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Der verfassungsgerichtliche Prozessvergleich unter Berücksichtigung des außergerichtlichen Vergleichs

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Göltenbott, S. (2021). Der verfassungsgerichtliche Prozessvergleich unter Berücksichtigung des außergerichtlichen Vergleichs. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58292-1
Göltenbott, Sarah Kristina. Der verfassungsgerichtliche Prozessvergleich unter Berücksichtigung des außergerichtlichen Vergleichs. Duncker & Humblot, 2021. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58292-1
Göltenbott, S (2021): Der verfassungsgerichtliche Prozessvergleich unter Berücksichtigung des außergerichtlichen Vergleichs, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58292-1

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Der verfassungsgerichtliche Prozessvergleich unter Berücksichtigung des außergerichtlichen Vergleichs

Göltenbott, Sarah Kristina

Tübinger Schriften zum Staats- und Verwaltungsrecht, Vol. 106

(2021)

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About The Author

Sarah Göltenbott studierte von 2009 bis 2015 Rechtswissenschaften an der Eberhard Karls Universität Tübingen und an der Université Aix-Marseille III (Maîtrise en droit 2013). Anschließend war sie von 2015 bis 2020 Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Finanz- und Steuerrecht (Inhaber: Prof. Dr. Christian Seiler). Ihre Promotion wurde durch ein Promotionsstipendium der Stiftung der Deutschen Wirtschaft gefördert. Ihr Referendariat absolvierte Frau Göltenbott von April 2018 bis Mai 2020 im Landgerichtsbezirk Tübingen. Im Juni 2020 trat sie in den höheren Justizdienst des Landes Baden-Württemberg ein.

