Thrasymachos: ›Der Glücklichste ist der Tyrann‹
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Thrasymachos: ›Der Glücklichste ist der Tyrann‹
Sokrates und der Sophist über Gerechtigkeit in Platons Politeia
Philosophische Schriften, Vol. 107
(2021)
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Abstract
Im ersten Buch der Politeia entwickelt Platon in Gestalt des Thrasymachos die Antithese der Gerechtigkeitsvorstellung von Sokrates: Gerechtigkeit, sagt der Sophist, ist nichts anderes als der Vorteil des Stärkeren. Den Höhepunkt seines ebenso gewaltsamen wie schillernden Auftritts bildet das Postulat vom größten Glück des Tyrannen. Die vorliegende Interpretation rekonstruiert in sieben Explikationen die Gerechtigkeitsdefinition von Thrasymachos und analysiert den Dialog, auch unter Einbeziehung seiner dichterischen, psychologischen und historischen Aspekte, als Grundtext der platonischen Tugend-, Staats- und Seelenlehre. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei der Politeia um eines der wirkmächtigsten Werke der Philosophiegeschichte handelt und es Thrasymachos ist, der am Anfang dieses Werkes wesentliche Anstöße für die später darin erfolgenden Erörterungen gibt, ist es bemerkenswert, dass die vorliegende Untersuchung in der internationalen Forschung die erste Monographie über den platonischen und historischen Thrasymachos ist.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Einleitung | 15 | ||
1. Das Ausgangsproblem: Die Frage nach der Gerechtigkeit | 15 | ||
2. Zur Bedeutung von Thrasymachos | 16 | ||
2.1. Einführung in die Diskussion: drei Bedeutungskontexte | 16 | ||
2.2. Die Bedeutung von Thrasymachos in Buch I der Politeia | 17 | ||
2.3. Die Bedeutung von Thrasymachos in der Politeia insgesamt | 18 | ||
2.4. Die Bedeutung von Thrasymachos über die Politeia hinaus | 24 | ||
3. Stand der Forschung | 28 | ||
3.1. Entwicklung einer systematischen Übersicht zur Forschungslage | 28 | ||
3.2. Philosophie und Philologie | 32 | ||
3.2.1. Mögliche Lesarten der Gerechtigkeitsdefinition von Thrasymachos | 32 | ||
3.2.2. Mögliche Lesarten des Verständnisses von ‚Definition‘ bei Thrasymachos | 34 | ||
3.3. Philologie und Altertumswissenschaften, Politik- und Sozialwissenschaften | 35 | ||
3.3.1. Philologie und Altertumswissenschaften: Der historische Thrasymachos | 35 | ||
3.3.2. Politik- und Sozialwissenschaften, einzelthemenbezogene Forschungen | 37 | ||
4. Zum Ansatz in dieser Untersuchung | 38 | ||
4.1. Sokrates und ‚Sokrates‘ – historischer und platonischer Sokrates | 38 | ||
4.1.1. Erzählebene und Dialogebene im ersten Buch | 38 | ||
4.1.2. Zu möglichen Lesarten des Dialogs im ersten Buch | 41 | ||
4.2. Thrasymachos und ‚Thrasymachos‘ – historischer und platonischer Thrasymachos | 47 | ||
4.2.1. Vielstimmigkeit des platonischen Thrasymachos | 47 | ||
4.2.2. Dialogsituation – Platon, Sokrates, Thrasymachos | 47 | ||
4.2.3. Rätselhaftigkeit des platonischen Thrasymachos | 49 | ||
4.2.4. Rätselhaftigkeit des historischen Thrasymachos | 50 | ||
