Die unionsrechtlich veranlasste Rechtskraftdurchbrechung
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Die unionsrechtlich veranlasste Rechtskraftdurchbrechung
Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 206
(2022)
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Der Autor ist Rechtsreferendar am Brandenburgischen Oberlandesgericht. Er studierte von 2011 bis 2016 an der Europa-Universität-Viadrina in Frankfurt (Oder) Rechtswissenschaften. Dieses Studium schloss er mit dem Staatsexamen und einem LL.B. ab. Im Anschluss daran promovierte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Jean-Monet-Lehrstuhl für öffentliches Recht, insbesondere Europarecht bei Prof. Matthias Pechstein an der Europa-Universität-Viadrina in Frankfurt (Oder). Sein Referendariat absolvierte der Autor mit Stationen am Landgericht Neuruppin, der Staatsanwaltschaft Neuruppin, im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie bei der Kanzlei Blomstein in Berlin. Aktuell absolviert er seine Wahlstation bei der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer LLP in Brüssel.Abstract
Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Rechtskraft im Kontext des Unionsrechts. Insbesondere wird der Frage nachgegangen, wann es die einheitliche Durchsetzung des Unionsrecht gebietet, die Rechtskraft zu durchbrechen. Hierzu werden zunächst die Rolle der Rechtskraft im Unionsprozessrecht sowie die darin vorgesehenen Möglichkeiten ihrer Durchbrechung untersucht. Im Anschluss wird das Verhältnis des Unionsrechts zur Rechtskraft nationaler Gerichtsentscheidungen beleuchtet. Dabei wird die Judikatur der Unionsgerichte zu diesem Themenkomplex vollumfänglich ausgewertet. Die unionsrechtlich veranlasste Rechtskraftdurchbrechung wird anhand ihrer Erscheinungsformen kategorisiert und die Kriterien, deren Vorliegen eine Rechtskraftdurchbrechung nach sich ziehen, werden aufgezeigt. Im letzten Abschnitt werden Überlegungen anhand der herausgearbeiteten Kriterien angestellt, in welchen Rechtsgebieten die unionsrechtlich veranlasste Rechtskraftdurchbrechung gegebenenfalls zukünftig auftreten könnte.»Breach of Res Judicata under Union Law«: Res judicata is necessary to give final effect to court decisions. For this reason, res judicata is also indispensable for Union law. Nevertheless, it can also be an obstacle to the uniform enforcement of Union law. Especially when Member State courts misapply Union law, the question arises whether the court decision can continue to stand. This thesis deals with the clarification of the question under which conditions the uniform enforcement of Union law is to be given priority over res judicata.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 15 | ||
A. Einleitung | 19 | ||
B. Neueste Entwicklung in der Rechtsprechung des EuGH als Ausgangspunkt dieser Untersuchung | 20 | ||
C. Zielsetzung und Fortgang der Untersuchung | 21 | ||
Erstes Kapitel: Die Bedeutung der Rechtskraft im Unionsrecht | 24 | ||
