30 Jahre Deutsche Einheit
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
30 Jahre Deutsche Einheit
Editors: Ludwigs, Markus | Schmahl, Stefanie
Recht und Politik. Beihefte, Vol. 8
(2021)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Markus Ludwigs studierte Rechtswissenschaften in Osnabrück, Göttingen und Wien. Erstes und Zweites Staatsexamen in Niedersachsen (2000/2005). Promotion mit einer europarechtlichen Arbeit an der Universität Göttingen im Jahr 2004. Förderung des Habilitationsprojekts durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (2010/11). Im Sommersemester 2012 Habilitation an der Universität Bonn (Betreuer: Prof. Dr. M. Schmidt-Preuß) und Wahrnehmung einer Lehrstuhlvertretung an der FU Berlin. Seit dem Wintersemester 2012/13 Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Europarecht an der Universität Würzburg. Seit 2016 Mitglied im Vorstand der Wissenschaftlichen Vereinigung für das gesamte Regulierungsrecht. Seit 2018 Mitglied des Wissenschaftlichen Arbeitskreises für Regulierungsfragen (WAR) bei der BNetzA.Stefanie Schmahl studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Mainz, Genf und Heidelberg; 1993 Erstes Juristisches Staatsexamen; 1993 Diplôme Supérieur de Droit Comparé, Straßburg; 1995 LL.M. an der Universidad Autónoma de Barcelona; 1996 Promotion an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz; 1997 Zweites Juristisches Staatsexamen; 2004 Habilitation an der Universität Potsdam. Seit 2007 Inhaberin des Lehrstuhls für deutsches und ausländisches öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg; 2015 Visiting Fellow am Lauterpacht Centre for International Law der Universität Cambridge. 2011 und 2016-2017 Prozessvertretungen für die Bundesregierung in Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und dem Bundesverfassungsgericht. Seit 2020 Stellvertretendes nichtberufsrichterliches Mitglied des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs.Abstract
Deutsche Einheit - Einigkeit und Einheitlichkeit Deutschlands? Die einstige Trennung in Bundesrepublik Deutschland und Deutsche Demokratische Republik wirkt sich in manchen Bereichen auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung noch spürbar aus. Das Jubiläumsjahr 2020 gab Anlass, sich sowohl innerdeutsche Angleichungsprozesse als auch fortbestehende Divergenzen vor Augen zu führen und aus juristischer, politikwissenschaftlicher sowie zeitgeschichtlicher Perspektive kritisch zu beleuchten. Die Referate der hierzu im Wintersemester 2020/21 von Markus Ludwigs und Stefanie Schmahl an der Juristischen Fakultät der Universität Würzburg veranstalteten interdisziplinären Ringvorlesung »30 Jahre Deutsche Einheit« werden im vorliegenden Sammelband dokumentiert. Sie umfassen ein breitgefächertes Themenspektrum und adressieren nicht nur die Hürden, sondern auch den Fortschritt auf dem langen Weg des Zusammenwachsens.»30 Years of German Unity«30 years after reunification, the former division of Germany is still having a noticeable effect in some areas. The anniversary year 2020 offered impetus to address both internal German alignment processes as well as ongoing differences from an interdisciplinary perspective. The presentations of the interdisciplinary lecture series »30 Years of German Unity« organised at the University of Würzburg in the winter semester 2020/21 are documented in this compilation.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Markus Ludwigs und Stefanie Schmahl: 30 Jahre Deutsche Einheit – Eine Einführung | 9 | ||
