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Werner Hartmann

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Barkleit, G. (2022). Werner Hartmann. Wegbereiter der Mikroelektronik in der DDR. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58446-8
Barkleit, Gerhard. Werner Hartmann: Wegbereiter der Mikroelektronik in der DDR. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58446-8
Barkleit, G (2022): Werner Hartmann: Wegbereiter der Mikroelektronik in der DDR, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58446-8

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Werner Hartmann

Wegbereiter der Mikroelektronik in der DDR

Barkleit, Gerhard

Zeitgeschichtliche Forschungen, Vol. 60

(2022)

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About The Author

Gerhard Barkleit studierte Physik an der TU Dresden und promovierte am Institut für Physikalische Chemie der Bergakademie Freiberg. In Diensten der Akademie der Wissenschaften der DDR forschte er zwei Jahrzehnte auf den Gebieten Kernenergie und Mikroelektronik. 1992/93 gehörte er zum engsten Kreis der Gründer des Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V. an der TU Dresden. Sein Forschungsschwerpunkt war die Geschichte von Industrie, Technik und Naturwissenschaft in der SBZ/DDR. In zahlreichen Studien und Aufsätzen analysierte er die Rolle der Staatssicherheit an den Hochschulen sowie in Forschung und Entwicklung, insbesondere in den Hochtechnologien Flugzeugbau, Kernenergie und Mikroelektronik. Darüber hinaus veröffentlichte er eine Biografie des Ausnahmewissenschaftlers Manfred von Ardenne sowie mit »EinBlick in zwei Welten. Das Ende der DDR als Glücksfall der Geschichte« einen autobiografisch angelegten Systemvergleich von Bundesrepublik und DDR, die beide bereits in zweiter Auflage erschienen.

Abstract

Der am 30. Januar 1912 in Berlin geborene Physiker Werner Hartmann wirkte als Abteilungsleiter der Fernseh AG während des 2. Weltkriegs an der Entwicklung von Gleitbomben mit. Von Juni 1945 bis April 1955 gehörte er zu den deutschen Wissenschaftlern, die für Stalin die Atombombe bauten.

Gemeinsam mit Manfred von Ardenne gründete Hartmann Mitte der 1950er Jahre in Dresden zur Entwicklung und Produktion von kernphysikalischen Messgeräten den VEB Vakutronik. 1961 gründete er die »Arbeitsstelle für Molekularelektronik«, die erste Forschungs- und Entwicklungseinrichtung der DDR auf dem Gebiet der Mikroelektronik.

Mitte der 1970er Jahre beschuldigten leitende Mitarbeiter mit SED-Parteibuch und Verbindungen zum Ministerium für Staatssicherheit Hartmann, den unübersehbaren Rückstand der DDR in der Mikroelektronik bewusst herbeigeführt zu haben. Er wurde als Direktor abgesetzt und zum einfachen wissenschaftlichen Mitarbeiter degradiert. Als gebrochener Mann verstarb er am 8. März 1988 nach einer Prostata-Operation im Krankenhaus.

