurde sie durch ein Deutschlandstipendium der Bundesregierung gefördert. Die Erste Juristische Prüfung legte sie 2015 ab. Anschließend setzte sie ihre als studentische Hilfskraft begonnene Beschäftigung an der Professur für Bürgerliches Recht, Zivilverfahrensrecht und Handelsrecht von Frau Prof. Dr. Nicola Preuß als wissenschaftliche Mitarbeiterin fort. Im Jahr 2020 wurde Jana Lind zum Dr. jur. promoviert. Derzeit absolviert sie den juristischen Vorbereitungsdienst im Bezirk des Oberlandesgerichts Düsseldorf.Abstract
Welcher Schuldner »verdient« eine gesetzliche Restschuldbefreiung? Aufschluss darüber, welche Voraussetzungen ein Schuldner erfüllen muss, um einen finanziellen Neustart zu erhalten, geben die §§ 286 ff. InsO. Die darin vorgesehenen Anforderungen sind die Grundlage für die Legitimation der Restschuldbefreiung im konkreten Entschuldungsfall. Seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999 hat der Gesetzgeber einige, teils grundlegende Modifikationen im System der Entschuldungsbedingungen vorgenommen. Die bevorstehende Umsetzung der EU-Restrukturierungsrichtlinie 2019/1023 lässt erkennen, dass sich das System auch in Zukunft verändern und weiter von den Ursprungsgedanken der InsO-Ausgangsfassung entfernen wird. Die vorliegende Arbeit nimmt diese Ausgangslage zum Anlass, die vergangenen und voraussichtlich zukünftigen Entwicklungen der gesetzlichen Entschuldungsbedingungen einer kritischen Untersuchung zu unterziehen. Ausgehend von den Grundsätzen aus dem Jahr 1999 werden die Hintergründe für die Veränderungen und deren Umsetzung analysiert, um zu bestimmen, ob das Anforderungssystem der §§ 286 ff. InsO unter Berücksichtigung der einstigen Prämissen noch schlüssig oder nicht vielmehr in eine Schieflage geraten ist, die es zu korrigieren gilt. Dabei setzt sich die Arbeit insbesondere mit den Auswirkungen der Restrukturierungsrichtlinie auseinander. Anhand der Ergebnisse werden abschließend Reformansätze aufgezeigt.»The Legitimation of Residual Debt Discharge. The System of Legal Conditions of Debt Relief in Light of the Reforms«Under German insolvency law, which debtor »deserves« a residual debt discharge is determined in accordance with §§ 286 ff. InsO. Since the introduction of the InsO, the legislator has made fundamental modifications to the conditions of debt relief. The upcoming implementation of the EU Restructuring Directive indicates that the system will continue to change and move away from its original ideas in the near future. This gives rise to a critical examination of past and likely future developments.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 20 | ||
Einleitung | 25 | ||
A. Problemaufriss und Gegenstand der Untersuchung | 25 | ||
B. Gang der Untersuchung | 32 | ||
Erster Teil: Grundlagen | 34 | ||
A. Das Institut der Restschuldbefreiung im Kontext des privatrechtlichen Schuld- und Haftungssystems | 34 | ||
B. Hintergründe der Einführung der Restschuldbefreiung in Deutschland | 37 | ||
I. Die rechtliche Ausgangslage vor Einführung der Insolvenzordnung | 37 | ||
II. Bedarf eines gesetzlich gewährten Neuanfangs nach finanziellem Scheitern | 40 | ||
III. Der Weg hin zur finalen Gesetzesfassung innerhalb der Insolvenzrechtsreform | 45 | ||
1. Die Vorschläge der Kommission für Insolvenzrecht und des Bundesjustizministeriums – Restschuldbefreiung auf freiwilliger oder zwingend-gesetzlicher Basis? | 45 | ||