A. Zur allgemeinen Bedeutung der Rechtskraft | 24 | ||
I. Existenz und normative Verankerung der Rechtskraft nim primären Unionsrecht | 25 | ||
1. EUV und AEUV | 26 | ||
a) Art. 2 Satz 1 EUV | 26 | ||
b) Art. 19 EUV | 29 | ||
c) Art. 260 Abs. 1 AEUV | 30 | ||
d) Art. 264 AEUV | 32 | ||
e) Art. 266 AEUV | 33 | ||
f) Zwischenergebnis | 34 | ||
2. Grundrechte-Charta | 34 | ||
a) Art. 50 GRCh | 34 | ||
b) Art. 47 GRCh | 35 | ||
aa) Rückschlüsse auf die Rechtskraft durch Art. 47 GRCh | 35 | ||
bb) Ergänzender Rückgriff auf Art. 6 Abs. 1 EMRK | 37 | ||
cc) Schlussfolgerungen für die normative Verankerung der Rechtskraft im Unionsrecht | 38 | ||
c) Zwischenergebnis | 39 | ||
3. Bewertung der primärrechtlichen Ausgangslage | 40 | ||
II. Positivrechtliche Verankerung der Rechtskraft im abgeleiteten Unionsrecht | 42 | ||
1. EuGH-VerfO und EuG-VerfO | 43 | ||
a) Außerordentliche Rechtsbehelfe | 43 | ||
b) Übertragung einer Entscheidung auf den Einzelrichter | 44 | ||
c) Regelungen zu den Entscheidungswirkungen von EuGH und EuG | 45 | ||
aa) Normative Verankerung der Rechtskraft in Art. 91 EuGH-VerfO? | 45 | ||
bb) Normative Verankerung der Rechtskraft in Art. 121 EuG-VerfO? | 49 | ||
2. Zwischenergebnis | 50 | ||
III. Ungeschriebene Verankerung der unionsrechtlichen Rechtskraft als allgemeiner Rechtsgrundsatz | 51 | ||
1. Anerkennung des Prinzips der Rechtskraft als allgemeiner Rechtsgrundsatz | 51 | ||
2. Folgen für die Rechtskraft im Unionsrecht | 52 | ||
B. Funktion der unionsrechtlichen Rechtskraft | 54 | ||
I. Zielsetzungen der unionsrechtlichen Rechtskraft | 54 | ||
1. Absicherung der Endgültigkeit unionsgerichtlicher Verfahren | 54 | ||
2. Eintritt des Rechtsfriedens und der Beständigkeit rechtlicher Beziehungen | 55 | ||
3. Sicherstellung einer geordneten Rechtspflege | 57 | ||
4. Vorherrschend objektiver Charakter der Zielrichtung der Rechtskraft im Unionsrecht | 58 | ||
II. Wirkungsdimensionen der unionsrechtlichen Rechtskraft | 60 | ||
1. Negative Wirkungsdimension | 60 | ||
a) Grundsätzliche Wirkungsweise | 60 | ||
b) Abgeschwächte negative Wirkungsdimension von Entscheidungen im Vorabentscheidungsverfahren | 62 | ||
aa) Grundsätzlich verbleibende Vorlagemöglichkeit im Vorabentscheidungsverfahren | 63 | ||
(1) von Auslegungsfragen | 63 | ||
(2) bei Ungültigkeitserklärungen | 66 | ||
bb) Auswirkungen auf die Zielsetzungen der unionsrechtlichen Rechtskraft | 67 | ||
2. Positive Wirkungsdimension | 69 | ||
a) Spezifisch erweiterte Ausprägung der Rechtskraft im Vertragsverletzungsverfahren | 71 | ||
aa) Rechtskraftbindung innerstaatlicher Stellen und Organe | 72 | ||
bb) Bindungswirkung gegenüber verfahrensunbeteiligten Mitgliedstaaten | 73 | ||
cc) Auswirkungen auf den Einzelnen | 74 | ||
b) Mögliche Grundlagenfunktion im Rahmen der Haftungsbegründung des unionsrechtlichen Staatshaftungsanspruchs | 75 | ||
c) Bindungswirkung von Entscheidungen des Vorabentscheidungsverfahrens | 77 | ||
