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Domhan, S. (2022). Internationale private Streitschlichtung. Impulse für die Errichtung eines Europäischen Handelsgerichts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58509-0
Domhan, Selina. Internationale private Streitschlichtung: Impulse für die Errichtung eines Europäischen Handelsgerichts. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58509-0
Domhan, S (2022): Internationale private Streitschlichtung: Impulse für die Errichtung eines Europäischen Handelsgerichts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58509-0

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Internationale private Streitschlichtung

Impulse für die Errichtung eines Europäischen Handelsgerichts

Domhan, Selina

Beiträge zum Europäischen Wirtschaftsrecht, Vol. 82

(2022)

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About The Author

Selina Domhan studierte Rechtswissenschaften an der Universität Konstanz. Nach Abschluss der Ersten juristischen Prüfung im Juli 2017 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Internationales Privat- und Verfahrensrecht und Rechts-vergleichung an der Universität Konstanz für Professor Dr. Michael Stürner, M. Jur. (Oxford), bei dem sie auch promovierte. 2019 verbrachte sie einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt am Max Planck Institute Luxembourg for International, European and Regulatory Procedual Law. Seit Oktober 2020 absolviert sie ihren juristischen Vorbereitungsdienst im Bezirk des Oberlandesgerichts Stuttgart am Landgericht Tübingen.

