Mehrheitsprinzip und Minderheitsregierung – Regierungsstabilität nach dem Grundgesetz
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Mehrheitsprinzip und Minderheitsregierung – Regierungsstabilität nach dem Grundgesetz
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1470
(2022)
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About The Author
Julia Merdian hat an den Universitäten Bielefeld und Münster (2013 - 2018) Rechtswissenschaft studiert. Das Erste Juristische Staatsexamen legte sie 2018 am Oberlandesgericht Hamm ab. Seit 2018 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Staatslehre und Verfassungsgeschichte (Prof. Dr. Christoph Gusy) an der Universität Bielefeld (Fakultät für Rechtswissenschaft) tätig. Daneben ist sie Dozentin an der Hochschule für Polizei und Verwaltung NRW im Bereich des Polizeivollzugsdiensts. Ihre Forschungsschwerpunkte sind innere Sicherheit und Demokratie bzw. Verfassungsrecht. Sie wurde 2021 an der Universität Bielefeld promoviert (Dr. jur.).Abstract
Das Grundgesetz enthält zahlreiche Mechanismen, welche die Bildung einer Mehrheitsregierung verfolgen. Für den Fall, dass dies nicht gelingt, sieht es die Minderheitsregierung als Regierungskonstrukt vor. Spätestens die 19. Legislaturperiode (2017 bis 2021) offenbarte, dass die Wahrscheinlichkeit des Amtierens einer Minderheitsregierung gestiegen ist; die Regierungsbildung traf auf erschwerte Koalitionsbedingungen. Systemimmanente Faktoren wie das Wahlrecht führen zu einer erhöhten Anzahl von Fraktionen; ferner erschwert der Einzug stimmgewichtiger, aber koalitionsinkompatibler Fraktionen die Mehrheitsfindung. Das Grundgesetz erweist sich dabei als »krisentauglich« und ermöglicht Regierungsstabilität für Minderheitsregierungen durch Regierungskontinuität und durch die Sicherung der Handlungsfähigkeit. Die Minderheitsregierung ist mehr als nur eine Regierung für vermeintliche »Notfälle« und sollte auf Bundesebene künftig in Betracht gezogen werden.»Majority Rule and Minority Government - Governmental Stability in the German Constitution«: The German constitution contains numerous mechanisms pursuing the formation of a majority government. In the case that this does not succeed, it enables the formation of a minority government and allows it to function by including instruments for the benefit of government stability. Due to more difficult coalition conditions minority governments should be considered at the federal level. Minority governments are more than just governments for »emergencies«.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 17 | ||
A. Untersuchungsanlass und Untersuchungsziel | 18 | ||
B. Untersuchungsgegenstand und Untersuchungsfragen | 20 | ||
C. Untersuchungsgang | 21 | ||
Kapitel 1: Die Bundesregierung und die Regierungsbildung nach dem GG: Regierungsformen, ihre Bildung und Begriffsbestimmungen | 25 | ||
A. Die Regierung und ihre Bundesregierung | 25 | ||
B. Die Regierungsformen und ihre Bildung nach dem GG | 26 | ||
I. Die formelle Mehrheitsregierung | 27 | ||