aa) Bindung innerstaatlicher Gerichte | 77 | ||
(1) an Auslegungsentscheidungen des EuGH | 77 | ||
bbb) an Ungültigkeitserklärungen des EuGH | 81 | ||
bb) Wirkungen auf den Einzelnen | 83 | ||
C. Grenzen der Rechtskraft | 84 | ||
I. Der Streitgegenstand als objektive Grenze der Rechtskraft | 84 | ||
II. Subjektive Grenzen der Rechtskraft | 87 | ||
D. Reichweite der Rechtskraft | 88 | ||
E. Mittel der Rechtskraftdurchbrechung unionsgerichtlicher Entscheidungen | 90 | ||
I. Das Rechtsmittelverfahren der Unionsgerichtsbarkeit | 90 | ||
II. Die Überprüfung von Entscheidungen des EuG durch den Ersten Generalanwalt | 93 | ||
1. Art. 62b Abs. 1 EuGH-Satzung | 94 | ||
2. Art. 62b Abs. 2 EuGH-Satzung | 95 | ||
3. Dogmatische Betrachtung | 97 | ||
4. Systematische Argumentation | 97 | ||
III. Die Wiederaufnahme des Verfahrens | 98 | ||
IV. Der Drittwiderspruch | 101 | ||
V. Existenz ungeschriebener Möglichkeiten der Rechtskraftdurchbrechung? | 103 | ||
1. Zuständigkeitsüberschreitung durch die unionale Judikative | 103 | ||
a) Anerkennung einer ungeschriebenen Möglichkeit der Rechtskraftdurchbrechung? | 104 | ||
b) Möglichkeit der Unwirksamkeitserklärung unionsgerichtlicher Entscheidungen | 105 | ||
c) Aus der Unwirksamkeitserklärung unionsgerichtlicher Entscheidungen resultierende Folgen für die Rechtskraft | 106 | ||
2. Verletzung von Grundrechten durch die Unionsgerichte | 107 | ||
a) Verletzung der EMRK | 108 | ||
b) Verletzung der Grundrechte-Charta | 111 | ||
aa) Verletzungen durch das EuG | 111 | ||
bb) Verletzungen durch den EuGH | 111 | ||
(1) Überprüfungszuständigkeit | 113 | ||
(2) Eingegrenzter Berechtigtenkreis | 114 | ||
VI. Die Urteilsauslegung | 115 | ||
VII. Urteilsberichtigung und Urteilsergänzung | 116 | ||
VIII. Zwischenergebnis | 117 | ||
F. Zusammenfassung | 119 | ||
Zweites Kapitel: Zum Spannungsverhältnis zwischen rder Rechtskraft nationaler Gerichtsentscheidungen und dem Gebot der praktischen Wirksamkeit rdes Unionsrechts | 124 | ||
A. Das Verhältnis des Unionsrechts zu nationalem Recht | 127 | ||
B. Das Verhältnis des Unionsrechts zur Rechtskraft nationaler Gerichtsentscheidungen | 129 | ||
I. Grundsätzliche Anerkennung und Achtung der innerstaatlichen Rechtskraft | 129 | ||
II. Akzeptanz durch die mitgliedstaatliche Verfahrensautonomie | 131 | ||
III. Modifizierung und Aufweichung der mitgliedstaatlichen Verfahrensautonomie | 133 | ||
1. Der Äquivalenzgrundsatz | 133 | ||
2. Das Effektivitätsprinzip | 134 | ||
3. Grundsätzliche Akzeptanz nationaler Präklusionsvorschriften des Gerichtsverfahrens | 136 | ||
a) Rechtssache Van Schijndel | 137 | ||
b) Rechtssache Peterbroeck | 139 | ||
c) Zwischenergebnis | 139 | ||
4. Erste Grundposition gegenüber innerstaatlichen Rechtskraftregelungen | 143 | ||
5. Konsequenzen für das Prinzip der Rechtskraft in den Mitgliedstaaten | 146 | ||
C. Indirekte Rechtskraftdurchbrechung | 148 | ||
I. Differenzierung auftretender Kollisionslagen zwischen Unionsrecht und nationalem Recht | 148 | ||
