Die Interpretation von Gesetzgebungskompetenzen
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Die Interpretation von Gesetzgebungskompetenzen
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1466
(2022)
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Frederic Stephan studierte Rechtswissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Nach der ersten juristischen Prüfung arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht von Professor Dr. Winfried Kluth. Nach dem juristischen Vorbereitungsdienst am Oberlandesgericht Naumburg war er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei einer auf Umwelt- und Planungsrecht spezialisierten Kanzlei in Leipzig tätig. Seit September 2021 ist er wieder wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.Abstract
Die Interpretation von Gesetzgebungskompetenzen beschäftigt Rechtsprechung und Rechtswissenschaft seit es den föderalen Verfassungsstaat gibt. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass sich die Gesetzgebung auf die ganze Breite des staatlichen Handelns bezieht und die einzelnen Themen- und Handlungsfelder nur schwer auf knappe und genau abgrenzbare Begrifflichkeiten reduziert werden können. Hinzu kommt, dass die einzelnen Themenfelder im Laufe der Zeit Veränderungen unterliegen. Frederic Stephan zeigt Wege auf, wie die Auslegung und Anwendung der Normen des Grundgesetzes über die Verteilung der Gesetzgebungskompetenzen künftig nach kohärenten Leitlinien diskutiert, beurteilt und beantwortet werden können. Hierzu vermittelt er die Begriffe und Kriterien der rechtsdogmatischen Arbeit an Kompetenznormen, klärt Auslegungs- und Zuordnungsfragen und beschreibt die Ursachen, Wirkungen und Lösungen von Normkonflikten im Bundesstaat.»The Interpretation of Legislative Powers«: This thesis shows ways in which the interpretation and application of the norms of the Basic Law on the distribution of legislative competences can be discussed, assessed and answered according to coherent guidelines. For this purpose, Frederic Stephan conveys the terms and criteria of legal dogmatic work on competence norms, clarifies questions of interpretation and allocation and describes the causes, effects and solutions of norm conflicts in the federal state.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einführung | 19 | ||
I. Gegenstand und Ziel der Untersuchung | 19 | ||
II. Gang und Methodik der Darstellung | 24 | ||
Erstes Kapitel: Die Kompetenz als formale Kategorie | 26 | ||
I. Idee und Funktion des Bundesstaats | 27 | ||
1. Der Bundesstaat als staatsrechtliche Form des Föderalismus | 27 | ||
2. Ausgestaltung des Bundesstaats | 30 | ||
II. Die Kategorie der Kompetenz im Bundesstaat | 32 | ||
1. Allgemeines | 32 | ||
2. Begriffsbestimmung | 33 | ||
a) Allgemeines | 33 | ||
b) Kompetenz als rechtliches Können | 35 | ||
c) Ermächtigungs- und Ausgrenzungsfunktion | 37 | ||
d) Verhältnis zu anderen Rechtsfiguren und Begriffen | 38 | ||
aa) Das Verhältnis von Kompetenz und Staatsaufgabe | 38 | ||
bb) Kompetenz und Befugnis | 40 | ||
cc) Kompetenz und Zuständigkeit als synonyme Begriffe | 42 | ||
dd) Anschlussbegriffe | 43 | ||
(1) Kompetenznormen, Kompetenztitel und Kompetenzausübung | 43 | ||
