Die Kosten kostenloser Dienste
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Die Kosten kostenloser Dienste
Personenbezogene Daten als neues Zahlungsmittel
Internetrecht und Digitale Gesellschaft, Vol. 27
(2021)
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Matthias Walker studierte Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2017 bis 2019 war er als Rechtsanwalt in der Medienrechtskanzlei Brehm & v. Moers in Berlin tätig, mit Schwerpunkt auf die Games-Industrie. Neben seiner anwaltlichen Tätigkeit unterrichtete er Recht an der Berlin International, University of Applied Sciences. Seit 2019 ist er in der E-Sports-Industrie tätig, wo er zunächst das globale Datenschutzmanagement der ESL Gaming GmbH in Köln verantwortete und nun seit 2020 das konzernweite Datenschutzmanagement für deren schwedische Muttergesellschaft Modern Times Group leitet. Seine Promotion durch die Humboldt-Universität zu Berlin erfolgte im März 2021.Abstract
Im Zuge der Digitalisierung aller Lebensbereiche »bezahlen« Verbraucher für die Inanspruchnahme digitaler Dienste zunehmend mit ihren personenbezogenen Daten. Verbraucher und Unternehmer partizipieren jedoch nicht gleichermaßen an der Wertschöpfung mit personenbezogenen Daten. Während die Schaffung eines absoluten Rechts an Daten zur Beseitigung dieser zuungunsten der Verbraucher bestehenden Diskrepanz derzeit nicht erfolgsversprechend erscheint, rückt durch Erlass der Digitale-Inhalte-Richtlinie der Europäischen Union die vertragsrechtliche Erfassung der Bereitstellung von Inhalten und Diensten gegen personenbezogene Daten in den Fokus. Zwar wurde derartigen Datentransaktionen durch die Richtlinie erstmalig ein rechtlicher Rahmen verliehen, es stellen sich dennoch datenschutz-, verbraucherschutz-, und vertragsrechtliche Folgefragen. Fest steht: Für eine künftig faire und nachhaltige Wertschöpfung mit personenbezogenen Daten, die Verbraucher nicht benachteiligt, wird es weiterer Regeln bedürfen.»The Cost of Free Services. Personal Data as New Means of Payment«Consumers are increasingly »paying« for digital services with their personal data. However, consumers and entrepreneurs do not participate equally in the value creation with personal data. Matthias Walker examines how this discrepancy in value creation, which is to the disadvantage of consumers, can be countered. Particular focus is placed on the creation of an absolute right to data and the significance of the EU Digital Content Directive.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 15 | ||
Abkürzungsverzeichnisr | 12 | ||
Kapitel 1: Die ökonomische Relevanz von Daten | 20 | ||
A. Abgrenzung zwischen Information und Daten | 20 | ||
I. Information | 21 | ||
1. Der Informationsbegriff im Gesetz | 21 | ||
2. Natur von Information | 22 | ||
3. Das semiotische Verständnis von Information | 24 | ||
II. Daten | 25 | ||
1. Wesensmerkmale von Daten | 25 | ||
2. Daten als Rechtsobjekte | 27 | ||
B. Big Data | 28 | ||
I. Grundlegend anerkannte Merkmale von Big Data | 29 | ||
1. Volume | 29 | ||
2. Velocity | 30 | ||
3. Variety | 30 | ||