1. Mehrheitsregierung nach der ersten Wahlphase (Art. 63 Abs. 1, 2 GG) | 27 | ||
2. Mehrheitsregierung nach der zweiten Wahlphase (Art. 63 Abs. 3 GG) | 29 | ||
II. Die Minderheitsregierung | 30 | ||
1. Zum Begriff der Minderheitsregierung | 30 | ||
2. Die Bildung von Minderheitsregierungen | 31 | ||
a) Die dritte Wahlphase nach Art. 63 Abs. 4 GG („formelle Minderheitsregierung“) | 32 | ||
b) Sonstige Bildungen einer Minderheitsregierung („materielle Minderheitsregierung“) | 33 | ||
c) Minderheitsregierungen in der BRD | 33 | ||
aa) Sachsen-Anhalt | 34 | ||
bb) Nordrhein-Westfalen | 34 | ||
cc) Thüringen | 34 | ||
III. Die Geschäftsregierung nach Art. 69 Abs. 3 GG | 35 | ||
Kapitel 2: Die politische Krise – Herausforderungen für das parlamentarische Regierungssystem und seine Regierungsbildung | 38 | ||
A. Der verfassungsrechtliche Normalfall, der Ausnahmezustand und die (politische) Krise | 39 | ||
I. Einordnung der regierungsrelevanten Vorschriften nach dem heuristischen Schichtenmodell des Verfassungsrechts | 40 | ||
1. Die Normallage als erste Rechtsschicht | 41 | ||
a) Vom Normalfall und Krisenverhinderungsrecht | 41 | ||
b) Die Mehrheitsregierung als verfassungsrechtliche Normallage | 41 | ||
aa) Inkurs: Das demokratische Mehrheitsprinzip im GG | 42 | ||
bb) Die Einordnung des Art. 63 Abs. 1 bis 3 GG anhand der Mehrheitssystematik im GG | 44 | ||
cc) Einordnung anhand der zeitlichen Begrenzung und möglicher Rechtsfolgen | 45 | ||
dd) Generelle Krisenverhinderung durch Art. 63 GG | 47 | ||
c) Einordnung sonstigen Verfassungsrechts | 48 | ||
2. Das einfache Krisenrecht als zweite Rechtsschicht | 48 | ||
a) Die Einordnung des Art. 63 Abs. 4 GG | 49 | ||
aa) Einordnung anhand der eigenen Normsystematik und Subsidiarität | 49 | ||
bb) Einordnung anhand der Rechtsfolgen aus Art. 63 Abs. 4 S. 3 GG | 49 | ||
cc) Art. 63 Abs. 4 GG als materielles Reserverecht | 51 | ||
b) Einordnung der Vorschriften aus Art. 67 und 68 GG | 52 | ||
3. Das Ausnahmerecht: Die Ausnahme im Recht als dritte Rechtsschicht | 53 | ||
4. Der absolute Ausnahmefall als vierte Rechtsschicht | 54 | ||
II. Die politische Krise | 55 | ||
B. Ursachen der erschwerten Regierungsbildung | 56 | ||
I. Fehlende Koalitionsfähigkeit durch die quantitative Steigerung politischer Akteure im Bundestag | 57 | ||
1. Wahlen als Ausgangspunkt für anstehende Regierungsbildungen | 58 | ||
2. Inkurs: Die Wahlsysteme und ihre Auswirkungen auf die Regierungsbildung | 59 | ||
a) Die Mehrheitswahl | 60 | ||
aa) Inhalt und Funktionsweise | 60 | ||
bb) Ziele der Mehrheitswahl | 60 | ||
(1) Die Wahl des Abgeordneten als Mandat | 60 | ||
(2) Auslese einer politischen Aristokratie | 61 | ||
(3) Hervorbringen einer politischen Regierungsmehrheit | 62 | ||
(4) Mäßigung der Parteienlandschaft | 64 | ||
b) Die Verhältniswahl | 65 | ||
aa) Inhalt und Funktionsweise | 65 | ||
bb) Ziele der Verhältniswahl | 66 | ||
(1) Größere Legitimität der Regierung durch Abbildung möglichst vieler Wählerstimmen | 66 | ||
(2) Veranlassung von (Regierungs-)Kompromissen durch entstehendes Koalitionserfordernis und Chancen für neuartige politische Strömungen | 67 | ||
