Über Schuld und Durchschnittsmenschen – auch ein Beitrag zum Verbandsstrafrecht
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Über Schuld und Durchschnittsmenschen – auch ein Beitrag zum Verbandsstrafrecht
Schriften zum Strafrecht, Vol. 375
(2021)
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Viktoria Schrader studierte von 2009 bis 2016 in Dresden und Leipzig Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt im Strafrecht. Parallel absolvierte sie einen Masterstudiengang im Wirtschafts- und Steuerrecht. Von 2017 bis 2019 absolvierte die Autorin den juristischen Vorbereitungsdienst in Dresden mit Stationen u.a. in der Ethikkommission an dem Universitätsklinikum Dresden und in einer internationalen Kanzlei in Taipei, Taiwan.Abstract
Strafrechtliche Schuld ist ein Begriff der Rechtsanwendung und von der Strafrechtsdogmatik und dem positiven Recht durchdrungen. Sie ist gleichzeitig ein überpositives Prinzip, um welches die unterschiedlichsten Fragen ranken. Willensfreiheit und Menschenbild spielen bei der Bestimmung der Schuldidee als wesentlichem Teil des Schuldbegriffes ebenso eine Rolle wie rechtstheoretische Überlegungen. So hinterfragt die Autorin in einer inter- und intradisziplinären Auseinandersetzung die Wurzeln des Schuldbegriffes und skizziert davon ausgehend das Bild der Maßfigur, welche im Rahmen einer analogistischen Schuldfeststellung für die Bestimmung der Schuld des Täters herangezogen wird. Die gewonnenen Erkenntnisse überträgt die Autorin auf aktuelle wirtschaftsstrafrechtliche Entwicklungen, insbesondere im Unternehmenssanktionsrecht.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
A. Einleitung | 11 | ||
B. Die Problematik um den rechtlichen Schuldbegriff | 14 | ||
I. Die Ablösung des psychologischen durch den normativen Schuldbegriff | 18 | ||
II. Die positiv-rechtliche Erwähnung der Schuld | 20 | ||
III. Die materielle Seite der Schuld | 22 | ||
1. Philosophische Betrachtungen | 27 | ||
a) Determinismus | 27 | ||
aa) Grundlage: Das Libet-Experiment | 29 | ||
bb) Die Wiederaufnahme | 30 | ||
cc) Zusammenfassung | 33 | ||
b) Indeterminismus | 35 | ||
c) Das Dilemma der Willensfreiheit und die Ansätze des (agnostischen) Kompatibilismus | 39 | ||
aa) Kompatibilismus nach George Edward Moore | 41 | ||
bb) Die Auffassung von Moritz Schlick | 42 | ||
cc) Schwache Freiheit bei Peter F. Strawson | 43 | ||
dd) Die Erweiterung der Position durch Harry Frankfurt | 44 | ||
(1) Frankfurt Fälle | 44 | ||
(2) Frankfurts Konzept der Willensfreiheit | 45 | ||
ee) Keine ‚Faule Vernunftˋ? – Die Position Daniel Dennetts | 47 | ||
ff) Zusammenfassung | 48 | ||
2. Strafrechtswissenschaftliche Schuldkonzeptionen | 49 | ||
a) Der Bundesgerichtshof und die Konzeption des „Anders-Handeln-Können“ | 49 | ||
b) Charakterschuld | 52 | ||
c) Der agnostische Kompatibilismus in der Rechtswissenschaft | 56 | ||
aa) Funktionaler Schuldbegriff von Günther Jakobs | 57 | ||
bb) Roxins normative Ansprechbarkeit | 61 | ||
cc) Hold von Ferneks maßgerechter Mensch | 65 | ||
dd) Zusammenfassung der Schuldkonzepte | 66 | ||
IV. Zusammenfassung | 68 | ||
C. Die Normativität des Rechts | 71 | ||
I. Zur Sein und Sollen-Dichotomie | 71 | ||
1. Grundlagen | 72 | ||
2. Die Sein & Sollen-Dichotomie in der Rechtswissenschaft | 74 | ||
a) Zur „Natur der Sache“ | 78 | ||
b) Reine Rechtslehre – Hans Kelsen | 80 | ||
c) Naturrechtliche Ansätze | 86 | ||
d) Rechtssoziologische Ansätze | 88 | ||
e) Prinzipientheorie | 91 | ||
f) Die Wechselwirkung von Norm und Wirklichkeit | 94 | ||
g) Zusammenfassung | 97 | ||
II. Normen, Personen und deskriptive Begriffe | 98 | ||
1. Was sind (rechtliche) Normen? | 98 | ||
2. Die Definition von Rechtspersonen | 101 | ||
3. Deskriptive Begriffe | 106 | ||
III. (Wertausfüllungsbedürftige) Begriffe der Rechtswissenschaft | 106 | ||
1. Normative Tatbestandsmerkmale | 108 | ||
2. Typusgedanken und Maßfiguren | 111 | ||
3. Zusammenfassung | 118 | ||
IV. Die Ausgestaltung des Rechts durch Moral oder Fakten | 119 | ||
1. Standard | 119 | ||
2. Rechtsprinzipien | 122 | ||
a) Rechtsprinzipien als Bestandteil der Rechtsordnung | 122 | ||
b) Begriff der Prinzipien | 126 | ||
c) Menschenwürde als Rechtsprinzip und Grundrecht | 127 | ||
d) Das Menschenbild des Grundgesetzes | 129 | ||
3. Zusammenfassung | 131 | ||
V. Ergebnis | 132 | ||
D. Schuldfähigkeit juristischer Personen | 137 | ||
I. Problemaufriss | 138 | ||
II. Juristische Person als Rechtsperson | 139 | ||
1. Geschichte der juristischen Person | 140 | ||
2. Adressat der Erwartungshaltung | 143 | ||
3. Anthropozentrik des Grundgesetzes | 145 | ||
III. Das Unternehmen als handelndes Subjekt? | 146 | ||
IV. Schuld(un)fähigkeit? | 148 | ||
1. Ablehnung der Schuldfähigkeit | 149 | ||
2. Schuld durch Zurechnung | 150 | ||
3. Originäre Schuldfähigkeit von Unternehmen | 151 | ||
V. Ergebnis | 153 | ||
1. „Anders-Handeln-Können“ der juristischen Person? | 154 | ||
2. Juristische Personen – Träger einer Ehre und Adressaten einer sittlichen Pflicht? | 155 | ||
3. Anerkennung eines Persönlichkeitsrechts? | 157 | ||
4. Schuldfähigkeit durch die Herausbildung normativ-sozialer Konventionen? | 157 | ||
E. Zusammenfassung der wesentlichen Erkenntnisse | 159 | ||
Literaturverzeichnis | 161 | ||
Stichwortverzeichnis | 190 |