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Rabenau, F. (2022). Das Naturrecht der Gegenwart und die Unverfügbarkeit des Rechts. Eine Analyse über den Stellenwert des Naturrechtsdenkens in der aktuellen Rechtswissenschaft. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58560-1
Rabenau, Fabian von. Das Naturrecht der Gegenwart und die Unverfügbarkeit des Rechts: Eine Analyse über den Stellenwert des Naturrechtsdenkens in der aktuellen Rechtswissenschaft. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58560-1
Rabenau, F (2022): Das Naturrecht der Gegenwart und die Unverfügbarkeit des Rechts: Eine Analyse über den Stellenwert des Naturrechtsdenkens in der aktuellen Rechtswissenschaft, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58560-1

Format

Das Naturrecht der Gegenwart und die Unverfügbarkeit des Rechts

Eine Analyse über den Stellenwert des Naturrechtsdenkens in der aktuellen Rechtswissenschaft

Rabenau, Fabian von

Schriften zur Rechtstheorie, Vol. 301

(2022)

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About The Author

Fabian von Rabenau studierte Rechtswissenschaften an der Georg-August Universität Göttingen, Rijksuniversiteit Groningen und an der Wilhelms-Universität Münster mit Schwerpunkt im Handels- und Gesellschaftsrecht. Nach seiner ersten juristischen Prüfung 2017 promovierte er ab 2018 am Lehrstuhl Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie bei Prof. Dr. Fabian Wittreck in Münster. Währenddessen arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in internationalen Wirtschaftskanzleien und wurde im Oktober 2021 mit seiner Arbeit zum Naturrecht promoviert. Derzeit ist er Rechtsreferendar am Landgericht Frankfurt am Main.