4.3. Zusammenfassung (Kap. 1.–4.): Interpretationsansatz in dieser Untersuchung | 51 | ||
5. Ziel, These und Aufbau der Untersuchung | 53 | ||
5.1. Ziel: Klärung der Gerechtigkeitsdefinition von Thrasymachos | 53 | ||
5.1.1. Definition der Gerechtigkeit | 53 | ||
5.1.2. Gerechtigkeit und Glück | 54 | ||
5.1.3. Glück und Unglück des Tyrannen | 56 | ||
5.2. Thesen zur Gerechtigkeitsdefinition von Thrasymachos | 58 | ||
5.2.1. Der platonische Thrasymachos vertritt eine Definition der Gerechtigkeit | 58 | ||
5.2.2. Die vertretene Gerechtigkeitsdefinition ist eine normative Definition | 59 | ||
5.2.3. Spuren einer normativen Definition der Gerechtigkeit auch beim historischen Thrasymachos | 59 | ||
5.3. Aufbau der Untersuchung | 60 | ||
5.3.1. Teil I: Hinführung zur Gerechtigkeitsdefinition von Thrasymachos | 60 | ||
5.3.2. Teil II: Die sieben Explikationen der Gerechtigkeitsdefinition von Thrasymachos | 61 | ||
5.3.3. Teil III: Das Unglück des Thrasymachos | 61 | ||
5.3.4. Teil IV: Der reale Thrasymachos | 62 | ||
I. Teil: Hinführung zur Gerechtigkeitsdefinition von Thrasymachos | 64 | ||
1. Äußerer und innerer Aufbau des Thrasymachos-Gesprächs | 64 | ||
1.1. Äußerer Aufbau | 64 | ||
1.1.1. Umrandung vom Anfang (327a1–336a10) und vom Ende her (357a1–368c4) | 64 | ||
1.1.2. Eröffnungsszene (327a1–328c4) | 64 | ||
1.1.3. Die beiden Vorgespräche mit Kephalos und Polemarchos (328c5–336a10) | 71 | ||
1.1.4. Eingrenzung und Umrandung vom zweiten Buch her (357a1–368c4) | 73 | ||
1.2. Innerer Aufbau | 74 | ||
1.2.1. Innerer Aufbau des Thrasymachos-Gesprächs – drei Teile | 74 | ||
1.2.2. Erster Teil des Thrasymachos-Gesprächs: Proömium (336b1–338c1) | 75 | ||
1.2.3. Zweiter Teil: Hauptteil – Thrasymachos’ Definition der Gerechtigkeit (338c2–345b7) | 76 | ||
1.2.4. Dritter Teil: Abschluss der thrasymacheischen Gerechtigkeitsdefinition und Widerlegung durch Sokrates (345b8–354c3) | 77 | ||
1.3. Verteilung des Wortes zwischen Sokrates und Thrasymachos | 77 | ||
2. Angriff des wilden Tiers und der stumm machende Wolfsblick | 79 | ||
2.1. Angriff „wie ein wildes Tier“ (336b5) | 79 | ||
2.1.1. Vorfeld des Angriffs und Differenzierung der Beweggründe | 79 | ||
2.1.2. „Wie ein wildes Tier“: Hinführung zur Wolfsthese | 82 | ||
2.2. Angriff der Wolfsgestalt | 85 | ||
2.2.1. Der stumm machende Wolfsblick | 85 | ||
2.2.2. Herleitung und Diskussion der Wolfsthese | 89 | ||
2.3. Gegenthese und Diskussion: Angriff des Löwen | 93 | ||
2.4. Schlussfolgerung und Ausblick: Das wilde Tier und die Chimäre | 96 | ||
3. Methodenkritik und der existenzielle Streit um das Wort | 98 | ||
3.1. Differenzierung der Beweggründe in der ‚Vorrede‘ von Thrasymachos | 98 | ||
3.2. Erster Kritikpunkt: Missachtung der Realität | 99 | ||
3.3. Zweiter Kritikpunkt: Die sokratische Dialogführung | 100 | ||
3.4. Dritter Kritikpunkt: Forderung nach Antwort auf die Gerechtigkeitsfrage | 101 | ||
3.4.1. Aspekte dieser Forderung | 101 | ||
3.4.2. Verbote bei der geforderten Antwort | 103 | ||
