Menu Expand

Grundsätze im methodischen Umgang mit der Dynamik des Europäischen Prozessualen Sekundärrechts

Cite BOOK

Style

Kalusa, C. (2021). Grundsätze im methodischen Umgang mit der Dynamik des Europäischen Prozessualen Sekundärrechts. Untersucht am Beispiel des Wohnsitzgerichtsstands des Geschädigten nach Art. 13 Abs. 2 i.V.m. Art. 11 Abs. 1 lit. b EuGVO. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58194-8
Kalusa, Christian Philipp. Grundsätze im methodischen Umgang mit der Dynamik des Europäischen Prozessualen Sekundärrechts: Untersucht am Beispiel des Wohnsitzgerichtsstands des Geschädigten nach Art. 13 Abs. 2 i.V.m. Art. 11 Abs. 1 lit. b EuGVO. Duncker & Humblot, 2021. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58194-8
Kalusa, C (2021): Grundsätze im methodischen Umgang mit der Dynamik des Europäischen Prozessualen Sekundärrechts: Untersucht am Beispiel des Wohnsitzgerichtsstands des Geschädigten nach Art. 13 Abs. 2 i.V.m. Art. 11 Abs. 1 lit. b EuGVO, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58194-8

Format

Grundsätze im methodischen Umgang mit der Dynamik des Europäischen Prozessualen Sekundärrechts

Untersucht am Beispiel des Wohnsitzgerichtsstands des Geschädigten nach Art. 13 Abs. 2 i.V.m. Art. 11 Abs. 1 lit. b EuGVO

Kalusa, Christian Philipp

Schriften zum Prozessrecht, Vol. 275

(2021)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

Christian Kalusa studierte Rechtswissenschaften an der Universität Regensburg und wurde im Jahr 2011 zur Anwaltschaft in Deutschland zugelassen. Er ist auf den Bereich Venture Capital / M&A spezialisiert. Christian Kalusa ist bei der internationalen Rechtsanwaltskanzlei BEITEN BURKHARDT als Partner tätig.

Abstract

Durch die fortschreitende wirtschaftliche und politische Integration der Mitgliedstaaten befindet sich die Rechtsordnung der Europäischen Union im fortschreitenden Wandel. Insbesondere mit Blick auf das Europäische Sekundärrecht führt dieser Wandel zu einer stetigen Evolution des Rechts. Für den Rechtsanwender stellt sich daher die Frage, wie mit dem Wandel im systematischen Umfeld des bestehenden Unionsrechts methodisch umzugehen ist. Im Kern der Diskussion der Arbeit steht dabei die grundsätzliche Frage, ob das im Rahmen der fortschreitenden Evolution des Sekundärrechts neu erlassene oder abgeänderte Recht auch bei der Anwendung und Auslegung des bereits bestehenden, unverändert gebliebenen Sekundärrechts zu beachten ist. Diese bei der Anwendung des Sekundärrechts zu beachtende methodische Besonderheit, die auch als ›Evolutive Auslegung‹ des Rechts bezeichnet wird, wird anhand eines Beispiels, dem Wohnsitzgerichtsstand des Geschädigten nach Art. 13 Abs. 2 i.V.m. Art. 11 Abs. 1 lit. b EuGVO untersucht.»Principles in the Methodical Handling of the Dynamics of European Procedural Secondary Law«

