Der betreute Unternehmer
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Der betreute Unternehmer
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 538
(2021)
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About The Author
Arne Behnke studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg. Nach dem Studium arbeitete er als akademischer Mitarbeiter an der Universität Heidelberg und in einer Wirtschaftskanzlei in Mannheim. Seit 2020 ist er als Rechtsanwalt in einer international agierenden Wirtschaftskanzlei in Hamburg tätig.Abstract
Die Arbeit untersucht, ob das Institut der rechtlichen Betreuung für einen infolge einer Krankheit oder eines Unfalls hilfsbedürftigen Unternehmer geeignet ist. In der Literatur wird die Betreuung eines Unternehmers sehr kritisch bewertet, weil unter anderem eine Verzögerung von Entscheidungen und staatliche Einsichtnahme befürchtet werden. Der Autor setzt sich damit auseinander, in welchen Konstellationen konkret durch ein Genehmigungserfordernis oder eine Berichtspflicht eine staatliche Einsichtnahme oder Verzögerung denkbar ist. Darüber hinaus wird bezogen auf Personenhandelsgesellschaften und personalistisch strukturierte Kapitalgesellschaften erörtert, ob und auf welche Art und Weise der Betreuer anstelle des Betreuten auftreten darf. Daneben wird das Vergütungsrecht bei der Betreuung eines Unternehmers untersucht. Schließlich wird auf die Vorsorgevollmacht als Alternative zur rechtlichen Betreuung eingegangen.»Entrepreneur under Legal Guardianship«: The thesis deals with the question whether legal guardianship of an entrepreneur is practicable. In the literature, the legal guardianship of an entrepreneur is evaluated very critically. Critics complain about the court's access to company internals and a possible delay due to the courts' approval process. The author examines whether this criticism is valid in terms of both guardianship and corporate law.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Einführung | 23 | ||
A. Problemstellung | 23 | ||
B. Kurzüberblick über den Ablauf des Betreuungsverfahrens | 24 | ||
C. Terminologische Vorfragen | 27 | ||
I. Die „Betreuungsverfügung“ | 27 | ||
II. Der „betreute Unternehmer“ | 27 | ||
D. Ausgangsfrage und Darstellung der wesentlichen Kritikpunkte an der Betreuung | 29 | ||
E. Gang der Untersuchung | 33 | ||
Kapitel 1: Die Grundrechtsintensität der Betreuung | 35 | ||
A. Einführung | 35 | ||
B. Anordnung der Betreuung (mit Einwilligungsvorbehalt) als Eingriff in die Selbstbestimmungsfreiheit des Betreuten | 37 | ||
C. Eingriff in Grundrechte des Betreuten durch Einzelmaßnahmen des Betreuers am Beispiel der Anlage von Geldern des Betreuten | 39 | ||
I. Schutzbereich des Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG bei Entscheidung des Betreuers über Vermögensanlage eröffnet | 40 | ||
II. Eingriff in den Schutzbereich durch Entscheidung des Betreuers als Fremdbestimmung | 40 | ||
1. Kein Grundrechtseingriff bei Einzelhandlungen des Betreuers nach dem Aufbaumodell | 41 | ||
2. Grundrechtseingriffe durch Einzelhandlungen des Betreuers nach dem Eingriffsmodell | 44 | ||
3. Stellungnahme: Die Einzelhandlung eines Betreuers greift in die Grundrechte des Betroffenen ein | 45 | ||
III. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung | 48 | ||
1. Legitimer Zweck: Schutzpflicht des Staates für den Hilfsbedürftigen | 49 | ||
2. Geeignetheit, Erforderlichkeit und Angemessenheit der Betreuung | 51 | ||
D. Ergebnis zu der Grundrechtsintensität der Betreuung | 52 | ||
