Nonverbale Verhaltensweisen im Strafprozess
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Nonverbale Verhaltensweisen im Strafprozess
Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 301
(2022)
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Helge A. Wiechmann studierte von 2012 bis 2017 Rechtswissenschaften (Schwerpunkt: Steuer-, Wirtschafts- und Medizinstrafrecht) mit wirtschaftswissenschaftlicher Zusatzausbildung (Schwerpunkt: Steuern & Unternehmensfinanzierung) an der Universität Bayreuth. Nach Abschluss des Ersten Juristischen Staatsexamens im Juli 2017 verfasste er seine Dissertation im Bereich des Strafprozessrechts bei Prof. Dr. Brian Valerius und war daneben von 2017 bis 2020 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Frau Prof. Dr. Nina Nestler tätig. Seit Oktober 2020 ist er Rechtsreferendar beim Freistaat Bayern im OLG-Bezirk Bamberg und zugleich nebenberuflicher Lehrbeautragter der Universität Bayreuth.Abstract
Die Abhandlung untersucht die Verwertbarkeit nonverbaler Verhaltensweisen von Prozessbeteiligten in der Hauptverhandlung und zeigt auf, dass diese partiell unwillkürlichen Reaktionen - entgegen dem vielfach »ersten Rechtsgefühl« - sowohl für den Fall ihres zufälligen Auftretens als auch für den Fall der gezielten Provokation durch ein Strafverfolgungsorgan vollständig verwertbar sind. Auch wenn entsprechende tatgerichtliche Provokations- und Wahrnehmungsakte im Einzelfall kurios anmuten mögen, sind diese mit dem Regelungskomplex des strafprozessualen Strengbeweisregimes in Einklang zu bringen und in der Rechtspraxis umsetzbar. Der Verwertbarkeit stehen dabei weder Rechtssätze der Strafprozessordnung noch solche der Verfassung entgegen. Insbesondere untersagt auch der Grundsatz des »nemo tenetur se ipsum accusare« nicht per se, im Einzelfall ein »verdächtiges Erröten« auch des schweigenden Angeklagten zu seinen Lasten zu verwerten.»Nonverbal Behavior in Criminal Procedure«: The dissertation examines the justiciability of nonverbal communication in the criminal trial. The article concludes that these partially involuntary reactions - counterintuitive to ones »first sense of justice« - are fully justiciable. Both in the case of accidental occurrence as well as in case of deliberate provocation, and this holds also to the detriment of the silent defendant.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 17 | ||
Einleitende Vorrede | 19 | ||
Erstes Kapitel: Nonverbale Verhaltensweisen | 23 | ||
A. Begriffsbestimmung | 24 | ||
I. Von verbalen und nonverbalen Verhaltensweisen | 24 | ||
II. Zu sogenannten „Micro-facial-expressions“ | 25 | ||
III. Zusammenfassung | 26 | ||
B. Zur Funktion und materiellen Bedeutung nonverbaler Verhaltensweisen im Kommunikationsprozess | 26 | ||
I. Genese | 27 | ||
II. Funktional theoretische Betrachtung im Kommunikationsprozess | 28 | ||
III. Materielle Bedeutung und Kontrollierbarkeit nonverbaler Verhaltensweisen | 30 | ||
1. Ein Überblick | 30 | ||
2. Mimik | 31 | ||
3. Blickverhalten | 33 | ||
4. Gestik | 34 | ||
5. Körperhaltung, -orientierung & Distanzverhalten | 35 | ||