Gerhard Barkleit analysiert die persönlichen und systemischen Ursachen für das tragische Schicksal eines herausragenden Wissenschaftlers.
»Werner Hartmann. Pioneer of microelectronics in the GDR«: The physicist Werner Hartmann (born in 1912) was one of those scientists who, after their internment in the Soviet Union, occupied a prominent position in the GDR's innovation system. With his decision to live in the GDR, he exposed himself to permanent surveillance by the Ministry of State Security. Suspicions of cooperating with Western intelligence services have never been proven. An intrigue by heads of department who also worked as unofficial collaborators for the Ministry of State Security led to his humiliating dismissal in 1974. He died a broken man.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhalt 9
Abbildungsverzeichnis 12
Abb. 1: Straße und Moschee in Kairo. 22
Abb.2: Der zweijährige Werner 1914, umgeben von Eltern und Großeltern. 23
Abb. 3: Nr. 190, die linke Doppelhaushälfte auf dem Quermatenweg in Berlin-Zehlendorf. 24
Abb. 4: Austrittsgesuch aus dem SA-Sturm 12/7 vom 7. Oktober 1935. 32
Abb. 5: Von Hartmann durch rote Unterstreichungen markierte Ereignisse. 47
Abb. 6: Die beiden Typen der ersten Generation von Kernwaffen. 64
Abb. 7: Standorte des „Manhattan Projects“ in den USA. 65
Abb. 8: Standorte des Projekts „Atomnaja Bomba“ in der Sowjetunion. 68
Abb. 9: Agudseri an der Ostküste des Schwarzen Meeres. 73
Abb. 10: Das Sanatorium in Agudseri. 76
Abb. 11: Grüße aus Deutschland. 86
Abb. 12: Rückseite des Fotos. 87
Abb. 13: Lageplan des Instituts in Agudseri. 89
Abb. 14: Sommer 1947 am Strand (1. v. l. Liselotte Hartmann, 2. v. l. Achim Höhne). 90
Abb. 15: Lilo und die Töchter warten auf das Ende der Internierung. 92
Abb. 16: Tochter Sylvelie und der Moskwitsch vor dem Finnenhaus. 94
Abb. 17: Das Wiedersehen in Leipzig im April 1955, Sylvelie (2. v. l.). 95
Abb. 18: Unterzeichner der Glückwunschkarte zum 44. Geburtstag des Chefs. 106
Abb. 19: Grüße Erich Apels aus Marienbad vom 13. Januar 1960. 114
Abb. 20: Messtechnik von Vakutronik auf der Leipziger Messe. 116
Abb. 21: Besuch von Prof. Jemeljanow (zwischen von Ardenne und Hartmann) im August 1955 in Dresden. 125
Abb. 22: Chruschtschow am Messestand von Vakutronik. 129
Abb. 23: Briefmarken als eigentlicher Zweck der Sendung. 131
Abb. 24: Die Einladung nach Wien. 132
Abb. 25: Taschenrechner minirex 73 vom VEB Röhrenwerk Mühlhausen.28 151
Abb. 26: Der Chef in der Versuchsfertigung. 155
Abb. 27: Nationalpreis 1970: Hartmann mit Minister Steger und Parteichef Ulbricht im Gespräch. 161
Abb. 28: Hartmanns Haus auf der Klengelstraße. 165
Abb. 29: Das Wohnzimmer Anfang der 1970er Jahre. 166
Abb. 30: Das sowjetische Patent von 1962. 168
Abb. 31: Der Mikroprozessor U 808 aus dem VEB Mikroelektronik „Karl Marx“ Erfurt. 170
Abb. 32: Der 75. Geburtstag – Gratulation oder Verabschiedung? 203
Abb. 33: Herbst 2017: Renée Hartmann im Gespräch mit dem Autor. 207
Abb. 34: Renée 1971. 211
Abb. 35: Die Wandzeitung von 1986. 218
Abb. 36: Der Hartmann-Bau. 221
Abkürzungsverzeichnis 14
A. Einleitung 17
I. Ein Leben im Jahrhundert der Diktaturen 17
II. Quellen 20
B. Kindheit und Jugend 21
I. Das Elternhaus 21
II. Die Schulzeit 24
C. Studium, Berufseinstieg und kriegswichtige Forschung 27
I. Der steinige Weg zu akademischen Würden 27
II. Physiker in der Industrie 31
1. Siemens & Halske – nur eine Episode 31
2. Die „Fese“ 34
Ehe und Familie im Zweiten Weltkrieg 43
IV. Persönliche Chronik des Zweiten Weltkriegs 46
