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Sprachassistenten – eine rechtliche Betrachtung de lege lata und de lege ferenda

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Schmidt, L. (2022). Sprachassistenten – eine rechtliche Betrachtung de lege lata und de lege ferenda. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58504-5
Schmidt, Lukas. Sprachassistenten – eine rechtliche Betrachtung de lege lata und de lege ferenda. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58504-5
Schmidt, L (2022): Sprachassistenten – eine rechtliche Betrachtung de lege lata und de lege ferenda, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58504-5

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Sprachassistenten – eine rechtliche Betrachtung de lege lata und de lege ferenda

Schmidt, Lukas

Internetrecht und Digitale Gesellschaft, Vol. 32

(2022)

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About The Author

Lukas Schmidt studierte Rechtswissenschaften an der Universität Passau. 2018 schloss er das Referendariat am OLG München mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen ab. Anschließend war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sicherheitsrecht und Internetrecht sowie dem DFG-Graduiertenkolleg 1681/2 »Privatheit und Digitalisierung« an der Universität Passau tätig. Seine Dissertation wurde 2021 von der Juristischen Fakultät der Universität Passau angenommen. Seit 2020 ist er als Justiziar für den Freistaat Bayern tätig.

Abstract

Sprachassistenten und Künstliche Intelligenz sind aus dem modernen Leben und dem Marketing vieler Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Ein wichtiges Kriterium einer vernetzen Welt ist, dass nicht nur der Anwender, sondern zusehends auch die Produkte intelligent sind. Im Zentrum dieses »Smart Living« stehen Sprachassistenten.