4. Umstimmung des Thrasymachos – Logos oder Geld? | 105 | ||
4.1. Sokrates’ erste Entgegnung: Vergleich der Suche nach der Gerechtigkeit mit der Suche nach Gold | 105 | ||
4.1.1. Neujustierung der Ausgangslage | 105 | ||
4.1.2. Das Beispiel der Goldsuche | 105 | ||
4.2. Sokrates’ zweite Entgegnung: Vergleich der Definition der Gerechtigkeit mit der Definition der Zahl Zwölf | 109 | ||
4.2.1. Gliederung des Vergleichs | 109 | ||
4.2.2. Das Beispiel der Zahl Zwölf | 110 | ||
4.2.3. Rückschluss auf die Gerechtigkeitsfrage | 112 | ||
4.2.4. Vollendung des Rollenwechsels von Fragendem und Befragtem | 113 | ||
4.2.5. Umstimmung des Thrasymachos | 114 | ||
4.3. Logos gegen Geld: Thrasymachos’ Honorarforderung | 115 | ||
4.3.1. Strafe und Lohn | 115 | ||
4.3.2. Streben nach Geld | 120 | ||
4.3.3. Streben nach Lob und Anerkennung | 122 | ||
5. Die Gerechtigkeitsdefinition und ihre sieben Explikationen | 124 | ||
5.1. Einordnung in die Diskussion – Ortsbestimmung | 124 | ||
5.2. Obersatz: Gerechtigkeit ist nichts anderes als der Vorteil des Stärkeren | 125 | ||
5.3. Der Obersatz und seine Klärungen in den sieben Explikationen | 126 | ||
5.4. Die sieben Explikationen – ihre Bedeutung und ihre Vorfindbarkeit im Text | 128 | ||
II. Teil: Die sieben Explikationen der Gerechtigkeitsdefinition von Thrasymachos | 130 | ||
1. Erste Explikation: ‚nichts anderes als‘ | 130 | ||
1.1. Reduktionismus | 130 | ||
1.2. Gegenrede: ‚nichts anderes als‘ als rhetorisches Mittel | 136 | ||
1.2.1. Systematische Einordnung: Differenzierung der Auslegungsmöglichkeiten | 136 | ||
1.2.2. ‚Nichts anderes als‘ als Reflex und Emphase | 137 | ||
1.2.3. ‚Nichts anderes als‘ als Machtrhetorik | 138 | ||
1.2.4. Schauspiel als Inszenierung der ungerechten Wirklichkeit | 139 | ||
1.3. Zusammenfassung | 142 | ||
2. Zweite Explikation: Gerechtigkeit und Herrschaftx03 – Begriff des Stärkeren | 143 | ||
2.1. Der Begriff des Stärkeren | 143 | ||
2.1.1. Das Polydamas-Beispiel und seine Bedeutungen | 143 | ||
2.1.2. Diskussion der Fragerücksichten im Polydamas-Beispiel | 145 | ||
2.1.3. Der Stärkere als der physisch Stärkere (Kräftige) | 148 | ||
2.1.4. Der physisch Stärkere und das bonum physicum | 150 | ||
2.1.5. Erster Zwischenschritt: Grundlage und Klärung des Missverständnisses | 151 | ||
2.1.6. Zweiter Zwischenschritt: Der Stärkere als der Überlegene – Wettbewerb | 153 | ||
2.1.7. Ist der Vorteil des Stärkeren zugleich auch der Vorteil der Schwächeren? | 156 | ||
2.2. Der Stärkere als der politisch Stärkere | 159 | ||
2.2.1. Das Herrschafts-Beispiel | 159 | ||
2.2.2. Macht über Menschen als Kennzeichen von Stärke | 162 | ||
2.2.3. Politisierung der Gerechtigkeitsidee | 163 | ||
2.2.4. Aspekte der Politisierung der Gerechtigkeitsidee | 165 | ||
2.2.4.1. Gerechtigkeit und Gesetz, moralische und gesetzliche Strafe | 165 | ||
2.2.4.2. Unmittelbarer und mittelbarer Vorteil | 166 | ||
2.3. Der Stärkere als der geistig Stärkere | 167 | ||
2.3.1. Fehlbarkeit des Herrschers in der Polis | 167 | ||