6. Nonverbale vokale Signale | 36 | ||
IV. Zusammenfassung | 36 | ||
Zweites Kapitel: Formale Anforderungen an die Beweiserhebung | 38 | ||
A. Zur Beweisbedürftigkeit nonverbaler Verhaltensweisen | 39 | ||
I. Vom Gebote einer förmlichen Beweiserhebung | 39 | ||
II. Nonverbale Verhaltensweisen als Tatsachen mit Auswirkung auf den Schuld- und Rechtsfolgenausspruch | 41 | ||
III. Nonverbale Verhaltensweisen bei förmlicher Beweiserhebung | 42 | ||
IV. Nonverbale Verhaltensweisen am Rande der förmlichen Beweisaufnahme | 43 | ||
1. Regelfall: Zufälliges Auftreten nonverbaler Verhaltensweisen | 43 | ||
a) Unzulässigkeit wegen Offenkundigkeit nach § 244 Abs. 3 Satz 3 Nr. 1 StPO | 44 | ||
b) Förmliche Beweiserhebung als Unmittelbarkeits- und Informationsverlust | 46 | ||
c) Nonverbale Verhaltensweisen als „unaufgesuchte“ Wahrnehmungen | 48 | ||
2. Sonderfall: Experiment-Konstellationen zur Provokation nonverbaler Verhaltensweisen | 49 | ||
V. Nonverbale Verhaltensweisen im Zuschauerraum der Hauptverhandlung | 51 | ||
VI. Zusammenfassung | 52 | ||
B. Nonverbale Verhaltensweisen in der Dichotomie von (subjektivem) Personal- und Sachbeweis | 53 | ||
I. Von der Zuweisung zu den Instituten des förmlichen Beweisverfahrens | 54 | ||
1. Zur materiell-rechtlichen Zuweisung | 54 | ||
2. Von der Harmonie materiell-rechtlich zugewiesener und formal zu verwendender Beweisinstitute | 55 | ||
II. Nonverbale Verhaltensweisen als Gegenstand des subjektiven Personalbeweises | 56 | ||
1. Institut des Zeugenbeweises | 57 | ||
a) Zum Regelungsgehalt des Instituts des Zeugenbeweises | 58 | ||
aa) Grammatische Auslegung | 58 | ||
bb) Systematische Auslegung | 59 | ||
cc) Historisch-genetische Auslegung | 61 | ||
dd) Objektiv-teleologische Auslegung | 65 | ||
b) Von der materiell-rechtlichen Zuweisung zum Institut des Zeugenbeweises | 67 | ||
aa) „Nonverbalität“ als Kategorie | 67 | ||
bb) Von „Aussagesurrogaten“ und „Ausdruckserscheinungen“ | 68 | ||
cc) Anwendbarkeit trotz partiell „fehlender Gewillkürtheit“ | 73 | ||
dd) Ein kommunikationswissenschaftlicher Ansatz | 75 | ||
ee) Wissenszugriff als Zuweisungskriterium | 77 | ||
ff) Die tatgerichtliche Wahrnehmung nonverbaler Verhaltensweisen als Wissenszugriff | 79 | ||
(1) Von Deutungsoptionen und Zuweisungsproblemen | 80 | ||
(2) Vom unmittelbaren und mittelbaren Wissenszugriff | 82 | ||
gg) Konsequenzen dieser Zuweisungsentscheidung | 82 | ||
2. Institut der Angeklagtenvernehmung | 83 | ||
3. Institut des Sachverständigenbeweises | 84 | ||
a) Regelungsgehalt des Sachverständigenbeweises | 85 | ||
aa) Grammatische Auslegung | 85 | ||
bb) Systematische Auslegung | 86 | ||
cc) Historisch-genetische Auslegung | 86 | ||
dd) Objektiv-teleologische Auslegung | 87 | ||
b) Von der materiell-rechtlichen Zuweisung zum Sachverständigenbeweis | 87 | ||
aa) Ausgangspunkt: Sachkundemangel | 88 | ||
bb) Eine Einzelfallentscheidung | 89 | ||
(1) „Alltagsübliche“ nonverbale Verhaltensweisen | 89 | ||
(2) Von „Mikroexpressionen“ und „Lügensymptomen“ | 89 | ||
(3) Medizinische Indikation (Schuldfähigkeitsbegutachtung) | 90 | ||