2. Das förmliche Gesetzgebungsverfahren | 47 | ||
C. Die gesetzliche Restschuldbefreiung im Spannungsfeld der involvierten Interessen und die Konsequenzen für ihre Legitimation | 49 | ||
I. Interessen der von einer Entschuldung Betroffenen | 49 | ||
1. Interessen des Schuldners | 49 | ||
2. Interessen der Gläubiger | 50 | ||
3. Interessen des allgemeinen Wirtschafts- und Geschäftsverkehrs | 50 | ||
4. Interessen des Staates und der Gesellschaft | 51 | ||
II. Interessenkonflikt zwischen Gläubiger und Schuldner | 51 | ||
III. Gebot eines gesetzlichen Kompromisses in Gestalt des Postulats „Verdienenmüssen der Restschuldbefreiung“ | 52 | ||
1. Verfassungsrechtlicher Hintergrund | 52 | ||
a) Restschuldbefreiung als Eingriff in das Eigentumsrecht der Gläubiger aus Art. 14 GG | 52 | ||
b) Schutz der Gläubigerinteressen als Voraussetzung für einen verhältnismäßigen Eingriff | 53 | ||
2. Haftungsrechtliche Gesichtspunkte | 55 | ||
3. Prinzipielle Anforderungen an den Schuldner | 56 | ||
a) Zugangsvoraussetzung zur Restschuldbefreiung („Verdienenmüssen“ eines Zugangs zum Restschuldbefreiungsverfahren) | 57 | ||
b) Entschuldungsbedingungen auf Tatbestandsseite („Verdienenmüssen“ der Restschuldbefreiung) | 58 | ||
aa) Anstrengungen des Schuldners | 58 | ||
bb) Schutzwürdigkeit des Schuldners | 61 | ||
c) Anforderungen an die Rechtsfolgenseite („Verdienenmüssen“ einer umfassenden Restschuldbefreiung) | 63 | ||
IV. Ergebnis | 64 | ||
Zweiter Teil: Die ursprünglichen gesetzlichen Anforderungen an den Schuldner hinsichtlich des „Verdienenmüssens“ der Restschuldbefreiung | 65 | ||
A. Die Rolle des § 1 InsO | 66 | ||
I. Einfluss auf die Schuldner-Anforderungen | 66 | ||
II. Verhältnis der Zielbestimmungen des § 1 S. 1 und 2 InsO | 68 | ||
B. Finanzielle Anstrengungen des Schuldners | 70 | ||
I. Verwertung des schuldnerischen Vermögens während eines Insolvenzverfahrens | 70 | ||
1. Eröffnung eines Insolvenzverfahrens | 71 | ||
a) Stellung eines eigenen Insolvenzantrags | 71 | ||
b) Vorliegen eines Insolvenzgrunds („Bedürftigkeit“ des Schuldners) | 71 | ||
c) Begleichung der Verfahrenskosten | 73 | ||
2. Durchlaufen eines Insolvenzverfahrens | 75 | ||
a) Insolvenzbeschlag und Verlust der Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis | 76 | ||
b) Verwertung und Verteilung des schuldnerischen Vermögens zwecks Gläubigerbefriedigung | 77 | ||
II. Einkommensabtretung in der Wohlverhaltensperiode | 78 | ||
1. Hintergrund | 79 | ||
2. Die konkrete Ausgestaltung der Anforderung „Einkommensabtretung“ | 79 | ||
a) Abtretungserklärung des Schuldners | 79 | ||
b) Abtretungsgegenstand | 80 | ||
c) Umfang und Wirkung der Gegenleistung „Abtretung“ | 81 | ||
aa) Erfolgsunabhängigkeit der Abtretung | 81 | ||
bb) Bedeutung der Dauer der Wohlverhaltensperiode | 84 | ||
cc) Begrenzende Faktoren | 85 | ||
(1) Der Einfluss des „Motivationsrabatts“ i.S.d. § 292 Abs. 1 S. 3 InsO a.F. | 86 | ||
(2) Die Rolle des § 114 InsO a.F. | 86 | ||
3. Bewertung der gesetzgeberischen Konzeption im Hinblick auf die Legitimation der Restschuldbefreiung | 87 | ||
a) Haftungsrechtliche Seite | 88 | ||
b) Verfassungsrechtliche Seite | 89 | ||
III. Zusammenfassung | 93 | ||
C. Redlichkeit des Schuldners | 95 | ||
I. Das System der Redlichkeitsvoraussetzungen | 95 | ||
