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Franke, L. (2022). Das Internationale Privatrecht der europäischen Verordnungen und Drittstaatsverträge. Eine Analyse aus deutscher Perspektive und zur Stärkung des europäischen Kollisionsrechts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58552-6
Franke, Lena. Das Internationale Privatrecht der europäischen Verordnungen und Drittstaatsverträge: Eine Analyse aus deutscher Perspektive und zur Stärkung des europäischen Kollisionsrechts. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58552-6
Franke, L (2022): Das Internationale Privatrecht der europäischen Verordnungen und Drittstaatsverträge: Eine Analyse aus deutscher Perspektive und zur Stärkung des europäischen Kollisionsrechts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58552-6

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Das Internationale Privatrecht der europäischen Verordnungen und Drittstaatsverträge

Eine Analyse aus deutscher Perspektive und zur Stärkung des europäischen Kollisionsrechts

Franke, Lena

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 211

(2022)

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About The Author

Lena Franke studierte von 2011 bis 2016 an der Universität Augsburg Rechtswissenschaften. In den Jahren 2016 bis 2020 arbeitete sie promotionsbegleitend zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einer internationalen Wirtschaftskanzlei in München, dann an der Universität Augsburg am Lehrstuhl von Professor Dr. Wolfgang Wurmnest LL.M (Berkeley). Seit Oktober 2020 absolviert sie ihren juristischen Vorbereitungsdienst am OLG München.