2.3.2. Genügt dem Stärkeren ein Scheinwissen über seinen Vorteil? Wissen und Meinen | 171 | ||
2.3.3. Der ideale Herrscher (Thrasymachos) | 173 | ||
2.3.4. Geistige Überlegenheit und Kunstfertigkeit: Arzt, Lehrmeister, Steuermann, Hirt | 175 | ||
2.3.5. Eigenschaften der geistigen Überlegenheit des Stärkeren | 177 | ||
2.4. Exkurs. Leibniz: Die Gerechtigkeit des Allmächtigen | 179 | ||
2.5. Zusammenfassung | 184 | ||
3. Explikation: Gerechtigkeit ist das Gut eines anderen – Begriff des Vorteils | 187 | ||
3.1. Vorteilnahme und Schädigung – Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit | 187 | ||
3.2. Vier Gründe für die Konfusion der Begriffe | 191 | ||
3.3. Definition des Begriffs des Vorteils des Stärkeren | 193 | ||
3.3.1. Struktur der Definition | 193 | ||
3.3.2. Der Vorteil des Stärkeren und der Vorteil des Schwächeren | 194 | ||
3.3.3. Merkmale einer positiven Definition des Begriffs des Vorteils | 196 | ||
3.3.3.1. Messbar, handelbar – außermoralisch? | 196 | ||
3.3.3.2. Eigener Vorteil, Vorteil im Daseinskampf | 197 | ||
3.3.4. Vorteil und die Macht, diesen zu definieren – Abstraktheit des Vorteilsbegriffs | 198 | ||
3.3.5. Negative Umschreibung des Vorteilsbegriffs: Vorteil und Nachteil, Vorteilnahme und Schadenszufügung | 200 | ||
3.4. Zusammenfassung | 203 | ||
4. Vierte Explikation: Gerechtigkeit und Gesetz | 205 | ||
4.1. Einordnung in die Diskussion: Ausführung oder Engführung der Definition? | 205 | ||
4.2. Zwischen Rechtspositivismus- und Naturrechtsdebatte – Hinführung | 208 | ||
4.3. Thrasymachos über Gerechtigkeit und Gesetz | 210 | ||
4.4. Die rechtspositivistische Auslegung durch Sokrates und Thrasymachos’ Zustimmung | 213 | ||
4.5. Vertiefung der rechtspositivistischen Auslegung durch Kleitophon | 216 | ||
4.6. Zwischenschritt – Einbeziehung der bisherigen Ergebnisse – Klärung | 219 | ||
4.7. Das Gesetz als Mittel der Vorteilnahme | 220 | ||
4.8. Die Verletzung des Gesetzes als Mittel der Vorteilnahme | 221 | ||
4.9. Naturrecht versus ‚Naturrecht des Stärkeren‘ | 223 | ||
4.10. Der Begriff der Natur des Menschen bei Thrasymachos | 225 | ||
4.11. Zusammenfassung | 229 | ||
5. Fünfte Explikation: Pleonexie | 231 | ||
5.1. Zugänge zur Pleonexie-Explikation und Sammlung der Ausgangstexte | 231 | ||
5.1.1. Entwicklung aus dem Begriff des Vorteils: Mehrhaben | 232 | ||
5.1.2. Vom Mehrhaben zum Mehrhabenwollen (πλεονεξία) | 233 | ||
5.1.3. Systematisierung durch Sokrates: Dem anderen etwas voraushaben wollen | 236 | ||
5.2. Grundlagen der Pleonexie – Differenzierung nach drei Perspektiven | 240 | ||
5.3. Voraussetzungen der Pleonexie auf der Subjektseite (Seelenlehre) | 243 | ||
5.3.1. Exkurs: Mehrhaben und Mehrhabenwollen bei Kephalos | 243 | ||
5.3.1.1. Der Fall Kephalos, erste Variante | 244 | ||
5.3.2. Der Fall Kephalos, 2. Variante | 248 | ||
5.3.3. Subjektseite der Pleonexie am Beispiel des Kephalos | 251 | ||
5.3.4. Ausblick: Pleonexie im Licht der Lehre von den drei Seelenteilen (Buch IV) | 252 | ||
5.4. Objektseite der Pleonexie | 252 | ||