Kapitel 2: Vermögensverwaltung durch den Betreuer eines Unternehmers | 53 | ||
A. Das betreuungsrechtliche Innenverhältnis zwischen dem Betreuer und dem Betreuten | 55 | ||
I. Dogmatische Einordnung der rechtlichen Stellung des Betreuers | 55 | ||
1. Die rechtliche Betreuung als Treuhandverhältnis | 55 | ||
a) Definition einer Treuhand anhand von Spezialgesetzen | 56 | ||
b) Aktuelle Behandlung einer Treuhand in der Rechtsprechung | 59 | ||
aa) Einzelzwangsvollstreckung gegen den Betreuer | 60 | ||
bb) Insolvenz des Betreuers | 61 | ||
cc) Ergebnis | 61 | ||
c) Moderne Definitionsansätze | 61 | ||
2. Zusammenfassung: Rechtliche Betreuung als gesetzlich ausgeformtes Treuhandverhältnis | 65 | ||
II. Mögliche Probleme bei der Anwendung von Normen aus dem Auftragsrecht auf das Betreuungsrecht | 68 | ||
1. Weisungsrecht des Betreuten gegenüber dem Betreuer im betreuungsrechtlichen Innenverhältnis | 68 | ||
a) Möglichkeiten der Weisungserteilung durch einen geschäftsfähigen Betreuten | 68 | ||
b) Der „weisungsähnliche“ Charakter von Wünschen gemäß § 1901 Abs. 2, 3 BGB | 69 | ||
c) Das „Wohl“ des Betreuten – Korrektiv und Schutz vor Selbstschädigungen | 69 | ||
d) Zwischenergebnis: Weisungsbefugnis des Betreuten | 72 | ||
2. Vergleichbarkeit des Informationsanspruchs des Auftraggebers nach § 666 BGB mit den Regelungen des Betreuungsrechts | 73 | ||
3. Friktion mit § 672 BGB? | 74 | ||
4. Zwischenergebnis | 74 | ||
III. Vergleich mit dem Testamentsvollstrecker – Handlungen aufgrund eines anderen Vorsorgeinstrumentariums | 75 | ||
1. Problemaufriss | 75 | ||
2. Stellung des Testamentsvollstreckers als Treuhänder | 77 | ||
a) Vertretertheorie | 77 | ||
b) Amtstheorie | 78 | ||
aa) Prozessuale Stellung des Testamentsvollstreckers: Partei kraft Amtes | 78 | ||
bb) Materielles Handeln als Treuhänder | 79 | ||
c) Zusammenfassung: Testamentsvollstrecker als Treuhänder im materiellen Sinne und Partei kraft Amtes im prozessualen Sinne | 80 | ||
3. Zulässigkeit der Testamentsvollstreckung an Unternehmensbeteiligungen | 80 | ||
a) Erbrechtliche Zulässigkeit der (Dauer-)Testamentsvollstreckung an Unternehmen oder Gesellschaftsanteilen | 81 | ||
b) Gesellschaftsrechtliche Zulässigkeit der Dauertestamentsvollstreckung an einem GmbH-Anteil | 82 | ||
c) Gesellschaftsrechtliche Zulässigkeit der Dauertestamentsvollstreckung an einem kaufmännischen Betrieb: Schaffung eines Einzelkaufmannes mit beschränkter Haftung? | 82 | ||
d) Gesellschaftsrechtliche Zulässigkeit der Dauertestamentsvollstreckung an einer Beteiligung eines persönlich haftenden Gesellschafters: Beschränkbarkeit der Haftung und Verstoß gegen die Höchstpersönlichkeit der Mitgliedschaft? | 86 | ||
e) Gesellschaftsrechtliche Zulässigkeit der Dauertestamentsvollstreckung an einer Kommanditbeteiligung: Keine unbeschränkte Haftung bei geleisteter Einlage | 91 | ||
4. Zwischenergebnis: Vergleichbarkeit von Betreuung und Testamentsvollstreckung | 91 | ||
IV. Zwischenergebnis | 92 | ||
B. Das betreuungsrechtliche Außenverhältnis: Befugnisse und Handlungsmöglichkeiten des Betreuers | 92 | ||
I. Problemaufriss | 92 | ||
II. Grundlagen der Vermögensverwaltung im Betreuungsrecht | 93 | ||
1. Terminologische Vorfragen | 93 | ||
2. Befugnisse des Betreuers innerhalb des Aufgabenkreises der Vermögenssorge | 94 | ||
a) Zum Umfang der Vermögenssorge bezogen auf unternehmerische Entscheidungen | 94 | ||
b) Zur Anordnung des Aufgabenkreises „Kommunikationskontrolle“ gemäß § 1896 Abs. 4 BGB | 95 | ||
c) Zwischenergebnis | 97 | ||
3. Vermögensverwaltung durch einen Betreuer | 97 | ||
