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Die Hohenzollerndebatte

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Kroll, F., Hillgruber, C., Wolffsohn, M. (Eds.) (2021). Die Hohenzollerndebatte. Beiträge zu einem geschichtspolitischen Streit. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58392-8
Kroll, Frank-Lothar; Hillgruber, Christian and Wolffsohn, Michael. Die Hohenzollerndebatte: Beiträge zu einem geschichtspolitischen Streit. Duncker & Humblot, 2021. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58392-8
Kroll, F, Hillgruber, C, Wolffsohn, M (eds.) (2021): Die Hohenzollerndebatte: Beiträge zu einem geschichtspolitischen Streit, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58392-8

Format

Die Hohenzollerndebatte

Beiträge zu einem geschichtspolitischen Streit

Editors: Kroll, Frank-Lothar | Hillgruber, Christian | Wolffsohn, Michael

(2021)

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Book Details

Pricing

Abstract

Seit Sommer 2019 diskutiert die Öffentlichkeit über die Entschädigungsansprüche der Hohenzollern. Anlass für die Forderungen ist die Enteignung des letzten deutschen Kronprinzen, Wilhelm von Preußen, durch die Sowjetunion nach 1945. Allerdings sieht das einschlägige Gesetz vor, dass niemand entschädigt wird, der dem kommunistischen oder dem nationalsozialistischen System »erheblichen Vorschub« geleistet hat. Dass dieser Sachverhalt kaum einfach zu klären ist, zeigen die vielen Facetten der Hohenzollerndebatte: Zunehmend verquicken sich moralische, politische, juristische und geschichtswissenschaftliche Aspekte. Das macht die öffentliche Auseinandersetzung mitunter hochemotional und polemisch.

Der Sammelband sorgt für Differenzierung und Klarstellung. Beleuchtet werden die juristischen Hintergründe ebenso wie die politischen Bezüge, auch die aktuelle Debatte unter Historikern über das deutsche Kaiserreich findet Berücksichtigung. Und natürlich wird die politische Bedeutung des Kronprinzen für den Aufstieg des Nationalsozialismus in den Blick genommen. Zahlreiche renommierte Autoren, darunter Peter Brandt, Oliver Haardt, Christian Hillgruber, Frank-Lothar Kroll, Lothar Machtan und Michael Wolffsohn, bieten mit diesem Buch ein differenziertes Fundament für eine sachbezogene, multiperspektivische Diskussion über die Hohenzollern.

Teaser zum Buch: https://youtu.be/2UNH5Wrax5Y
Einführung in die Debatte: https://youtu.be/fpOtY47tJ1I