1. Absage an eine Generalklausel und Entscheidung für festgelegte Ausnahmevorschriften | 95 | ||
a) Abschließende Regelung der Versagungs- und Widerrufsgründe | 95 | ||
b) Vermutung der Redlichkeit | 97 | ||
2. Gläubigerautonome Überwachung und Geltendmachung der Unredlichkeit | 97 | ||
3. Das System der Redlichkeitsvoraussetzungen innerhalb der Konzeption der §§ 286ff. InsO | 99 | ||
a) Zeitliche Anwendbarkeit der einzelnen Redlichkeitsvoraussetzungen und Folgen der verfahrensrechtlichen Geltendmachung eines Verstoßes | 99 | ||
b) Abgestuftes Versagungs- und Widerrufssystem | 103 | ||
c) Beweisrechtliche Grundsätze | 104 | ||
d) Pflichten und Obliegenheiten | 105 | ||
II. Übersicht über den Inhalt und Zweck der einzelnen Vorschriften | 106 | ||
1. Verurteilung wegen einer Insolvenzstraftat (§ 290 Abs. 1 Nr. 1 InsO und § 297 InsO) | 106 | ||
2. Unrichtige und unvollständige Angaben über wirtschaftliche Verhältnisse (§ 290 Abs. 1 Nr. 2 InsO) | 108 | ||
3. Früherer Antrag auf Restschuldbefreiung (§ 290 Abs. 1 Nr. 3 InsO a.F.) | 109 | ||
4. Gläubigerschädigung durch Begründung unangemessener Verbindlichkeiten, Vermögensverschwendung oder Antragsverzögerung (§ 290 Abs. 1 Nr. 4 InsO) | 110 | ||
5. Verletzung von Auskunfts- und Mitwirkungspflichten (§ 290 Abs. 1 Nr. 5 InsO) | 111 | ||
6. Fehlerhafte Verzeichnisse (§ 290 Abs. 1 Nr. 6 InsO a.F. bzw. § 290 Abs. 1 Nr. 6 Var. 2 InsO n.F.) | 113 | ||
7. Erwerbs- bzw. Abführungsobliegenheit (§§ 295 Abs. 1 Nr. 1 bzw. § 295 Abs. 2 InsO) | 114 | ||
8. Herausgabe des hälftigen Erbanteils (§ 295 Abs. 1 Nr. 2 InsO) | 118 | ||
9. Anzeige-, Auskunfts- und Mitteilungsobliegenheiten (§ 295 Abs. 1 Nr. 3 InsO) | 119 | ||
10. Gleichbehandlung der Gläubiger (§ 295 Abs. 1 Nr. 4 InsO) | 121 | ||
11. Verfahrensobliegenheiten (§ 296 Abs. 2 S. 2, 3 InsO) | 122 | ||
12. Deckung der Mindestvergütung des Treuhänders (§ 298 InsO) | 123 | ||
13. Nachträgliches Herausstellen einer Obliegenheitsverletzung (§ 303 InsO a.F. bzw. § 303 Abs. 1 Nr. 1 InsO n.F.) | 124 | ||
III. Systematisierung der Redlichkeitskriterien | 125 | ||
1. Sachliche Struktur der Tatbestände | 125 | ||
a) Struktur des § 290 InsO | 125 | ||
b) Struktur der §§ 295, 296 InsO und des § 298 InsO | 126 | ||
c) Struktur des § 297 InsO und § 303 InsO a.F. | 128 | ||
2. Facetten der Redlichkeit | 128 | ||
a) Missbrauchsaspekte | 128 | ||
aa) Schädigung bzw. Gefährdung der (Insolvenz-)Gläubiger | 128 | ||
bb) Missbräuchliche Inanspruchnahme des Verfahrens | 130 | ||
cc) Nichtbeachtung des Grundsatzes der gleichmäßigen Befriedigung der Insolvenzgläubiger | 131 | ||
b) Anstrengungsaspekte | 132 | ||
aa) Förderung des Verfahrens | 132 | ||
bb) Mitarbeit in Form der Zahlung der Mindestvergütung des Treuhänders | 133 | ||
cc) Bemühung um die bestmögliche Gläubigerbefriedigung | 134 | ||
3. Gemeinsame Prämissen der Redlichkeitskriterien | 135 | ||
a) Wahrung der Gläubigerinteressen | 135 | ||
b) Irrelevanz der Insolvenzursachen | 135 | ||
c) Der Grundsatz des „Sich-Bewährens“ | 137 | ||
IV. Untersuchung der gesetzgeberischen Konzeption im Hinblick auf die Legitimation der Restschuldbefreiung | 138 | ||
1. Verfassungsrechtliche Seite | 139 | ||
a) Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit | 139 | ||
b) Anstrengungen des Schuldners | 141 | ||
c) Effektive Kontrollmöglichkeiten | 144 | ||