(2) Verbands- und Organkompetenz | 43 | ||
(3) Sach- und Wahrnehmungskompetenz | 44 | ||
e) Ergebnis | 46 | ||
3. Der Gehalt der Kompetenzzuweisung | 46 | ||
a) Formeller Gehalt | 46 | ||
b) Keine Verpflichtung zum Tätigwerden | 47 | ||
c) Materieller Gehalt? | 51 | ||
4. Zusammenfassung: Die Kompetenz als Relationsbegriff | 52 | ||
III. Funktionen der Kompetenzordnung | 53 | ||
IV. Typologie der Gesetzgebungszuständigkeiten | 55 | ||
1. Titulierte Kompetenzen und Residualkompetenzen | 55 | ||
2. Ausschließliche und konkurrierende Zuständigkeiten | 56 | ||
3. Kompetenzeinschlüsse und Kompetenzausschlüsse | 57 | ||
4. Geschriebene und ungeschriebene Kompetenzen | 58 | ||
5. Sonderkompetenz, konstitutive Kompetenz und deklaratorische Kompetenz | 60 | ||
V. Prinzipien der Kompetenzzuordnung | 62 | ||
1. Das Verteilungsprinzip: Ermächtigung und Ausgrenzung | 62 | ||
2. Trennung und Alternativität | 64 | ||
a) Allgemeines | 64 | ||
b) Die Nichtexistenz von Doppelkompetenzen | 64 | ||
3. Beidseitigkeit der Kompetenzordnung | 68 | ||
4. Relativität des Kompetenzrechts | 73 | ||
5. Statik, Rigidität und Unverfügbarkeit der Kompetenzzuweisung | 78 | ||
6. Subsidiarität als Kompetenzverteilungsmaxime? | 80 | ||
a) Allgemeines | 80 | ||
b) Das Subsidiaritätsprinzip als politische Klugheitsregel | 81 | ||
c) Die Verankerung des Subsidiaritätsprinzips im Grundgesetz | 82 | ||
d) Insbesondere: Normtextliche Hinweise auf ein Subsidiaritätsgebot im Bundesstaat | 84 | ||
aa) Art. 30 GG | 84 | ||
bb) Art. 72 Abs. 2 GG | 88 | ||
e) Zusammenfassung | 89 | ||
VI. Zusammenfassung des ersten Kapitels | 89 | ||
Zweites Kapitel: Grundfragen der Auslegung von Kompetenznormen | 91 | ||
I. Methodische Vorüberlegungen | 91 | ||
1. Zusammenspiel von Auslegung und Subsumtion | 91 | ||
2. Das Auslegungsziel: Wille des Kompetenznormsetzers oder Wille des Gesetzes? | 94 | ||
II. Besonderheiten bei der Auslegung von Kompetenznormen | 98 | ||
1. Die Notwendigkeit einer hinreichenden Bestimmtheit der Kompetenzordnung | 98 | ||
2. Strikte Interpretation von Kompetenznormen | 100 | ||
3. Keine Zuständigkeitsvermutung zugunsten der Länder | 101 | ||
4. Unterschiede zur herkömmlichen Verfassungsinterpretation, insbesondere zur Grundrechtsinterpretation | 104 | ||
III. Wortlautauslegung | 105 | ||
IV. Systematische Auslegung | 106 | ||
V. Kompetenz, Typus, Tradition – Methodische Leitlinien einer entstehungszeitlichen Kompetenzinterpretation | 110 | ||
1. Die historische Auslegung in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 110 | ||
2. Wille des Gesetzgebers als Chimäre? | 113 | ||
3. Die Berücksichtigung der Genese | 115 | ||
4. Tradition als historische Auslegung | 120 | ||
a) Allgemeines | 120 | ||
b) Im Vergleich: Die Versteinerungstheorie des Österreichischen Verfassungsgerichtshofs | 122 | ||
aa) Der Zusammenhang zwischen Versteinerungstheorie und historischer Interpretation | 122 | ||
bb) Die ergänzende Anwendung der „intrasystematischen Interpretationsmethode“ | 124 | ||
cc) Versteinerungstheorie als Leitlinie der Kompetenzinterpretation nach dem Grundgesetz? | 127 | ||