II. Spezifizierung der indirekten Rechtskraftdurchbrechung | 150 | ||
1. Unterschiedliche Subformen der indirekten Rechtskraftdurchbrechung | 150 | ||
a) Innerstaatlich entwickelte Rechtskraftdurchbrechung | 150 | ||
b) Unionsrechtlich bewirkte Rechtskraftdurchbrechung | 151 | ||
D. Erscheinungsformen der innerstaatlich entwickelten Rechtskraftdurchbrechung | 152 | ||
I. Pflicht zur vollumfänglichen Ausschöpfung der nationalen Verfahrensautonomie | 152 | ||
1. Rechtssache Kommission/Slowakische Republik „Frucona“ | 152 | ||
2. Rechtssache Impresa Pizzarotti | 154 | ||
II. Unionsrechtskonforme Auslegung innerstaatlicher Vorschriften mit Rechtskraftbezug | 155 | ||
1. Begrenzende Auslegung innerstaatlicher Rechtskraftvorschriften | 157 | ||
a) Reduktion der Rechtskrafterstreckung | 157 | ||
b) Reduktion des Streitgegenstands auf tatsächlich erörterte Wirksamkeitshindernisse des Unionsrechts | 159 | ||
2. Erweiterte Auslegung die Rechtskraft durchbrechender Mittel des nationalen Verfahrensrechts | 162 | ||
a) Slowakische Zivilprozessordnung | 163 | ||
b) Deutsche Zivilprozessordnung | 163 | ||
c) Klarstellung im Vorlagebeschluss zur Rechtssache Klausner Holz Niedersachsen | 167 | ||
E. Niederschlag der unionsrechtlich bewirkten Rechtskraftdurchbrechung in der Rechtsprechung des EuGH | 168 | ||
I. Relevanz der Kühne & Heitz-Kriterien für eine unionsrechtlich zwingende Rechtskraftdurchbrechung | 168 | ||
1. Wesensverschiedenheit von Bestandskraft und Rechtskraft | 169 | ||
2. Erschwerung der Rechtskraftdurchbrechung | 171 | ||
II. Einwirkung auf die nationale Rechtskraft durch den Äquivalenzgrundsatz | 173 | ||
1. Allgemeine Anwendung auf innerstaatliche Rechtskraftvorschriften | 174 | ||
2. Anwendung auf verfahrensautonome Rechtsbehelfe der Rechtskraftdurchbrechung innerstaatlicher Gerichtsentscheidungen | 175 | ||
a) Rechtssache Impresa Pizzarotti | 175 | ||
b) Rechtssache Târșia | 176 | ||
3. Anwendung auf verfahrensautonome Instrumente der Wiederaufnahme des Verfahrens aufgrund der Verletzung der EMRK | 179 | ||
a) Rechtssache XC/Generalprokuratur | 179 | ||
b) Konsequenzen für die deutsche Rechtsordnung | 182 | ||
4. Anwendung auf verfassungsrechtliche Rechtsbehelfe und die Rechtskraft durchbrechende Normen | 183 | ||
5. Spezifische Ausprägung des Äquivalenzgrundsatzes im Rahmen der Vollstreckung rechtskräftiger Schiedssprüche | 187 | ||
a) Verletzung des unionsrechtlichen Kartellrechts | 187 | ||
aa) Rechtssache Eco Swiss | 188 | ||
bb) Rechtssache Renault/Maxicar | 189 | ||
cc) Bedeutung des Merkmals eines offensichtlichen Verstoßes | 190 | ||
dd) Zwischenergebnis | 191 | ||
b) Verletzung von Art. 6 Abs. 1 der Verbraucherrichtlinie 93/13/EWG | 192 | ||
aa) Rechtssache Mostaza Claro | 193 | ||
bb) Rechtssache Asturcom Telecomunicaciones | 193 | ||
cc) Zwischenergebnis | 194 | ||
c) Kritik an der Methodik des EuGH | 195 | ||
aa) Fehlende Zuständigkeit des EuGH | 195 | ||