(3) „Gerechtere“ Repräsentation durch maximale Verwirklichung der optimalen Erfolgswertgleichheit abgegebener Stimmen | 68 | ||
(4) Zwischenergebnis: Auswirkungen von Verhältniswahl und Mehrheitswahl auf die Mehrheitsfindung zur Regierungsbildung | 68 | ||
c) BRD: Die personalisierte Verhältniswahl | 69 | ||
aa) Die personalisierte Verhältniswahl als Wahlsystem der BRD: Inhalt und Rechtsnatur | 69 | ||
bb) Die Entscheidung für die personalisierte Verhältniswahl – Verhältniswahl und Mehrheitswahl im Vergleich | 71 | ||
cc) Ziele der personalisierten Verhältniswahl | 73 | ||
dd) Politisch-praktische Konsequenzen des deutschen Wahlsystems | 74 | ||
(1) Koalitionserfordernis | 74 | ||
(2) Inkurs: Koalitionsverträge – Definition, Rechtsnatur und Praxis | 74 | ||
(3) Parteienfragmentierung und Koalitionspraxis in der BRD | 76 | ||
(a) Die Anzahl der Fraktionen als Kriterium der Stabilisierung und Destabilisierung | 76 | ||
(b) „Effective“ Number of Parties nach Laasko / Taagepera | 77 | ||
(c) Die „Effective“ Number of Parties in der BRD | 80 | ||
(4) Überschreitung der gesetzlichen Mitgliederzahl im Deutschen Bundestag | 82 | ||
ee) Wahlrechtliche Sperrklauseln als Korrekturversuch – die „Fünfprozent-Hürde“ | 84 | ||
3. Fazit: Ideales Wahlrecht? – Stabilität vs. Kompromissbildung | 87 | ||
II. Verminderte Koalitionsbereitschaft für die Bildung einer formellen Mehrheitsregierung | 91 | ||
1. Motive von Fraktionen zur Ausübung der Regierungs- und Oppositionsrolle | 92 | ||
a) Empirische Untersuchung der Motive zur Koalitionsbildung | 92 | ||
b) Koalitionsbildung auf Bundesebene in der 19. Legislaturperiode | 93 | ||
aa) Unvereinbarkeitsbeschlüsse und Koalitionsinkompatibilitäten | 93 | ||
bb) Gescheiterte Jamaika-Verhandlungen und Neuauflage der Großen Koalition | 95 | ||
2. Populismus als Ursache der Koalitionsinkompatibilität | 96 | ||
a) Zum Begriff des Populismus | 97 | ||
b) Populismus im parlamentarischen Regierungssystem | 99 | ||
aa) Anti-institutionelle Ausrichtung: Identität statt Repräsentation | 101 | ||
bb) Anti-pluralistische Ausrichtung: Homogenität statt Pluralität | 102 | ||
c) Die Rolle des Populismus in der BRD | 103 | ||
d) Fazit: Populismus – Unzulänglichkeit der Demokratie? | 103 | ||
III. Ursachen zur Entstehung einer materiellen Minderheitsregierung – der nachträgliche Mehrheitsverlust | 104 | ||
1. Der Koalitionsbruch | 105 | ||
2. Parteiaustritte | 106 | ||
IV. Fazit: Typische Phänomene und Faktoren der erschwerten Regierungsbildung – die Herausforderungen des parlamentarischen Regierungssystems | 107 | ||
Kapitel 3: Regierungsstabilität nach dem Grundgesetz – Erfüllung der Regierungsfunktion | 109 | ||
A. Die Regierungsfunktion im parlamentarischen Regierungssystem | 109 | ||
I. Die Bundesregierung | 110 | ||
II. Die Regierungsfunktion | 111 | ||
III. Die parlamentarische Demokratie | 113 | ||
IV. Regierungsstabilität im parlamentarischen Regierungssystem | 115 | ||
B. Bestellung der Regierung und Sicherung der Regierungskontinuität | 118 | ||