1. Erfolge der deutschen Wehrmacht 46
2. Auszug aus dem Original der Chronik 51
3. Stalingrad und die Wende 55
V. Der Krieg ist aus 59
D. Stalins Bombe 62
I. Kernwaffen der ersten Generation 62
1. Vorgeschichte des Atomzeitalters 63
2. Physik und Konstruktionsprinzipien von Kernwaffen 63
3. Das „Manhattan Project“ 65
4. Stalins Projekt „Atomnaja Bomba“ 66
II. Die Siegermächte und die deutschen Spezialisten 69
1. Jagd auf deutsche Gehirne 69
2. Aus Sanatorien werden Forschungsinstitute 72
3. Beginn der wissenschaftlichen Arbeit 75
III. Messtechnische Herausforderungen 78
1. Messtechnik für die Urananreicherung 78
2. Der gefürchtete Marschall Berija 82
IV. Der Alltag im „goldenen Käfig“ 84
1. Die privilegierten Internierten 84
2. Leben mit Frau und Töchtern 87
3. Vorbereitung auf die Rückkehr ins geteilte Deutschland 91
V. Später Rückblick und atomares Patt 96
1. Das atomare Patt 97
Persönliche Bilanz und (In-)Konsequenzen 100
E. Der wissenschaftlich-technische Industriebetrieb VEB Vakutronik 102
I. Als Netzwerker und Unternehmensgründer in Dresden 102
1. Gelungener Start in Dresden 102
2. Das Ringen um Namen und Profil des neuen Unternehmens 104
II. Die ersten Konflikte 107
1. Die „Abnabelung“ von Manfred von Ardenne 107
2. Eine parteifeindliche Plattform 109
III. Das Unternehmen zwischen Gründung und Mauerbau 114
1. Personal- und Produktentwicklung 114
2. Isotopentechnik in der DDR-Industrie 119
IV. Der Chef: Alltag, Anerkennung und Ehrungen 122
1. Trennung von Liselotte 122
2. Netzwerker und gefragter Experte 123
3. Nebenamtlicher Professor an der TH Dresden 127
4. Chruschtschow lädt ein 128
5. Reise ans Ende der Welt 130
6. Erster Nationalpreis und öffentliche Anerkennung 131
7. Aufbruch in ein neues Forschungsfeld 135
V. Der Chef: Im Visier der Staatssicherheit 137
F. Vater der Mikroelektronik in der DDR 139
I. Der Transistor öffnet das Tor ins Kommunikationszeitalter 139
1. Planwirtschaft und Innovationen 139
2. Halbleitertechnik in der DDR in den 1950er Jahren 140
II. Die Arbeitsstelle für Molekularelektronik 143
1. Ein Konzept wird Realität 143
2. Konkurrierende Technologien 146
Vom Schaltungsentwurf zum fertigen Chip 147
5. Die Strategie des Nachempfindens 152
III. Der Chef: Alltag, Anerkennung und Ehrungen 154
1. Eigeninitiative versus Linientreue 154
2. Eigenbau von Technologischen Spezialausrüstungen 157
3. Konkurrenz im eigenen Hause 162
4. Prinzipien geraten ins Wanken 163
IV. Der Chef: Absturz 170
1. Die Staatssicherheit im Bereich der Hochtechnologien 170
2. Der Operative Vorgang „Molekül“ 175
3. Der Fall Dr. Konrad Iffarth 179
4. Hartmanns Abberufung 183
5. Ein Doppelschlag 187
6. Das Nachspiel 191
7. Iffarths Entlohnung 196
8. Hartmann in Muldenhütten 197
9. Stirb und werde 201
10. Tod im Krankenhaus 204
G. Würdigung ja, Rehabilitation nein 206
I. Renée, die dritte Ehefrau 206
1. Die Interviews 206
2. Kindheit und Jugend 206
3. Übers „Rote Kloster“ in den Westen 209
4. Zurück in den Osten 210
5. Das Leben mit Werner 211
6. Ausreise aus der DDR 213
7. Rückkehr nach Dresden 215
II. Hartmann in den Augen der anderen 217
1. Wider das Vergessen 217
2. Öffentlicher Tabu-Bruch 218
3. Mediale Würdigung 220
III. Vernichtet oder gescheitert 223
1. Die privilegierten Spezialisten 223
2. Einsichten und Bekenntnisse 225
3. Zwei in einem Boot 226
4. Weltanschauung und Wissenschaftsverständnis 229
5. Innere Emigration und später Ruhm 230
Kurzbiografien 233
Quellen- und Literaturverzeichnis 256
I. Ungedruckte Quellen 256
II. Gedruckte Quellen 258
Stichwortverzeichnis 265