cc) Konsequenzen dieser Zuweisungsentscheidung | 91 | ||
III. Nonverbale Verhaltensweisen als Gegenstand des Sachbeweises | 91 | ||
1. Institut des Augenscheinsbeweises | 91 | ||
a) Auslegung des Instituts des Augenscheinsbeweises | 92 | ||
aa) Grammatische Auslegung | 92 | ||
bb) Systematische Auslegung | 93 | ||
cc) Historisch-genetische Auslegung | 94 | ||
dd) Objektiv-teleologische Auslegung | 94 | ||
b) Von der materiell-rechtlichen Zuweisung zum Institut des Augenscheinsbeweises | 95 | ||
aa) Vom Vorrang sensueller Wahrnehmung | 95 | ||
bb) Ansatz der Negativzuweisung | 96 | ||
cc) „Hervortretensoffenheit“ und „Interpretationsklarheit“ | 98 | ||
dd) Von der Fehlinterpretation des Kriteriums „fehlender Aufgesuchtheit“ | 100 | ||
ee) Rückgriff auf die konzeptionelle Idee des Zugriffsgegenstandes | 102 | ||
ff) Die Wahrnehmung nonverbaler Verhaltensweisen als Zustandszugriff | 103 | ||
gg) Konsequenzen dieser Zuweisungsentscheidung | 104 | ||
2. Institut des Urkundenbeweises | 104 | ||
IV. Zusammenfassung | 104 | ||
Drittes Kapitel: Erhebungs- und Verwertbarkeitsschranken | 107 | ||
A. Die Justizförmigkeit des Verfahrens als Schranke für „ungewöhnliche“ Beweiserhebungen? | 108 | ||
I. Ausgangspunkt: §§ 244 Abs. 2, 261 StPO | 108 | ||
II. „Ungewöhnliches“ als notwendigerweise „Justiz(un)förmiges“? | 110 | ||
III. Zusammenfassung | 110 | ||
B. Die Schranke des § 136a StPO | 111 | ||
I. Beschränkung auf Beweiserhebungen zur Erlangung von „Aussagen“ oder „Aussagesurrogaten“ | 112 | ||
II. Zur Verwertung zufällig auftretender nonverbaler Verhaltensweisen vor dem Hintergrund des § 136a StPO | 113 | ||
III. Von sogenannten Experiment-Konstellationen als verbotene Maßnahmen nach § 136a Abs. 1 StPO | 114 | ||
1. Provokation nonverbaler Verhaltensweisen als „körperlicher Eingriff“ nach § 136a Abs. 1 Satz 1 StPO | 115 | ||
2. Provokation nonverbaler Verhaltensweisen als „Täuschung“ nach § 136a Abs. 1 Satz 1 StPO | 115 | ||
a) Grundlegung | 116 | ||
b) Abgrenzung: Täuschung und kriminalistische List | 117 | ||
c) Beeinträchtigung der Willensentschließungs- oder -betätigungsfreiheit | 120 | ||
aa) Kausale Beeinträchtigung durch Provokationsverhalten | 121 | ||
bb) Die Schwere der Beeinträchtigung als normatives Abgrenzungskriterium | 122 | ||
d) Unvermeidbarer Zugriff als „Täuschungsaliud“ | 125 | ||
3. Provokation nonverbaler Verhaltensweisen als „Zwang“ nach § 136a Abs. 1 Satz 2 StPO | 127 | ||
a) Provokationsakte als Offenbarungs- und Aussagezwang | 127 | ||
b) Von der Rechtfertigung jenes Zwangs | 128 | ||
aa) Die Vorschriften der §§ 81a, 81c StPO | 130 | ||
bb) Die Vorschrift des § 238 StPO | 131 | ||
cc) Die Institute der Vernehmung als Rechtsgrundlage – §§ 243 Abs. 5 Satz 2, 136 Abs. 2 und §§ 48, 69 Abs. 1 Satz 1 StPO | 132 | ||
(1) Experiment-Konstellationen als „Vernehmung“? | 132 | ||
(2) Grenzen des „Vernehmens“ | 134 | ||
(a) Das Gebot förmlicher Beweiserhebung | 134 | ||
(b) Vernehmung „versus“ technische Experimente | 134 | ||
(aa) Polygraphen, Wahrheitsdrogen, Gedankensensoren oder ähnliche Wissenszugriffsakte | 135 | ||