Abstract

Ausgehend von dem Befund, dass die deutsche Justiz im Wettbewerb der Justizdienstleistungen sowohl im Vergleich zur Handelsschiedsgerichtsbarkeit als auch im internationalen Standortvergleich in einigen Bereichen nur wenig attraktiv erscheint, geht die Arbeit der Frage nach, welche Anforderungen ein Streitbeilegungsmechanismus erfüllen muss, um in diesem Wettbewerb bestehen zu können. Unter Zugrundelegung der vorgefundenen Ergebnisse wird aufgezeigt, weshalb zur Befriedigung dieser Bedürfnisse zusätzlich ein Europäisches Handelsgericht eingerichtet werden sollte. Von zentraler Bedeutung ist in diesem Rahmen die Frage, wie ein solches Gericht ausgestaltet sein muss, um einerseits den Anforderungen des Unionsrechts, sowie des deutschen Verfassungsrechts zu genügen und andererseits als attraktives Forum aus Parteisicht zu gelten. Im Ergebnis wird die Errichtung eines Europäischen Handelsgericht befürwortet. Die Arbeit versteht sich als Impulsgeber für eine entsprechende Diskussion.»International Private Dispute Resolution - Impulses for the Establishment of a European Commercial Court«: The thesis shows that a European Commercial Court should be established in order to meet the needs of parties to cross-border commercial disputes. In particular, it examines the question of how such a court must be designed in order to meet the requirements of European Union law and German constitutional law on the one hand and to be considered an attractive forum from the parties' perspective on the other.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Kapitel 1: Einleitung 15
§ 1 Untersuchungsgegenstand und -ziel 15
§ 2 Grundlagen 16
A. Ein Wettbewerb für Justizdienstleistungen? 16
B. Wettbewerb der Justizsysteme? 17
I. Nachfragerseite 18
1. Möglichkeit der Wahl eines Gerichtsstands 18
2. Kenntnis und Ausübung der Wahlmöglichkeit 19
3. Die Wahl beeinflussende Faktoren – Wettbewerbsparameter 21
4. Zwischenergebnis 22
II. Anbieterseite 22
1. Gesetzgeber als Anbieter 22
2. Battle of the brochures 24
3. International Commercial Courts 25
C. Race to the top als Konsequenz? 26
D. Zusammenfassung 28
Kapitel 2: Darstellung der Situation in Deutschland: Gerichtsstandort Deutschland im Wettbewerb 29
§ 1 Status quo: Bedeutungsverlust der deutschen Zivilgerichtsbarkeit 29
A. Fakten in Zahlen 29
B. Erklärungsversuche für den Bedeutungsverlust 32
I. Wahrnehmung der KfH: Flucht in die regulären Zivilkammern? 32
II. Abwanderung in die Schiedsgerichtsbarkeit? 34
III. Sachverhalte mit grenzüberschreitendem Bezug: Abwanderung ins Ausland? 38
1. Studien und Statistiken 39
2. Wettbewerb der Gerichtssysteme 40
3. Wettbewerb der Rechtssysteme 41
4. Zwischenergebnis 45
C. Zusammenfassung: Handlungsbedarf 45
§ 2 Bisherige Initiativen zur Steigerung der Attraktivität des Rechts- und Justizstandorts Deutschland 47
A. Legislativ 48
I. Bisherige Initiativen 48
1. Modellprojekt Nordrhein-Westfalen 48
2. Frankfurt am Main 48
3. Hamburg und Baden-Württemberg 49
4. Problematik 49
II. Gesetzentwurf zur Einführung von Kammern für internationale Handelssachen (KfiH) 50
1. Stand des Vorhabens 50
2. Bewertung 51
a) Sprachbarriere 52
aa) Sprachkenntnisse der Richter und Anwälte 53
bb) Übersetzungsschwierigkeiten 54
b) Revisionsinstanz 55
c) Erfordernis einer „internationalen Handelssache“ 55
d) Beitrag zur Rechtsfortbildung? 55
3. Zwischenergebnis zum Modell der KfiH 56
B. Akademisch 57
I. Herrmann Hoffmann 57
II. Rupprecht Podszun/Tristan Rohner 57
III. Gerhard Wagner 58
IV. Bewertung der Vorschläge 59
§ 3 Zusammenfassung 61
Kapitel 3: Rechtsvergleichende Umschau: Aktuelle Wettbewerbsaktivitäten 62
§ 1 Vorbild: Commercial Court of England and Wales 62
A. Überblick 62
B. Auswirkungen des Brexits 64
