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Wiederaufgreifen des Verwaltungsverfahrens

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Gatzka, U. (2022). Wiederaufgreifen des Verwaltungsverfahrens. Die Bestandskraft des Verwaltungsakts und ihre Durchbrechung auf Antrag des Betroffenen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58255-6
Gatzka, Ulrich. Wiederaufgreifen des Verwaltungsverfahrens: Die Bestandskraft des Verwaltungsakts und ihre Durchbrechung auf Antrag des Betroffenen. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58255-6
Gatzka, U (2022): Wiederaufgreifen des Verwaltungsverfahrens: Die Bestandskraft des Verwaltungsakts und ihre Durchbrechung auf Antrag des Betroffenen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58255-6

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Wiederaufgreifen des Verwaltungsverfahrens

Die Bestandskraft des Verwaltungsakts und ihre Durchbrechung auf Antrag des Betroffenen

Gatzka, Ulrich

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1464

(2022)

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About The Author

Ulrich Gatzka studierte Rechtswissenschaft in Passau. Nach dem Studium arbeitete er mehrere Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Rat a. Z. an der Universität Passau am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, insb. Finanz- und Steuerrecht (Prof. Dr. Rainer Wernsmann). Seit 2017 ist er in der hessischen Justiz tätig.

Abstract

Mit Ablauf der Rechtsbehelfsfristen erwächst ein Verwaltungsakt in Bestandskraft. Dies hat insbesondere zur Folge, dass er nur unter besonderen Voraussetzungen aufgehoben oder geändert werden kann. Eine Möglichkeit, zu einer neuen - abweichenden - Entscheidung zu gelangen, stellt § 51 VwVfG dar, dessen Analyse den Gegenstand der Arbeit bildet. Besonderes Augenmerk liegt auf der Darstellung der unübersichtlichen Entstehungsgeschichte der Norm und der Betrachtung ihrer historischen Vorbilder. Eingehend untersucht werden ferner die Einbettung des § 51 VwVfG in das verwaltungsprozessuale Rechtsschutzsystem und den verwaltungsverfahrensrechtlichen Korrekturmechanismus. Schwerpunkte bilden dabei eine Analyse des Verhältnisses von § 51 VwVfG zu den §§ 48-49 VwVfG, welche Rücknahme und Widerruf von Verwaltungsakten erlauben, und die Betrachtung problematischer Mehrpersonenkonstellationen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
1. Kapitel: Einleitung 15
A. Einführung in das Thema 15
B. Gang der Untersuchung 16
2. Kapitel: Wiederaufgreifen im System des Verwaltungsrechts 17
A. Begriffsbestimmung 17
B. Wiederaufgreifen als Voraussetzung jeder Neuentscheidung 17
I. Auf Veranlassung des Bürgers 18
II. Im Rahmen der behördlichen Aufhebung 19
III. Zweistufigkeit des Verfahrens 19
C. Besonderheit des Wiederaufgreifens 22
D. Bindungswirkungen des Verwaltungsakts 22
I. Definition des Verwaltungsakts 22
II. Funktion des Verwaltungsakts 23