Aus rechtlicher Perspektive wirft das Dazwischentreten eines zunehmend autonom handelnden maschinellen Assistenten zahlreiche Fragen auf. So gilt es unter anderem zu klären, wem die Handlungen des Sprachassistenten zugerechnet werden müssen bzw. wer haftet, falls durch bewusste oder unbewusste Handlungen des Sprachassistenten einem Dritten Schäden zugefügt werden. Ferner ist zu beleuchten, wem die Inhalte, die der Sprachassistent möglicherweise schafft, zuzuordnen sind. Auch das Datenschutzrecht, seit Einführung der DSGVO von gesteigerter Relevanz und viel diskutiert, darf in einer datenzentrierten Umgebung, wie es der Einsatz von Sprachassistenten im Speziellen und das Konzept Smart Living im Allgemeinen mit sich bringt, nicht vernachlässigt werden.
»Virtual Assistants. A Legal Analysis de lege lata and de lege ferenda«: Virtual assistants and artificial intelligence have become indispensable. An important criterion of a connected world is that not only the user but also the products are ›smart‹. Legally, it must be clarified who is liable for damages caused by virtual assistants and to whom the content created by the virtual assistant is to be attributed. Data protection law must also not be neglected in a data-centric environment, as the use of virtual assistants in particular and the concept of smart living in general entails.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abbildungsverzeichnis 17
Abkürzungsverzeichnis 18
Kapitel 1: Einleitung 23
Kapitel 2: Sprachassistenten 25
A. Einführung und Funktionsweise 25
B. Abgrenzung Robotik 26
Kapitel 3: Intelligenztheorien 28
A. Spearman: Generalfaktorentheorie 29
B. Thurstone: Sieben Primärfaktoren der Intelligenz 31
C. Cattell: Fluide und kristalline Intelligenz 32
D. Johnson / Bouchard Jr.: Vier-Schichten-Modell 32
E. Caroll: Drei-Schichten-Modell der Intelligenz 33
F. Jäger: Berliner Intelligenz-Struktur-Modell 34
G. Guilford: Würfelmodell 36
H. Gardner: Theorie der Multiplen Intelligenzen 37
I. Fazit 37
Kapitel 4: Künstliche Intelligenz 39
A. Geschichtlicher Überblick 39
B. Definition Künstliche Intelligenz 40
C. Arten Künstlicher Intelligenz 42
I. Schwache KI 42
II. Starke KI 42
III. Superintelligenz 43
D. Big Data 43
I. Volume 44
II. Velocity 44
III. Variety 45
IV. Veracity 45
E. Machine Learning 46
I. Künstliche Neuronale Netzwerke 47
1. Funktionsweise organischer Neuronaler Netzwerke 47
2. Funktionsweise Künstlicher Neuronaler Netzwerke 50
II. Lernmethoden 52
1. Deep Learning 52
2. Überwachtes Lernen (Supervised Learning) 53
3. Unüberwachtes Lernen (Unsupervised Learning) 54
4. Bestärkendes Lernen (Reinforcement Learning) 54
F. Fazit 55
Kapitel 5: Rechtliche Problemstellungen 56
A. Immaterialgüterrechtliche Einordnung von Sprachassistenten und der von ihnen generierten Inhalte 56
I. Schutz der Künstlichen Intelligenz 56
1. Urheberrecht 56
a) Grundzüge des Urheberrechts 57
b) Der urheberrechtliche Werkbegriff 58
c) Unterscheidung Computerprogramme und Benutzeroberfläche 59
d) Schutz der Ausdrucksform Sprachassistent 61
e) Schutzvoraussetzungen des Programmcodes von Sprachassistenten 62
f) Urheberrechte im Unternehmen 64
2. Leistungsschutzrechte 64
3. Patentrecht 70
a) Patentschutztheorien 71
b) Erteilungsvoraussetzungen 71
aa) Die Erfindung 72
bb) Patentschutz von Systemen Künstlicher Intelligenz 73
(1) Nationales Patentrecht 73
(2) Europäisches Patenrecht 76
(3) Kurzfazit 77
II. Schutz der von Künstlicher Intelligenz generierten Daten 78
1. Urheberrecht 78
a) Sprachassistenten als Schöpfer 79
b) Ersteller oder Nutzer des Sprachassistenten als Rechtsinhaber 80
c) Exkurs: Schutz der vorbestehenden Werke 81
2. Leistungsschutzrecht 84
a) Kreationen von Sprachassistenten als Lichtbilder 84
b) Schutz des Datenbankherstellers 86
aa) Systematische und methodische Anordnung unabhängiger Elemente 86
bb) Investitionsgegenstand 87
3. Patentrecht 88
a) Unmittelbarer Schutz 88
b) Derivativer Schutz 89
4. Lauterkeitsrecht 91
III. Fazit 93
B. Haftung für Schäden durch Sprachassistenten 94
I. Grundlagen 94
1. Verschuldensabhängige Haftung 95
2. Verschuldensunabhängige Gefährdungshaftung 95
II. Produkthaftungsgesetz 96
1. Sprachassistenten als Produkt 96
2. Der Fehlerbegriff des Produkthaftungsgesetzes 98
a) Konstruktionsfehler 99
b) Fabrikationsfehler 101
c) Instruktionsfehler 101
d) Haftungsausschlusstatbestände 102
aa) Fehlerlosigkeit zum Zeitpunkt des Inverkehrbringens 102
bb) Nichterkennbarkeit des Fehlers 103
III. Deliktische Haftung des Herstellers nach § 823 BGB 106
1. Produzentenhaftung nach § 823 Abs. 1 BGB 106
a) Produktbeobachtungspflicht 107
b) Warn- und Updatepflicht 108
c) Rückrufpflicht 109
2. Schutzgesetzverletzung § 823 Abs. 2 BGB 110
a) Haftung nach § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. § 3 Abs. 2 und 3 ProdSG 110