I. Sicherung der Regierungskontinuität durch die Konzeption der Kanzlerwahl nach Art. 63 GG | 118 | ||
1. Zur Einordnung des Art. 63 GG | 119 | ||
2. Wahl- und Vorschlagsrechte | 119 | ||
a) Die erste Wahlphase: Das Vorschlagsrecht des Bundespräsidenten und die Abstimmung des Bundestages | 119 | ||
aa) Der geforderte Bundespräsident? | 120 | ||
(1) Zur Integrationsfunktion des Bundespräsidenten | 120 | ||
(2) Freies Ermessen für den präsidentiellen Vorschlag? | 122 | ||
(a) Vorschlagsrecht nach der wörtlichen Auslegung | 123 | ||
(b) Vorschlagsrecht nach der historischen Auslegung | 123 | ||
(c) Der Bundespräsident als „Geburtshelfer“ der Regierungsbildung | 126 | ||
(d) Die Ermessenssystematik aus Art. 63 GG | 128 | ||
(e) Zwischenergebnis | 129 | ||
(3) Der „richtige“ Zeitpunkt | 130 | ||
bb) Die parlamentarische Bestellungsgewalt | 132 | ||
b) Die zweite Wahlphase: alleiniges Entscheidungsrecht des Parlaments | 134 | ||
c) Die dritte Wahlphase: das materielle Reserverecht | 135 | ||
aa) Die Wahlverpflichtung in der dritten Wahlphase | 135 | ||
(1) Wahlverpflichtung nach dem Wortlaut des Art. 63 Abs. 4 S. 1 GG | 135 | ||
(2) Wahlverpflichtung nach Sinn und Zweck des Art. 63 Abs. 4 GG | 135 | ||
(3) Konsequenzen der Wahlpflicht für Beschlussfähigkeit und Vorschlagsquoren | 136 | ||
(4) Zwischenergebnis | 137 | ||
bb) Die Rolle des Bundespräsidenten in der dritten Wahlphase | 137 | ||
(1) Das Ermessen des Bundespräsidenten aus Art. 63 Abs. 4 S. 3 GG nach wörtlicher Auslegung | 138 | ||
(2) Das Ermessen des Bundespräsidenten im Kontext der systematisch und historisch bedingten Auflösungsfeindlichkeit | 138 | ||
(3) Das Ermessen des Bundespräsidenten anhand der Zeitsystematik | 139 | ||
(4) Das Ermessen des Bundespräsidenten anhand des im Einzelfall bestehenden Krisenbezugs | 139 | ||
(5) Auflösungsrecht bei unterbliebener Wahl? | 140 | ||
(6) (Mit-)Bestellungsrecht des Bundespräsidenten in der dritten Wahlphase? | 142 | ||
3. Fazit: Zwischen präsidentiellen Vorschlagsrecht und parlamentarischer Bestellungsgewalt | 142 | ||
II. Sicherung der Regierungskontinuität durch die Konzeption des konstruktiven Misstrauensvotums nach Art. 67 GG | 145 | ||
1. Tatbestandliche Ausgestaltung des konstruktiven Misstrauensvotums | 146 | ||
2. „Bonn ist nicht Weimar“ – Zum Stabilisierungspotential des konstruktiven Misstrauensvotums | 149 | ||
a) Konstruktiv statt destruktiv: Weimar als Stabilitätsargument? | 149 | ||
aa) Die Unterschiede zwischen Art. 54 WRV und Art. 67 GG | 149 | ||
bb) Destabilisierung in der Weimarer Republik durch Art. 54 WRV? | 150 | ||
cc) Konstruktive Mehrheit als Stabilitätsgarantie? | 153 | ||
b) Keine Abwahl einzelner Bundesminister | 155 | ||
c) Fehlende Anwendungspraxis auf Bundesebene | 158 | ||
3. Reformerfordernis des Art. 67 GG? | 159 | ||
a) Zeitliche Trennung von Misstrauensantrag und Neuwahl des Bundeskanzlers | 159 | ||
b) Orientierung an Art. 44 Abs. 3 S. 2 BayLVerf | 160 | ||
aa) Die Konsequenzen der Rücktrittsverpflichtung nach dem GG | 160 | ||
bb) Krisenbeseitigung durch Neubesetzung nach Art. 63 GG? | 161 | ||