a) Die mündelsichere Anlegung nach §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1806f. BGB | 97 | ||
aa) Einführung | 97 | ||
bb) Sinngemäße Anwendung der §§ 1806, 1807 BGB im Betreuungsrecht | 98 | ||
cc) Auswirkungen der Niedrigzinsperiode auf die Vorschriften über die mündelsichere Anlage | 100 | ||
b) Die andere Anlegung nach §§ 1908i Abs. 1, Satz 1, 1811 BGB | 102 | ||
aa) Hinführung | 102 | ||
bb) Verfahrensrechtliche Betrachtung: Innengenehmigung des Betreuungsgerichtes | 103 | ||
cc) Materiellrechtliche Betrachtung: Grundsätze der wirtschaftlichen Vermögensverwaltung, §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1811 Satz 2 BGB | 104 | ||
dd) Zwischenergebnis | 107 | ||
III. Pflicht des Betreuers zur Auflösung oder Veräußerung des Unternehmens | 108 | ||
1. Anwendbarkeit der §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1806ff. BGB auf bereits angelegtes Geld des Betreuten | 108 | ||
2. Möglichkeit der genehmigungsfreien Fortführung des Unternehmens | 109 | ||
3. Pflicht zur Auflösung oder Veräußerung des Unternehmens bei drohender Verlustgefahr entsprechend dem Wohl des Betreuten nach § 1901 Abs. 2 BGB | 110 | ||
4. Zwischenergebnis | 113 | ||
IV. Sonderkonstellation: Handlungsmöglichkeit des Betreuers in Form der Ausstattung bei Familienunternehmen nach §§ 1908, 1624 BGB | 113 | ||
V. Haftung des Betreuers nach §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1833 Abs. 1 Satz 1 BGB | 115 | ||
1. Voraussetzungen einer Haftung des Betreuers | 115 | ||
2. Geltung der Business Judgment Rule im Rahmen der Haftung des Betreuers nach §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1833 Abs. 1 Satz 1 BGB | 116 | ||
a) Grundzüge der in § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG kodifizierten Business Judgment Rule | 116 | ||
b) Analoge Anwendbarkeit der in § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG kodifizierten Business Judgment Rule auf den Betreuer | 118 | ||
aa) Keine Anwendung im Bereich der mündelsicheren Anlegung §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1806, 1807 Abs. 1 BGB | 118 | ||
bb) Analoge Anwendbarkeit des § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG bei der anderen Anlegung nach §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1811 BGB und anderen unternehmerischen Entscheidungen des Betreuers | 118 | ||
cc) Zwischenergebnis: Analoge Anwendbarkeit von § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG auf Entscheidungen für eine andere Anlage nach §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1811 BGB | 123 | ||
c) Auswirkungen auf die Praktikabilität der Betreuung eines Unternehmers | 124 | ||
VI. Zusammenfassung und Zwischenergebnis: Anordnung der Vermögenssorge ermöglicht die Fortführung eines Unternehmens | 124 | ||
C. Begrenzung der Vertretungsmacht des Betreuers durch Genehmigungstatbestände | 126 | ||
I. Zur Funktion der Außengenehmigung im Betreuungsrecht | 126 | ||
II. Das betreuungsgerichtliche Genehmigungsverfahren als Überwachungsinstrument | 128 | ||
1. Überwachung durch das Betreuungsgericht | 128 | ||
a) Materiell-rechtliche Vorgaben | 128 | ||
b) Zum Verfahrensrecht | 131 | ||
c) Auswirkungen des Genehmigungsverfahrens auf die Praktikabilität der Betreuung | 133 | ||
2. Mitwirkung eines Gegenbetreuers gemäß §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1792 BGB | 133 | ||
3. Zwischenergebnis zum Genehmigungsverfahren | 134 | ||
III. Keine betreuungsgerichtliche Genehmigungspflicht bei Willenserklärungen von Organen juristischer Personen oder Vertretern von Personenhandelsgesellschaften | 134 | ||