c) Interpretation nach Art des Zuweisungsgehalts: Die Unterscheidung faktisch-deskriptiv und normativ-rezeptiv | 129 | ||
aa) Allgemeines | 129 | ||
bb) Kritik des Interpretationsansatzes | 133 | ||
d) Mutmaßung der inhaltsgleichen Übernahme: Das „Schweigen“ des Verfassungsgebers | 135 | ||
aa) Konzept | 135 | ||
bb) Von der Verfassungsmäßigkeit der Gesetze zur Gesetzmäßigkeit der Verfassung? | 138 | ||
cc) Stellungnahme | 139 | ||
e) Voraussetzung der Übernahme im Einzelnen | 142 | ||
aa) Zeitpunkt der Auslegung | 143 | ||
bb) Objekt der Auslegung | 145 | ||
cc) Insbesondere: Die Übernahme einer rechts- und verfassungswidrigen Praxis | 146 | ||
dd) Ergebnis | 150 | ||
5. Zum Verhältnis von vergangenheitsbezogener und zukunftsbezogener Kompetenzinterpretation | 150 | ||
a) Versteinerung des Rechts? | 150 | ||
b) Kompetenz als Typus – Aufnahme des Zuweisungsgehalts nur in seinen Grundstrukturen | 152 | ||
c) Die Verfassungspraxis des Bundesverfassungsgerichts | 158 | ||
aa) Sozialversicherung (Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG) als Gattungsbegriff | 159 | ||
(1) Identität von Gattungsbegriff und Typus | 159 | ||
(2) Abweichende Stimmen im Schrifttum | 164 | ||
(3) Stellungnahme | 165 | ||
bb) Steuern und Steuerarten als Typusbegriffe | 167 | ||
(1) Beschluss zur Verfassungsmäßigkeit des Kernbrennstoffsteuergesetzes | 167 | ||
(2) Übertragbarkeit des Beschlusses auf die Interpretation von Sachgesetzgebungskompetenzen? | 170 | ||
cc) Der Typus und seine Grenzen: Partielle Erweiterung einer historisch-genetisch orientierten Typusinterpretation | 172 | ||
(1) Öffentliche Fürsorge | 172 | ||
(2) Altenpflege-Entscheidung | 176 | ||
(a) Der historisch-genetische Ausgangspunkt | 176 | ||
(b) Dynamische Elemente und kompetenzielle Verzahnungen | 178 | ||
6. Zusammenfassung: Der typisierende Fallvergleich als Hilfe zur Kompetenzbestimmung | 179 | ||
VI. Gesichtspunkte einer teleologischen und dynamischen Kompetenzinterpretation | 181 | ||
1. Teleologische Auslegung von Kompetenznormen | 182 | ||
a) Objektive Zwecke von Kompetenznormen | 182 | ||
b) Überregionalität versus Regionalität | 183 | ||
aa) Rechtseinheit | 184 | ||
bb) Das Regionalprinzip | 185 | ||
cc) Ergebnis | 187 | ||
2. Staatspraxis als Interpretation der Gegenwart | 187 | ||
a) Das Bundesverfassungsgericht und die nachkonstitutionelle Staatspraxis | 188 | ||
b) Der Beschluss des Ersten Senats zur Bundesärzteordnung (BVerfGE 68, 319) | 189 | ||
c) Die Berücksichtigung der nachkonstitutionellen Staatspraxis als Deaktivierung des Verfassungsgebers | 191 | ||
d) Staatspraxis als Argumentationslastregel | 194 | ||
e) Ergebnis | 195 | ||
3. Stillschweigend mitgeschriebene Kompetenzen als Gesichtspunkte einer teleologischen Kompetenzinterpretation | 195 | ||
a) Begriff und Herleitung | 196 | ||
b) Sonderfall: Die Kompetenz kraft Natur der Sache | 200 | ||
aa) Überblick über die Voraussetzungen einer Kompetenz kraft Natur der Sache nach dem Bundesverfassungsgericht | 201 | ||
bb) Typologie und Voraussetzung der Kompetenz kraft Natur der Sache | 203 | ||
cc) Die leitenden Gesichtspunkte zur Begründung der Kompetenz kraft Natur der Sache: Staatsnotwendigkeit und Funktionsnotwendigkeit | 205 | ||
