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Rothemann, A. (2022). Charter Cities. Eine Untersuchung von innerstaatlicher Umsetzungspraxis und völkerrechtlicher Beteiligungsmodalitäten anhand der Regiones Especiales de Desarollo in der Republik Honduras. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58365-2
Rothemann, Armin. Charter Cities: Eine Untersuchung von innerstaatlicher Umsetzungspraxis und völkerrechtlicher Beteiligungsmodalitäten anhand der Regiones Especiales de Desarollo in der Republik Honduras. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58365-2
Rothemann, A (2022): Charter Cities: Eine Untersuchung von innerstaatlicher Umsetzungspraxis und völkerrechtlicher Beteiligungsmodalitäten anhand der Regiones Especiales de Desarollo in der Republik Honduras, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58365-2

Format

Charter Cities

Eine Untersuchung von innerstaatlicher Umsetzungspraxis und völkerrechtlicher Beteiligungsmodalitäten anhand der Regiones Especiales de Desarollo in der Republik Honduras

Rothemann, Armin

Schriften zum Völkerrecht, Vol. 251

(2022)

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About The Author

Armin Rothemann, Maître en Droit, geboren 1990 in Berlin; Studium der Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Université Panthéon-Assas (Paris II); Referendariat beim Kammergericht Berlin; Promotion an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Abstract