(bb) Wissenszugriff durch einen beobachtenden Sachverständigen | 136 | ||
IV. Zusammenfassung | 138 | ||
C. Das Gebot förmlicher Beweiserhebung und formale Erhebungsschranken für Experiment-Konstellationen? | 139 | ||
I. Institut der Angeklagten- und Zeugenvernehmung – §§ 243 Abs. 5 Satz 1, 136 Abs. 1 Satz 2 & § 52 StPO | 139 | ||
II. Institut des Augenscheinsbeweises – Mitwirkungsfreiheit des Angeklagten & § 81c Abs. 3 Satz 1 StPO | 141 | ||
III. Institut des Sachverständigenbeweises | 141 | ||
IV. Zusammenfassung | 142 | ||
D. Der Grundsatz des „nemo tenetur se ipsum accusare“ und seine Ausprägungen in §§ 243 Abs. 5 Satz 1, 136 Abs. 1 Satz 2 StPO und der Mitwirkungsfreiheit | 142 | ||
I. Von der Genese, den Rechtsgrundlagen und der Rechtsnatur des nemo tenetur-Grundsatzes | 143 | ||
1. Erste Ansätze im talmudischen und kanonischen Recht | 143 | ||
2. Die Entwicklung in Deutschland zum Verfassungsgewohnheitsrecht | 145 | ||
3. Zur positiv-rechtlichen Neuverortung des nemo tenetur-Grundsatzes | 148 | ||
a) Ableitung aus Art. 14 Abs. 3 Buchst. g) IPBPR sowie Art. 6 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 EMRK | 149 | ||
b) Ableitung aus den Rechtssätzen des Grundgesetzes | 151 | ||
aa) Der nemo tenetur-Grundsatz als Ausfluss der Menschenwürdegarantie des Art. 1 Abs. 1 Satz 1 GG | 151 | ||
(1) Von naturrechtlichen Ansätzen und Zumutbarkeitserwägungen | 153 | ||
(2) Vom Zwang zur Selbstbelastung als unzulässige Objektivierung subjektiven Rechts | 155 | ||
bb) Von der Abwägungsfestigkeit des nemo tenetur-Grundsatzes als Konsequenz jener Verortung | 158 | ||
cc) Zur (notwendigen) Subsidiarität weiterer Verortungsansätze | 159 | ||
(1) Ausgangspunkt: Konkurrenzverhältnis | 160 | ||
(2) Plädoyer für eine rechtsklare Konturierung des nemo tenetur-Grundsatzes | 161 | ||
(3) Verortungsklarheit als Garant der Abwägungsfestigkeit | 162 | ||
II. Nonverbale Verhaltensweisen und das tenetur-Element | 163 | ||
III. Nonverbale Verhaltensweisen und das se ipsum accusare-Element | 164 | ||
1. Ausprägung: Aussagefreiheit – §§ 243 Abs. 5 Satz 1, 136 Abs. 1 Satz 2 StPO | 165 | ||
a) Nonverbale Verhaltensweisen innerhalb der Dichotomie von „Aussage“ und „Schweigen“ | 166 | ||
b) Zur Verwertbarkeit nonverbaler Verhaltensweisen bei Ausübung des Schweigerechts – §§ 243 Abs. 5 Satz 1, 136 Abs. 1 Satz 2 StPO | 171 | ||
aa) Bundesgerichtshof, Beschluss vom 24.06.1993 – 5 StR 350/93 | 171 | ||
bb) Bundesgerichtshof, Beschluss vom 20.11.2019 – 2 StR 467/19 | 173 | ||
cc) Überleitung zu den Ansätzen des Schrifttums | 175 | ||
dd) Die Aussagefreiheit als Freiheit zur bewussten Aussage | 180 | ||
ee) „Beredetes“ Schweigen durch nonverbale Verhaltensweisen? – zugleich eine Einordnung in die Kategorien von vollständigem und teilweisem Schweigen | 180 | ||
2. Ausprägung: Mitwirkungsfreiheit | 183 | ||
a) Nonverbale Selbstbelastungen unter dem Aktivitäts/Passivitäts-Dogma | 183 | ||
b) Wissens- und Zustandszugriff als solche im Wege von „vis absoluta“ | 186 | ||
c) Die Offenbarung unbewusster und physisch nicht steuerbarer nonverbaler Verhaltensweisen als vertretbare Handlung | 188 | ||
