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Modernität durch Verfahren

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Zehner, D. (2021). Modernität durch Verfahren. Gerichtsverfassung in Preußisch- und Österreichisch-Schlesien unter dem Eindruck der napoleonischen Kodifikationen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58346-1
Zehner, Donata. Modernität durch Verfahren: Gerichtsverfassung in Preußisch- und Österreichisch-Schlesien unter dem Eindruck der napoleonischen Kodifikationen. Duncker & Humblot, 2021. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58346-1
Zehner, D (2021): Modernität durch Verfahren: Gerichtsverfassung in Preußisch- und Österreichisch-Schlesien unter dem Eindruck der napoleonischen Kodifikationen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58346-1

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Modernität durch Verfahren

Gerichtsverfassung in Preußisch- und Österreichisch-Schlesien unter dem Eindruck der napoleonischen Kodifikationen

Zehner, Donata

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 201

(2021)

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About The Author

Donata Zehner studierte Rechtswissenschaften an der Universität Passau. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Rechts sowie Deutsche und Europäische Rechtsgeschichte von Frau Prof. Dr. Ulrike Müßig tätig. Ihr Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht München schloss sie 2018 mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen ab. 2020 wurde sie mit ihrer Dissertationsschrift zum Thema »Modernität durch Verfahren – Gerichtsverfassung in Preußisch- und Österreichisch-Schlesien unter dem Eindruck der napoleonischen Kodifikationen« zum Dr. iur. promoviert.

Abstract

Napoleon strebt nach einem einheitlichen Prozessrecht für ganz Europa. Zu diesem Zweck erlässt er Kodifikationen, die er während seiner Feldzüge in den verschiedensten Gegenden zur Geltung bringt. Nach Abzug seiner Truppen treffen in Preußen und Österreich Inquisitionsprozess und modernes Verfahren aufeinander.