Due to the progressive economic and political integration of the Member States, the le-gal order of the European Union is in a state of ongoing change. Especially with regard to European Secondary Law, this change leads to a constant evolution of the law. For the legal professional, the question therefore arises how to methodically deal with the change in the systematic environment of the existing European Union law. At the core of the discussion in this thesis is the fundamental question of whether the law that has been newly enacted or amended in the course of the progressive evolution of Second-ary Law must also be taken into account in the application and interpretation of existing Secondary Law that has remained unchanged. This methodological peculiarity to be observed in the application of Secondary Law, which can also be referred to as the evolutionary interpretation of the law, will be explained on the basis of an example, the domicile jurisdiction of the injured party according to Art. 13 para. 2 in conjunction with Art. 11 para. 1 lit. b of the Brussels Ia Regulation.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Teil 1: Einführung in das Thema 15
§ 1 Eigenständigkeit des Unionsrechts 15
§ 2 Problemaufriss 17
§ 3 Gang der Untersuchung 18
I. Die internationale Zuständigkeit für Direktklagen des Geschädigten nach der EuGVO 19
1. Sachverhalt der Rechtssache FBTO Schadeverzekeringen 19
2. Ergebnis: Eigener Wohnsitzgerichtsstand des Geschädigten 19
3. Entwicklung des heute herrschenden Auslegungsergebnisses 20
a) Internationale Zuständigkeit für Versicherungssachen nach Art. 11ff. EuGVO 20
b) Bislang herrschende Meinung und Entscheidung des Amtsgerichts Aachen 21
c) Wandel des Auslegungsergebnisses 23
d) Methodische Besonderheiten bei der Begründung des Ergebnisses 23
§ 4 Aufbau der Arbeit 27
Teil 2: Die Dynamik des Europäischen Sekundärrechts 28
§ 1 Dynamik als Grundprinzip der Europäischen Rechtsordnung 28
§ 2 Dynamische Entwicklung des Europäischen Zivilprozessrechts 32
I. Historischer Hintergrund 33
1. Der Vertrag von Amsterdam 34
2. Der Beschluss von Tampere 35
II. Nachfolgende Entwicklungen 37
§ 3 Exkurs: Der „Spillover-Effekt“ 38
§ 4 Innere Ordnung des Europäischen Sekundärrechts 40
I. Relationsnormen des Unionsrechts 40
1. Die lex superior-Regel 41
2. Die lex posterior-Regel 41
3. Die lex specialis-Regel 42
4. Verhältnis der Relationsnormen untereinander 43
5. Zusammenfassung 43
II. Systemischer Zusammenhang der Unionsrechtsordnung 44
1. Vertikale Verknüpfung 45
2. Horizontale Verknüpfung 45
a) Verhältnis von neu geschaffenem zu bestehendem Unionsrecht 46
b) Verhältnis von bestehendem zu neu geschaffenem Unionsrecht 47
§ 5 Zusammenfassung 50
Teil 3: Die Methodik des Europäischen Sekundärrechts 52
§ 1 Einführung in die Methodik des Unionsrechts 53
I. Begriffsbestimmung 53
1. „Methode“, „Methodenlehre“ und „Methodik“ 53
2. „Anwendung“ und „Auslegung“ des Rechts 53
II. Grundlagen der Methodenlehre 54
1. Notwendigkeit eines methodischen Vorgehens 54
a) Notwendigkeit einer Methodik im deutschen Recht 54
b) Notwendigkeit einer Methodik im Unionsrecht 56
2. Funktionen der Methodik 57
a) Allgemeine Funktionen der Methodik 57
b) Besondere Funktion der Methodik im Unionsrecht 58
aa) Einheitliche Rechtsanwendung durch den EuGH 59
bb) Einheitliche Rechtsanwendung durch die Methodik des Unionsrechts 60
II. Zusammenfassung 62
§ 2 Die Rechtsprechung des EuGH als Rechtsquelle des Unionsrechts 62
I. Bindungswirkung von EuGH-Entscheidungen 63
1. Vertikale Bindungswirkung von EuGH Entscheidungen 64
2. Horizontale Bindungswirkung von EuGH Entscheidungen 66
II. Bindungsgehalt der Entscheidungen des EuGH 69
III. Zusammenfassung 70
§ 3 Die Auslegung des europäischen Sekundärrechts 71
I. Die autonome Auslegung 72
II. Ziel der Auslegung 74
1. Subjektive Theorie 77
2. Objektive Theorie 78
3. Vereinigungslehre 78
4. Verhältnis von subjektiven und objektiven Elementen der Vereinigungslehre 81
III. Modifizierter Auslegungskanon 82
1. Grammatische Auslegung 83
a) Besonderheiten der grammatischen Auslegung auf Unionsebene 83
aa) Mehrsprachenauthentizität 83
bb) Grundsatz der Relativität der Rechtsbegriffe 86