§ 2 Singapore International Commercial Court (SICC) 65
A. Hintergrund 65
B. Funktionsweise 66
I. Zuständigkeit 66
II. Anwendbares Recht (insb. Beweisregeln) 67
III. Verfahrensregeln 68
1. Gerichtssprache 68
2. Prozessvertretung durch ausländische Anwälte (Postulationsfähigkeit) 68
3. Ausschluss der Öffentlichkeit 69
IV. Besetzung des Gerichts 69
V. Anerkennung und Vollstreckung der Urteile 70
C. Ausblick 71
§ 3 International Chamber of the Paris Court of Appeal (ICCP-CA) 71
A. Hintergrund 71
B. Funktionsweise 72
I. Zuständigkeit 72
II. Verfahrensregeln 72
C. Ausblick 73
§ 4 Netherlands Commercial Court (NCC) 74
A. Hintergrund 74
B. Funktionsweise 74
I. Zuständigkeit 74
1. Internationale Zuständigkeit 74
2. Örtliche und sachliche Zuständigkeit 75
II. Verfahrensregeln 76
III. Gerichtsgebühren 78
C. Ausblick 78
§ 5 Brussels International Business Court (BIBC) 79
A. Hintergrund 79
B. Funktionsweise 79
I. Zuständigkeit 79
II. Verfahrensregeln 80
III. Gerichtsgebühren 80
C. Ausblick 81
§ 6 Zusammenfassung des Vergleichs 81
Kapitel 4: Anforderungen an die Attraktivität eines Streitschlichtungsorgans aus Unternehmenssicht 83
§ 1 Erfahrung und Kompetenz der Handelsrichter 83
A. Staatliches Gerichtsverfahren 84
B. Schiedsverfahren 84
C. International Commercial Courts 85
D. Zwischenergebnis 85
§ 2 Verfahrensdauer 85
A. Staatliches Gerichtsverfahren 85
B. Schiedsverfahren 87
C. International Commercial Courts 89
D. Zwischenergebnis 89
§ 3 Flexibilität des Verfahrens 89
A. Verfahrenssprache 89
I. Staatliches Gerichtsverfahren 89
II. Schiedsverfahren 90
III. International Commercial Courts 90
B. Anwendbares Recht 90
I. Staatliches Gerichtsverfahren 90
II. Schiedsverfahren 94
III. International Commercial Courts 95
C. Ort des Verfahrens 95
I. Staatliches Gerichtsverfahren 95
II. Schiedsverfahren 95
D. Wahl der Richter 96
E. Zwischenergebnis 96
§ 4 Kosteneffizienz 97
A. Vergleich staatliches Gerichtsverfahren und Schiedsverfahren 97
B. International Commercial Courts 98
C. Zwischenergebnis 98
§ 5 Vertraulichkeit des Verfahrens 98
A. (Nicht)‌Öffentlichkeit 99
I. Staatliches Gerichtsverfahren 99
II. Schiedsverfahren 101
B. Geheimhaltung 102
I. Staatliches Gerichtsverfahren 102
II. Schiedsverfahren 105
C. International Commercial Courts 106
D. Zwischenergebnis 107
§ 6 Beteiligung von Dritten 107
A. Staatliches Gerichtsverfahren 107
B. Schiedsverfahren 108
C. International Commercial Courts 110
D. Zwischenergebnis 110
§ 7 Einfache Vollstreckbarkeit der Entscheidungen 111
A. Staatliches Gerichtsverfahren 111
B. Schiedsverfahren 111
C. Zwischenergebnis 112
§ 8 Neutralität des Forums 112
§ 9 Zusammenfassung 114
Kapitel 5: Ein transnationales Handelsgericht auf europäischer Ebene? 116
§ 1 (Rechtspolitischer) Hintergrund 116
§ 2 Kompetenzgrundlage: EU-Kompetenz oder internes Abkommen der Mitgliedstaaten 118
A. EU-Kompetenz 118
I. Art. 257 AEUV 119
II. Art. 81 AEUV 119
III. Völkerrechtliches Abkommen der Union (Art. 216 AEUV) 122
B. Internes Abkommen der Mitgliedstaaten 124
§ 3 Verhältnis zum Unionsrecht 125
A. Verhältnis zum Unionsrecht: Beeinträchtigung der Unionsrechtsordnung? 125
B. Verhältnis zum EuGH 129
I. Notwendigkeit einer Vorlageberechtigung 130
1. Art. 267 AEUV 130
2. Rechtsprechung des EuGH 131
a) Gutachten C-1/91 (EWR I) 131
b) Gutachten C-1/00 (GELR) 132
c) Gutachten C-1/09 (GEPEUP) 133
d) Gutachten C-2/13 (EMRK II) 134
e) Urteil C-284/16 (Achmea) 135
f) Gutachten C-1/17 (CETA) 136
3. Zwischenergebnis 138
II. Begründung einer Vorlageberechtigung 139
1. Begründung durch Übereinkommen 139
2. Begründung durch Art. 267 AEUV 141
a) Ein Europäisches Handelsgericht als Gericht i.S. des Art. 267 AEUV? 141
b) Ein Europäisches Handelsgericht als mitgliedstaatliches Gericht i.S. des Art. 267 AEUV? 144