c) Rücktrittsverpflichtung des Bundeskanzlers per Aufforderung durch den Bundespräsidenten | 162 | ||
d) Rein destruktives Misstrauensvotum | 163 | ||
4. Fazit: Das konstruktive Misstrauensvotum und sein missverstandenes Stabilisierungspotential | 164 | ||
C. Sicherung der Handlungsfähigkeit der Regierung | 167 | ||
I. Inkurs: Kooperative Gesetzgebung mit und ohne politische Mehrheit | 168 | ||
1. Gesetzgebung als kooperative Regierungsaufgabe | 168 | ||
2. Mehrheitsfindung und Kooperationsmodelle | 170 | ||
a) Mehrheitsfindung durch Koalitionsbildung | 170 | ||
b) Mehrheitsfindung in Minderheitsregierungen | 172 | ||
aa) Das Tolerierungsmodell | 174 | ||
(1) Die Funktionsweise des Tolerierungsmodells | 174 | ||
(2) Erfahrungen aus Sachsen-Anhalt | 175 | ||
bb) Das Kooperationsmodell wechselnder Mehrheiten | 176 | ||
(1) Die Funktionsweise wechselnder Mehrheiten | 176 | ||
(2) Erfahrungen aus Sachsen-Anhalt | 176 | ||
(3) Erfahrungen aus Nordrhein-Westfalen | 177 | ||
(4) Erfahrungen aus Dänemark | 180 | ||
cc) Bewertung und Priorisierung der Modelle vor dem Hintergrund ihres Stabilisierungspotentials | 181 | ||
(1) Minderheitsregierungen – eine Seltenheit? | 182 | ||
(2) Der „Mehrheitsbegriff“ und die Mehrheitsfindung im GG | 182 | ||
(3) Erfahrungswerte aus Schlüsselentscheidungen | 184 | ||
(4) Zwischenergebnis: Parlamentarisierung der Gesetzgebung | 185 | ||
II. Art. 68 GG – Zwischen Kontinuität und Handlungsfähigkeit | 187 | ||
1. Die tatbestandliche Ausgestaltung der Vertrauensfrage | 188 | ||
2. Einordnung des Art. 68 GG in das parlamentarische Regierungssystem | 189 | ||
3. Präventive Wirkung als Beitrag zur Regierungskontinuität und Handlungsfähigkeit | 190 | ||
a) Vertrauensfrage als Instrument des Bundeskanzlers | 190 | ||
b) Druck- und Disziplinierungsfunktion der Vertrauensfrage | 190 | ||
4. Voraussetzungen der Bundestagsauflösung nach Art. 68 GG | 192 | ||
5. Fazit: Doppeltes Drohpotential und restriktive Bundestagsauflösung | 194 | ||
III. Der Gesetzgebungsnotstand nach Art. 81 GG als ultima ratio | 194 | ||
1. Begriffsverständnis und Systematik des Gesetzgebungsnotstands | 195 | ||
2. Der Gesetzgebungsnotstand und seine Voraussetzungen im Einzelnen | 197 | ||
a) Die erste Phase: Das Verfahren bis zur Erklärung des Gesetzgebungsnotstands (Art. 81 Abs. 1 GG) | 197 | ||
aa) Erste Alternative: Art. 81 Abs. 1 S. 1 i. V. m. Art. 68 GG | 197 | ||
(1) Der negative Ausgang der Vertrauensfrage bei gleichzeitigem Verbleib des Bundeskanzlers im Amt | 198 | ||
(2) Das Scheitern einer Gesetzesvorlage | 199 | ||
(3) Dringlichkeit der Gesetzesvorlage | 200 | ||
bb) Zweite Alternative: Art. 81 Abs. 1 S. 2 i. V. m. Art. 68 GG | 201 | ||
(1) Scheitern einer mit einer Gesetzesvorlage verbundenen Vertrauensvorlage | 201 | ||
(a) Einheitliche Abstimmung über Vertrauensfrage und Gesetzesvorlage? | 202 | ||
(b) Einheitliches oder gespaltenes Abstimmungsergebnis? | 206 | ||
(aa) Herabsetzung des Quorums auf das Niveau aus Art. 42 Abs. 2 S. 1 GG | 207 | ||
(bb) Erhöhung des Quorums auf das Niveau aus Art. 68, 121 GG | 207 | ||