IV. Der Erwerbsgeschäfte betreffende Genehmigungsvorbehalt des § 1822 Nr. 3 BGB | 135 | ||
1. Hinführung | 135 | ||
2. Vorliegen eines Erwerbsgeschäfts im Sinne des § 1822 Nr. 3 BGB | 136 | ||
3. §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1822 Nr. 3 Alt. 1 BGB: Vertrag, der auf entgeltlichen Erwerb oder Veräußerung eines Erwerbsgeschäfts gerichtet ist | 137 | ||
4. §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1822 Nr. 3 Alt. 2 BGB: Gesellschaftsvertrag, der zum Betrieb eines Erwerbsgeschäfts eingegangen wird | 141 | ||
a) Die Genehmigungspflichtigkeit einer nachträglichen Änderung des Gesellschaftsvertrages gemäß § 1822 Nr. 3 Alt. 2 BGB in Rechtsprechung und Literatur | 142 | ||
aa) Keine Genehmigungspflichtigkeit der nachträglichen Änderung eines Gesellschaftsvertrages nach § 1822 Nr. 3 Alt. 2 BGB | 142 | ||
bb) Genehmigungspflichtigkeit gemäß § 1822 Nr. 3 Alt. 2 BGB nur bei wesentlichen Änderungen des Gesellschaftsvertrages | 145 | ||
cc) Genehmigungspflichtigkeit gemäß § 1822 Nr. 3 Alt. 2 BGB bei jeder Änderung des Gesellschaftsvertrages | 146 | ||
b) Stellungnahme | 147 | ||
5. Analoge Anwendung des § 1822 Nr. 3 Alt. 2 BGB auf nachträgliche Änderungen eines Gesellschaftsvertrages | 149 | ||
a) Voraussetzungen einer analogen Anwendung des § 1822 Nr. 3 Alt. 2 BGB | 149 | ||
b) Rechtsfolge einer fehlenden Genehmigung im Falle der Genehmigungspflichtigkeit nachträglicher Änderungen des Gesellschaftsvertrages: Der Betreute als „hinkender Gesellschafter“? | 152 | ||
6. Zwischenergebnis: Umfassende Genehmigungspflichtigkeit | 155 | ||
7. Sonderfall des §§ 1903 Abs. 1 Satz 2, 112 BGB: Genehmigungsvorbehalt der Ermächtigungserklärung des Betreuers, den Betreuten ein Erwerbsgeschäft führen zu lassen | 155 | ||
V. §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1812 Abs. 1 BGB: Genehmigungspflicht bei Verfügung über eine Forderung | 156 | ||
1. Probleme bei einer wortlautgetreuen Anwendung der Norm | 156 | ||
2. Der betreute Kommanditist: Genehmigungsbedürftigkeit der Entgegennahme des Gewinnanteils bei einer Kommanditgesellschaft | 157 | ||
a) Einschränkende Auslegungen des § 1812 BGB | 159 | ||
b) Stellungnahme | 160 | ||
3. Der betreute GmbH-Gesellschafter | 162 | ||
a) Genehmigungsbedürftigkeit der Entlastung eines GmbH-Geschäftsführers nach § 46 Abs. 1 Nr. 5 GmbHG | 163 | ||
b) Genehmigungsbedürftigkeit einer Kapitalerhöhung bei einer GmbH | 163 | ||
aa) Keine Genehmigungspflichtigkeit der Zustimmung zu einem Kapitalerhöhungsbeschluss nach §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1812 Abs. 1 BGB | 163 | ||
bb) Genehmigungspflichtigkeit der Durchführung des Kapitalerhöhungsbeschlusses | 164 | ||
4. Keine Möglichkeit der Handlungsfreiheit bei fehlender Ermächtigung nach §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1825 BGB durch Bestellung mehrerer Betreuer im Sinne der §§ 1899 Abs. 1, 1908i Abs. 1 Satz 1, 1812 Abs. 3 BGB | 165 | ||
5. Zwischenergebnis: Geringer Anwendungsbereich des § 1812 BGB und hilfsweise Wahrung der Handlungsfreiheit des Betreuers durch eine allgemeine Ermächtigung | 166 | ||
VI. §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1822 Nr. 10 BGB: Genehmigungspflichtigkeit der Übernahme einer fremden Verbindlichkeit | 166 | ||
VII. §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1822 Nr. 11 BGB: Erteilung der Prokura bei einem einzelkaufmännischen Unternehmen genehmigungspflichtig | 168 | ||
VIII. Zur Begrenzung der Vertretungsmacht des Betreuers bei Interessenkollisionen und zur Bestellung eines Ergänzungsbetreuers nach §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1795 BGB | 168 | ||