aa) Vorlageberechtigung nationaler Gerichte 144
bb) Vorlageberechtigung gemeinsamer Gerichte mehrerer Mitgliedstaaten 144
(1) EuGH Dior 145
(2) EuGH Miles 146
(3) Zwischenergebnis 147
(4) Exkurs: Einheitliches Patentgericht 147
(5) Europäisches Handelsgericht 148
III. Rechtsfolgen 150
§ 4 Wirkungen im nationalen Recht der Mitgliedstaaten 150
A. Verfassungsrechtliche Implikationen 150
I. Verbandskompetenz des Bundes 151
1. Übertragung von Hoheitsrechten 151
2. Abgrenzung Art. 23 Abs. 1 und 24 Abs. 1 GG 152
3. Zwischenergebnis 153
II. Vertragsschlussverfahren 153
1. Vertragsverhandlungen und Vertragsunterzeichnung 153
2. Innerstaatliches Verfahren 154
III. Wirkung im innerstaatlichen Recht 156
B. Strukturelle Ausgestaltung: Zentral oder dezentral? 157
C. Verhältnis zu den mitgliedstaatlichen Gerichten 158
§ 5 Verfahren 159
A. Zuständigkeit 159
I. Internationale Zuständigkeit 159
1. Art. 25 Brüssel Ia-VO 160
2. Art. 26 Brüssel Ia-VO 161
II. Sachliche Zuständigkeit 162
III. Örtliche Zuständigkeit 163
IV. Lis pendens 164
V. Rechtsmittel 165
1. Revisibilität ausländischen Rechts? 165
2. Möglichkeit des Rechtsmittelverzichts 167
B. Anwendbares Recht 167
I. Rechtswahl 167
1. Art. 3 Rom I-VO 167
a) Regelungsgehalt des Art. 3 Rom I-VO 167
b) Wählbarkeit nichtstaatlichen Rechts 168
c) Relevanz der Wählbarkeit nichtstaatlichen Rechts 169
2. Art. 14 Rom II-VO 169
II. Objektive Anknüpfung 169
III. Ordre public 170
IV. Lücken in den Rom-Verordnungen 170
1. Internationales Gesellschaftsrecht 171
2. Sonstige Probleme des IPR AT 174
C. Besetzung des Gerichts 174
I. Auswahl und Qualifikation der Richter 174
II. Bildung der Spruchkörper 175
III. Gesetzlicher Richter, Art. 101 Abs. 1 S. 2 GG 175
1. Formeller Gehalt 176
a) Grundsatz 176
b) Ausnahme: Wahl der Richter? 177
2. Materieller Gehalt 179
D. Sonstige Verfahrensregeln 179
I. Gerichtssprache 180
1. Englisch als Gerichtssprache 180
2. Weitere Gerichtssprachen? 180
II. Prozessvertretung durch EU-Anwälte 182
III. Vertraulichkeit des Verfahrens 183
1. Einschränkungen der Öffentlichkeit 184
2. Geheimnisschutz 185
IV. Beteiligung von Dritten 188
V. Elektronischer Prozess 189
VI. Weitere Verfahrensregeln 191
1. Rückgriff auf bestehende Regelwerke 192
a) Verfahrensordnung des Einheitlichen Patentgerichts 192
b) ELI/UNIDROIT European Rules of Civil Procedure 192
2. Schaffung neuer Verfahrensregeln? 194
3. Fazit 194
E. Anerkennung und Vollstreckung der Entscheidungen 194
I. Vollstreckung innerhalb der Europäischen Union 195
1. Übereinkommen über die Errichtung eines Europäischen Handelsgerichts 195
2. Art. 36ff. Brüssel Ia-VO 195
a) Grundsatz der automatischen Anerkennung und Vollstreckbarkeit 196
b) Versagungsgründe 196
c) Abschaffung der ordre public-Kontrolle? 197
II. Vollstreckung außerhalb der Europäischen Union 199
1. Lugano-Übereinkommen (LugÜ) 200
a) Anwendungsbereich 200
b) Anerkennung und Vollstreckung 200
2. Haager Übereinkommen über Gerichtsstandsvereinbarungen (HGÜ) 202
a) Anwendungsbereich 202
b) Wirksamkeit der Gerichtsstandsvereinbarung 204
c) Anerkennung und Vollstreckung 205
d) Verhältnis zum Abkommen über die Errichtung eines Europäischen Handelsgerichts und zur Brüssel Ia-VO 205
3. Haager Übereinkommen über die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Urteile (HAVÜ) 206
a) Anwendungsbereich 207
b) Anerkennung und Vollstreckung 208
c) Verhältnis zum Abkommen über die Errichtung eines Europäischen Handelsgerichts, zur Brüssel Ia-VO und zum HGÜ 208
§ 6 Aktuelle Entwicklungen auf Unionsebene 209
A. Studie und Bericht des Europäischen Parlaments 209
B. Stellungnahme der Europäischen Kommission 211
Zusammenfassung: Vorteile der Errichtung eines Europäischen Handelsgerichts 213
Literaturverzeichnis 216
Stichwortverzeichnis 247