1. Individualisierungs- und Konkretisierungsfunktion 23
2. Klarstellungsfunktion 23
3. Titel- und Vollstreckungsfunktion 24
4. Exkurs: Rechtsschutzfunktion 24
III. Existenz und Wirksamkeit 27
1. Existenz 27
2. Wirksamkeit 28
a) Äußere Wirksamkeit 29
b) Innere Wirksamkeit 30
c) Bedingung und Befristung 30
d) Nichtigkeit 30
e) Aufschiebende Wirkung 31
3. Fehler im Zusammenhang mit der Bekanntgabe 33
a) Fehler in der Form der Bekanntgabe 33
b) Fehler in der Form des Verwaltungsakts 34
4. Rechtmäßigkeit 35
a) Folgen 35
b) Zeitpunkt für die Beurteilung der Rechtmäßigkeit 36
5. Ende der Wirksamkeit 37
a) Aufhebung 37
b) Erledigung 38
IV. Bindungswirkungen 39
1. Bindung des Adressaten 40
2. Bindung des Drittbetroffenen 40
3. Bindung der erlassenden Behörde 42
4. Bindung anderer Hoheitsträger 43
5. Verwaltungsakt im Vergleich zum Urteil 44
a) Frühe Verwaltungsrechtswissenschaft 44
b) Heutige Auffassung 45
V. Bestandskraft 47
1. Formelle Bestandskraft 48
a) Zeitpunkt des Eintritts 48
b) Sinn und Zweck der formellen Bestandskraft 50
aa) Spannungsverhältnis zwischen Richtigkeit und Vertrauensschutz 51
bb) Auflösung der Konfliktlage 51
2. Materielle Bestandskraft 52
a) Nichtaufhebbarkeit 52
b) Bindungswirkung 53
c) Ende des Vorbehalts einer möglichen gerichtlichen Aufhebung 54
3. Bestandskraftdurchbrechung 54
a) Von Amts wegen (§§ 48, 49 VwVfG) 54
aa) Rücknahme (§ 48 VwVfG) 55
(1) Historisches 55
(2) Systematik 56
bb) Widerruf (§ 49 VwVfG) 57
(1) Historisches 57
(2) Systematik 57
b) Auf Veranlassung des Bürgers 58
aa) Wiedereinsetzung in den vorigen Stand 58
bb) Verfassungsbeschwerde 59
cc) Wiederaufnahme 60
dd) Wiederaufgreifen 61
(1) Wiederaufgreifen im engeren Sinne 62
(2) Wiederaufgreifen im weiteren Sinne 62
3. Kapitel: Historische Entwicklung des Wiederaufgreifens 63
A. Frühe Verwaltungsrechtswissenschaft 63
B. Frühe Kodifikationen des Verwaltungsrechts 64
I. 19. Jahrhundert 64
II. Zeit der Weimarer Republik 65
1. Landesverwaltungsordnung für Thüringen 65
2. Verwaltungsrechtsordnung für Württemberg 67
3. Preußisches Polizeiverwaltungsgesetz 67
4. Rechtsprechung des Preußischen Oberverwaltungsgerichts 68
III. Rechtslage nach 1945 bis zum Entwurf eines Verwaltungsverfahrensgesetzes aus dem Jahr 1973 69
1. Spezialgesetzliche Vorschriften zur Bewältigung der Folgen des Zweiten Weltkrieges 69
a) Lastenausgleichsgesetz (LAG) 70
b) Gesetz über die Abgeltung von Besatzungsschäden (AbgG) 71
c) Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz (KgfEG) 73
d) Gesetz über das Verwaltungsverfahren der Kriegsopferversorgung (KOVVfG) 73
e) Durchführungsverordnung zum Notaufnahmegesetz 75
f) Gesetz über die Beweissicherung von Vermögensschäden in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und im Sowjetsektor von Berlin (BFG) 76
g) Zwischenergebnis 76
2. Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts 77
IV. Schaffung und Entwicklung des § 51 VwVfG 79
4. Kapitel: Verhältnis von §§ 48, 49 zu § 51 VwVfG 80
