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Pohle, H. (2022). Albert Hänel (1833–1918). Wirken und Werk. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58453-6
Pohle, Hannes. Albert Hänel (1833–1918): Wirken und Werk. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58453-6
Pohle, H (2022): Albert Hänel (1833–1918): Wirken und Werk, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58453-6

Format

Albert Hänel (1833–1918)

Wirken und Werk

Pohle, Hannes

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 202

(2022)

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About The Author

Hannes Pohle studierte Rechtswissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Nach Absolvierung des Ersten Juristischen Staatsexamens promovierte er am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Römisches Recht, Europäische Privatrechtsgeschichte der Neuzeit und Rechtsvergleichung in Kiel. Er war zunächst in zwei Wirtschaftskanzleien in Hamburg tätig, bevor er in den juristischen Vorbereitungsdienst des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts eintrat. Nach Stationen in Hamburg, Lübeck, Speyer und Kapstadt legte er das Zweite Juristische Staatsexamen ab.

Abstract

Dieses Buch widmet sich der Rehabilitierung des heute zu Unrecht fast vergessenen Staatsrechtslehrers Albert Hänel. Als liberaler Parlamentarier beeinflusste er für Jahrzehnte die Politik des Kaiserreichs und prägte durch seine Bundesstaatstheorie maßgeblich die Ausgestaltung des Staates. Zugleich entwickelte er sich zum Gegner der herrschenden Lehre und des Rechtspositivismus. Aus seiner Schule entstammen viele der späteren Positivismuskritiker des Weimarer Methodenstreits, sodass sein Werk vor allem aus nichtpositivistischer Sicht interessant ist. Er schloss sich der germanistischen Ausprägung der Historischen Rechtsschule an und ist Urheber eines eigenen organischen Staatskonzeptes. Durch sein (Verfassungs-)denken wurde er zum Wegbereiter von Rechtsstaatlichkeit und Demokratisierung. Das vorliegende Werk beleuchtet die Bedeutung Hänels für den politischen Linksliberalismus sowie die deutsche Staatsrechtswissenschaft und beweist die fortdauernde Ausstrahlungswirkung seiner Arbeit.»Albert Hänel (1833-1918). Life and Work«: This book is dedicated to the rehabilitation of Albert Hänel, who has unjustly been almost forgotten. It sheds light on the importance of the professor and politician as a parliamentarian, state theorist and non-positivist, as well as a pioneer of the rule of law and democratization. This book not only illuminates Hänel's significance for political left-liberalism and German constitutional law, but also proves the continuing relevance of his work.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 16
A. Einführung 19
B. Quellenlage, Forschungsstand und Methodik 21
C. Leben 26
I. Werdegang 26
II. Prägung und Persönliches 30
1. Heinrich Laube 30
2. Persönlichkeit und Zeitgenossen 33
III. Politische Laufbahn 41
1. Regionalpolitische Anfänge 41
2. Politik auf Reichsebene 44
a) Anfangsjahre und Parteistrukturen 44
b) Aufstieg und Krise des politischen Liberalismus 46
IV. Biographisches Zwischenresümee 50
D. Politische Positionen 52
I. Rechtspolitik 52
1. Strafsachen 52
a) Schwurgerichte 53
b) Verteidigung im Strafverfahren 54
c) Berufung 55
d) Briefgeheimnis 57
e) Rechtsstaatlichkeit 57
2. Rechtsvereinheitlichung 58
II. Parlamentarismus 58
III. Friedenspolitik 60
IV. Minderheitenpolitik 63
1. Sozialisten und Rechtsstaatlichkeit 63
2. Nordschleswig 65
3. Finnland 68
4. Juden 69
V. Die Judenemanzipation und Hänels Rückgriff auf liberale Traditionen 69
1. Geschichte des Liberalismus 70
2. Emanzipationsgesetzgebung 71
3. Liberale Vordenker 74
a) Wilhelm von Humboldt 74
b) Fürst von Hardenberg 78
c) Niels Nikolaus Falck 80
4. Traditionslinien bis zu Hänel? 81
VI. Zwischenresümee – Die politische Sonderrolle 83
E. Die Interpellation Hänel 86
I. Antisemitismus und Judenemanzipation im Kaiserreich 86
II. Die Antisemitismus-Debatte ab 1871 87
1. Anfänge und Allgemeines 87
2. Wirtschaftskrise und Niedergang des Liberalismus 87
3. Adolf Stoecker und die Antisemitenpetition 89
4. Heinrich von Treitschke und „Unsere Aussichten“ 90
III. Der Beginn des Berliner Antisemitismusstreits (1879–1881) 92
1. „Treitschkiade“ 92
2. Stellungnahmen und mediale Auseinandersetzung 93
3. Contra Stoecker 94
4. Erklärung der Notabeln 99
IV. Die Interpellation 101
V. Beendigung des Antisemitismusstreits 109
1. Mommsens Eingreifen 109
2. Haltung der Reichsregierung 111