Abstract

Der Prozessvergleich stellt im Verfassungsprozess als Instrument zur Verfahrensbeendigung eine exotische Erscheinung dar. In der bisherigen verfassungsgerichtlichen Praxis ist er dementsprechend selten vorzufinden. Auch im Verfassungsprozess jedoch bietet ein Prozessvergleich Chancen und hat Vorteile. Insbesondere kann er über die bloß feststellende Wirkung einer verfassungsgerichtlichen Entscheidung hinausgehen und einen Rechtsstreit auf diese Weise nachhaltig befrieden. Ausgehend von diesen Vorteilen untersucht die Autorin vor dem Hintergrund der verfassungsrechtlichen und verfassungsprozessualen Besonderheiten die Zulässigkeit eines Prozessvergleichs in der Verfassungsgerichtsbarkeit. Dabei definiert sie die an ihn zu stellenden Voraussetzungen, die sie in solche verfahrensrechtlicher und materiell-rechtlicher Natur unterteilt. Die Auseinandersetzung mit den Fehlerfolgen des verfassungsgerichtlichen Prozessvergleichs sowie seiner Umsetzung und Verwirklichung runden die Arbeit ab.»Court Settlements before German Constitutional Courts«: In contrast to civil proceedings, court settlements rarely take place before constitutional courts. Nevertheless, a settlement offers considerable opportunities for parties also in constitutional proceedings. The author examines the admissibility of settlements before constitutional courts. In doing so, she defines the requirements to be met subdividing them in procedural and substantive ones. She then addresses the consequences of a legal defect of the settlement as well as its enforcement.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Kapitel 1: Der verfassungsgerichtliche Prozessvergleich in der Gesamtarchitektur der Verfassung 15
Kapitel 2: Grundlage 23
A. Historische Grundlage 23
I. Verfassungsgerichtsbarkeit und Verfassung 23
1. Historische Entwicklung der Verfassungsgerichtsbarkeit 23
a) Heiliges Römisches Reich Deutscher Natio 23
b) Deutscher Bund 25
c) Paulskirchenverfassung 27
d) Norddeutscher Bund und Kaiserreich 27
e) Weimarer Republik 29
2. Verfassung und Verfassungsgerichtsbarkeit im Grundgesetz 30
II. Entwicklungsgeschichte des Prozessvergleichs 31
1. Verwaltungsrecht 32
2. Verfassungsrecht 35
III. Zwischenfazit 37
B. Grundlagen des Prozessvergleichs: Begriff, Rechtsnatur und Voraussetzunge 38
I. Ausgangspunkt und Relevanz 38
II. Das Institut des Prozessvergleichs im Zivilprozess 39
III. Übertragbarkeit auf den Verfassungsprozess: Problemstellung 43
1. Sonderbindungen in Verwaltungsprozess, Strafverfahren und Finanzgerichtsverfahren 44
2. Konsequenzen für die vorliegende Untersuchung 47
Kapitel 3: Zulässigkeit des verfassungsgerichtlichen Prozessvergleichs 48
A. Verfahrensrechtliche Anforderunge 48
I. Prozessuale Statthaftigkeit des verfassungsgerichtlichen Prozessvergleichs 48
1. Ausdrückliche Regelung 48
2. Offizial- und Dispositionsmaxime als Ausgangspunkte 50
3. Das öffentliche Interesse als entscheidender Maßstab im Verfassungsprozessrecht 54
4. Die notwendig Beteiligten eines Prozessvergleichs 54
5. Zwischenergebnis 56
II. Die Statthaftigkeit des Prozessvergleichs in den verfassungsgerichtlichen Verfahre 57
1. Kontradiktorische Verfahre 57
2. Objektive Verfahre 63
a) Abstrakte Normenkontrolle 64
aa) Öffentliches Interesse 65
bb) Beteiligte 67
cc) LER-Beschluss 68
dd) Exkurs: Prozessvergleich in Normenkontrollverfahren nach § 47 VwGO 69
b) Richtervorlage 71
c) Normqualifikationsverfahre 72
d) Ergebnis 73
3. Verfassungsschutzverfahre 73
a) Präsidenten- und Richteranklage 73
b) Parteiverbotsverfahren und Grundrechtsverwirkung 75
c) Ergebnis 77
4. Verfassungsbeschwerdeverfahre 78
a) Dispositionsmaxime und öffentliches Interesse 79
b) Beteiligte 81
aa) Bundesverfassungsgericht und überwiegende Zahl der Landesverfassungsgerichte 81
bb) Grundrechtsklage in Hesse 83
c) Ergebnis 83
5. Wahlprüfungsbeschwerde 84
6. Ergebnis Statthaftigkeit des Prozessvergleichs 86
III. Weitere prozessuale Voraussetzungen im konkreten Einzelfall 87
1. Gerichtsbezogene Voraussetzunge 87
2. Beteiligtenbezogene Voraussetzunge 88
3. Prozessuale vergleichsbezogene Voraussetzunge 90
4. Weitere Prozessvoraussetzunge 91
IV. Zwischenergebnis prozessuale Anforderunge 92
B. Materiell-rechtliche Anforderunge 92
I. Vereinbarung 93
II. Beteiligte 95
III. Gegenseitiges Nachgebe 96
IV. Zulässige Regelungsinhalte 96
1. Tatsache 96
2. Rechtsfrage 97
a) Allgemeine Maßstäbe 97
aa) Art. 20 Abs. 3 GG 97
bb) Öffentliches Interesse 99
b) Konkrete verfassungsrechtliche Maßstäbe 100