b) Auswirkungen der Dynamik des Sekundärrechts 87
2. Systematische Auslegung 88
a) Besonderheiten auf Unionsebene 88
b) Auswirkungen der Dynamik des Sekundärrechts 90
3. Historische Auslegung 91
a) Besonderheiten auf Unionsebene 92
b) Auswirkungen der Dynamik des Sekundärrechts 93
4. Teleologische Auslegung 95
a) Besonderheiten auf Unionsebene 96
aa) Motor der Integration 96
bb) Effet Utile 97
b) Auswirkungen der Dynamik des Sekundärrechts 98
aa) Subjektiv-teleologische Auslegung 98
bb) Objektiv-teleologische Auslegung 99
5. Rechtsvergleichende Auslegung 99
IV. Zusammenfassung 100
Teil 4: Der eigene Wohnsitzgerichtsstand des Geschädigten 102
§ 1 Zeitliche Entwicklung 102
I. Entwicklung des Gerichtsstands des Geschädigten 102
1. Entwicklungen im systematischen Umfeld von Art. 11 Abs. 2 EuGVO 102
2. Bipolarität des Gerichtsstands 104
a) Vom EuGVÜ zur EuGVO 104
b) Zeitstrahl der Entwicklungen 106
II. Gang der Untersuchung 106
§ 2 Verkehrsopferschutz und Zuständigkeiten der angerufenen Gerichte 107
I. Das System des europäischen Verkehrsopferschutzes 107
1. Die außergerichtliche Schadensregulierung 109
2. Die Direktklage gegen den Versicherer 111
II. Zuständigkeiten für Versicherungssachen 112
1. Die Art. 10ff. EuGVO (Art. 8ff. EuGVO a.F.) 113
a) Ein Abschnitt basierend auf sozialpolitischen Erwägungen 115
b) Der systemfremde Art. 13 Abs. 2 EuGVO (Art. 11 Abs. 2 EuGVO a.F.) 116
c) Rechtsvergleich 117
aa) Schutz der Vertragspartei des Versicherers in der deutschen Rechtsordnung 117
bb) Schutz des Geschädigten in der deutschen Rechtsordnung 119
cc) Gegenüberstellung des Schutzes in der deutschen und europäischen Rechtsordnung 120
2. Exkurs: Die Rom II-VO 122
§ 3 Der Meinungsstreit in Literatur und Rechtsprechung 125
I. Die sich gegenüberstehenden Auslegungsergebnisse 126
1. Ehemals herrschende Meinung 127
2. Heute herrschende Meinung 129
3. Mindermeinung 130
II. Der gemeinsame Ausgangspunkt im EuGVÜ 130
1. Der Bericht von P. Jenard 131
2. Mindermeinung zur Zeit des EuGVÜ 133
3. Verhältnis von EuGVÜ zu EuGVO 134
4. Zwischenergebnis 136
III. Argumentation der sich gegenüberstehenden Meinungen 136
1. Die Mindermeinung 137
2. Die ehemals herrschende Meinung 139
a) Grammatische Auslegung 140
b) Systematische Auslegung 141
c) Historische Auslegung 143
d) Teleologische Auslegung 145
e) Zwischenergebnis 147
3. Die heute herrschende Meinung 148
a) Grammatische Auslegung 148
b) Systematische Auslegung 149
c) Historische Auslegung 152
d) Teleologische Auslegung 152
e) Erwägungsgrund 16a 156
f) Zwischenergebnis 157
4. Bewertung des Meinungsstreits 158
IV. Probleme und Vorteile der sich gegenüberstehenden Meinungen 159
1. Die ehemals herrschende Meinung 159
2. Die heute herrschende Meinung 160
V. Die Rechtssache FBTO Schadeverzekeringen 161
1. Der Instanzenzug in der Rechtssache FBTO Schadeverzekeringen 162
a) Erste Instanz: AG Aachen vom 27.04.2005 (Az.: 8 C 545/04) 162
b) Zweite Instanz: OLG Köln, 12.09.2005 (Az.: 16 U 36/05) 162
aa) Begründung 163
bb) Methodisches Vorgehen 165
cc) Reaktionen der Rechtsprechung 166
(1) LG Hamburg, 28.04.2006 166
(2) OLG Wien, 28.07.2006 167
(3) OLG Brandenburg, 13.09.2006 168
dd) Zwischenergebnis 169
c) Dritte Instanz: BGH, 26.09.2006 170
aa) Begründung 170
(1) Darstellung der ehemals herrschenden Meinung 170
(2) Erkenntnisweg des BGH 171
bb) Methodisches Vorgehen 172
cc) Zwischenergebnis 173
3. Entscheidung des EuGH, 13.12.2007 174
a) Argumentation in den eingereichten Erklärungen 174
b) Begründung des EuGH 175
c) Methodisches Vorgehen 178
d) Zwischenergebnis 178
4. Bewertung der dargestellten Entscheidungen 179
Teil 5: Grundsätze der dynamischen Auslegung des Sekundärrechts 182
§ 1 Ein Recht im Werden 182
§ 2 Abgrenzung von der dynamischen Auslegung des Primärrechts 183
§ 3 Methodischer Umgang mit der Dynamik 185
I. Probleme der dynamischen Auslegung 185
1. Ziel der Auslegung 186
2. Kriterien einer dynamischen Auslegung 189
a) Auslegungskorridor des historischen Gesetzgebers 190
b) Der Einfluss des aktuelleren Willen des Gesetzgebers 191
II. Ergebnis 192
Schlussbetrachtung 193
Abbildungsverzeichnis 194
Literaturverzeichnis 195
Sachwortverzeichnis 207