aa) Informationsdefizit der Gläubiger | 145 | ||
bb) Formale Hürden | 147 | ||
cc) Beweisschwierigkeiten | 148 | ||
d) Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Gerichts | 151 | ||
e) Ergebnis | 151 | ||
2. Haftungsrechtliche Seite | 153 | ||
V. Zusammenfassung Redlichkeitsvoraussetzungen | 158 | ||
D. Anforderungen an eine umfassende Restschuldbefreiung (§ 302 InsO) | 159 | ||
I. Übersicht über den Regelungsinhalt und -zweck | 160 | ||
II. Bewertung des § 302 InsO unter Legitimationsgesichtspunkten | 161 | ||
E. Ergebnis Zweiter Teil | 163 | ||
Dritter Teil: Untersuchung der legislativen Veränderungen im System der Schuldneranforderungen seit Einführung der Insolvenzordnung | 166 | ||
A. Änderungen der finanziellen Anforderungen | 166 | ||
I. Einführung der Kostenstundungsmöglichkeit | 166 | ||
1. Hintergrund | 166 | ||
2. Überblick über den Regelungsgehalt | 168 | ||
a) Voraussetzungen der Stundung und ihre Konsequenzen für den Schuldner | 168 | ||
b) Versagung der Verfahrenskostenstundung | 171 | ||
3. Auswirkungen der Kostenstundung auf die Interessen des Schuldners, der Gläubiger und des Staates | 172 | ||
a) Eröffnung eines breiten Zugangs zum gesetzlichen Schuldenschnitt bei gleichzeitiger Verzögerung des Neuanfangs | 173 | ||
b) Befriedigungsaussichten der Gläubiger | 173 | ||
aa) Im Insolvenzverfahren | 174 | ||
bb) Während der Wohlverhaltensperiode | 175 | ||
c) Belastung der öffentlichen Kassen | 177 | ||
d) Zunahme des Drehtüreffekts | 178 | ||
4. Änderungen wesentlicher Grundsätze im Anforderungssystem der §§ 286ff. InsO | 178 | ||
a) Keine „Entschuldung zum Nulltarif“ | 178 | ||
b) Keine Restschuldbefreiung auf Kosten des Staates? | 180 | ||
c) Bestmögliche Gläubigerbefriedigung während der Wohlverhaltensperiode | 181 | ||
5. Untersuchung der Grundsatzänderungen unter Legitimationsgesichtspunkten | 182 | ||
6. Reaktionen des Gesetzgebers nach Einführung der Verfahrenskostenstundung: Der RegE 2007 | 187 | ||
II. Verfahrensdauer | 190 | ||
1. Änderung des Beginns und der Länge der Laufzeit der Abtretungserklärung (Abtretungsfrist) | 190 | ||
2. Einführung der Möglichkeit einer vorzeitigen Restschuldbefreiung – das Stufenmodell des § 300 Abs. 1 S. 2 InsO | 193 | ||
a) Hintergrund und Überblick über den Regelungsgehalt sowie das Regelungsziel | 193 | ||
b) Untersuchung unter Legitimationsgesichtspunkten | 196 | ||
aa) Die Bedeutung der Verfahrenskosten für die Verkürzungsmöglichkeiten | 196 | ||
bb) § 300 InsO im System der finanziellen Anforderungen | 198 | ||
cc) Die Rolle der Interessen von Schuldner und Gläubiger im Gesetzgebungsverfahren | 199 | ||
dd) Die Auswirkungen des Modells auf die Gläubigerinteressen | 202 | ||
(1) Vor- und Nachteile des Modells aus Gläubigersicht | 202 | ||
(a) Vorteile | 202 | ||
(b) Nachteile | 204 | ||
(aa) Schwächung bereits bestehender Anreizsysteme | 204 | ||
(bb) Kappung der Rückzahlungsquote im eröffneten Verfahren | 207 | ||
(cc) Missbrauchsförderung | 210 | ||
(2) Praktische Erfahrungen hinsichtlich der Erreichbarkeit der Quote bzw. der Verfahrenskostendeckung | 212 | ||
(a) Prognosen betreffend die Erreichbarkeit der Verkürzungsmöglichkeiten im Schrifttum | 213 | ||
(b) Der Evaluationsbericht der Bundesregierung und weitere Erfahrungswerte | 214 | ||
(aa) Verkürzung der Restschuldbefreiung auf drei Jahre | 214 | ||