Das neoliberal geprägte Narrativ der freien Stadt als Inkubator für wirtschaftliches Wachstum kulminierte in den letzten Jahren in dem entwicklungspolitischen Konzept der »Charter City«. Der Autor untersucht den bislang einzigen Umsetzungsversuch des Konzeptes in Form der »Regiones Especiales de Desarollo« (RED) in der Republik Honduras anhand der einschlägigen honduranischen und völkerrechtlichen Rechtsquellen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass neben innerstaatlichem Recht sowohl das Selbstbestimmungsrecht der Völker als auch verschiedene Menschenrechtskonventionen zwingende rechtliche Grenzen für Charter-City-Projekte setzen. Eine Auswertung der faktisch zu erwartenden menschenrechtlichen Implikationen führt zu der Erkenntnis, dass dem Charter-City-Konzept als solchem die Gefahr schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen zulasten der jeweiligen Bevölkerung des betroffenen Ziellandes immanent ist. Aufgrund dieser Immanenz erscheint der Einsatz von Charter Cities im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit nicht zielführend.»An Examination of Domestic Implementation Practice and Participation Modalities under International Law based on the Regiones Especiales de Desarollo in the Republic of Honduras«: The neoliberal narrative of free cities as incubators for economic growth has culminated in recent years in the development policy concept of Charter Cities. Using a case study of a pilot project in the Republic of Honduras, this dissertation examines the legal limits to the implementation practice of charter city projects. The latter are elaborated and developed on the basis of specific domestic legislation, the right of peoples to self-determination, and relevant human rights conventions.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Erster Teil: Einleitung 19
Zweiter Teil: Theoretische Grundlagen des Charter-City-Konzeptes 24
A. Das Charter-City-Konzept 25
I. Charter Cities als Idee globaler wirtschaftlicher Entwicklung 26
1. Überblick 27
2. Merkmale des Charter-City-Konzeptes 29
a) Sonderwirtschaftszone 29
b) Autonomie als Antwort auf staatliche Dysfunktionalität 30
aa) Begriff der Dysfunktionalität 31
bb) Autonomieverständnis 32
3. Konstitutive Merkmale einer Charter City 34
a) Unerschlossenes Territorium 34
b) Charter 35
c) Wahlfreiheit 37
d) Gleichbehandlung 38
e) Partnerschaften 38
4. Paul Romer, Charter Cities und die Weltbank 40
5. Kritik am Konzept 42
6. Charter Cities im Diskurs über Städte als Akteure der Globalisierung 44
II. Zwischenfazit 46
B. Abgrenzung und Bezugnahme zu ähnlichen Rechtsinstituten 47
I. Sonderwirtschaftszonen 47
1. Begriff der Sonderwirtschaftszone 47
2. Typologie von Sonderwirtschaftszonen 49
a) Free Zones, Free Trade Zones, Commercial Free Zones, Free Ports 49
b) Export Processing Zones 50
c) Single Unit Free Zones 50
d) Wide-area Zones 51
3. Verhältnis zu Charter Cities 51
II. Sanctuary Cities 52
1. Begriff der Sanctuary City 52
2. Verhältnis zu Charter Cities 53
III. Internationalisierte Gebiete 53
1. Begriff der Internationalisierung 54
2. Verhältnis zu Charter Cities 56
VI. Freie Städte 57
1. Begriff der Freien Stadt 58
2. Verhältnis zu Charter Cities 61
V. Treuhandgebiete 61
1. Begriff des Treuhandgebietes 62
2. Verhältnis zu Charter Cities 63
VI. Kolonien 63
1. Begriff der Kolonie 64
2. Verhältnis zu Charter Cities 65
VII. Protektorate 66
1. Begriff des Protektorats 66
2. Verhältnis zu Charter Cities 67
VIII. Kondominium und Koimperium 68
1. Begriff des Kondominiums und Koimperiums 68
2. Verhältnis zu Charter Cities 69
IX. Ergebnis der abgrenzenden Untersuchung und Bezugnahme 70
C. Hongkong als Vorbild für Charter Cities 70
I. Vergleichende Untersuchung von Charter Cities und der SVZ Hongkong 71
1. Überblick/Fragestellung 71
2. Vergleichsgrundlage 72
3. Gang der Untersuchung 73
II. Gemeinsamkeiten von Charter Cities und der SVZ Hongkong 73
1. Hongkong als Sonderverwaltungszone 74
a) Rechtsstatus und Autonomie 75
b) Rechtsordnung 79
c) Faktoren der ökonomischen Entwicklung der SVZ Hongkong 81
aa) Geographische Lage 82
bb) Die Britische Besatzung 82
cc) Synergien mit China 85
2. Zwischenfazit 88
III. Zur Frage der ökonomischen Reproduzierbarkeit 89
IV. Ergebnis 90
D. Bisherige Umsetzungsversuche des Charter-City-Konzeptes 91
E. Gesamtwürdigung 92
Dritter Teil: Charter Cities in der Praxis – Die RED in der Republik Honduras 95
A. Zur Untersuchung des Charter-City-Projektes in der Republik Honduras 96
I. Untersuchungs- und Erkenntnisinteresse 96
II. Überblick über den Projektverlauf 97
III. Die RED als Untersuchungsobjekt 107
IV. Gang der Untersuchung 109
B. Die Umsetzung des Charter-City-Konzeptes in Form der RED 110
I. Überblick 110
II. Normative Grundlagen der RED 111
1. Die RED-Verfassungsreform 111
a) Art. 304 VerfRH 112
b) Art. 329 VerfRH 112
aa) Definition und Typologie der RED 113
bb) Aufgaben und Befugnisse 114
2. Der RED-Statut als Charter 115
III. Die Verfasstheit der RED auf Grundlage des RED-Statuts 116
1. Grundprinzipien 116
2. Verhältnis zwischen den RED und den sonstigen Behörden der Republik Honduras 119
3. Grundrechte und Pflichten der Einwohner 121
4. Die Verwaltung der RED 122
a) Überblick 123
b) Die Transparenzkommission 123
c) Der Gouverneur 125
d) Die Revisionskommission 127