(1) Unerträgliche Uneinheitlichkeit und Evidenz der Natur der Sache | 205 | ||
(2) Natur der Sache aus der Organisationshoheit des Bundes | 206 | ||
(3) Funktionsnotwendigkeit und Staatsnotwendigkeit | 206 | ||
(4) Staatsnotwendigkeit | 208 | ||
(5) Funktionsnotwendigkeit | 211 | ||
(a) Vertretung der Bundesrepublik | 212 | ||
(b) Raumbedeutsamkeit | 213 | ||
(6) Mögliche Einwände und andere Ansätze | 216 | ||
(a) „Metaphysische Scheinbegründung“? | 216 | ||
(b) Kompetenz kraft Analogie | 217 | ||
dd) Zusammenfassung | 217 | ||
c) Die Kompetenz kraft Sachzusammenhangs | 218 | ||
aa) Grundgedanke des Sachzusammenhangs als Instrument zur Zielerreichung | 218 | ||
bb) Formelhafter und nicht formelgebundener Sachzusammenhang | 221 | ||
cc) Das Kriterium der Unerlässlichkeit als Voraussetzung des Sachzusammenhangs | 224 | ||
(1) Die Sachzusammenhangsformel des Bundesverfassungsgerichts | 225 | ||
(2) Der Sachzusammenhang als Junktim: Die Unerlässlichkeit der Fremdmaterie für die Regelung der Sachmaterie | 227 | ||
(3) Akzessorietät und punktueller Bezug | 230 | ||
dd) Gründe der Unerlässlichkeit | 232 | ||
(1) Rückanknüpfung an Lebenswirklichkeit | 233 | ||
(2) Grundrechtsschutz und Unerlässlichkeit: Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum bayerischen Schwangerenhilfeergänzungsgesetz (BVerfGE 98, 265) | 236 | ||
(a) Grundrechtliche Unerlässlichkeit und Relativität des Kompetenzrechts | 236 | ||
(b) Der Sachverhalt | 237 | ||
(c) Die Argumentation des Bundesverfassungsgerichts | 239 | ||
(d) Stellungnahme: Rückführung des Sachzusammenhangs auf seinen punktuellen und akzessorischen Bezug | 241 | ||
(aa) Beratungsregelungen | 242 | ||
(bb) Einrichtung zur Vornahme von Schwangerschaftsabbrüchen | 243 | ||
(cc) Voraussetzungen und Begründung der Annahme einer „grundrechtlichen Unerlässlichkeit“ im Sinne des Sachzusammenhangs | 244 | ||
ee) Zusammenfassung | 248 | ||
d) Annexkompetenz | 250 | ||
aa) Die Wirkung der Annexkompetenz in Abgrenzung zum Sachzusammenhang | 250 | ||
bb) Die Voraussetzung der Annexkompetenz: Unselbstständigkeit der Annexmaterie und spezifischer Zusammenhang zur Sachregelung | 254 | ||
(1) Keine Notwendigkeit im Sinne der Sachzusammenhangsformel | 254 | ||
(2) Spezifischer Zusammenhang zur Sachregelung am Beispiel des Gefahrenabwehrrechts | 256 | ||
(3) Ergebnis | 260 | ||
cc) Anwendungsfälle | 261 | ||
(1) Statistik und Enteignung als Beispiele für geschriebene Annexkompetenzen | 262 | ||
(2) Verwaltungsverfahrensrecht und Verwaltungsorganisation | 263 | ||
(3) Informationszugangsansprüche als Annexregelungen | 267 | ||
(4) Die Situation bei presserechtlichen Auskunftsansprüchen | 269 | ||
(a) Presserechtliche Auskunftsansprüche und die Facetten einer historischen Auslegung | 271 | ||
(b) Subsumtion der Vorgaben der Annexkompetenz | 272 | ||
(c) Kompetenz kraft Sachzusammenhangs | 274 | ||
(d) Kompetenz kraft Natur der Sache | 275 | ||
(e) Ergebnis | 276 | ||
dd) Zusammenfassung | 277 | ||
4. Fazit zur teleologischen Auslegung | 277 | ||
VII. Zusammenfassung des zweiten Kapitels | 279 | ||
Drittes Kapitel: Maßstäbe der Kompetenzzuordnung | 283 | ||
I. Einführung und Einordnung der Problematik | 283 | ||