(bb) Verkürzung der Restschuldbefreiung auf fünf Jahre | 216 | ||
(cc) Entwicklung der Gesamtbefriedigungsquote | 217 | ||
(3) Fazit | 217 | ||
ee) Abschließende Würdigung | 219 | ||
(1) Verfahrensverkürzung in Abhängigkeit von der Zahlung einer Mindestbefriedigungsquote (§ 300 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 InsO) | 219 | ||
(2) Verfahrensverkürzung in Abhängigkeit von einer Verfahrenskostendeckung (§ 300 Abs. 1 S. 2 Nr. 3 InsO) | 224 | ||
III. Ergebnis Änderungen der finanziellen Anforderungen | 226 | ||
B. Änderungen der Redlichkeitsvoraussetzungen | 228 | ||
I. Redlichkeit im Kostenstundungsrecht | 228 | ||
1. Vorgezogene gerichtsautonome Redlichkeitsprüfung | 228 | ||
a) Die gesetzliche Regelung des § 4a Abs. 1 S. 4 InsO | 228 | ||
b) Die erweiternde Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs | 230 | ||
2. Etablierung eigener Stundungsredlichkeitsanforderungen | 231 | ||
a) Die gesetzliche Regelung des § 4c InsO | 231 | ||
b) Die Ausweitung des § 4c Nr. 5 InsO durch den Bundesgerichtshof | 232 | ||
II. Einführung von Sperrfristen (§ 287a InsO) | 234 | ||
1. Die Nachwirkungsrechtsprechung des Bundesgerichtshofs | 235 | ||
2. § 287a InsO im System der Redlichkeitsvoraussetzungen | 236 | ||
a) Konzeption des § 287a InsO | 236 | ||
b) Nichteingreifen von Sperrfristen als Redlichkeitsvoraussetzung | 237 | ||
aa) Facetten der Redlichkeit | 237 | ||
bb) Bedeutung der Ausgestaltung als Zulässigkeitsvoraussetzung für die Systematik der Redlichkeitsvoraussetzungen | 238 | ||
cc) Das Fristensystem des § 287a Abs. 2 S. 1 InsO | 239 | ||
3. Bewertung der gesetzgeberischen Konzeption unter Legitimationsgesichtspunkten | 241 | ||
a) Notwendigkeit der Einführung weiterer Sperrfristen und der Ausgestaltung als Zulässigkeitsschranke | 241 | ||
b) Bewertung des Umfangs der Kodifikation | 243 | ||
aa) Weitere Anwendbarkeit der Sperrfristrechtsprechung in Form einer Analogie? | 244 | ||
(1) Methodische Vorüberlegungen | 244 | ||
(2) Grundsätzliche Möglichkeit einer analogen Anwendung des § 287a Abs. 2 S. 1 InsO | 245 | ||
(3) Einzelfallabhängige Prüfung | 247 | ||
(4) Versagung der Stundung? | 251 | ||
bb) Systemkonformität und Schlüssigkeit der getroffenen Abgrenzungsentscheidung | 252 | ||
cc) Ergebnis | 256 | ||
4. Fortgeltung der Vorwirkungsrechtsprechung | 256 | ||
a) Anwendbarkeit im Kostenstundungsrecht | 256 | ||
b) Begründetheitsprüfung im Rahmen des § 287a Abs. 1 InsO? | 258 | ||
c) Ergebnis | 260 | ||
5. Zusammenfassung | 261 | ||
III. Sonstige Änderungen | 261 | ||
1. Veränderung der in § 290 InsO maßgeblichen Zeiträume | 261 | ||
2. Einführung einer Mindeststrafe in § 290 Abs. 1 Nr. 1 InsO und § 297 InsO | 263 | ||
3. Versagungsmöglichkeit aufgrund fehlerhafter Erklärung nach § 287 Abs. 1 S. 3 InsO | 264 | ||
4. Vorverlagerung der Erwerbsobliegenheit auf das Insolvenzverfahren und Ausdehnung der Sanktionsmöglichkeiten | 264 | ||
5. Möglichkeit der Geltendmachung nachträglich bekannt gewordener Versagungsgründe | 265 | ||
6. Ausweitung der Widerrufsmöglichkeiten | 268 | ||
7. Absenkung der Antragsvoraussetzungen für Versagungsgründe i.S.d. § 290 InsO | 269 | ||
IV. Ergebnis | 270 | ||
C. Änderungen der Anforderungen an eine umfassende Restschuldbefreiung | 271 | ||
I. Erweiterung des Katalogs des § 302 InsO | 271 | ||
1. Verbindlichkeiten aus zinslosen Darlehen zur Deckung der Verfahrenskosten | 271 | ||