Abstract

Die Naturrechtstheorie vertritt die Auffassung, es ließen sich Grundsätze, Prinzipien oder ganze überpositive Rechtsordnungen aus der Vernunft oder Natur ableiten und erkennen. Dem Gedanken des Naturrechts kann daher ein Begründungsversuch für gerechtes Recht entnommen werden, der im Vergleich zu einem formellen und mehrheitstauglichen Gesetzgebungsverfahren einen Mehrwert darstellen kann. Diesem seit langem existierenden Gedanken wurde in der jüngsten Vergangenheit zu wenig Beachtung in der deutschsprachigen Rechtswissenschaft geschenkt. Das Werk beschäftigt sich daher mit der Aktualität dieser Theorie und stellt verschiedene rechtstheoretische Begründungsversuche gegenwärtiger theologischer und rechtswissenschaftlicher Naturrechtsüberlegungen aus dem deutschen und angelsächsischen Sprachraum gegenüber. Der Naturrechtsgedanke erfreut sich insbesondere im letzteren Raum einer hohen Aktualität und dient ebenso als gedankliche Begründung der Menschenrechte.»The Natural Law of the Present and the Unavailability of Law. An Analysis of the Place of Natural Law thinking in Current Jurisprudence«: Natural law theory argues that principles, precepts, or entire supra-positive legal orders can be derived or recognized from reason or nature that provide a standard for just law. This long existing idea has been given too little attention in the recent past in German-language legal scholarship. This work therefore deals with the relevance of this theory and compares various attempts to justify it in terms of natural law.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 15
A. Einführung 17
I. Das methodische Vorgehen 22
II. Die Unverfügbarkeit als Element des modernen Naturrechtsbegriffes 27
1. Der Naturrechtsbegriff in der historischen Betrachtung 27
a) Antike 27
b) Frühe Kirche und Mittelalter 31
aa) Frühe Kirche 31
bb) Mittelalter 32
c) Aufklärung 32
2. Verwendung des Naturrechtsbegriffes in der Gegenwart 35
3. Moderne Naturrechtsdefinition 38
III. Der Rechtspositivismus: Die Trennung von Recht und Moral 40
1. Hans Kelsen 42
2. Herbert Lionel Adolphus Hart 43
3. Norbert Hoerster 44
IV. Die defizitäre Darstellung des Naturrechts in den deutschsprachigen Veröffentlichungen 46
B. Das christliche Naturrechtsverständnis 50
I. Die römisch-katholische Naturrechtstradition 51
1. Thomas von Aquin 52
2. Das römisch-katholische Kirchenrecht 54
a) Codex Iuris Canonici 55
aa) Ius divinum positivum 56
bb) Ius divinum naturale 58
b) Der Katechismus der römisch-katholischen Kirche 58
c) Auf der Suche nach einer universalen Ethik 59
d) Papst Benedikt XVI. 61
II. Das römisch-katholische Naturrechtsverständnis als gegenwärtige Lehre 64
1. Martin Rhonheimer 64
2. Franz-Josef Bormann 66
3. Johannes Messner 67
4. Wolfgang Waldstein 69
5. Eberhard Schockenhoff 70
6. Papst Johannes Paul II. 71
7. Robert Spaemann 72
8. Norbert Brieskorn 74
9. Berthold Wald 75
10. Streit über das richtige Verständnis: Die Reformbedürftigkeit des Naturrechts 77
a) Elke Mack 77
b) Die römisch-katholische Sexualmoral als aktuelle innerkirchliche Naturrechtsdebatte 80
aa) Die römisch-katholische Lehrmeinung 80
bb) Kritik an dieser Lehrmeinung 82
III. Die protestantische Naturrechtslehre 84
1. Das Naturrecht als Stiefkind im Protestantismus 85
2. Die „Zwei-Reiche-Lehre“ 87
3. Die Menschenwürde als Anerkennung des Naturrechts 89
4. Wolfgang Huber 91
a) Hubers Naturrechtsverständnis 91
b) Exkurs zum rechtsethischen Normativismus 93
5. Klaus Tanner 95
6. Zwischenfazit 96
C. Aktuelle Naturrechtsdiskussion in der deutschsprachigen Rechtswissenschaft 99
I. Die Naturrechtslehre der Nachkriegszeit 99
1. Gustav Radbruch 99
a) Die Radbruchsche Formel 100
b) Die Diskussion um die Einordnung 101
c) Kein „Damaskuserlebnis“ Radbruchs 102
2. Exkurs: „Naturrecht im Nationalsozialismus“ – Die Gefahren der Naturrechtsargumentationen 105
3. Die Naturrechtsrenaissance 108
4. Weitere Naturrechtsvertreter der Nachkriegszeit 109
a) Helmut Coing 110
b) Hans Welzel 111
c) Werner Maihofer 113