e) Die Legislativräte 128
f) Das Justizwesen 130
5. Wirtschaft und Finanzen der RED 132
6. Das Sozialsystem der RED 134
7. Auswärtige Beziehungen 135
8. Übergangs- und Schlussvorschriften/Gründung von RED 136
IV. Eingliederung der RED in die territoriale Verwaltungsstruktur der Republik Honduras 137
1. Überblick über die territoriale Verwaltungsstruktur der Republik Honduras 137
2. Staatsrechtlicher Status der RED 138
V. Würdigung der Umsetzung des RED-Projektes anhand der Vorgaben des Charter-City-Konzeptes 140
1. Dysfunktionales staatliches Umfeld 140
2. Sonderwirtschaftszonencharakter 141
3. Autonomie 143
4. Partnerschaften und Internationalisierung 145
5. Berücksichtigung weiterer konstitutiver Merkmale 147
6. Konfliktpotential der RED-Rechtssätze 148
a) Reform der territorialen Verwaltungs- und Regierungsstruktur 148
b) Abschaffung demokratischer Strukturen und Begründung ausschließlicher Jurisdiktionen 149
c) Übertragung von Hoheitsgewalt im Rahmen rder Internationalisierungspraxis 150
d) Bodenpolitik 151
e) Vertreibung Siedelnder und indigener Einwohner 152
VI. Fazit 153
Vierter Teil: Innerstaatliche verfassungsrechtliche Grenzen bei der Umsetzung des RED-Projektes 155
A. Das Urteil des C.S.J. vom 17. Oktober 2012: Überblick und Genese 155
B. Verfassungswidrigkeit der RED-Rechtssätze 156
I. Verletzung von Vorschriften über das Staatsgebiet 157
1. Verstoß gegen die Ewigkeitsklausel des Art. 374 VerfRH 157
2. Widerspruch zu Art. 107 VerfRH 159
II. Verletzung von Vorschriften über die Regierungsform 160
1. Widerspruch zum Souveränitätsverständnis des Art. 2 VerfRH 160
2. Verstoß gegen den Grundsatz der Gewaltenteilung 161
III. Verletzung von Grundrechten 164
1. Gleichheitsprinzip 164
2. Recht auf Freizügigkeit 164
3. Rechtlicher Schutz vor erzwungenem Wechsel des Wohnsitzes 165
4. Rechtlicher Schutz vor Ausbürgerung 165
5. Schutz von Arbeitnehmerrechten 165
IV. Die Haltung des C.S.J. zur Internationalisierungspraxis der RED 166
C. Fazit 166
Fünfter Teil: Völkerrechtliche Grenzen bei der Umsetzung des RED-Projektes 168
A. Die Perspektive der Republik Honduras 168
I. Selbstbestimmung und demokratische Partizipation 169
1. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker 169
a) Einleitung: Muss die Bevölkerung des Host-Staates die Errichtung von RED erdulden? 169
b) Normative Grundlagen und Gehalt 171
c) Das innere Selbstbestimmungsrecht 177
d) Notwendigkeit der Wahrung der durch das Volk bestimmten Staatsform? 178
e) Notwendigkeit der Beibehaltung demokratischer Strukturen? 180
f) Notwendigkeit der Gewährung von Partizipation und Repräsentativität? 181
g) Notwendigkeit der Beibehaltung des geltenden Menschenrechtsstandards? 182
h) Die legitimierende Wirkung von Volksbefragungen 183
2. Art. 25 IPBPR 184
a) Inhalt 184
b) Bedeutung für das RED-Projekt 186
3. Art. 23 AMRK 187
a) Inhalt 187
b) Bedeutung für das RED-Projekt 188
II. Eigentumsrechte und Rechte indigener Gruppierungen 188
1. Art. 21 AMRK 188
a) Inhalt 189
b) Bedeutung für das RED-Projekt 190
2. Art. 6 und 14 des ILO-Übereinkommens Nr. 169 191
a) Inhalt 192
b) Bedeutung für das RED-Projekt 192
B. Die Perspektive von Drittstaaten 193
I. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker in Form des Rechts auf Nichteinmischung 193
1. Das Recht auf Nichteinmischung als Teil der äußeren Selbstbestimmung 193
2. Verstoß gegen das Recht auf Nichteinmischung? 194
a) Begriff der Einmischung 194
b) Tatbestand der Einmischung im Fall der RED 196
c) Einladung als Rechtfertigung 196
d) Disponibilität des Rechts auf Nichteinmischung 198
e) Ergebnis 200
II. Die extraterritoriale Bindung an regionale Menschenrechtskonventionen 201
1. Grundsätze der extraterritorialen Anwendbarkeit 201
2. Betroffene Konventionsrechte 203
a) Demokratisch-partizipative Rechte 203
aa) Art. 25 IPBPR und Art. 23 AMRK 204
(1) Inhalt 204
(2) Extraterritoriale Anwendbarkeit 204
(a) IPBPR 204
(b) AMRK 205
bb) Art. 3 des 1. ZP zur EMRK 206
(1) Inhalt 206
(2) Extraterritoriale Anwendbarkeit 207
cc) Art. 13 AfrMRK 207
(1) Inhalt 207
(2) Extraterritoriale Anwendbarkeit 208
b) Eigentumsrechte 209
aa) Art. 1 des 1. ZP zur EMRK 210
(1) Inhalt 210
(2) Extraterritoriale Anwendbarkeit 211
bb) Art. 21 AMRK 212
cc) Art. 14 ArfMRK 212
c) Rechte indigener Gruppierungen/Art. 6, 14 ILO-Nr. 169 213
C. Fazit 214
Sechster Teil: Ergebnisse zur Umsetzung und Umsetzbarkeit des Charter-City-Konzeptes im Fall der RED 215
A. Innerstaatliche Rahmenbedingungen des RED-Projektes 215
B. Konfliktpotential der RED-Rechtssätze 215
I. Verfassungskonflikt 216
II. Völkerrechtskonflikt 216
C. Folgen für die Bewertung des Charter-City-Konzeptes 217
Siebter Teil: Rechtliche Rahmenbedingungen für zukünftige Charter-City-Projekte 219
A. Wahrung der verfassungsmäßigen Integrität des Host-Staates 219
B. Charter Cities als demokratische Systeme und Garanten für Menschenrechte 220
C. Schutz von Eigentumsrechten 221
D. Antizipierte Kooperation mit und territorialer Schutz von indigenen Gruppierungen 221
E. Volksentscheide 222
Achter Teil: Schlussbetrachtung 224
Anhang 229
Annex A: RED-Verfassungsreform (Decreto No. 283-2010) 231
Annex B: RED-Statut (Decreto No. 123-2011) 233
Annex C: RED-Urteil des C.S.J. vom 17.10.2012 (RI-769-11) 244
Literaturverzeichnis 277
Stichwortverzeichnis 293