5.4.1. Unterscheidung nach Objekten der Pleonexie | 252 | ||
5.4.2. Exkurs: Pleonexie und Grenznutzentheorie | 254 | ||
5.4.3. Pleonexie und Geld | 256 | ||
5.4.4. Pleonexie und Macht | 258 | ||
5.4.5. Pleonexie und Geltung | 260 | ||
5.5. Zusammenfassung | 261 | ||
6. Sechste Explikation: Gerechtigkeit und Glück | 263 | ||
6.1. Einordnung in die Diskussion: Eudämonismus | 263 | ||
6.2. Thrasymachos: ‚Der Glücklichste ist der Tyrann‘ | 264 | ||
6.2.1. Sichtung des Ausgangstextes und Differenzierung seiner Aspekte | 264 | ||
6.2.2. Methodische Aspekte des Satzes vom Glück des Tyrannen | 265 | ||
6.2.3. Das Glück des Tyrannen, veranschaulicht an der Tyrannis | 267 | ||
6.3. Begriff des Glücks bei Thrasymachos | 268 | ||
6.3.1. Ausführungen von Thrasymachos zu seinem Glücksbegriff | 268 | ||
6.3.2. Ist der thrasymacheische Glücksbegriff tugendethisch relevant? | 269 | ||
6.3.3. Fähigkeit zur Erkenntnis des Glücks | 272 | ||
6.4. Thrasymachos und die Seele: „Soll ich dir meine Worte in die Seele stopfen?“ (345b6–7) | 274 | ||
6.5. Schlussbetrachtung | 277 | ||
7. Explikation: Gerechtigkeit als Tugend | 278 | ||
7.1. Einordnung in die Diskussion | 278 | ||
7.2. Entwicklung des Tugendbegriffs | 281 | ||
7.2.1. Zur Entwicklung der Begrifflichkeit im Dialog | 281 | ||
7.2.2. Sokrates’ Erläuterung des Tugendbegriffs | 282 | ||
7.2.3. Fixierung der Gerechtigkeitsbegriffe in der Tugenddiskussion | 285 | ||
7.2.4. Dialog als Ausdruck und Vermittlung des Tugendbegriffs (Sokrates) | 287 | ||
7.3. Sokrates und Thrasymachos über die Tugend der Gerechtigkeit | 289 | ||
7.4. Rückversicherung: Die Wahrheitsfrage | 293 | ||
7.4.1. Sokrates und die Wahrheitsfrage in dialogimmanenter Betrachtung | 293 | ||
7.4.2. Die Wahrheitsfrage als Hinweis Platons auf eine Abweichung zwischen seinem und dem realen Thrasymachos in der Tugend-Explikation? | 296 | ||
7.4.3. Schlussfolgerung und Lösung der Wahrheitsfrage zur Tugend-Explikation | 298 | ||
7.5. Zusammenfassung | 298 | ||
III. Teil: Das Unglück des Thrasymachos | 300 | ||
1. Wege eudämonistischer Beweisführung: Nachweis des Unglücks des Thrasymachos | 300 | ||
1.1. Die Bedeutung der Person in der eudämonistischen Gerechtigkeitskonzeption | 300 | ||
1.2. Struktur des Untersuchungsgangs | 302 | ||
2. Verstummen des Thrasymachos | 304 | ||
2.1. Bewegungen des Rückzugs von Thrasymachos | 304 | ||
2.2. Sechs mögliche Bedeutungen dieser Bewegung zum Verstummen hin | 307 | ||
2.2.1. Erste Bedeutung: Ungleichgewicht der thrasymacheischen Seele | 307 | ||
2.2.2. Zweite Bedeutung: Scheitern am Dialog | 307 | ||
2.2.3. Zwischenschritt: Gabelung der Deutungsmöglichkeiten – Textstelle | 309 | ||
2.2.4. Dritte Bedeutung: Zorn und Verachtung | 309 | ||
2.2.5. Vierte Bedeutung: Wahrung des Ansehens | 311 | ||
2.2.6. Fünfte Bedeutung: Kosten-Nutzen-Abwägung | 312 | ||
2.2.7. Sechste Bedeutung: Bändigung und Befriedung des ‚wilden Tiers‘ | 313 | ||
2.3. Bedeutung des Schweigens von Thrasymachos in den folgenden Büchern der Politeia | 319 | ||