bb) Kritikwürdige Vergleichsgruppenbildung | 197 | ||
cc) Kritik an der Methodik | 198 | ||
d) Bewertung der Ausdehnung des nationalen ordre public | 199 | ||
III. Einfluss des Effektivitätsgrundsatzes auf die innerstaatliche Rechtskraft | 200 | ||
1. Grundsätzlich fehlender Einfluss auf innerstaatliche Rechtskraftprinzipien | 201 | ||
2. Anwendung auf Ausschluss- und Präklusionsfristen | 202 | ||
3. Keine Pflicht zum Einfügen unionsrechtsspezifischer Rechtsbehelfe der Rechtskraftdurchbrechung | 204 | ||
4. Anwendung auf die gegenständliche und zeitliche Reichweite der nationalen Rechtskraft | 206 | ||
a) Konkrete Anwendung des Effektivitätsgrundsatzes | 206 | ||
b) Einordnung in den Kontext der unionsrechtlich bewirkten Rechtskraftdurchbrechung | 208 | ||
IV. Die Rechtssache Lucchini als Präzedenzfall für die Rechtskraftdurchbrechung am Maßstab des Effektivitätsgrundsatzes | 210 | ||
1. Sachverhalt | 210 | ||
2. Undurchsichtige methodische Vorgehensweise des EuGH | 211 | ||
3. Erörterung der auftretenden Kollision | 213 | ||
4. Verschleierter Rückgriff auf den Effektivitätsgrundsatz | 215 | ||
V. Bestimmung der maßgeblichen Kriterien für die unionsrechtlich bewirkte Rechtskraftdurchbrechung durch den Effektivitätsgrundsatz | 216 | ||
1. Fehlende Zuständigkeit des entscheidenden innerstaatlichen Gerichts | 217 | ||
a) Generelle Rechtskraftdurchbrechung bei fehlender Zuständigkeit innerstaatlicher Gerichte? | 219 | ||
b) Punktuelle Rechtskraftdurchbrechung bei der Untergrabung der ausschließlichen Entscheidungszuständigkeit der Kommission im Beihilfenrecht | 220 | ||
aa) Unerheblichkeit eines vorausgehenden Negativbeschlusses der Kommission | 222 | ||
bb) Fehlende Relevanz einer vorsätzlichen Verletzung des Beihilfenrechts | 225 | ||
2. Offenkundigkeit des Verstoßes | 226 | ||
a) Unschärfe des Begriffs „offenkundiger Verstoß“ | 227 | ||
b) Überprüfung der Eignung des Kriteriums „offenkundiger Verstoß“ anhand der Rechtsprechung des EuGH | 229 | ||
c) Differierende Beeinträchtigung innerstaatlicher Rechtskraftprinzipien | 232 | ||
3. Verstoß gegen die Vorlagepflicht nach Art. 267 Abs. 3 AEUV | 233 | ||
4. Grad der Harmonisierung der betroffenen Rechtsmaterie | 235 | ||
F. Bewertung der Rechtskraftdurchbrechung durch den Effektivitätsgrundsatz bei der Verletzung des Beihilfenrechts | 239 | ||
I. Konsequentes Einfügen in den Kontext der EuGH-Rechtsprechung zur Durchsetzung des Beihilfenrechts | 239 | ||
II. Praktische Notwendigkeit der Rechtskraftdurchbrechung zur effektiven Durchsetzung des Beihilfenrechts | 242 | ||
1. Kollusives Zusammenwirken | 242 | ||
2. Feststellungsklagen | 245 | ||
III. Rechtskraftdurchbrechung anhand des Effektivitätsgrundsatzes nur ultima-ratio zur Durchsetzung des Beihilfenrechts | 246 | ||
G. Bedeutung des unionsrechtlichen Staatshaftungsanspruchs für judikatives Unrecht im Kontext der Rechtskraftdurchbrechung | 247 | ||