Abstract

Damit die Europäische Union als Raum der Sicherheit, der Freiheit und des Rechts funktioniert, bedarf es auch der Harmonisierung des Kollisionsrechts. Der Vereinheitlichungseffekt wird durch vorrangige Drittstaatsverträge gestört, die von dem Unionsrecht abweichende Kollisionsregeln enthalten. Zur Stärkung des europäischen IPR sind insbesondere Maßnahmen gegenüber den Drittstaaten, wie die Anpassung, die Kündigung und der Abschluss neuer Staatsverträge denkbar. Die Mitgliedsstaaten sind gemäß Art. 351 Abs. 2 AEUV zur Behebung der Differenzen verpflichtet. Die Vorschrift stellt eine notwendige Ergänzung zur Außenkompetenz der Europäischen Union dar. Es ergibt sich eine Verflechtung von Handlungspflichten der Mitgliedsstaaten und Handlungskompetenzen der Europäischen Union. Selbstverständlich bedarf es zur Anpassung und zum Neuabschluss der Staatsverträge auch der Mitwirkung der Drittstaaten. Das führt zu schwierigen Konstellationen in rechtlicher und diplomatischer Hinsicht.»The Private International Law of European Regulations and Third State Treaties. An Analysis from a German Perspective and to strengthen the European Private International Law«: The harmonization of European private international law is disrupted by overriding third state treaties with divergent conflict-of-law rules. To remedy the incompatibilities the treaties can be particularly revised, terminated or new agreements can be concluded. The obligations of the member states, the competences of the EU and the necessary negotiations with the third states lead to difficult constellations from a legal and diplomatic point of view.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
Kapitel A: Einleitung 19
I. Anlass und Ziel der Untersuchung 19
II. Methode und Gang der Darstellung 21
Kapitel B: Das europäische IPR 23
I. Entwicklung des IPR in Europa 23
II. Wichtige Ziele des europäischen IPR 24
1. Entscheidungseinklang 24
a) Prinzip des Entscheidungseinklangs 24
b) Europäischer Entscheidungseinklang 25
2. Binnenmarktintegration und Schaffung eines europäischen Rechtsraums 26
III. Das Prinzip der engsten Verbindung 27
1. Objektive Anknüpfung 27
2. Rechtswahlfreiheit 29
IV. Die Union als Mitglied der Haager Konferenz für Internationales Privatrecht 30
V. Zwischenergebnis 31
Kapitel C: Vorrangige Drittstaatsverträge und Kollisionen mit dem europäischen IPR 33
I. Anwendungsbereich sekundärrechtlicher Vorrangsregelungen 33
II. Die Erbrechtsverordnung 35
1. Kollisionsnormen der Erbrechtsverordnung 36
2. Vorrang mitgliedsstaatlicher Drittstaatsverträge 37
a) Der Konsularvertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Türkischen Republik vom 28. Mai 1929 38
aa) Kollisionsrecht des Nachlassabkommens 38
bb) Anwendungsbereich des Nachlassabkommens 39
(1) Räumlicher Anwendungsbereich 39
(2) Persönlicher Anwendungsbereich 41
cc) Divergenzen mit der Erbrechtsverordnung 42
b) Das Niederlassungsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und dem Kaiserreich Persien vom 17. Februar 1929 43
aa) Anwendungsbereich des Niederlassungsabkommens 43
(1) Räumlicher Anwendungsbereich 43
(2) Persönlicher Anwendungsbereich 44
bb) Divergenzen mit der Erbrechtsverordnung 45
c) Der Konsularvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken vom 25. April 1958 45
aa) Anwendungsbereich des Konsularvertrages 46
bb) Divergenzen mit der EuErbVO 47
3. Folgerungen 47
III. Die Rom II-Verordnung 50
1. Kollisionsrecht der Rom II-Verordnung 51
2. Das Haager Übereinkommen über das auf Straßenverkehrsunfälle anzuwendende Recht 52
a) Kollisionsnormen des Haager Straßenverkehrsübereinkommen 52
b) Anwendungsbereich des Haager Straßenverkehrsübereinkommen 53
c) Divergenzen mit der Rom II-Verordnung 54
3. Folgerungen 54
IV. Die Rom I-Verordnung 56
1. Kollisionsrecht der Rom I-Verordnung 56
2. Vorrang mitgliedsstaatlicher Übereinkünfte mit Drittstaaten 57
3. Das Budapester Übereinkommen über den Vertrag über die Güterbeförderung in der Binnenschifffahrt (CMNI) 59
a) Kollisionsnormen der CMNI 60
b) Divergenzen mit der Rom I-Verordnung 61
4. Folgerungen 62
V. Die Europäische Unterhaltsverordnung 62
VI. Die Rom III-Verordnung 63
1. Kollisionsnormen der Rom III-Verordnung 64
2. Das Niederlassungsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und dem Kaiserreich Persien vom 17. Februar 1929 65
a) Scheidungsrechtliche Kollisionsnorm 65
b) Divergenzen mit der Rom III-VO 65
c) Einschränkung der Anwendung des iranischen Sachrechts nach Art. 10 Rom III-VO 65