I. Einführung | 9 | ||
II. Themenfelder | 10 | ||
1. „Transitional Justice” nach 1945 und nach 1990: Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Wirkungen? | 10 | ||
2. Die Treuhandanstalt: Idee, Arbeitsweise, Wirkungen und Erbe | 11 | ||
3. Debatten um die Regulierung des Schwangerschaftsabbruchs: kulturelle Differenzen oder westdeutsche Hegemonie? | 13 | ||
4. Parteien im vereinigten Deutschland | 15 | ||
5. Die Folgen der Wiedervereinigung für den unitarisch-kooperativen Föderalismus | 17 | ||
6. Gemeinsame Kultur, getrennte Identitäten und demographischer Gleichklang in Ost und West? | 19 | ||
7. (Teil-)Weitererhebung des Solidaritätszuschlags – verfassungswidrig? | 20 | ||
8. Warschauer Vertrag und deutsch-polnischer Nachbarschaftsvertrag: Dennoch offene Vermögensfragen zwischen Deutschland und Polen? | 22 | ||
III. Ausblick | 24 | ||
Christoph Safferling: „Transitional Justice” nach 1945 und nach 1990: Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Wirkungen | 25 | ||
I. Was ist „Transitional Justice”? | 26 | ||
1. Definitionsversuche | 26 | ||
2. Historische Einordnung | 26 | ||
3. Maßnahmenkatalog | 27 | ||
4. Kritik | 28 | ||
II. Die Maßnahmen nach 1945 | 29 | ||
1. Strafrechtliche Maßnahmen | 29 | ||
2. Weitere Maßnahmen | 31 | ||
III. Maßnahmen nach 1990 | 33 | ||
1. Ausgangsvoraussetzungen | 33 | ||
2. Strafrechtliche Maßnahmen | 34 | ||
3. Sonstige Maßnahmen | 36 | ||
IV. Gemeinsamkeiten und Unterschiede | 37 | ||
1. Ausgangszenarien und unmittelbare Reaktion | 37 | ||
2. Transformationsmaßnahmen | 38 | ||
3. Strafverfahren | 39 | ||
V. Wirkungen der „Transitional Justice”-Versuche | 40 | ||
Roland Czada: Die Treuhandanstalt | 42 | ||
I. Aufgabe der Treuhandanstalt | 43 | ||
II. Organisation, Rechtsform und Kontrollstrukturen | 45 | ||
III. In den Netzwerken der Vereinigungspolitik | 48 | ||
IV. Sektorale Variationen und Eigentumsrechte | 51 | ||
V. Demokratische Legitimation der Treuhandanstalt | 54 | ||
VI. Fazit und Nachwirkungen | 56 | ||
Ulrike Lembke: Debatten um die Regulierung des Schwangerschaftsabbruchs 1990 bis 1993: kulturelle Differenzen oder westdeutsche Hegemonie? | 58 | ||
I. Die Regelung des Schwangerschaftsabbruchs als Hindernis auf dem Weg zur „Deutschen Einheit” | 58 | ||
1. Schwangerschaftsabbruch in DDR und BRD | 59 | ||
2. Vom Runden Tisch zum Einigungsvertrag | 61 | ||
3. Die gesamtdeutsche Fristenregelung von 1992 | 62 | ||
II. Der (westdeutsche) Rechtsdiskurs zum Schwangerschaftsabbruch: schutzlose Embryonen, gefährliche Mütter und Schwangerschaft als Normalzustand | 64 | ||
1. Der Embryo jenseits des Rechts: philosophische Letztfragen | 64 | ||
2. Die schwangere Frau im Rechtsdiskurs: (Gebär-)Mutter oder Gefahr | 66 | ||
3. Leerstellen: Austragungspflicht und Menschenwürde | 67 | ||
III. Kulturelle Differenzen oder westdeutsche Hegemonie? | 69 | ||
1. Rechtsbewusstsein und Unrechtsstaat | 69 | ||
2. Gleichberechtigung und „Deutsche Einheit” | 71 | ||
Benjamin Höhne: Konvergenz oder Divergenz? Einstellungen von Parteimitgliedern und Partizipation bei Bundestagswahlen im Ost-West-Vergleich | 73 | ||