IX. Zwischenergebnis zu den Genehmigungsvorbehalten: Störung der Praktikabilität der Betreuung eines Unternehmers durch das Genehmigungsverfahren? | 171 | ||
D. Dokumentationspflichten des Betreuers gegenüber dem Betreuungsgericht – Einblicke des Staates in Unternehmensinterna? | 175 | ||
I. Problemaufriss | 175 | ||
II. Unterschiedliche unternehmerische Tätigkeiten und ihre Abbildung im Vermögensverzeichnis gemäß §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1802 Abs. 1 Satz 1 BGB | 176 | ||
1. Betreuter Einzelkaufmann | 176 | ||
a) Umfang der notwendigen Angaben im Vermögensverzeichnis | 176 | ||
aa) Formale Angaben ausreichend | 176 | ||
bb) Eigenständige Inventarisierung notwendig? | 177 | ||
cc) Formale Angaben und Einreichung der Bilanz notwendig? | 177 | ||
dd) Stellungnahme | 177 | ||
b) Möglichkeit der Einsichtnahme in die Unterlagen und Bücher des Betreuten | 178 | ||
2. Beteiligung des Betreuten an einer Personenhandelsgesellschaft | 179 | ||
a) Meinungsbild bezogen auf den Umfang der Angaben im Vermögensverzeichnis | 179 | ||
b) Stellungnahme | 181 | ||
3. Betreuter GmbH-Gesellschafter | 184 | ||
4. Zwischenergebnis | 184 | ||
III. Einblick in Unternehmensinterna durch die Rechnungslegung des Betreuers, §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1840, 1841 Abs. 2 BGB? | 184 | ||
IV. Nichteinhaltung der Berichts- und Rechnungslegungspflichten | 187 | ||
V. Zwischenergebnis | 187 | ||
E. Ergebnis: Praktikabilität der Betreuung im Hinblick auf die Vermögensverwaltung | 188 | ||
Kapitel 3: Auftreten des Betreuers im gesellschaftsrechtlichen Innenverhältnis | 190 | ||
A. Der betreute Komplementär einer Kommanditgesellschaft | 192 | ||
I. Kein Ausschluss des Gesellschafters aufgrund der Anordnung der Betreuung | 192 | ||
II. Möglichkeit der Ausübung der Verwaltungsrechte des Gesellschafters durch den Betreuer | 193 | ||
1. Vertretung des Betreuten in der Gesellschafterversammlung und Ausübung des Stimmrechts | 193 | ||
a) Verstoß gegen das Gebot der höchstpersönlichen Ausübung der Gesellschafterrechte | 194 | ||
b) Verstoß gegen das Abspaltungsverbot | 197 | ||
c) Zwischenergebnis: Ausübung der Gesellschafterrechte durch den Betreuer zulässig | 198 | ||
2. Präventive Gestaltungsmöglichkeit: Ausschluss der Vertretungsmacht des Betreuers durch Gesellschaftsvertrag? | 198 | ||
a) Grundsatzurteil zum Gebrechlichkeitspflegschaftsrecht: BGHZ 44, 98 | 199 | ||
aa) Historische Entwicklung der Fürsorge für Erwachsene im BGB | 199 | ||
bb) Übertragbarkeit der Rechtsprechung zum Gebrechlichkeitspflegschaftsrecht auf die Betreuung | 202 | ||
b) Darstellung des Diskurses zu der Entscheidung und der Übertragbarkeit von BGHZ 44, 98 auf das Betreuungsrecht | 203 | ||
c) Stellungnahme: Keine Einschränkung der Vertretungsmacht des Betreuers möglich | 206 | ||
3. Präventive Gestaltungsmöglichkeit im Gesellschaftsvertrag: Ruhensanordnung betreffend die Stimmrechte für den Fall der Bestellung eines Betreuers oder des Eintritts der Geschäftsunfähigkeit unwirksam | 210 | ||
4. Präventive Gestaltungsmöglichkeit im Gesellschaftsvertrag: Ausscheidensklausel für den Fall der Bestellung eines Betreuers oder des Eintritts der Geschäftsunfähigkeit unwirksam | 212 | ||
5. Zwischenergebnis: Vertretung des Betreuten und Ausübung des Stimmrechts in Gesellschafterversammlung durch Betreuer möglich | 212 | ||
6. Geltendmachung des Informationsrechts gemäß § 118 HGB durch den Betreuer | 213 | ||