2.3.1. Vom Verstummen zum Schweigen | 319 | ||
2.3.2. Zwei Wortbeiträge von Thrasymachos in Buch V, 450a5–6, 450b4–5 | 321 | ||
2.3.2.1. Einordnung in die Diskussion | 321 | ||
2.3.2.2. Die beiden Beiträge von Thrasymachos im Zusammenhang | 322 | ||
2.3.2.3. Interpretation des ersten Beitrags (450a5–6) | 323 | ||
2.3.2.4. Interpretation des zweiten Beitrags (450b4–5) | 326 | ||
2.3.2.5. Exkurs: „Gold gießen“ | 327 | ||
2.3.2.6. Schlussbetrachtung zu 450a5–6, 450b4–5 | 330 | ||
2.4. Zusammenfassung | 331 | ||
3. Erröten des Thrasymachos | 334 | ||
3.1. Einordnung in die Diskussion | 334 | ||
3.2. Gründe des Errötens und ihre Prüfung mit Blick auf Thrasymachos in 350c12–d3 | 337 | ||
3.2.1. Kontrollverlust und selbstverstärkende Effekte der Scham | 337 | ||
3.2.2. Wut und Zorn | 339 | ||
3.2.3. Erotisch bedingte Scham | 340 | ||
3.2.4. Unbedarftheit, Jugendlichkeit | 341 | ||
3.3. Drei Bedeutungen des Errötens von Thrasymachos | 341 | ||
3.3.1. Ansehensverlust | 341 | ||
3.3.2. Umschlag im Selbstbild: Pein und Selbsterniedrigung | 344 | ||
3.3.3. Zähmung durch Sokrates | 344 | ||
3.4. Zusammenfassung | 346 | ||
4. Sich selbst ausschließlich der Nächste – sich selbst der Fernste | 347 | ||
4.1. Einordnung in die Diskussion: Zwei Wege derselben Beweisführung | 347 | ||
4.2. Sokrates über das Unglück der ungerechten Seele (351d3–352b5) | 349 | ||
4.3. Inwärtswendung der Zwietracht: Selbstverfeindung der Seele | 351 | ||
4.4. Sich selbst der Fernste | 353 | ||
4.5. „Auch den Göttern wird der Ungerechte feind sein“ (352b2) | 354 | ||
4.6. Zusammenfassung | 355 | ||
5. Das Unglück der tyrannischen Seele (Buch IX, 576b10–580c9) | 356 | ||
5.1. Zweiter Weg der Beweisführung – zur Untersuchungsmethode | 356 | ||
5.2. Tyrannis, tyrannischer Mensch und tyrannischer Herrscher – Differenzierung des Tyrannischen und ihre Entsprechung bei Thrasymachos | 359 | ||
5.2.1. Differenzierung des Tyrannischen | 359 | ||
5.2.2. Die tyrannische Seele | 360 | ||
5.2.3. Analogieschluss von der Tyrannis auf den Tyrannen: Grundzüge des Unglücks der tyrannischen Seele | 361 | ||
5.2.4. Entsprechung in der Unterscheidung des Tyrannischen bei Thrasymachos und bei Sokrates | 363 | ||
5.2.5. Entsprechung in der Betrachtung des Tyrannen als des ‚vollkommen Ungerechten‘ | 365 | ||
5.3. Einsicht in die tyrannische Seele durch Sokrates | 366 | ||
5.4. Darstellung des Unglücks der tyrannischen Seele | 369 | ||
5.4.1. Erzählung vom Tyrannen in der Fremde (578e1–579a4) | 369 | ||
5.4.2. Umkehr von Herrschaft zu Knechtschaft | 371 | ||
5.5. Zusammenfassung | 374 | ||
6. Zusammenfassung und Ausblick: Tyrannis und Narzissmus | 377 | ||
6.1. Einordnung in die Diskussion | 377 | ||
6.1.1. Dritter Weg der Beweisführung | 377 | ||
6.1.2. Grenzen und Möglichkeiten dieses Weges | 381 | ||
6.2. Narzissmus: Definition | 386 | ||
6.3. Detailansichten der Persönlichkeitsmerkmale von Thrasymachos | 391 | ||
6.3.1. Quellen und Auswahl | 391 | ||
6.3.2. Der Auftritt von Thrasymachos | 392 | ||
6.3.3. „Warum lobst du mich nicht?“(338c3) | 396 | ||