I. Einleitung | 73 | ||
II. Empirie und methodische Vorgehensweise | 75 | ||
III. Forschungsstand | 77 | ||
IV. Politische Wertvorstellungen von aktiven Parteimitgliedern | 80 | ||
V. Partizipation bei Bundestagswahlen | 83 | ||
1. Wahlbeteiligung und ungültiges Wählen | 83 | ||
2. Gesellschaftliche Verankerung der Volksparteien | 85 | ||
3. Elektorale Fragmentierung und Regierungskoalitionen | 87 | ||
VI. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen | 89 | ||
Florian Meinel: Der unitarisch-kooperative Föderalismus seit der Wiedervereinigung | 92 | ||
I. Einleitung | 92 | ||
II. Einige Merkmale des unitarisch-kooperativen Föderalismus | 93 | ||
III. Der Föderalismus im Einigungsprozess 1990 | 94 | ||
1. Föderalismus im Einigungsvertrag | 95 | ||
2. Das Einigungsfolgenrecht als föderale Nebenverfassung | 97 | ||
IV. Föderalismusreformen im wiedervereinigten Deutschland | 99 | ||
V. Im Schatten der Kontinuität | 100 | ||
Peter Fäßler: „Wir sind ein Volk!” – Sind wir ein Volk? Gesellschaftliche Befunde und zeitgeschichtliche Reflexionen | 103 | ||
Wie erklärt sich die Herausbildung einer ausgeprägten Ost- und weniger profilierten West-Identität? | 108 | ||
Warum vermögen das gemeinsame kulturelle Erbe bzw. die demographische Entwicklung nach 1990 eine wünschenswerte Konvergenz beider kollektiver Identitäten und damit den gesamtdeutschen gesellschaftlichen Zusammenhalt nur bedingt zu generieren? | 111 | ||
Fazit | 114 | ||
Rainer Wernsmann: (Teil-)Weitererhebung des Solidaritätszuschlags nach 30 Jahren Deutsche Einheit verfassungswidrig? | 116 | ||
I. Einleitung | 116 | ||
II. Kein freies Steuererfindungsrecht der Gesetzgeber – Numerus clausus des Art. 106 GG | 117 | ||
III. Ergänzungsabgabe als Typusbegriff | 118 | ||
1. Keine Aufkommensbindung und keine rechtfertigende Verknüpfung von Einnahmen und Ausgaben bei Steuern (§ 3 Abs. 1 AO) | 119 | ||
2. „Ergänzung”, keine Aushöhlung der Einkommen- und Körperschaftsteuer durch eine Bundeseinkommensteuer | 120 | ||
3. Von der Normallage abweichender Finanzbedarf des Bundes | 121 | ||
4. Reformnotwendigkeiten bei dauerhaft verändertem Finanzbedarf des Bundes im Verhältnis zu den Ländern | 123 | ||
IV. Teilabschmelzung (Abschaffung nur für bestimmte Gruppen) verfassungskonform? | 124 | ||
1. Veränderte rechtliche und tatsächliche Rahmenbedingungen | 124 | ||
2. Kritik an der Gleichsetzung von teilweiser Erhebung einer Ergänzungsabgabe und Tariferhöhung bei der Einkommensteuer | 124 | ||
3. Verstoß gegen den Gleichheitssatz (Art. 3 Abs. 1 GG)? | 125 | ||
V. Fazit | 126 | ||
Oliver Dörr: Offene Vermögensfragen zwischen Deutschland und Polen? | 127 | ||
I. Einleitung | 127 | ||
II. Völkerrechtliche Grundlagen | 128 | ||
1. Die allgemeine Wiedergutmachungspflicht | 128 | ||
2. Reparationen im Völkerrecht | 131 | ||
3. Der Grundsatz intertemporalen Rechts | 132 | ||
4. Die Verfügung über Entschädigungsansprüche | 133 | ||
III. Mögliche Deliktsansprüche zwischen Deutschland und Polen | 134 | ||
1. Ansprüche Polens wegen deutscher Rechtsverstöße | 134 | ||
2. Ansprüche polnischer Staatsangehöriger | 135 | ||
3. Wirksamer Verzicht Polens | 135 | ||
4. Deutsche Ansprüche wegen polnischer Rechtsverstöße | 137 | ||
5. Vertragliche Regelungen nach 1945 | 138 | ||
IV. Ausblick | 139 | ||
Autorinnen und Autoren | 140 |