(c) Auswirkungen auf Art. 81 GG und die Rechtsfolgen des Art. 68 GG | 208 | ||
(d) Zwischenergebnis: Die Auslegungsfragen bei Art. 81 Abs. 1 S. 2 GG | 209 | ||
(2) Erfordernis einer Dringlichkeitserklärung im Rahmen von Art. 81 Abs. 1 S. 2 GG? | 209 | ||
(3) Antrag von Bundesregierung und Beteiligung des Bundesrates | 210 | ||
b) Die zweite Phase: Die Erklärung des Gesetzgebungsnotstands durch den Bundespräsidenten | 212 | ||
c) Die dritte Phase: Das Verfahren nach der Erklärung des Gesetzgebungsnotstands und die Beschlussfassung | 213 | ||
d) Tatbestandliche und teleologische Grenzen nach Art. 81 Abs. 3, 4 GG | 215 | ||
3. Der politische und verfassungsrechtliche Anwendungsbereich des Art. 81 GG | 217 | ||
a) Politische Krise nach historischer Auslegung | 217 | ||
b) Anknüpfung an das Vertrauen | 218 | ||
4. Folgenabschätzung und Bewertung des Art. 81 GG | 220 | ||
a) Die präventive Wirkung des Art. 81 GG | 221 | ||
b) Diktatur der Minderheit in der Krise? | 223 | ||
c) Die Überbrückungsfunktion des Art. 81 GG | 225 | ||
aa) Die Reformbestrebungen für ein förmliches Selbstauflösungsrecht des Parlaments | 225 | ||
bb) Art. 68 und 81 GG als geeignete Alternative zum parlamentarischen Selbstauflösungsrecht? | 226 | ||
(1) Eigener Aktionsradius des Bundestages bei bestehenden Auflösungswegen | 227 | ||
(2) Die Überbrückungsfunktion des Art. 81 GG: Gesetzgebungsnotstand vs. förmliches Selbstauflösungsrecht des Parlaments | 228 | ||
cc) Plädoyer für ein Selbstauflösungsrecht nach dem Abschluss des Gesetzgebungsnotstands | 231 | ||
(1) Zwischen „Stunde der Exekutive“ und „Legiscide“ | 233 | ||
(2) Vollständiges Ausschöpfen des Potentials des Art. 81 GG | 235 | ||
d) Der Bundesrat als Legalitätsreserve: Vertretung der Länder oder Instrument der Parteien? | 235 | ||
aa) Die Rolle des Bundesrates nach dem Verständnis des Verfassungsgebers | 236 | ||
bb) Die Rolle des Bundesrates anhand des empirischen Abstimmungsverhaltens | 236 | ||
cc) Die Rolle des Bundesrates im Reformvorschlag zu Art. 81 GG | 241 | ||
e) Bewertung der prozeduralen Ausgestaltung und entsprechende Reformvorschläge | 243 | ||
aa) Zeitliche Ersparnisse | 244 | ||
bb) Ersparnisse bei der Erklärung des Gesetzgebungsnotstands | 244 | ||
5. Der Gesetzgebungsnotstand als ultima ratio – ein Fazit | 246 | ||
Kapitel 4: Die Geschäftsregierung | 248 | ||
A. Die Geschäftsregierung nach Art. 69 Abs. 3 GG | 248 | ||
B. Die Kompetenzen von Geschäfts- und Minderheitsregierung im Vergleich | 251 | ||
I. Verfassungsrechtliche Regierungsinstrumente: Minderheits- und Geschäftsregierung im Vergleich | 251 | ||
1. Zur Anwendbarkeit von Art. 68 und 81 GG | 251 | ||
2. Personalkontinuität als praktische Paradoxie | 253 | ||
II. Geschäftsregierung im Lichte des Demokratieprinzips | 254 | ||
III. Politischer Stillstand und das freie Mandat | 255 | ||
IV. Fazit: Chance der Parlamentarisierung vs. demokratischer Stillstand | 256 | ||
Fazit | 258 | ||
Anlagen | 266 | ||
Anhang zu Kapitel 2 | 266 | ||
Anhang zu Kapitel 3 | 273 | ||
Literaturverzeichnis | 278 | ||
Online-Quellen | 288 | ||
Sachwortverzeichnis | 289 |