A. Wortlaut 81
I. „Unberührt“ 81
II. „Aufhebung oder Änderung“ 83
1. „Aufhebung“ 83
2. „Änderung“ 84
B. Gesetzessystematik 84
C. Behandlung von Dreipersonenkonstellationen 84
D. Entstehungsgeschichte 85
I. Frühere Regelungen des Wiederaufgreifens 85
II. Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts 85
III. Amtliche Begründung 86
E. Ergebnis 88
5. Kapitel: Wiederaufgreifensgründe des § 51 VwVfG 90
A. Nachträgliche Änderung der Sach- oder Rechtslage 90
I. Anwendungsbereich 90
1. Verwaltungsakte mit Dauerwirkung 90
2. Verweigerung einer Begünstigung 91
3. Verwaltungsakte mit einmaliger Regelungswirkung 92
II. Änderung der Sachlage 92
1. Äußere Umstände 93
2. Innere Umstände 94
III. Änderung der Rechtslage 94
1. Rechtslage 94
a) Nichtigerklärung einer Norm durch das BVerfG (§ 78 BVerfGG) 95
aa) Einfluss auf die Rechtslage 95
bb) Wiederaufgreifensgrund 98
(1) Widerspruch zwischen Wiederaufgreifenspflicht und Fortbestandsgarantie 98
(2) Auflösung nach den hergebrachten Kollisionsregeln 98
(3) Befriedungsfunktion als Ziel des Gesetzgebers 99
(4) Ergebnis 100
cc) Möglichkeit der Rücknahme 100
b) Nichtigerklärung aufgrund verwaltungsgerichtlicher Normenkontrollen (§ 47 Abs. 1 VwGO) 101
c) Änderung der höchstrichterlichen Rechtsprechung 101
aa) Höchstrichterliche Rechtsprechung 101
bb) Rechtslage vor Inkrafttreten des VwVfG 102
cc) Vergleich mit § 48 Abs. 2 SGB X 103
dd) Rechtsinterpretation oder Rechtsfortbildung 103
ee) Ergebnis 105
2. Änderung 105
3. Nachträglich 105
B. Neue Beweismittel 105
I. Abgrenzung zu § 51 Abs. 1 Nr. 1 VwVfG 106
II. Beweismittel 106
III. Neuheit der Beweismittel 107
IV. Günstige Auswirkung für den Betroffenen 107
V. Neue Sachentscheidung 109
C. Restitutionsgründe 109
I. Verfälschung der Entscheidungsgrundlage aufgrund strafbaren Verhaltens 110
1. § 580 Nr. 1 ZPO 110
2. § 580 Nr. 2 ZPO 110
3. § 580 Nr. 3 ZPO 111
4. § 580 Nr. 4 ZPO 112
5. § 580 Nr. 5 ZPO 113
II. Neues Vorbringen 113
1. § 580 Nr. 6 ZPO 113
2. § 580 Nr. 7 ZPO 114
3. § 580 Nr. 8 ZPO 115
III. Anwendung von § 581 ZPO 115
6. Kapitel: Verfahren des Wiederaufgreifens nach § 51 VwVfG 117
A. Anwendungsbereich 117
I. Regelung nur für das allgemeine Verwaltungsverfahren 117
II. Ausschluss aufgrund Sonderregelungen 118
B. Ablauf des Verfahrens 118
I. Zulässigkeit 118
1. Allgemeine Zulässigkeitsvoraussetzungen 118
a) Handlungs- und Beteiligtenfähigkeit 118
b) Zuständigkeit 119
aa) Örtliche Zuständigkeit 119
bb) Sachliche Zuständigkeit 120
2. Besondere Zulässigkeitsvoraussetzungen 120
a) Verwaltungsakt 120
aa) Ausschluss 120
(1) Streitentscheidender Verwaltungsakt 120
(2) Rechtsgestaltender Verwaltungsakt 121
(3) Planfeststellungsbeschluss 122
(4) Plangenehmigung 123
bb) Bestandskraft 124
cc) Belastender Verwaltungsakt 124
dd) Unanfechtbarkeit 124
ee) Rechtskräftig bestätigter Verwaltungsakt 125
(1) Voraussetzungen und Wirkung der Rechtskraft 125
(2) Reichweite der Rechtskraft 126
(3) Wortlaut des § 51 VwVfG 126