2. Verbindlichkeiten aus vorsätzlicher Verletzung gesetzlicher Unterhaltspflichten | 272 | ||
3. Verbindlichkeiten aus Steuerstraftaten | 274 | ||
4. Zwischenergebnis | 275 | ||
II. Anmeldeerfordernis nach § 302 Nr. 1 i.V.m. § 174 Abs. 2 InsO | 276 | ||
III. Abschließende Würdigung der Änderungen der Anforderungen an eine umfassende Restschuldbefreiung | 277 | ||
D. Gesamtwirkungen der Änderungen | 278 | ||
I. Stärkung der Gläubigerrechte durch ein „Mehr an Redlichkeit“? | 279 | ||
II. Systematische Schieflage im Verhältnis Gläubigerbefriedigung, Redlichkeitskontrolle und Gläubigerautonomie | 280 | ||
III. Ergebnis | 282 | ||
Vierter Teil: Perspektiven: Die Restrukturierungsrichtlinie | 283 | ||
A. Einführung | 284 | ||
I. Regelungshintergrund und Verfahren zur Richtliniensetzung | 284 | ||
II. Regelungsziel und -konzept | 287 | ||
III. Überblick über den Regelungsinhalt des Titel III | 289 | ||
B. Umsetzungserfordernisse | 290 | ||
I. Volle, automatische Entschuldung nach drei Jahren | 291 | ||
1. Volle Entschuldung | 291 | ||
2. Nach drei Jahren | 292 | ||
a) Grundsatz | 292 | ||
b) Ausnahmen | 293 | ||
aa) Verlängerungsmöglichkeiten | 293 | ||
(1) Verlängerungsoption bei Nichterreichen einer Mindestbefriedigungsquote | 293 | ||
(2) Verlängerungsmöglichkeit nach Art. 23 Abs. 2 lit. e RL | 294 | ||
bb) Verkürzungsmöglichkeiten | 297 | ||
3. Ohne zusätzlichen Antrag | 298 | ||
II. Einschränkungen im Falle von Unredlichkeit oder Bösgläubigkeit gem. Art. 23 RL | 299 | ||
1. Vereinbarkeit der Versagungs- und Widerrufsgründe mit der Richtlinie | 300 | ||
2. Vereinbarkeit der Sperrfristen i.S.d. § 287a InsO mit der Richtlinie | 302 | ||
III. Ausnahme bestimmter Schuldenkategorien | 302 | ||
C. Die Vorgaben der Richtlinie im Kontext des Anforderungssystems der §§ 286ff. InsO | 304 | ||
I. Auswirkungen auf das Anforderungssystem | 304 | ||
II. Konsequenzen in Bezug auf das Befriedigungsinteresse der Gläubiger | 306 | ||
1. Vorteile | 307 | ||
2. Nachteile | 309 | ||
III. Würdigung unter Legitimationsgesichtspunkten | 310 | ||
1. Bewertung unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten | 310 | ||
2. Bewertung unter haftungsrechtlichen Gesichtspunkten | 315 | ||
D. Mögliche Reformansätze | 317 | ||
I. Verbesserung der Befriedigungsaussichten der Gläubiger | 318 | ||
1. Längere Laufzeit für Verbraucherschuldner | 318 | ||
2. Mindestbefriedigungsquote | 320 | ||
3. Verschärfung der Obliegenheiten und der Redlichkeitskontrolle | 322 | ||
a) Stärkere Einbeziehung des „gegenleistungslosen Neuerwerbs“ | 322 | ||
b) Einführung einer Rechenschaftsobliegenheit | 323 | ||
c) Implementierung weiterer amtswegiger Versagungselemente | 325 | ||
4. Senkung der Verfahrenskosten | 330 | ||
II. Zurückdrängung der Fiskusprivilegien und stärkere Berücksichtigung von unfreiwilligen Gläubigern | 331 | ||
III. Unterbindung falscher Anreize | 332 | ||
IV. Maßnahmen gegen den Drehtüreffekt | 333 | ||
E. Zusammenfassung Vierter Teil | 335 | ||
Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse in Thesen | 338 | ||
A. Thesen zum ersten Teil der Arbeit | 338 | ||
B. Thesen zum zweiten Teil der Arbeit | 338 | ||
C. Thesen zum dritten Teil der Arbeit | 340 | ||
D. Thesen zum vierten Teil der Arbeit | 341 | ||
Literaturverzeichnis | 343 | ||
Sachwortverzeichnis | 366 |