6.3.4. Verhalten gegenüber Kleitophon | 398 | ||
6.3.5. Die übrigen Zeichen in den sieben Explikationen und im Verhalten gegenüber Sokrates | 400 | ||
6.4. Zusammenfassung | 402 | ||
IV. Teil: Der reale Thrasymachos | 404 | ||
1. Differenzierungen | 404 | ||
1.1. Ablösung von Person und Position im Gerechtigkeitsdiskurs | 404 | ||
1.1.1. Die zwei Funktionen der Figur ‚Thrasymachos‘ | 404 | ||
1.1.2. Die Bedeutung des realen Thrasymachos | 406 | ||
1.1.3. Zur Begrifflichkeit und ihrer Bedeutung – ‚historischer‘ bzw. ‚realer‘ Thrasymachos und ‚platonischer‘ Thrasymachos | 407 | ||
1.2. Zielsetzung der Betrachtung des realen Thrasymachos: Differenzierung | 409 | ||
2. Leben und Werk | 410 | ||
2.1. Leben | 410 | ||
2.1.1. Geburtsjahr und Quellen zu Lebensdaten | 410 | ||
2.1.2. Name und Herkunft | 414 | ||
2.1.3. Lebensmitte – Leben und Wirken in Athen | 415 | ||
2.1.4. Todesjahr, Grabspruch (Fragment A8) | 417 | ||
2.2. Werk und Wirkung | 418 | ||
2.2.1. Werkaufteilung: Rhetorik, Politik und Philosophie | 418 | ||
2.2.2. Rhetorik | 419 | ||
2.2.3. Politik | 423 | ||
2.2.4. Philosophie | 425 | ||
3. Zwei Fragmente: Über die Gerechtigkeit und über die gerechte Verfassung | 427 | ||
3.1. Sichtung und Auswahl der Fragmente | 427 | ||
3.1.1. Fragmente B1, B2, B8 (Ethik, Politik) in Abgrenzung zu B3 und B5–7 (Rhetorik) | 427 | ||
3.1.2. Fragment B2: Rede zur Unabhängigkeit der Larisäer | 429 | ||
3.1.3. Fragment B4: über den Dichter und Faustkämpfer Timokreon | 430 | ||
3.2. Fragment zur Gerechtigkeit (B8) | 431 | ||
3.2.1. Das Fragment zur Gerechtigkeit und seine Interpretation | 431 | ||
3.2.2. Sechs Aussagen über die Gerechtigkeit | 432 | ||
3.3. Rede an die Athener über die gerechte Verfassung (B1) | 436 | ||
3.3.1. Die Bedeutung der Fragmente B1 und B8 und ihr Zusammenhang | 436 | ||
3.3.2. Ausgangstext – Fragment B1 | 439 | ||
3.3.3. Zusammensicht der Fragmente zur Gerechtigkeit und zur gerechten Verfassung | 442 | ||
3.3.4. Patrios politeia | 447 | ||
3.3.4.1. Der Begriff der patrios politeia | 447 | ||
3.3.4.2. Exkurs: Kleitophon und die patrioi nomoi | 449 | ||
3.3.4.3. War Thrasymachos Berater von Kleitophon? | 451 | ||
3.3.4.4. Der Begriff der patrios politeia bei Thrasymachos | 453 | ||
3.3.5. Homonoia – Besonnenheit versus Pleonexie | 455 | ||
4. Das Unglück des realen Thrasymachos | 460 | ||
4.1. Zur Methodik – Quellen- und Ausgangslage | 460 | ||
4.2. Schwarzgalligkeit | 461 | ||
4.3. Thymos und Kampf | 464 | ||
4.4. Sarkasmus, Schläue, Spitzfindigkeit | 468 | ||
4.5 Affinität zu Geld und Reichtum | 469 | ||
4.6. Suizidthese | 472 | ||
4.6.1. Ausgangstext – Fragment A7 (Juvenal) | 472 | ||
4.6.2. Interpretation des Juvenal-Fragments | 473 | ||
4.6.3. Die Suizidthese im Licht der Politeia | 475 | ||
4.7. Zusammenfassung | 478 | ||
4.8. Ausblick und Exkurs: Der Thrasymachos Schopenhauers | 481 | ||
Schlusswort | 485 | ||
Literaturverzeichnis | 488 | ||
Personenregister | 525 | ||
Sachregister | 532 | ||
Stellenverzeichnis | 544 |