(4) Identität der Streitgegenstände 126
b) Antrag 128
aa) Bedeutung des Antrags 128
bb) Antragserfordernis 128
cc) Form 130
dd) Antragsberechtigung 131
(1) Belastender Verwaltungsakt 131
(2) Geltendmachung eines Wiederaufgreifensgrundes 131
c) Frist 132
aa) Fristberechnung 132
bb) Historischer Vergleich 132
cc) Verfassungsrechtliche Vorgaben 133
dd) Modalitäten 133
ee) Einfluss auf das Wiederaufgreifen im weiteren Sinne 134
ff) Wiedereinsetzung in die Frist des § 51 Abs. 3 VwVfG 134
gg) Mehrheit von Wiederaufgreifensgründen 134
d) Präklusion 135
II. Begründetheit 135
1. Vorliegen des Wiederaufgreifensgrundes 135
2. Präklusion 135
a) Element der Begründetheit des Antrags 136
b) Vergleich zur prozessualen Wiederaufnahme 136
c) Verfassungsrechtliche Vorgaben 137
d) Grobes Verschulden 137
3. Verfahrensabschluss 138
a) Das Wiederaufgreifen wird abgelehnt 138
b) Das Verfahren wird wiederaufgegriffen 138
aa) Rechtsgrundlage 139
bb) Neue Rechtsschutzmöglichkeiten 140
cc) Reformatio in peius 140
(1) Struktur des Verfahrens 140
(2) Dispositionsgrundsatz 140
(3) Rechtsschutzmöglichkeit für den Bürger 141
(4) Zwischenergebnis 141
(5) Verbösernde Entscheidung durch Rücknahme oder Widerruf 142
7. Kapitel: Wiederaufgreifen im weiteren Sinne 143
A. Historische Entwicklung 143
B. Bedeutung des Rechtsinstituts 143
C. Vergleich mit der Struktur des Wiederaufgreifens im engeren Sinne 144
D. Restriktive Handhabung 145
E. Ausgestaltung des Verfahrens 145
I. Wiederaufgreifen im weiteren Sinne 146
II. Aufhebungsentscheidung (§§ 48 Abs. 1 Satz 1, 49 Abs. 1 VwVfG) 148
8. Kapitel: Fälle mit Beteiligung Dritter 150
A. Fallkonstellationen 150
I. Der Ausgangsverwaltungsakt begünstigt den Adressaten und belastet einen Dritten 150
II. Der Ausgangsverwaltungsakt belastet den Adressaten und begünstigt den Dritten 151
B. Berücksichtigung des Rechtsverlusts 151
I. Ermessensentscheidung 151
II. Gebundene Entscheidung 151
1. Ausschluss des Drittschutzes 152
2. Ausschluss des Wiederaufgreifens 152
3. Finanzielle Kompensation 153
9. Kapitel: Rechtsschutzmöglichkeiten 154
A. Wiederaufgreifen im engeren Sinne 154
I. Ablehnung des Wiederaufgreifens 154
II. Belastender Zweitbescheid 155
III. Verbindung von Wiederaufgreifen und Neuentscheidung 156
B. Wiederaufgreifen im weiteren Sinne 157
10. Kapitel: Unionsrechtliche Einflüsse 158
A. Rechtsquellen des Unionsrechts 158
B. Verwaltungsvollzug 158
I. Unionsunmittelbarer (direkter) Vollzug 158
II. Mitgliedstaatlicher (indirekter) Vollzug 159
1. Vorgaben des Unionsrechts 159
a) Bestandskraft als Teil des Unionsrechts 159
b) Rechtsprechung des EuGH 160
aa) Kühne & Heitz 160
bb) i-21 und Arcor 161
cc) Willy Kempter 162
2. Auswirkungen auf das nationale Recht 164
a) Wiederaufgreifen im engeren Sinne 164
b) Wiederaufgreifen im weiteren Sinne 164
c) Ergebnis 166
11. Kapitel: Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 167
Literaturverzeichnis 170
Sachwortverzeichnis 182