d) Von der fehlenden Handlungsqualität jener Offenbarung | 189 | ||
e) Von der dogmatischen Unbeachtlichkeit des Zugriffsgegenstandes | 190 | ||
IV. Zusammenfassung | 193 | ||
E. Die Vorschriften der §§ 52, 81c Abs. 3 Satz 1 StPO | 194 | ||
I. Schutzgehalt und verfassungsrechtliche Verortung | 194 | ||
II. Rechtswirkungen der Zeugnisverweigerung nach § 52 StPO bei Ausübung | 197 | ||
1. Nonverbale Verhaltensweisen und der „Zwang zur Aussage“ | 198 | ||
2. Verwertungsverbot betreffend zufällig auftretende nonverbale Verhaltensweisen? | 198 | ||
3. Ein „Gleichlauf“ bei Experiment-Konstellationen | 202 | ||
III. Rechtswirkungen der Untersuchungsverweigerung nach §§ 81c Abs. 3 Satz 1, 52 StPO bei Ausübung | 203 | ||
IV. Zusammenfassung | 203 | ||
F. Allgemeines Persönlichkeitsrecht, Art. 2 Abs. 1, 1 Abs. 1 GG | 204 | ||
I. Die gerichtliche Beobachtung nonverbaler Verhaltensweisen als Eingriff in das Allgemeine Persönlichkeitsrecht | 204 | ||
1. Die Durchführung von Experiment-Konstellationen als klassischer Eingriff | 206 | ||
2. Die Beobachtung zufällig auftretender nonverbaler Verhaltensweisen als mittelbar-faktische Beeinträchtigung | 207 | ||
II. Nonverbale Verhaltensweisen und die Kernbereichszugehörigkeit der vermittelten Informationen | 207 | ||
1. Nonverbale Entäußerungen der Gedanken- und Gefühlswelt als thematische Ausprägung der Intimsphäre | 208 | ||
2. Von der Zuweisung zum räumlichen Rückzugsbereich der Intimsphäre | 211 | ||
III. Rechtfertigung des „Informationszugriffs“ | 214 | ||
1. Rechtsgrundlage für die Erhebung nonverbaler Verhaltensweisen in Experiment-Konstellationen | 214 | ||
2. Rechtsgrundlage für die Erhebung zufällig auftretender nonverbaler Verhaltensweisen | 216 | ||
3. Die Erhebung und Verwertung nonverbaler Verhaltensweisen im Einzelfall vor dem Hintergrund des Übermaßverbotes | 217 | ||
IV. Zusammenfassung | 219 | ||
G. Das Recht auf ein faires Verfahren, Art. 6 Abs. 1 EMRK, Art. 20 Abs. 3 GG | 220 | ||
I. Ausgangspunkt: Subjektiv-öffentliches Recht des Angeklagten | 220 | ||
II. Experiment-Konstellationen beim Angeklagten als Verstoß gegen das „Instrumentalisierungsverbot“ | 221 | ||
1. „Selbstbelastungsfreiheit“ und „Instrumentalisierungsverbot“ im Sinne des Art. 6 Abs. 1 EMRK | 222 | ||
2. Die vermeintlich „extensive Lösung“ des EGMR und Experiment-Konstellationen | 222 | ||
III. Die Schranken-Schranke der „Gesamtfairness“ | 224 | ||
IV. Zusammenfassung | 224 | ||
Viertes Kapitel: Zur Bedeutung in der Beweiswürdigung | 225 | ||
A. Nonverbale Verhaltensweisen als Bestandteil des Inbegriffs der mündlichen Verhandlung | 226 | ||
I. Ausgangspunkt: Inbegriff der mündlichen Verhandlung | 227 | ||
1. Der Inbegriff als Ausdruck systemleitender Prozessgrundsätze | 228 | ||
2. Die Vorschrift des § 261 StPO – partiell auch eine Regelung der Beweiserhebung | 232 | ||
3. Zur Reichweitenbestimmung des Inbegriffsgebots | 232 | ||
II. Die Inbegriffszugehörigkeit nonverbaler Verhaltensweisen in der Hauptverhandlung | 233 | ||
1. Nonverbale Verhaltensweisen bei förmlicher Beweiserhebung | 234 | ||
a) Zufällig auftretende nonverbale Verhaltensweisen | 234 | ||