b) Updateverpflichtung nach dem ProdSG 111
3. Haftung des Aufsichtspflichtigen nach § 832 BGB 113
IV. Haftung des Verwenders 115
1. Haftung nach § 823 Abs. 1 BGB 115
2. Haftung für Verrichtungsgehilfen nach § 831 Abs. 1 BGB 116
V. Exkurs: Lauterkeitsrecht 118
VI. Fazit 120
C. Kommunikation mit Sprachassistenten 121
I. Datenschutzrecht 122
1. Rechtsgrundlagen des Datenschutzrechts 122
a) Nationales Recht 122
b) Europäisches Recht 123
c) Zwischenfazit 125
2. Begrifflichkeiten des Datenschutzrechts 126
a) Personenbezogene Daten 126
b) Pseudonymisierung 128
c) Anonymisierung 129
aa) Differential Privacy 131
bb) k-Anonymität 131
cc) l-Diversity und t-Closeness 132
d) Zwischenfazit 133
3. Räumlicher Anwendungsbereich der DS-GVO 133
4. Der datenschutzrechtlich Verantwortliche 134
a) Abgrenzung zur Auftragsverarbeitung 136
b) Gemeinsame Verantwortlichkeit 137
c) Zwischenfazit 140
5. Rechtfertigung der Datenverarbeitung 140
a) Einwilligung, Art. 6 Abs. 1 lit. a) DS-GVO 140
aa) Formelle Wirksamkeitsvoraussetzungen 141
bb) Materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen 142
(1) Freiwilligkeit 142
(2) Informiertheit 144
(3) Bestimmtheit und Zweckbindung 145
cc) Besondere Kategorien personenbezogener Daten 145
dd) Kopplungsverbot 148
ee) Folgen einer fehlerhaften Einwilligung 149
b) Vertragserfüllung, Art. 6 Abs. 1 lit. b) DS-GVO 151
c) Wahrung berechtigter Interessen, Art. 6 Abs. 1 lit. f) DS-GVO 152
d) Zwischenfazit 155
6. Pflichten des Verantwortlichen 156
a) Grundsatz der Transparenz nach Art. 5 Abs. 1 lit. a) Alt. 3 DS-GVO 157
b) Grundsatz der Überprüfbarkeit 158
c) Datenminimierung / Datensparsamkeit, Art. 5 Abs. 1 lit. c) DS-GVO 160
d) Zweckbindungsgrundsatz nach Art. 5 Abs. 1 lit. b) DS-GVO 162
aa) Zweckbestimmung 162
bb) Zweckänderung 163
(1) Einwilligung 164
(2) Abweichung durch eine nationale Rechtsvorschrift 164
(3) Kompatibilitätstest 165
(4) Big Data und der statistische Zweck 167
e) Technische und organisatorische Anforderungen 168
aa) Datenschutz durch Technikgestaltung 168
(1) Privacy by Design 169
(2) Privacy by Default 169
bb) Sicherheit der Datenverarbeitung 170
cc) Auftragsverarbeitung 172
(1) Pflichten des Verantwortlichen 173
(2) Pflichten des Auftragsverarbeiters 174
f) Betrieblicher Datenschutzbeauftragter 174
aa) Kerntätigkeit der umfangreichen, regelmäßigen und systematischen Überwachung 175
bb) Kerntätigkeit der Verarbeitung besonderer Kategorien personenbezogener Daten 176
cc) Nationale Regelung 176
g) Datenschutz-Folgenabschätzung 177
h) Übermittlung in Drittländer 178
aa) Feststellung der Angemessenheit des Datenschutzniveaus im Drittland durch die EU-Kommission, Art. 45 DS-GVO 179
bb) Vorliegen geeigneter Garantien, Art. 46 DS-GVO 182
(1) Verbindliche interne Datenschutzvorschriften 182
(2) Standarddatenschutzklauseln der Kommission oder einer Aufsichtsbehörde 182
(3) Genehmigte Verhaltensregeln und genehmigter Zertifizierungsmechanismus 183
cc) Ausnahmen für bestimmte Fälle, Art. 49 DS-GVO 184
i) Verbot automatisierter Entscheidungen 184
aa) Rechtliche Wirkung 185
bb) Erhebliche Beeinträchtigung 186
cc) Ausnahmetatbestände 187
dd) Zwischenfazit 187
j) Rechtsfolgen der Pflichtverletzung 188
aa) Schadensersatz, Art. 82 DS-GVO 188
(1) Pflichtverletzung 188
(2) Schaden und Kausalität 188
(3) Verschulden und Exkulpation 190
bb) Verhängung eines Bußgeldes 191
k) Zwischenfazit 192
7. Rechte des Betroffenen 193
a) Auskunftsrecht 193
b) Recht auf Vergessenwerden 194
c) Recht auf Datenportabilität 195
d) Zwischenfazit 196
8. Fazit 196
II. Telemediengesetz 197
1. Anwendungsbereich des TMG 197
2. Verpflichteter nach dem TMG 198
3. Rechtliche Verpflichtungen 199
a) Informationspflichten 199
b) Haftungsregelungen 200
c) Datenschutz 202
4. Fazit 202
III. Telekommunikationsgesetz 203
1. Sprachassistenten als Spionageeinrichtungen 203
2. Fazit 205
IV. Strafrecht 206
1. Regelungen nach dem Strafgesetzbuch 206
a) Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes 206
b) Verletzung von Privatgeheimnissen 209
c) Fazit 211
2. Strafverfolgung 212
a) Fernmeldegeheimnis 213
b) Unverletzlichkeit der Wohnung 213
c) Zugriff durch die Ermittlungsbehörden 214
aa) Die Durchsicht nach § 110 StPO 214
bb) Die Sicherstellung und Beschlagnahme nach § 94 StPO 216
cc) Telekommunikationsüberwachung nach § 100a StPO 216
dd) Online-Durchsuchung nach § 100b StPO 219
ee) Akustische Wohnraumüberwachung nach § 100c StPO 220
ff) Kernbereich privater Lebensgestaltung 221
d) Fazit 222
Kapitel 6: Ausblick auf die Konturen eines KI Rechts 224
A. ePerson 224
I. Immaterialgüterrecht 225
II. Verantwortung i. S. d. Datenschutzrechts 226
III. Fazit 228
B. Regelungen der Kommunikation und ethische Überlegungen 228
Kapitel 7: Fazit 232
Rechtsprechungsverzeichnis 233
Literaturverzeichnis 240
Sachwortverzeichnis 269