II. Die Naturrechtslehre in der deutschen Rechtspraxis 113
1. Die Grenzen der positivistischen Rechtslehre in der Rechtsprechung 114
a) Die Entscheidung des Amtsgerichts Wiesbaden 115
b) Naturrechtliche Bindung des Verfassunggebers 116
c) Die „Soraya“-Entscheidung 117
d) Das Standgerichtsverfahren 118
e) Die „Monströse Gerichtsentscheidung“ 119
f) Die Ausbürgerung 119
g) Der Mauerschützenfall 121
2. Der notwendige Rückgriff auf das Naturrecht zur Einordnung fremder Rechtsordnungen 123
3. Das Naturrecht als existierende Auffassung in den Landesverfassungen und dem Grundgesetz 124
a) Landesverfassungen und ihr naturrechtlicher Inhalt 124
b) Der vorpositive Inhalt des Grundgesetzes 126
c) „Antastbare Menschenwürde“? 127
4. Rechtsbeugung als strafbedrohte Naturrechtsverpflichtung 129
III. Deutschsprachige Naturrechtsströmungen der Gegenwart 132
1. Das dynamische Naturrecht 133
a) Arthur Kaufmann 133
b) Martin Kriele 135
c) Johann Braun 137
2. Das Naturrecht als kritischer Maßstab 140
a) Dietmar Willoweit 140
b) Joachim Hruschka 144
c) Florian Rödl 146
3. Die Prinzipientheorien im Naturrecht 147
a) Robert Alexy 148
b) Ralf Dreier 152
c) Christian Thies 154
d) Christiane Freund 156
e) Offen naturrechtliche Argumentation der Prinzipientheorie 157
4. Naturrechtliche Grenzen im Strafrecht 158
a) Lutz Eidam 158
b) Kristian Kühl 160
5. Der Naturrechtsgedanke im Privatrecht 162
a) Alexander Hellgardt 162
b) Matthias Wendland 163
6. Zwischenfazit 165
a) Universalismus als Gegensatz zum Partikularismus 167
b) Fehlerhafte Subsumtion unter „Dritter Weg“ 168
c) Ein weiter Naturrechtsbegriff als Oberbegriff 169
D. Angelsächsische Naturrechtstheorien der Gegenwart 171
I. Die Gütertheorien 171
1. John Finnis 172
2. Germain Grisez, Joseph Boyle und John Finnis 175
3. Robert P. George 176
4. Patrick Lee 178
5. Christopher Tollefsen 179
6. Jonathan Crowe 181
7. Gary Chartier 184
8. Das Gemeinwohl 186
a) Christopher Wolfe 187
b) Mark C. Murphy 188
c) George Duke 189
d) Gerard V. Bradley 190
e) Owen Anderson 192
II. Die Vertragstheorien 192
1. John Rawls 193
2. Robert Nozick 195
3. David Gauthier 196
III. Der Fähigkeitsansatz 197
1. Amartya Sen 198
2. Martha Nussbaum 199
3. Jacqueline Laing 202
IV. Der Kommunitarismus bei Alasdair MacIntyre 204
V. Die Prinzipientheorie nach Ronald Dworkin 206
VI. Naturrecht als Auslegungsmethode bei Michael Moore 208
VII. Die Begründungsversuche möglicher Unterschiede 210
1. These der „zwei Säkularisierungen“ 210
2. Ein Blick auf die unterschiedlichen Rechtssysteme 213
VIII. Zwischenfazit 214
E. Die Menschenrechte als Naturrechtsanalogie 216
I. Begriffserklärung der Menschenrechte 216
II. Die Menschenrechtsdeklarationen 218
III. Säkulare Menschenrechte als Gegensatz zur theologischen Naturrechtsbegründung 219
IV. Naturrechtliche Begründung der Menschenrechte 221
1. Theologische Begründungsmuster 223
2. Gütertheorie und Menschenrechte 225
3. Vertragstheoretische Begründungsansätze 226
4. Die Menschenrechte aus dem Blick des Fähigkeitsansatzes 227
5. Die Würde des Menschen als Begründung der Menschenrechte 228
a) Würde als Anerkennung 229
b) Würde als angeborene Voraussetzung 232
c) Abgrenzung zum Personenrecht 235
d) Definitionsverbot als Schlussfolgerung 238
V. Menschenwürde und Menschenrechte als Naturrechtsersatz 241
1. Menschenrechte als Naturrechtsersatz 241
2. Naturrechtsfunktion der Menschenrechte 242
VI. Zwischenfazit 244
F. Conclusio 247
I. Zusammenfassung gegenwärtiger Naturrechtstheorien 247
II. Der moderne Naturrechtsbegriff 250
III. Die fehlerhafte Verwendung des Begriffs 252
IV. Das Naturrecht als notwendige Hilfestellung 253
1. Die Positivierung des Naturrechts als Totengräber? 254
2. Das Naturrecht als Förderung der inneren Überzeugung der Bürger 256
3. Der Streit über das „Gerechte“ 257
4. Das Naturrecht in einer pluralistischen Gesellschaft 258
a) Die Diskussion um den Schwangerschaftsabbruch 259
b) Der Wahrheitsanspruch der Mehrheitsmeinung 261
V. Fazit 262
Literaturverzeichnis 265
Sachverzeichnis 283