b) Nonverbale Verhaltensweisen in Experiment-Konstellationen | 235 | ||
2. Nonverbale Verhaltensweisen am Rande förmlicher Beweisaufnahme | 236 | ||
a) Ausgangslage: „Fokus-Problematik“ | 236 | ||
b) Rechtsverkürzung durch unmittelbare Wahrnehmungsmöglichkeiten | 237 | ||
c) Abhilfe durch Hinweispflichten | 239 | ||
3. Nonverbale Verhaltensweisen im Zuschauerraum der Hauptverhandlung | 242 | ||
III. Zusammenfassung | 244 | ||
B. Aspekte im Rahmen der freien Beweiswürdigung | 245 | ||
I. Ausgangspunkt: Die Freiheit tatrichterlicher Überzeugungsbildung | 246 | ||
1. Die Würdigung nonverbaler Verhaltensweisen als ein partiell intuitiver Vorgang | 247 | ||
2. Zur Würdigungspflicht nonverbaler Verhaltensweisen als Konsequenz der Unmittelbarkeitsmaxime und des rechtlichen Gehörs | 250 | ||
3. Zum Gebote der Gewährleistung tatgerichtlicher Wahrnehmungsmöglichkeit | 252 | ||
4. Die materielle Bedeutung nonverbaler Verhaltensweisen in der tatgerichtlichen Spruchpraxis | 254 | ||
a) Zur „(Nicht-)Antizipierbarkeit“ tatrichterlicher Schlussziehung | 255 | ||
b) Zwischenergebnis: Die materielle Bedeutung als Frage des Einzelfalles | 255 | ||
II. Die Grenzen der Freiheit tatrichterlicher Überzeugungsbildung speziell bei nonverbalen Verhaltensweisen | 255 | ||
1. Die Mehrdeutigkeit nonverbaler Verhaltensweisen als Ausgangspunkt für Plausibilitätsdefizite | 256 | ||
a) Das spezifische Problem der Deutungsvielfalt | 256 | ||
b) Das „Restriktivitätsgebot“ der Judikatur und das Kriterium einer „nur möglichen Schlussziehung“ aus nonverbalen Verhaltensweisen | 257 | ||
c) Anforderungen an die Tatgerichte betreffend nonverbale Verhaltensweisen | 259 | ||
aa) Darlegungspflicht in den Urteilsgründen betreffend nonverbale Verhaltensweisen | 260 | ||
bb) Einstellung nonverbaler Indizien in die Gesamtschau | 262 | ||
cc) Nonverbale Verhaltensweisen und der Grundsatz des „in dubio pro reo“ | 263 | ||
2. Ausgesuchte „Fehlertypen“ bei der Würdigung nonverbaler Verhaltensweisen als Methodendefizite | 263 | ||
a) Verstoß gegen Denkgesetze | 263 | ||
b) Verstoß gegen wissenschaftlich gesicherte Erfahrungssätze und Naturgesetze | 264 | ||
aa) Der einem wissenschaftlich gesicherten Erfahrungssatz zuwiderlaufende Schluss | 265 | ||
bb) Exkurs: Nonverbale Verhaltensweisen im Bereich der „Glaubhaftigkeitsdiagnostik“ | 266 | ||
(1) Zur Entstehung der tradierten Korrelationsannahme in der juristischen Praxis | 267 | ||
(2) Die Erkenntnisse in der wissenschaftlichen Aussagepsychologie | 269 | ||
(3) Zu den Erkenntnissen neuerer empirischer Untersuchungen | 272 | ||
(a) Keine zuverlässigen Täuschungsindikatoren | 276 | ||
(b) Erhebliche und „beunruhigende“ Disparitäten mit „Laienannahmen“ | 277 | ||
(4) Zu den rechtlichen Konsequenzen | 278 | ||
c) Zu Unrecht angenommene allgemeine Erfahrungssätze („Alltagserfahrung“) | 279 | ||
aa) Das Problem evident-falscher Erfahrungssätze | 280 | ||
bb) Das Problem der „Überverallgemeinerung“ | 280 | ||
III. Zusammenfassung | 281 | ||
Fünftes Kapitel: Schlussbemerkung | 283 | ||
Literaturverzeichnis | 285 | ||
Sachwortverzeichnis | 305 |