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 7
I. Juristische und historiographische Klarstellungen 11
Ulrich Schlie / Thomas Weber: Trouble mit den Hohenzollern? Das Haus Preußen zur Zeit des Nationalsozialismus und in der Gegenwart 13
I. 14
II. 20
III. 22
IV. 31
V. 32
Christian Hillgruber / Philipp Bender: Hat der ehemalige Kronprinz Wilhelm von Preußen dem nationalsozialistischen System erheblichen Vorschub geleistet? Zur Auslegung und Anwendung von § 1 Abs. 4 Ausgleichsleistungsgesetz 35
I. Einleitung 35
II. Die rechtlichen Maßstäbe 36
1. Die objektiven Voraussetzungen eines erheblichen Vorschubleistens 37
2. Die subjektiven Tatbestandsvoraussetzungen 39
3. Berücksichtigung systemschädlichen Verhaltens im Rahmen einer Gesamtwürdigung 39
4. Die materielle Beweislast 40
III. Äußerungen und Verhaltensweisen des Kronprinzen Wilhelm in den Jahren 1930 bis 1934 41
1. Das Verhalten des Kronprinzen zwischen dem ersten und zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl 1932 43
a) Die kurzfristig erwogene eigene Kandidatur des Kronprinzen 44
b) Die Unterstützung Hitlers im zweiten Wahlgang und ihre mögliche Wirkung 45
2. Der auf Aufhebung des SA- und SS-Verbots gerichtete Brief des Kronprinzen an Reichswehrminister Groener vom 14. April 1932 49
3. Die Teilnahme des Kronprinzen am „Tag von Potsdam“ (21. März 1933) 51
4. Zeitungsartikel und offene Briefe 1933 und 1934 54
IV. Fazit 56
1. Keine Indizwirkung für erhebliches Vorschubleisten 56
2. Verhalten des Kronprinzen gegenüber Hitler 1932–1933 – ohne objektiv nachweisbaren Förderungserfolg 57
3. Gegen die drohende Herrschaft Hitlers gerichtete Aktivitäten des Kronprinzen im Jahr 1932? 58
4. § 1 Abs. 4 AusglLeistG: Kein Gesinnungsrecht 60
Klaus Ferdinand Gärditz: Historischer Sachverstand und rechtliche Entscheidungsverfahren. Die „Hohenzollerndebatte“ als Testfall 63
I. Hintergrund 63
II. Historiker als Wissenschaftler 66
1. Kritische Gegenöffentlichkeit 67
2. Unabhängigkeit 68
3. Verzicht auf Macht 69
III. Historie als Tatsachen im Recht 70
1. Autonomie des Erkenntnisverfahrens 72
2. Das Ausgleichsleistungsgesetz 73
3. Juridischer Pragmatismus ohne geschichtswissenschaftliche Tiefe 77
IV. Aufgaben von Sachverständigen in Verwaltungs- und Gerichtsverfahren 79
V. Historiker als Sachverständige 82
1. Wissenschaftliche Expertise im Korsett des Gutachtenauftrags 83
2. Beteiligtengutachten 85
VI. Winners and Losers? 87
II. Kontroversen 89
Frank-Lothar Kroll: Von Kammerjägern, Klosterforscherinnen und Stubenjakobiner*innen oder: Das Recht der Hohenzollern 91
I. 91
II. 92
III. 96
IV. 97
V. 103
Michael Wolffsohn: Recht ohne Ethik – der deutsche Hohenzollernstreit 107
Peter Brandt / Lothar Machtan: Wer zerstörte die Weimarer Republik? Neue Perspektiven zum Hohenzollernstreit 113
I. 113
II. 116
Uwe Walter: Die Ebenen trennen ‒ verbandspolitisch unerwünschte Klärungen 121
I. 121
II. 122
Thomas E. Schmidt: Die Geschichte als Strafgericht? Eine kurze Analyse des geschichtswissenschaftlichen Aktivismus 131
III. Kronprinz Wilhelm von Preußenund die Frage der „Vorschubleistung“ 141
André Postert: Konservative Eliten, Nationalsozialisten und ihre Wähler. Zur Auseinandersetzung um den Ort des Nationalsozialismus in der deutschen Geschichte und über die Frage, was dem Nationalsozialismus erheblichen Vorschub leistete 143
I. Kaiserreich- und Hohenzollerndebatte 143
II. Die autoritären Alternativen 145
III. Die Option der Reichstagsausschaltung 147
IV. Die Straßer-Alternative 152
V. Die Vorschubleistung der Wähler 155
VI. Zwei konkurrierende politische Konzepte 157
VII. Die Nationalsozialisten und die Demokratie 161
VIII. Der geschichtspolitische Vorwurf 164
Hans-Christof Kraus: Deutschlands doppelte Niederlage und die Hohenzollern 165
Benjamin Hasselhorn: Symbolisches Kapital. Überlegungen zum „Hohenzollern-Charisma“ nach 1918 175
I. Charisma und symbolisches Kapital 175
II. Die „Charismatisierung“ der Monarchie vor 1918 179
III. Der November 1918 und die Selbstdemontage der Hohenzollern 184
IV. Die Bedeutung der Hohenzollern in den 1920er Jahren 190
V. Die Hohenzollern und die „Staatskrise“ der Weimarer Republik 197
VI. Fazit 206
Rüdiger von Voss: Auf der Suche nach einem gerechten Urteil. Zur Person des Kronprinzen Wilhelm von Preußen 209
I. 209
II. 215
III. 225
IV. Das Kaiserreich in der Diskussion – neue Interpretationen 229
Peter Hoeres: Das Kaiserreich und sein letzter Kaiser in der Kontroverse 231
I. Ambivalenz, Apologie und Polemik: Der Kaiser und sein Reich bis 1918 231
II. Hegemoniale und revisionistische Deutungen in der Zwischenkriegszeit 236
III. Ritters Kritik am wilhelminischen Militarismus und Hubers Würdigung der Verfassung 239
IV. Wehlers Kaiserreich und die Folgen 241
V. „War der Kaiser an allem Schuld?“ 245
VI. Rückkehr des Sonderweges? 247
Oliver F. R. Haardt: Von Missverständnissen und Kontinuitäten. Verfassungsgeschichtliche Überlegungen im Jubiläumsjahr der Reichsgründung 255
I. Missverständnisse 258
1. Die Reichsgründung war ein Ereignis 258
2. Das Reich war eine Kriegsgeburt 260
3. Die Reichsverfassung wurde in einer „Revolution von oben“ oktroyiert 261
4. Das Reich war praktisch nichts anderes als die geographische Ausdehnung des preußischen Machtstaates 264
5. Das Reich war eine Monarchie mit dem Kaiser an der Spitze 267
6. Das Zentrum der Verfassung war eine kaiserliche Reichsregierung um den Kanzler 269
7. Die Verfassung war ein starres Institutionengefüge, das sich spätestens am Vorabend des Ersten Weltkrieges überholt hatte und in einer Dauerkrise steckte 272
II. Kontinuitäten 274
III. Verfassungsgeschichte als Kulturgeschichte 279
Rainer F. Schmidt: Ein Schattenwurf in der deutschen Geschichte? Eine Auseinandersetzung mit den Thesen von Eckart Conze zum Kaiserreich 281
I. Schattenlinien des Kaiserreichs? 283
II. Kontinuität oder Kausalität? 285
III. Was bleibt als Fazit? 299
V. Vergleichsperspektiven 303
Frank-Lothar Kroll: Hohenzollernrestitution im europäischen Vergleich 305
I. 305
II. 307
III. 312
IV. 317
V. 320
VI. 324
VII. 327
VIII. 330
Hans Ottomeyer: Vom wahren Wert der Kunst 335
I. 335
II. 338
III. 339
IV. 341
V. 342
VI. 343
VII. 344
Björn Thümler: Dynastisches Kulturerbe in der demokratischen Gesellschaft. Die Sicherung des Schlosses Marienburg für die Öffentlichkeit 347
I. 347
II. 350
III. 351
IV. 354
V. 355
VI. 357
VII. 360
VIII. 361
IX. 364
X. 366
Benutzte Literatur 367
Michael Sommer: „In mortuum eum a multis multa sunt dicta“. Geschichtsschreibung und Geschichtspolitik in der römischen Kaiserzeit 369
I. 369
II. 370
III. 372
IV. 390
VI. Streitfragen im Gespräch 393
Horst Möller: „Diese Debatte ist absurd“. Im Gespräch mit Benjamin Hasselhorn 395
Lothar Machtan: „… eine hochkomplexe Materie“. Im Gespräch mit Tita von Hardenberg 407
Thomas Brechenmacher: Tolerante Hohenzollern? Im Gespräch mit Benjamin Hasselhorn 417
Abbildungsnachweise 425
Die Autoren und Herausgeber des Bandes 429