I. Schwächung nationaler Rechtskraftprinzipien durch die Anerkennung des unionsrechtlichen Staatshaftungsanspruchs für judikatives Unrecht? | 248 | ||
1. Lückenhafte Argumentation des EuGH | 249 | ||
2. Infragestellung der materiellen Richtigkeit der gerichtlichen Ausgangsentscheidung und Beeinträchtigung der materiellen Rechtskraft | 251 | ||
3. Beeinträchtigung der Rechtskraftziele | 253 | ||
II. Schutz vor übermäßiger Schwächung der Rechtskraft über das Tatbestandsmerkmal des offenkundigen Verstoßes | 255 | ||
III. Gründe für die Haftungsprivilegierung mitgliedstaatlicher Gerichte | 259 | ||
IV. Anwendung auf steuerrechtliche Fallkonstellationen | 261 | ||
V. Anwendung auf beihilfenrechtliche Fallkonstellationen | 263 | ||
VI. Zwischenergebnis | 265 | ||
H. Zusammenfassung | 266 | ||
Drittes Kapitel: Möglichkeiten zur Ausdehnung der unionsrechtlich gebotenen Rechtskraftdurchbrechung und ihre Auswirkung auf mitgliedstaatliche Rechtsordnungen | 274 | ||
A. Grenzen der unionsrechtlich intendierten Rechtskraftdurchbrechung | 275 | ||
I. Aus dem Unionsrecht resultierende Grenzen | 276 | ||
II. Aus dem Grundgesetz resultierende Grenzen | 277 | ||
III. Die Grenzen des unionsrechtlichen Staatshaftungsanspruchs bei judikativem Unrecht | 282 | ||
B. Ausweitung der unionsrechtlich zwingenden Rechtskraftdurchbrechung auf weitere Rechtsgebiete des Unionsrechts | 284 | ||
I. Verletzung von Grundfreiheiten | 284 | ||
II. Verstoß gegen Unionsgrundrechte | 285 | ||
III. Verstoß gegen die unionsrechtliche Freizügigkeit aus Art. 21 AEUV | 286 | ||
IV. Kartellverbot Art. 101 AEUV und Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung Art. 102 AEUV | 288 | ||
1. Vergleichbarkeit der Entscheidungskompetenzen | 289 | ||
2. Vergleichbare Gefährdungslage | 293 | ||
3. Konsequenzen | 294 | ||
V. Fusionskontrollrecht | 296 | ||
VI. Zwischenergebnis | 298 | ||
C. Anforderungen an mitgliedstaatliche Verfahrensordnungen | 299 | ||
I. Pflicht zur Erweiterung nationaler Verfahrensordnungen? | 300 | ||
1. Art. 260 Abs. 1 Hs. 2 AEUV | 302 | ||
a) Pflicht zur innerstaatlichen Rechtskraftdurchbrechung aufgrund eines festgestellten Vertragsverstoßes? | 303 | ||
b) Praktische Notwendigkeit zum Bereithalten verfahrensautonomer Mittel der Rechtskraftdurchbrechung? | 306 | ||
c) Zwischenergebnis | 309 | ||
2. Art. 19 Abs. 1 UAbs. 2 EUV in Verbindung mit Art. 47 Abs. 1 GRCh | 309 | ||
II. Lösungen in den Verfahrensordnungen anderer Mitgliedstaaten | 313 | ||
III. Zweckmäßige Modifikationen der deutschen Verfahrensordnung | 314 | ||
1. Vom EuGH festgestellte Vorlagepflichtverletzung | 315 | ||
2. Kollision mit dem Beihilfenrecht | 318 | ||
3. Untergrabung alleiniger Entscheidungszuständigkeiten von Unionsorganen | 320 | ||
D. Vorschlag eines neuen Rechtsbehelfs der Rechtskraftdurchbrechung in der deutschen Prozessordnung | 320 | ||
E. Ausblick | 322 | ||
Viertes Kapitel: Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse dieser Untersuchung | 324 | ||
Literaturverzeichnis | 328 | ||
Stichwortverzeichnis | 343 |