II. Kriterien der Qualifikation | 285 | ||
1. Zuordnung nach dem objektivierten Willen des Gesetzgebers | 286 | ||
2. Zuordnung nach dem Schwerpunkt der Regelung | 289 | ||
a) Allgemeines | 289 | ||
b) Schwerpunkt als Auflösungskriterium einer Kompetenzkonkurrenz oder als Hilfsmittel zur Kompetenzzuordnung? | 291 | ||
c) Zuordnung über die Spezialität: Sonderrecht, allgemeines Recht und „Ordnungsschwerpunkt“ | 293 | ||
aa) Allgemeines | 293 | ||
bb) Abgrenzung nach dem Gesichtspunkt des Sonderrechts am Beispiel „typischer“ presserechtlicher Problemfälle | 295 | ||
(1) Presserechtliche Verjährungsregelungen | 295 | ||
(2) Zeugnisverweigerungsrecht für Presseangehörige | 296 | ||
(3) Auflagenbeschlagnahme | 297 | ||
(4) Presserechtlicher Auskunftsanspruch | 301 | ||
cc) Ergebnis | 302 | ||
d) Kern- und Randbereich | 302 | ||
e) Der Regelungszusammenhang | 304 | ||
aa) BVerfGE 97, 228 – Kurzberichterstattung | 305 | ||
bb) BVerfGE 121, 30 – Parteibeteiligung an Rundfunkunternehmen | 308 | ||
cc) Bedeutung und Auswirkung des Regelungszusammenhangs für die Kompetenzzuordnung | 309 | ||
dd) Ergebnis | 311 | ||
3. Andere Lösungsansätze | 312 | ||
a) Zur These des idealkonkurrierenden Sonderrechts | 312 | ||
b) Auflösungskriterien in eine bestimmte Richtung | 316 | ||
4. Ergebnis | 318 | ||
III. Zum janusköpfigen Verhältnis von implizit mitgeschriebenen Gesetzgebungszuständigkeiten (Sachzusammenhang, Annex) zu Schwerpunktkriterien | 319 | ||
1. Ungeklärte dogmatische Verortung | 319 | ||
2. Eigener Ansatz: Die Zirkelbewegung der Anwendung implizit mitgeschriebener Gesetzgebungszuständigkeiten | 322 | ||
3. Ergebnis | 323 | ||
IV. „Mosaikkompetenzen“ | 324 | ||
1. Allgemeines | 324 | ||
2. Insbesondere: Mosaikkompetenz im Bereich des Ladenöffnungsrechts | 325 | ||
V. Regelungskumulationen durch verschiedene Anknüpfungspunkte | 328 | ||
VI. Zusammenfassung des dritten Kapitels | 333 | ||
Viertes Kapitel: Dogmatik der Existenz und Bewältigung von Normkonflikten | 336 | ||
I. Einleitung: Kompetenzkonflikte als Normkonflikte | 336 | ||
1. Normkonkretisierungskonflikte und Normkonflikte | 336 | ||
2. Typologie des bundesstaatlichen Normkonflikts | 338 | ||
a) Konkurrierende Gesetzgebung | 338 | ||
b) Normkollisionen | 339 | ||
c) Widersprüchliche Regelungskonzeptionen | 341 | ||
3. Gang der Darstellung | 341 | ||
II. Konfliktvermeidung im Bereich der konkurrierenden Gesetzgebung | 342 | ||
1. Systematik der konkurrierenden Gesetzgebung | 342 | ||
2. Rahmenbedingungen für den Vorrang des Bundes und für den Eintritt und Wegfall der Sperrwirkung nach Art. 72 Abs. 1 GG | 344 | ||
a) Das abgeschlossene Ordnungsmodell als Voraussetzung der Sperrwirkung | 346 | ||
b) Der „absichtsvolle Regelungsverzicht“ als Teil der konzeptionellen Entscheidung | 351 | ||
c) Nachträglicher Wegfall der Sperrwirkung | 354 | ||
aa) Nachträglicher Wegfall durch förmliches Gesetz | 354 | ||
bb) Wegfall durch unförmliches Verhalten: Der Beschluss zu thüringischen Ladenöffnungszeiten (BVerfGE 138, 261) | 356 | ||
cc) Stellungnahme | 357 | ||
dd) Ergebnis | 361 | ||
d) Zusammenfassung | 361 | ||
3. Parallele Kompetenzen im Bereich der Abweichungsgesetzgebung | 362 | ||