aa) Organschaftliches Verhältnis 101
(1) Maßstäbe 101
(2) Grenzen bei der Ausgestaltung der Spielräume: Kollidierendes Verfassungsrecht 105
(a) Außergerichtliche Einigung in BVerfGE 83, 175 105
(aa) Sachverhalt 105
(bb) Rechtliche Würdigung 106
(cc) Hypothetische Zulässigkeit eines Prozessvergleichs in BVerfGE 83, 175 107
(b) LER-Verfahre 107
(aa) Keine verfahrensrechtlichen Bedenken 108
(α) Gewaltenteilung i. S. d. grundgesetzlichen Gewaltenverschränkung 110
(β) Demokratieprinzip 111
(bb) Materiell-verfassungsrechtliche Bedenke 109
(c) Das prozessvergleichstypische Spannungsverhältnis im organschaftlichen Verhältnis 112
(3) Landesverfassungsgerichtliche Verfahre 113
(4) Zwischenergebnis 114
bb) Föderales Verhältnis 115
(1) Verbandskompetenze 116
(2) Vereinbarungen im Bereich der Verwaltungskompetenze 120
(3) Vereinbarungen im Bereich der Gemeinschaftsaufgaben und der Verwaltungszusammenarbeit nach Art. 91a bis 91e GG 122
(4) Vereinbarungen im Bereich der Finanzverfassung 122
(5) Art. 32 GG und das Lindauer Abkomme 123
(a) Inhalt 124
(b) Verfassungsmäßigkeit des Lindauer Abkommens 125
(6) BVerfGE 34, 216: Vergleichspotential der Länder untereinande 127
(a) Verfahrensinhalt 128
(b) Auswertung 128
(7) Zwischenergebnis 129
cc) Grundrechtsrelevante Streitigkeite 129
(1) Maßstäbe für die Grundrechtsträge 130
(2) Maßstäbe für die Träger staatlichen Gewalt 132
(a) Legislative 132
(aa) Maßstäbe im LER-Verfahre 133
(α) Beschwerdeführe 133
(β) Landesregierung 134
(γ) Grundrechtliche Bedenke 134
(bb) Zwischenergebnis 135
(b) Exekutive 135
(c) Judikative 137
(3) Zwischenergebnis: Verfügungsbefugnis bei grundrechtsrelevanten Streitigkeite 138
dd) Die Selbstverwaltungsgarantie betreffende Streitigkeite 138
(1) Art. 28 Abs. 2 GG und die landesverfassungsrechtlichen Entsprechunge 138
(2) Praxisbeispiel: Stromstreit in den „neuen“ Bundesländern 1991/1992 140
(3) Maßstäbe aus der Entscheidung des StGH BW zum kommunalen Finanzausgleich 143
(a) Ausgangspunkt 143
(b) Vergleich als die Selbstverwaltung schützende Alternativlösung 144
(c) Allgemeiner Maßstab 145
(4) Zwischenergebnis 146
ee) Im Wahl- und Mandatsrecht wurzelnde Streitigkeite 146
ff) Die freiheitliche demokratische Grundordnung betreffende Streitigkeiten (Verfassungsschutzverfahren) 147
V. Notwendige Beteiligung Dritte 149
VI. Außerhalb des Streitgegenstandes liegende Inhalte 150
VII. Zwischenergebnis 151
C. Synthese: Der zulässige verfassungsgerichtliche Prozessvergleich 153
D. Wirkungen des verfassungsgerichtlichen Prozessvergleichs 154
Kapitel 4: Das Fehlerfolgenregime des verfassungsgerichtlichen Prozessvergleichs und des außergerichtlichen Vergleichs 157
A. Fehlerfolge 157
I. Materielle Fehler und sonstige Unwirksamkeitsgründe materieller Art 157
1. Fehle 158
a) Einigung 158
b) Handlungsform des Vergleichs 158
c) Beteiligte 158
d) Gegenseitiges Nachgebe 158
e) Verfassungs- oder rechtswidriger Vergleichsinhalt 159
aa) Ausgangslage und allgemeine Maßstäbe 159
bb) Besondere Abwägungskriterien und Fehle 163
(1) Organschaftliche und föderale Streitigkeite 163
(a) Ausgangslage 163
(b) Verstöße gegen Landesverfassungsrecht 164
(c) Geschäftsordnunge 165
(2) Grundrechtsrelevante Vergleiche 166
cc) Zusammenfassung: Fehlerfolgen verfassungswidriger Inhalte 167
2. Materielle Lösungsrechte bei an sich wirksamen Verträge 167
a) Irrtumsanfechtung 167
b) Wegfall der Geschäftsgrundlage 168
II. Prozessuale Fehler und Unwirksamkeitsgründe 169
III. Teilbarkeit des Prozessvergleichs bei nur prozessualer oder nur materiell-rechtlicher Unwirksamkeit 170
1. Unwirksamkeit wegen eines prozessualen Fehlers 170
2. Unwirksamkeit wegen eines materiell-rechtlichen Fehlers 172
B. Gerichtliche Geltendmachung und Überprüfbarkeit des Vergleichs 173
I. Geltendmachung der Unwirksamkeit eines Prozessvergleichs 173
II. Außergerichtlicher Vergleich 176
Kapitel 5: Umsetzung und Verwirklichung des verfassungsgerichtlichen Prozessvergleichs 177
A. Umsetzung des Prozessvergleichs: Vollstreckung und sonstiger Vollzug 177
I. Vollzugsbedürfnis 177
II. Vollstreckbarkeit 178
III. Zuständigkeit für die Vollstreckung 179
IV. Art und Weise der Vollstreckung 180
V. Alternative Durchsetzungsmöglichkeite 183
VI. Ergebnis 183
B. Schicksal vorangegangener fachgerichtlicher Entscheidunge 184
I. Verfassungsgerichtlicher Prozessvergleich 184
II. Außergerichtlicher Vergleich 187
C. Die Bereinigung von Streitigkeiten über den wirksamen Prozessvergleich 187
Kapitel 6: Zusammenfassung 189
Literaturverzeichnis 196
Stichwortverzeichnis 217