7. Zwischenergebnis: „Ob“ der Ausübung von Gesellschafterrechten durch den Betreuer | 215 | ||
III. Art und Weise der Ausübung der Verwaltungsrechte durch den Betreuer | 215 | ||
1. Geltung der mitgliedschaftlichen Treuepflicht für den Betreuer | 216 | ||
a) Dogmatische Grundzüge der gesellschafterlichen Treuepflicht | 216 | ||
b) Geltung der gesellschafterlichen Treuepflicht für den Betreuer als Nichtgesellschafter | 218 | ||
aa) Lösungsansätze betreffend eine Bindung des Betreuers an die gesellschafterliche Treuepflicht | 219 | ||
bb) Stellungnahme | 221 | ||
c) Zwischenergebnis: Mittelbare Bindung des Betreuers an die gesellschafterliche Treuepflicht des Betreuten | 225 | ||
2. Geheimhaltungspflicht des Betreuers im Hinblick auf durch den Informationsanspruch erlangte Informationen | 225 | ||
a) Pflicht zur Geheimhaltung aufgrund der mittelbar geltenden Treuepflicht | 225 | ||
b) Keine Kollision mit den Dokumentationspflichten des Betreuers nach §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1839ff. BGB | 227 | ||
3. Zwischenergebnis | 228 | ||
IV. Handlungsmöglichkeiten der Gesellschaft im Falle eines Verstoßes des Betreuers gegen die ihn mittelbar bindende gesellschafterliche Treuepflicht | 229 | ||
1. Hinführung | 229 | ||
2. Stimmrechtsausübung entgegen der Treuepflicht – Fiktion einer treuepflichtentsprechenden Erklärung als Idee einer gesellschaftszweckkonsistenten Ausübung der Gesellschafterrechte durch den Betreuer | 229 | ||
3. Schadensersatzanspruch der Gesellschaft gegen den Betreuer infolge einer gegen die gesellschafterliche Treuepflicht verstoßenden Ausübung von Gesellschafterrechten? | 231 | ||
a) Kein Anspruch der Gesellschaft aus § 280 Abs. 1 BGB gegen den Betreuer | 232 | ||
b) Kein Vertrag mit Schutzwirkung zugunsten Dritter mangels Schutzwürdigkeit der Gesellschaft | 232 | ||
c) Keine Drittschadensliquidation wegen des Anspruchs aus § 280 Abs. 1 BGB gegen den Betreuten | 233 | ||
d) Kein Schadensersatzanspruch aufgrund einer Sachwalterhaftung des Betreuers | 233 | ||
e) Kein Schadensersatzanspruch aus §§ 280 Abs. 1, 241 Abs. 2, 311 Abs. 2 Nr. 3 BGB | 234 | ||
f) Deliktischer Anspruch der Gesellschaft gegen den Betreuer | 236 | ||
g) Zwischenergebnis: Kein Direktanspruch der Gesellschaft gegen den Betreuer | 236 | ||
4. Verstoß des Betreuers gegen die Geheimhaltungspflicht | 237 | ||
a) Einführung | 237 | ||
b) Anspruch der Gesellschaft auf Schadensersatz und Unterlassung gegen den Betreuten aus § 280 Abs. 1 BGB | 238 | ||
c) Ansprüche der Gesellschaft gegen den Betreuer | 238 | ||
aa) Unterlassungsanspruch der Gesellschaft gegen den Betreuer aus § 1004 Abs. 1 Satz 2 BGB | 238 | ||
bb) Anspruch der Gesellschaft gegen den Betreuer aus § 823 Abs. 1 BGB | 239 | ||
cc) Deliktische Haftung des anwaltlichen Betreuers aus § 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit § 203 Abs. 1 Nr. 3 StGB | 239 | ||
dd) Zwischenergebnis | 241 | ||
d) Die Behandlung von Betreuten im Rahmen des § 890 ZPO in der Zwangsvollstreckung | 241 | ||
V. Ergebnis zum betreuten Komplementär | 243 | ||
B. Der betreute Kommanditist | 245 | ||
C. Der betreute GmbH-Gesellschafter | 246 | ||
D. Ergebnis zum gesellschaftsrechtlichen Innenverhältnis | 247 | ||
Kapitel 4: Auftreten des Betreuers für die Gesellschaft – Vertretungsmacht und Publizität | 248 | ||
A. Vertretungsmacht des Betreuers für die Gesellschaft | 248 | ||
I. Der betreute GmbH-Geschäftsführer | 248 | ||
1. Erlöschen des Geschäftsführungsamtes ipso iure gemäß § 6 Abs. 2 Satz 1 GmbHG bei Anordnung eines Einwilligungsvorbehalts | 248 | ||