a) Einordnung der Abweichungsgesetzgebung als Sperre für den abschließenden Gebrauch der Bundeskompetenz | 364 | ||
b) Tatbestand der Abweichung | 367 | ||
aa) Allgemeines | 367 | ||
bb) Anforderungen an den Gebrauch im Sinne von Art. 72 Abs. 3 GG: Zum Anwendungsbereich der Abweichungskompetenz | 368 | ||
(1) Zeitpunkt des Gebrauchs („solange“) | 368 | ||
(2) Umfang des Gebrauchs („soweit“) | 369 | ||
cc) Sonderfragen zur inhaltlichen Qualität der Abweichung | 373 | ||
(1) Nur punktuelles Abweichen oder Vollkompetenz? | 373 | ||
(2) Zulässigkeit der Negativgesetzgebung | 374 | ||
(3) Inhaltsgleiche Übernahme von Bundesrecht als eigene Regelung | 375 | ||
(4) Zwischenfazit: Abweichungsgesetzgebung als volles Zugriffsrecht der Länder | 377 | ||
dd) Abweichungsintention und Zitiergebot | 378 | ||
c) Grenzen der Abweichungsbefugnis und Kompetenzausübungsschranken | 382 | ||
aa) Allgemeine Grenzen der Abweichungsgesetzgebung | 382 | ||
bb) Bundestreue als ungeschriebene Kompetenzausübungsschranke | 383 | ||
(1) Allgemeines | 383 | ||
(2) Akzessorischer Charakter der Bundestreue | 385 | ||
(3) Eingeschränkte Anwendbarkeit der Bundestreue auf dem Gebiet der Abweichungsgesetzgebung | 387 | ||
4. Zusammenfassung | 389 | ||
III. Schranken übergreifender Kompetenzausübungen und widersprüchlicher Regelungskonzeptionen | 391 | ||
1. Entstehung widersprüchlicher Regelungskonzeptionen | 391 | ||
2. Unterscheidung von Normwidersprüchen und Wertungswidersprüchen | 392 | ||
3. Widerspruchsfreiheit der Rechtsordnung | 395 | ||
a) Die Entscheidung zur kommunalen Verpackungssteuer (BVerfGE 98, 106) | 397 | ||
aa) Der Sachverhalt: Konterkarierung des dualen Abfallsystems durch kommunale Verpackungssteuern | 397 | ||
bb) Lenkungssteuern als Teil der Steuerbefugnis | 398 | ||
cc) Die Konstruktion der Widerspruchsfreiheit der Rechtsordnung als Kompetenzausübungsschranke | 400 | ||
b) Die Widerspruchsfreiheit der Rechtsordnung als Verfälschungstatbestand | 402 | ||
c) Stellungnahme: Unvereinbarkeit der Ansicht mit der bundesstaatlichen Kompetenzverteilung | 404 | ||
d) Ergebnis | 407 | ||
4. Die Bundestreue als Maßstab zur Lösung von Normkonflikten | 408 | ||
a) Allgemeine Vorgaben | 408 | ||
b) Die Voraussetzung einer Kompetenzausübungsschranke im Falle konzeptioneller Konflikte | 410 | ||
aa) Aushöhlung der eigenen Gesetzgebungszuständigkeiten? | 410 | ||
bb) Das abgeschlossene Ordnungsmodell als Voraussetzung einer bundesstaatlichen Rücksichtnahme | 412 | ||
cc) Konkretisierung der „gravierenden Störung“ | 414 | ||
(1) Keine prozeduralen Anforderungen an die Gesetzgebung | 415 | ||
(2) Hemmung fremder Lösungsmuster nicht ausreichend | 415 | ||
(3) Der entscheidende Gesichtspunkt: Nachhaltige Schädigung oder Vereitelung der konzeptionellen Gestaltungsmöglichkeiten | 417 | ||
c) Ergebnis | 419 | ||
d) Übertragung auf ausgewählte Fälle | 420 | ||
5. Keine Anwendbarkeit von Art. 31 GG auf Wertungswidersprüche | 422 | ||
6. Lösung durch Abwägung: Verhältnismäßigkeit | 423 | ||
7. Rechtsstaatliche Lösungsmöglichkeiten | 427 | ||
8. Zusammenfassung | 429 | ||
IV. Zusammenfassung des vierten Kapitels | 431 | ||
Thesen | 434 | ||
Literaturverzeichnis | 438 | ||
Sachwortverzeichnis | 474 |