II. Weitere essentielle Merkmale von Big Data | 31 | ||
1. Veracity | 31 | ||
2. Value | 32 | ||
III. Die ökonomische Perspektive von Big Data | 33 | ||
IV. Big Data in der Praxis | 34 | ||
C. Personenbezogene Daten als handelbares Gut | 36 | ||
I. Die Wertschöpfungskette zu Daten – Der data lifecycle | 37 | ||
II. Datenmärkte und Datenmarktplätze | 39 | ||
1. Datenmärkte | 39 | ||
2. Datenmarktplätze | 40 | ||
III. Akteure auf den Datenmärkten | 41 | ||
IV. Grundlegende Formen ökonomisch relevanter Datentransaktionen | 45 | ||
1. Entgeltliche Datentransaktionen | 46 | ||
2. Akzessorische Datentransaktionen | 46 | ||
3. Tauschbasierte Datentransaktionen | 47 | ||
V. Technischer Hintergrund tauschbasierter Datentransaktionen – Webtracking | 48 | ||
VI. Wertbestimmung personenbezogener Daten | 49 | ||
D. Ergebnis | 52 | ||
Kapitel 2: Die Wertschöpfungsdiskrepanz | 55 | ||
A. Unterlegene Wissens- und Handlungsposition der Betroffenen | 57 | ||
B. Signifikanz der informationellen Selbstbestimmung | 62 | ||
I. Ubiquität und Vernetzung | 63 | ||
II. Anonymisierung | 68 | ||
C. Fehlende Nachhaltigkeit | 69 | ||
D. Mögliche Vorteile einer Partizipation des Betroffenen an der Datenverwertung | 72 | ||
E. Ergebnis | 76 | ||
Kapitel 3: Die Auflösung der Wertschöpfungsdiskrepanz mittels eines absoluten Rechts? | 78 | ||
A. Ein absolutes Recht an personenbezogenen Daten de lege lata? | 78 | ||
I. Absolute und relative Rechte | 79 | ||
II. Mögliche Quellen eines absoluten Rechts an Daten de lege lata | 80 | ||
1. Datenschutzrecht | 80 | ||
2. Eigentum und eigentumsähnliche Rechte | 81 | ||
a) Anwendbarkeit eigentumsrechtlicher Vorschriften | 81 | ||
b) Entsprechende Anwendbarkeit eigentumsrechtlicher Vorschriften | 85 | ||
3. Daten als Früchte und Nutzungen | 86 | ||
a) § 99 BGB | 86 | ||
b) § 100 BGB | 88 | ||
4. Urheberrecht | 90 | ||
a) Einzeldaten als urheberrechtliche Werke | 90 | ||
b) Sammel- und Datenbankwerke | 94 | ||
c) Datenbanken | 96 | ||
d) Computerprogramme | 101 | ||
5. Deliktsrecht | 103 | ||
a) § 823 Abs. 1 BGB | 103 | ||
b) § 823 Abs. 2 BGB | 104 | ||
6. Zwischenergebnis | 105 | ||
B. Ein absolutes Recht an Daten de lege ferenda? | 106 | ||
I. Gegenstand der Kommerzialisierung | 107 | ||
II. Immaterialgüter- oder Persönlichkeitsrecht als Ausgangspunkt? | 109 | ||
1. Meinungsspektrum zur Kommerzialisierung von Personen | 109 | ||
2. Gegenüberstellung von Immaterialgüterrecht und Persönlichkeitsrecht | 111 | ||
a) Immaterialgüter und Immaterialgüterrecht | 112 | ||
b) Persönlichkeitsgüter und Persönlichkeitsrecht | 115 | ||
3. Anwendung auf personenbezogene Daten | 118 | ||
a) Immaterialgüterrechtliche Wesensmerkmale personenbezogener Daten | 118 | ||
b) Ablösung von der Person | 119 | ||
c) Mischnatur: Das Urheberrecht als Vorbild | 122 | ||
C. Ablehnung der Konzeption eines absoluten Rechts an personenbezogenen Daten | 126 | ||
Kapitel 4: Relative Rechte an Daten | 130 | ||
A. Daten als vertraglicher Leistungsgegenstand im Kontext des Datenschutzrechts | 131 | ||
B. Daten als rechtsgeschäftlicher Leistungsgegenstand | 132 | ||