3. Nachwirkungen 112
4. Bewertung der Interpellation in ihrer Auswirkung auf die Antisemitismus-Debatte 114
F. Das Frühwerk 116
I. Die akademischen Arbeiten 116
1. Die rechtshistorische Phase 116
2. Die weitere Entwicklung 118
II. Die Rechtswissenschaft im regionalpolitischen Kontext 119
1. Die Schleswig-Holstein-Frage 120
2. Die Garantien der Großmächte für Schleswig-Holstein 123
3. Nationale Einheit als politische Prämisse 126
4. Zwischenergebnis – Schleswig-Holstein 127
III. Die kommunale Selbstverwaltung 128
1. Kreistage 129
2. Die Schleswig-Holsteinische Städteordnung von 1869 131
a) Die Steinsche Städteordnung 131
b) Die revidierte Städteordnung von 1831 136
c) Die Situation auf dem Land und die Gemeindeordnung von 1850 137
d) Die Städteordnung von 1853 137
e) Die Städteordnung von 1869 für Schleswig-Holstein 138
3. Zwischenergebnis – Kommunale Selbstverwaltung 143
a) Stein als Vorbild für Hänel 144
b) Selbstverwaltung als Freiheitsmaxime 145
G. Das staatsrechtliche Hauptwerk 148
I. Erste Studie – Staatsorganisation und Rechtsnatur von Bundesstaat und Verfassung 148
1. Hintergrund 149
2. Die Vereinigten Staaten als Blaupause 151
3. Die Gestalt des Staates und die Hänelsche Begriffsbestimmung 153
a) Staatenbund 153
b) Bundesstaat 154
aa) Georg Waitz 154
bb) Georg Jellinek und Paul Laband 155
cc) Max von Seydel 156
dd) Hänels Stellungnahme 157
4. Der deutsche Bundesstaat 159
a) Souveränität 159
b) Kompetenz 161
aa) Kompetenz-Kompetenz 161
bb) Die Besonderheit des Einzelstaates 164
cc) Reichskompetenz 165
c) Hegemonie 167
d) Zusammenfassende Charakteristika der Hänelschen Bundesstaatstheorie 168
5. Die Natur der Verfassung 168
a) Rechtsnatur 169
b) Vertragsmäßige Elemente 173
c) Gesetz statt Vertrag 174
6. Zwischenergebnis – Der Bundesstaat als Funktionsgarant 175
II. Zweite Studie – Verantwortlichkeit zwischen Föderalismus und Unitarismus 177
1. Verfassungsrechtliche Vorüberlegungen 177
a) Die Verfassung des Norddeutschen Bundes 177
aa) Der preußische Vorschlag 178
bb) Änderungen 179
b) Die Bismarcksche Reichsverfassung 179
aa) Der Kaiser 180
bb) Der Reichskanzler 181
cc) Der Bundesrat 181
dd) Der Reichstag 182
2. Die Stellung des Reichskanzlers und seine Substitutionsbefugnisse 182
a) Konzeption 183
b) Stellvertretergesetz 184
c) Die Natur des Reichskanzleramtes 187
d) Substitutionsbefugnisse 188
3. Reichskanzler und Reichstag 190
4. Die persönliche Beziehung zu Bismarck 191
5. Verhältnis von Bundesrat und Reichstag 193
6. Die Stellung des Kaisers im Verhältnis zum Reichskanzler 196
7. Zwischenergebnis – Unitarischer Konstitutionalismus 198
III. Dritte Studie – Das formelle und materielle Gesetz 202
1. Hintergrund 202
2. Grundbegriffe 204
3. Die Lehre vom doppelten Gesetzesbegriff 205
a) Urheberschaft 205
b) Begriffsbestimmung 207
4. Rechtssatz und Verordnung bei Laband und Jellinek 208
a) Begrifflichkeiten 208
b) Rechtssatzbegriff 209
5. Das Problem und die Kritik Hänels 211
a) Die Form des Gesetzes 214
b) Der Rechtssatz 217
aa) Objektives Recht 218
bb) Der Rechtssatzbegriff 218
cc) Das Merkmal der Allgemeinheit 219
dd) Individualgesetze 220
ee) Der Rechtssatzinhalt von Rechtsgeschäft und Urteil 220
c) Gesetzgebung, Vollziehung und Verwaltung 223
aa) Gesetzgebung und Vollziehung 223
bb) Verordnungsrecht 225
cc) Verwaltung 227
dd) Dienstgewalt 232
ee) Ergebnis der Abgrenzung 235
d) Das Budgetgesetz 237
6. Zwischenergebnis – Oppositionelle Staatsrechtslehre 240
IV. Reichsstaatsrecht 245
1. „Deutsches Staatsrecht“ 247
a) Systematisches Handbuch 247
b) Die Grundlagen des Staates 248
aa) Die Staatspersönlichkeit – Der Staat als korporativer Verband und juristische Person 248
bb) Recht und Staatszweck 252
cc) Staat und bürgerliche Gesellschaft 254
dd) Staatsorganisation 257
ee) Reichsgewalt 257
2. Zeitgenössische Rezeption und Nachwirkung 258
3. Zwischenergebnis – Organische Staatskonzeption 261
V. Juristische Germanistik 262
VI. Staatsrechtliches Zwischenresümee 267
H. Resümee 268
I. Politische Bedeutung 268
II. Bedeutung für den Liberalismus 269
1. Minderheitenschutz 269
2. Die Oppositionsrolle und die Interpellation Hänel 269
III. Staatsrechtliche Bedeutung 272
1. Materiale Staatsrechtslehre 272
2. Staatsrechtlicher Ausblick 275
3. Aktuelle Relevanz 278
a) Überzeitliche Bedeutung unter dem Grundgesetz 278
b) Unitarismus in Europa 281
c) Eigenstaatlichkeit und europäische Einigung 282
IV. Was bleibt von Hänel? 285
Literaturverzeichnis 286
Quellenverzeichnis 309
I. Unveröffentlicht 309
II. Reichstagsprotokolle 309
Stichwortverzeichnis 311
Personenverzeichnis 314