Schlesien erscheint als vom Dualismus der Hegemonialmächte geprägtes Gebiet besonders interessant. In der Gerichtsverfassungsdiskussion ist eine Tendenz der Zurückhaltung bzgl. der Übernahme französischer Rechtsinstitute erkennbar. Führende Rechtswissenschaftler warnen vor Übereilung. Die französische Rechtsordnung wird als eine unter vielen und im Heimatland umstritten dargestellt. Häufig erfolgt eine inhaltliche Bezugnahme ohne Herkunftshinweis. Stattdessen werden französisch geprägte einheimische Gesetzeswerke genannt. Mithin gelingt es Napoleon nach seinem Tod jedenfalls faktisch, die schlesische Gerichtsverfassungsdiskussion des 19. Jahrhunderts nachhaltig zu beeinflussen.
»Silesian Court History and the French Impact on the Cross Roads of Prussian and Austrian Hegemonies«: Following the Napoleonic wars, Prussia and Austria found themselves operating under two different legal systems. In Silesia, which was particularly affected by the rivalry between the two powers, a new procedure took the place of the old inquisitorial system. This paper looks at the extent to which the French-Napoleonic Codes shaped the Silesian reform debate in the field of legislature, science and legal practice.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 15
A. Einleitung 19
B. Besondere Rechtsquellen: Verhandlungen landständischer Gremien 27
I. Österreichisch-Schlesien: Schlesischer Landtag 30
1. Historische Einordnung 30
2. Gesetzliche Grundlage 33
3. Bedeutung der Gerichtsverfassung in den Landtagsprotokollen 35
4. Politische Zielsetzungen der schlesischen Landtagsabgeordneten 37
II. Preußisch-Schlesien: Landständische Gremien 39
1. Mitwirkungsmöglichkeiten der Provinzialstände 40
2. Gesetze Schlesiens im 19. Jahrhundert 47
3. Einordnung des schlesischen Provinziallandtages in die Umstände seiner Zeit 50
4. Bedeutung der Gerichtsverfassung nach den Materialien des schlesischen Provinziallandtages 53
III. Schlussfolgerung 56
C. Rechtswissenschaft im Zeitalter der Revolutionen 58
I. Französische Entwicklung 58
1. Kodifikation – Errungenschaft der Revolution? 58
2. Phasen nach Inkrafttreten der Kodifikationen 64
3. Universitäten 67
a) Einfluss der französischen Revolution auf das Universitätssystem 67
b) Stellung der Universität zur Zeit Napoleons 70
II. Preußische Entwicklung 78
1. Kodifikation der Gerichtsverfassung 78
2. Wissenschaftliche Auseinandersetzung unter besonderer Berücksichtigung der Universität Breslau 82
III. Österreichische Entwicklung 91
1. Kodifikation der Gerichtsverfassung 91
2. Wissenschaft/Universitätsreform 96
3. Schlesische Einflussnahme 101
IV. Wechselwirkung zwischen Preußen und Frankreich 104
V. Schlussfolgerung 106
D. Einzelne Rechtsinstitute 108
I. Instanzenzug 108
1. Französische Regelung 108
a) Gründung des tribunal de cassation 109
b) Weiterentwicklung unter Napoleon: die cour de cassation 115
c) Nichtigkeitsbeschwerde in den französisch-napoleonischen Justizgesetzen 119
2. Österreichisch-Schlesien 121
a) Grundlegende Neuordnung nach den Ereignissen von 1848/49 121
b) Entwicklung des Instanzenzugs in Österreichisch-Schlesien 122
c) Integration Schlesiens in die Rechtsprechung des österreichischen Obersten Gerichtshofs 125
d) Sitzungen des Abgeordnetenhauses und rechtswissenschaftliche Kommentarliteratur 135
aa) Gesetzliche Entwicklungen nach der Revolution von 1848/1849 135
bb) Erste Diskussionen betreffend den Instanzenzug nach Ende des Neoabsolutismus 137
(1) Beschränkung des Rechtszugs auf zwei Instanzen 137
(2) Außerordentliche Berufung 139
(3) Bagatellverfahren 141
(4) Schlussfolgerung 143
cc) Diskussionen betreffend die Strafprozessordnung von 1873 143
dd) Instanzenzug von schlesischen Gerichten zum OGH – Spiegel der Entwicklung zwischen Liberalismus und Restauration? 146
3. Preußisch-Schlesien 149
a) Protokolle des Provinziallandtages 149
b) Geschichte des Obertribunals in Berlin aus schlesischer Sicht 149
aa) Historische Entwicklung vor Napoleon 149
bb) Obertribunal in Berlin und Napoleon 152
c) Instanzenzug 159
aa) Gerichtsaufbau in Schlesien 159
bb) Ursprung der Nichtigkeitsbeschwerde 162
cc) Diskussion um die Einführung der Nichtigkeitsbeschwerde in Zivilsachen 163
dd) Nichtigkeitsbeschwerde in der Rechtsprechung 167
ee) Wissenschaftliche Aufarbeitung 170
(1) Paul Johann Anselm Ritter von Feuerbach 170
(2) Julius Friedrich Heinrich Abegg 172
4. Einflussnahme von Kodifikationsbestrebungen in deutschen Territorien 177
5. Schlussfolgerung 179
II. Laienbeteiligung an ordentlichen Gerichten 180
1. Geschworenengerichte 180
a) Französische Entwicklung 180
b) Österreichisch-Schlesien 189
aa) Auswertung der Protokolle des Hauses der Abgeordneten 189
bb) Protokolle der Verhandlungen des schlesischen Landtages 201
cc) Österreichisch-Schlesien in der wissenschaftlichen Diskussion 209
c) Preußisch-Schlesien 216
aa) Diskussion in den Verhandlungen landständischer Gremien 217
bb) Wissenschaftliche Auseinandersetzung 220
2. Friedensgerichte 234
a) Französisches Institut 234
b) Österreichisch-Schlesien 236
c) Preußisch-Schlesien 240
d) Ergebnis 243
3. Handelsgerichte 243
a) Französisches Institut 243
b) Preußisch-Schlesien 247
aa) Entwicklung der Handelsgerichtsbarkeit in Breslau im preußischen Gesamtkontext 247
bb) Thematik der Handelsgerichte in den Verhandlungen des schlesischen Provinziallandtages 261
cc) Die Handelsgerichtsbarkeit im Spiegel der schlesischen Literatur 264
c) Österreichisch-Schlesien 265
aa) Rechtsinstitut des ancien régime 265
bb) Diskussion um die Handelsgerichtsbarkeit im 19. Jahrhundert 268
cc) Schlussfolgerung 275
III. Staatsanwaltschaft 276
1. Französisches Institut 276
2. Österreichisch-Schlesien 280
a) Entwicklung der Staatsanwaltschaft unter Berücksichtigung der Verhandlungen des Hauses der Abgeordneten 280
b) Darstellung dieser Behörde durch einen schlesischen Vertreter der Praxis 284
3. Preußisch-Schlesien 291
a) Tatsächliche Situation in Schlesien 291
b) Diskussion im Rahmen der Akten des Generalstaatsanwalts 293
c) Sondervoten August Heinrich Simons im Rahmen seiner Tätigkeit in der Rheinischen Immediatjustizkommission 295
d) Wissenschaftliche Auseinandersetzung 298
IV. Prozessrechtsgrundsätze 304
1. Grundsatz des mündlichen und öffentlichen Verfahrens 304
a) Frankreich 304
b) Preußisch-Schlesien 305
aa) Protokolle des Provinziallandtages 305
bb) Der Vereinigte Landtag in Berlin 1847 309
cc) Prozessrechtsgrundsätze in der schlesischen Praxis 311
dd) Prozessrechtsgrundsätze in der schlesischen Wissenschaft 321
ee) Prozessmaximen in der schlesischen Zeitschriftenliteratur 327
ff) Sondervoten August Heinrich Simons im Rahmen seiner Tätigkeit in der Rheinischen Immediatjustizkommission 328
c) Österreichisch-Schlesien 331
aa) Stenographische Protokolle des Hauses der Abgeordneten 331
bb) Stimmen aus Schlesien 333
2. Grundsatz der freien richterlichen Beweiswürdigung 335
a) Frankreich 335
b) Preußisch-Schlesien 339
c) Österreichisch-Schlesien 346
E. Allgemeine Diskussion über die Gerichtsverfassung 349
I. Österreichisch-Schlesien 349
1. Protokolle der Verhandlungen des Abgeordnetenhauses 349
2. Beurteilung französischen Rechts in Wissenschaft und Praxis 352
II. Preußisch-Schlesien 355
1. Provinziallandtag 355
2. Akten der Generalstaatsanwaltschaft 356
3. Beurteilung französischen Rechts in der Wissenschaft und Praxis 359
F. Schluss 367
Quellen- und Literaturverzeichnis 373
A. Quellen 373
I. Ungedruckte Quellen 373
II. Gedruckte Quellen 373
B. Literatur 394
Personenverzeichnis 439