2. Rechtsfolgen der Anordnung einer Betreuung ohne Einwilligungsvorbehalt | 249 | ||
a) Ausübung des Geschäftsführeramtes als eigene Angelegenheit im Sinne des § 1896 Abs. 1 Satz 1 BGB? | 249 | ||
b) Stellungnahme: Keine Ausübung des Geschäftsführeramtes durch den Betreuer | 251 | ||
3. Sonderfall des betreuten GmbH-Alleingesellschafters: Möglichkeit der Abberufung des Gesellschafter-Geschäftsführers durch den Betreuer nach § 38 Abs. 2 GmbHG | 253 | ||
4. Zwischenergebnis | 254 | ||
II. Der betreute Komplementär | 254 | ||
1. Keine analoge Anwendbarkeit von § 6 Abs. 2 GmbHG | 255 | ||
2. Ausübung der Geschäftsführungsbefugnisse durch den Betreuer | 256 | ||
a) Handeln als Geschäftsführer als eigene Angelegenheiten im Sinne des § 1896 Abs. 1 Satz 1 BGB | 256 | ||
b) Grundzüge der Selbstorganschaft | 256 | ||
c) Grenzen der Selbstorganschaft | 257 | ||
d) Schlussfolgerung: Auftreten des Betreuers im Außenverhältnis der Kommanditgesellschaft möglich | 259 | ||
3. Überblick über die Handlungsmöglichkeiten der Gesellschaft bei Missbrauch der Rechtsmacht durch den Betreuer | 261 | ||
a) Gesellschaftsinternes Widerspruchsrecht nach §§ 161 Abs. 2, 115 Abs. 1 HGB | 261 | ||
b) Einigung mit dem Betreuer über ein Ruhen der Geschäftsführungsbefugnis und des Vertretungsrechtes im gesellschaftsrechtlichen Außenverhältnis | 261 | ||
c) Klage auf Entziehung der Geschäftsführungsbefugnis oder des Vertretungsrechts nach §§ 161 Abs. 2, 117, 127 HGB | 262 | ||
d) Keine Entlassung des Betreuers nach § 1908b Abs. 1 Satz 1 BGB bei Entziehungsklage | 262 | ||
e) Sonderkonstellation: Ausschluss des Betreuten nach §§ 161 Abs. 2, 140 Abs. 1 HGB | 263 | ||
4. Zwischenergebnis | 263 | ||
III. Zwischenergebnis betreffend die Praktikabilität der Betreuung gemessen am gesellschaftsrechtlichen Außenverhältnis | 264 | ||
B. Registereintragungsfähigkeit der Betreuung | 265 | ||
I. Einführung | 265 | ||
II. Anzeige des Endes der Vertretungsbefugnis nach § 39 Abs. 1 GmbHG | 266 | ||
III. Registereintragungsfähigkeit der Anordnung der Betreuung | 266 | ||
C. Ergebnis im Hinblick auf die Praktikabilität der Betreuung im gesellschaftsrechtlichen Außenverhältnis | 269 | ||
Kapitel 5: Anforderungen an die Person des Betreuers | 271 | ||
A. Die fehlende Möglichkeit der Bestellung mehrerer Betreuer gemäß § 1899 Abs. 1 Satz 3 BGB | 271 | ||
B. Zumutbarkeit der Übernahme der Betreuung eines Unternehmers | 272 | ||
I. Problemaufriss | 272 | ||
II. Die gesetzliche Vergütung eines Betreuers | 273 | ||
1. Grundlagen der gesetzlichen Vergütung in §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1836 BGB | 273 | ||
2. Bestimmung der Berufsmäßigkeit nach § 1 Abs. 1 Satz 2 VBVG | 274 | ||
a) Bestimmung der Berufsmäßigkeit anhand von § 1 Abs. 1 Satz 2 VBVG | 274 | ||
b) Auswirkungen von § 4 Abs. 4 Satz 2 VBVG auf die Berufsmäßigkeit | 275 | ||
c) Schlussfolgerung: Angemessene Vergütung nach §§ 1908i Abs. 1 Satz 1, 1836 Abs. 2 BGB möglich | 277 | ||
3. Keine Erhöhung der Vergütung wegen besonderer Schwierigkeiten mittels einer analogen Anwendung des § 3 Abs. 3 VBVG | 277 | ||
4. Möglichkeiten zur Erhöhung des Verdienstes des Betreuers bei der Betreuung eines Unternehmers | 278 | ||
a) Grundsätzliche Gestaltungsmöglichkeit: Übertragung von Aufgaben mit frei vereinbarer Vergütung | 279 | ||
b) Gesetzliche Gestaltungsmöglichkeit bei Rechtsanwälten oder Steuerberatern: Kein unentgeltlicher Einsatz von Sonderwissen gemäß §§ 1835 Abs. 3 BGB, 5 Abs. 5 Satz 2 VBVG, 1 Abs. 2 Satz 3 RVG | 280 | ||
5. Zwischenergebnis | 283 | ||