C. Die Digitale-Inhalte-Richtlinie | 134 | ||
D. Das Konzept eines „Datenschuldrechts“ | 137 | ||
Kapitel 5: Der Bereitstellungsvertrag | 139 | ||
A. Vertragsschluss | 139 | ||
I. Dienste mit Registrierungserfordernis | 140 | ||
II. Dienste ohne Registrierungserfordernis | 140 | ||
1. Aussagegehalt der DIRL | 142 | ||
2. Willenserklärung des Unternehmers | 142 | ||
3. Willenserklärung des Verbrauchers | 146 | ||
III. Folgen eines fehlenden Vertragsschlusses | 150 | ||
1. Gesetzliches Schuldverhältnis gemäß § 311 Abs. 2 Nr. 2 BGB | 150 | ||
2. Gesetzliches Schuldverhältnis gemäß § 311 Abs. 2 Nr. 3 BGB | 152 | ||
3. Einseitig gestellte AGB | 154 | ||
B. Hauptleistungspflichten | 154 | ||
I. Hauptleistungspflicht des Unternehmers | 155 | ||
II. Hauptleistungspflicht des Verbrauchers | 155 | ||
1. Bereitstellung personenbezogener Daten | 155 | ||
2. Einwilligung als Teil der Hauptleistungspflicht des Verbrauchers | 156 | ||
a) Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 UAbs. 1 lit. a DSGVO) | 157 | ||
b) Wahrung der berechtigten Interessen (Art. 6 Abs. 1 UAbs. 1 lit. f DSGVO) | 158 | ||
III. Vorliegen eines Synallagmas | 161 | ||
1. Arten der Verknüpfung von Leistungen | 161 | ||
2. Fehlende ausdrückliche Vereinbarungen in der Praxis | 161 | ||
3. Kausale Verknüpfung | 162 | ||
4. Synallagmatische oder konditionelle Verknüpfung | 162 | ||
C. Vertragstypus | 167 | ||
I. Tausch- bzw. Kaufvertrag | 168 | ||
II. Leihvertrag | 170 | ||
III. Miet- bzw. Pachtvertrag | 170 | ||
IV. Dienstvertrag | 174 | ||
V. Lizenzvertrag | 175 | ||
1. Bereitstellung digitaler Inhalte gegen Entgelt | 175 | ||
2. Bereitstellung digitaler Inhalte gegen personenbezogene Daten | 176 | ||
3. Gegenleistung als ausschlaggebendes Kriterium | 178 | ||
VI. Gemischter Vertrag | 179 | ||
1. Rechtliche Einordnung gemischter Verträge | 179 | ||
2. Bereitstellungsvertrag als Zwittervertrag | 180 | ||
VII. Entgeltlichkeit | 182 | ||
D. Wirksamkeit | 185 | ||
I. Trennungs- und Abstraktionsprinzip | 185 | ||
1. Trennungsprinzip | 185 | ||
2. Abstraktionsprinzip | 188 | ||
II. Beendigung des Bereitstellungsvertrags nach der DIRL | 190 | ||
III. Sittenwidrigkeit des Bereitstellungsvertrags | 190 | ||
IV. Entfallen der datenschutzrechtlichen Rechtsgrundlage für die Verarbeitung | 193 | ||
1. Zeitablauf der Einwilligung | 193 | ||
2. Freiwilligkeit der Einwilligung, insbesondere Koppelungsverbot | 194 | ||
a) Der Koppelungstatbestand des Art. 7 Abs. 4 DSGVO | 195 | ||
b) Rechtsfolgen der unzulässigen Koppelung | 197 | ||
3. Informiertheit des Verbrauchers | 199 | ||
4. Widerruf und Widerspruch | 201 | ||
a) Widerruf der Einwilligung | 201 | ||
b) Widerspruch gegen die Datenverarbeitung | 204 | ||
c) Auswirkungen von Widerruf und Widerspruch auf das Verpflichtungsgeschäft | 205 | ||
E. Durchsetzbarkeit | 207 | ||
I. Dolo-Agit-Einwand | 207 | ||
II. Unvollkommene Verbindlichkeit | 208 | ||
III. Vollstreckungsverbot | 210 | ||
IV. Regelungsbedarf | 213 | ||
F. Ergebnis | 214 | ||
Gesamtergebnis und Ausblick | 216 | ||
Literaturverzeichnis | 221 | ||
Personen- und Sachverzeichnis | 249 |