III. Zur Zulässigkeit einer privatautonomen Vergütungsvereinbarung | 283 | ||
1. Vorteile einer Vergütungsvereinbarung | 283 | ||
2. Keine Vergütungsvereinbarung bei angeordneter Betreuung und geschäftsfähigem Betreuten möglich | 283 | ||
3. Zulässigkeit einer privatautonomen Vergütungsvereinbarung bei einem geschäftsunfähigem Betreuten unter Zuhilfenahme eines Ergänzungsbetreuers | 284 | ||
IV. Zwischenergebnis zur Zumutbarkeit der Betreuung eines Unternehmers | 287 | ||
C. Auswahl des Betreuers | 288 | ||
D. Ergebnis zu der Person des Betreuers und der Zumutbarkeit der Übernahme der Betreuung | 289 | ||
Kapitel 6: Die Vorsorgevollmacht als Alternative zur Betreuung | 290 | ||
A. Grundsätzliches zur Vorsorgevollmacht | 290 | ||
B. Anforderungen an die „unternehmensbezogene Vorsorgevollmacht“ | 292 | ||
C. Notwendigkeit der Kontrollbetreuung, § 1896 Abs. 3 BGB | 294 | ||
I. Problemstellung: Fehlende Überwachungsfähigkeit des Vollmachtgebers | 294 | ||
II. Voraussetzungen der Bestellung eines Kontrollbetreuers – Beachtung des Erforderlichkeitsgrundsatzes bei der Festlegung des Überwachungsbedarfes | 295 | ||
III. Handlungsmöglichkeiten eines Kontrollbetreuers | 298 | ||
1. Überwachung des Bevollmächtigten und Weisungsbefugnis des Kontrollbetreuers | 298 | ||
2. Möglichkeit des Widerrufs der Vollmacht durch den Kontrollbetreuer | 299 | ||
a) Grundrechtliche Vorgaben zum Widerruf der Vorsorgevollmacht durch den Kontrollbetreuer | 299 | ||
b) Bestehen eines wichtigen Grundes als Voraussetzung für den Widerruf | 301 | ||
3. Zwischenergebnis | 301 | ||
IV. Verhinderung der Anordnung der Kontrollbetreuung | 301 | ||
1. Gestaltungsmöglichkeiten | 301 | ||
2. Zwischenergebnis | 303 | ||
V. Exkurs und Gestaltungshinweis: Betreuungsverfügung, § 1897 Abs. 4 Satz 1 BGB | 303 | ||
VI. Zwischenergebnis zu der Kontrollbetreuung | 304 | ||
D. Mögliche Probleme im Zusammenhang mit einer Vorsorgevollmacht | 304 | ||
I. Missbrauchsgefahr | 304 | ||
II. Erforderlichkeit der Anordnung einer Betreuung trotz errichteter Vorsorgevollmacht | 305 | ||
1. Erforderlichkeit der Betreuung bei Anordnung eines Einwilligungsvorbehaltes | 305 | ||
2. Erforderlichkeit der Betreuung bei einer unvollständigen Vorsorgevollmacht | 306 | ||
3. Erforderlichkeit der Betreuung wegen nicht geeigneter Form der Vollmacht | 307 | ||
4. Erforderlichkeit der Betreuung wegen fehlender Zustimmung der Mitgesellschafter | 307 | ||
5. Erforderlichkeit der Betreuung wegen Akzeptanzproblemen | 308 | ||
a) Akzeptanzprobleme wegen Zweifeln an der Wirksamkeit der Vollmacht | 308 | ||
b) Akzeptanzprobleme gründend auf einem Fehlverhalten des Vorsorgebevollmächtigtem | 308 | ||
III. Ergebnis | 309 | ||
E. Zwischenergebnis zur (unternehmensbezogenen) Vorsorgevollmacht und kursorischer Vergleich mit der Betreuung | 309 | ||
Schlussbetrachtung und Ausblick auf die Reform des Betreuungsrechts | 311 | ||
A. Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse in Thesen | 311 | ||
B. Bewertung der Praktikabilität der Betreuung eines Unternehmers | 315 | ||
C. Ausblick auf die Reform des Betreuungsrechts | 319 | ||
I. Zur Neuregelung des betreuungsrechtlichen Außen- und Innenverhältnisses | 320 | ||
II. Zur Vermögenssorge | 321 | ||
III. Zur Haftung des Betreuers | 322 | ||
IV. Zu den Genehmigungstatbeständen | 323 | ||
V. Zu den Dokumentationspflichten des Betreuers | 324 | ||
VI. Zur Vergütung des Betreuers | 324 | ||
VII. Zur Vorsorgevollmacht und dem neuen Ehegattennotvertretungsrecht | 324 | ||
VIII. Zusammenfassung | 325 | ||
Literaturverzeichnis | 327 | ||
Sachwortverzeichnis | 353 |