3. Folgerungen 68
VII. Die Europäischen Güterrechtsverordnungen 69
VIII. Zwischenergebnis 70
Kapitel D: Möglichkeiten zur Stärkung des europäischen IPR 73
I. Korrekturen hinsichtlich der mitgliedsstaatlichen Drittstaatsverträge 73
1. Verteilung der Außenkompetenzen zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedsstaaten 73
a) Außenkompetenzen der Europäischen Union 74
aa) Die Kompetenz zum Abschluss völkerrechtlicher Verträge vor dem Vertrag von Lissabon 75
(1) Entscheidung in der Sache AETR 75
(2) Entscheidung in der Sache Kramer 75
(3) Gutachten zum Stilllegungsfonds 76
(4) Gutachten zum WTO-Abkommen 77
(5) Entscheidung in der Sache Open Skies 78
(6) Gutachten zum Lugano-Übereinkommen 78
(7) Zwischenergebnis 79
bb) Die Kompetenz zum Abschluss völkerrechtlicher Verträge nach dem Vertrag von Lissabon 80
(1) Art. 216 AEUV 80
(2) Art. 3 Abs. 2 AEUV 82
cc) Anwendung auf das IPR 84
dd) Anwendung auf den Sonderfall der Verstärkten Zusammenarbeit 84
b) Kompetenzen bezüglich bereits bestehender Drittstaatsverträge 86
aa) Das Verhältnis der Drittstaatsverträge zum Unionsrecht, Art. 351 AEUV 86
(1) Unberührtheitsklausel Art. 351 Abs. 1 AEUV 87
(2) Analoge Anwendung des Art. 351 Abs. 1 AEUV 88
(3) Das Verhältnis von Art. 351 Abs. 1 zu Abs. 2 AEUV 88
(4) Behebung von Unvereinbarkeiten gemäß Art. 351 Abs. 2 AEUV 89
(5) Das Verhältnis der unionsrechtlichen Verordnungen zu Art. 351 AEUV 91
(6) Zwischenergebnis 92
bb) Das Loyalitätsgebot gemäß Art. 4 Abs. 3 EUV 93
(1) Grundsatz 93
(2) Auswirkung auf die Außenbeziehungen 94
cc) Umfang der Außenkompetenz der Union 95
c) Zwischenergebnis 97
2. Handlungsoptionen hinsichtlich der Drittstaatsverträge 98
a) Anpassung des Drittstaatsvertrages 98
aa) Zuständigkeitsverteilung 98
bb) Verfahren 100
(1) Verfahren auf Unionsebene 101
(2) Verfahren auf mitgliedsstaatlicher Ebene 102
cc) Formen der Vertragsanpassung 103
dd) Sonderform: Auslegungsprotokoll 104
ee) Zwischenergebnis 106
b) Kündigung des Drittstaatsvertrages 107
aa) Zuständigkeitsverteilung 107
bb) Verfahren 107
cc) Umfang der Kündigungspflicht 108
(1) Entstehung der Kündigungspflicht 108
(2) Kündigungsgründe 111
dd) Durchsetzung der Kündigungspflicht 111
ee) Zwischenergebnis 112
c) Abschluss eines neuen Drittstaatsvertrages 113
aa) Zuständigkeitsverteilung 113
bb) Verfahren 116
(1) Verfahren nach Art. 218 AEUV 116
(2) Beteiligung der Mitgliedsstaaten 116
cc) Zwischenergebnis 117
3. Hintergründe und Ausgestaltung der Drittstaatsverträge 118
4. Interessen der Drittstaaten 119
5. Zwischenergebnis 120
II. Korrektur hinsichtlich des Unionsrechts 121
1. Anpassung der Kollisionsregelungen 122
2. Anpassung der Vorrangsregelungen 122
a) Löschung der sekundärrechtlichen Vorrangsregelungen 122
b) Beschränkung der sekundärrechtlichen Vorrangsregelungen hinsichtlich bestimmter Staatsverträge 123
c) Beschränkung der sekundärrechtlichen Vorrangsregelungen hinsichtlich rein innereuropäischer Sachverhalte 124
3. Im Speziellen: Annahme einer Gesamtverweisung bei Art. 34 EuErbVO 126
Kapitel E: Anwendung der Korrekturmöglichkeiten auf die festgestellten Kollisionen 129
I. Der Konsularvertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Türkischen Republik vom 28. Mai 1929 129
1. Historischer Hintergrund 129
2. Ausgestaltung 130
3. Interessen 132
a) Vertragsparteien 132
b) Europäische Union 133
4. Mögliche Maßnahmen 134
a) Auslegungsprotokoll zur unionsfreundlichen Interpretation des Nachlassabkommens 134
aa) Konkretisierung der Regelungen 134
(1) Räumlicher Anwendungsbereich 135
(2) Persönlicher Anwendungsbereich 136
bb) Folgerungen 136
b) Anpassung des Nachlassabkommens 137
aa) Änderung der Regelungen 137
bb) Führung der Verhandlungen 138
cc) Folgerungen 139
c) Kündigung des Nachlassabkommens 140
aa) Bestehen eines Kündigungsrechts 140
bb) Folgerungen 141
d) Abschluss eines neuen Staatsvertrags 142
aa) Regelungsinhalt 142
bb) Führung der Verhandlungen 143
cc) Folgerungen 143
5. Zwischenergebnis 143
II. Der Konsularvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken vom 25. April 1958 145
1. Historischer Hintergrund 145
2. Ausgestaltung 146
3. Interessen 146
a) Vertragsparteien 147
b) Europäische Union 149
4. Mögliche Maßnahmen 149
a) Auslegungsprotokoll zur unionsfreundlichen Interpretation des Konsularvertrages 149
b) Anpassung des Konsularvertrages 150
c) Kündigung des Konsularvertrags 151
d) Abschluss eines neuen Staatsvertrages 152
5. Zwischenergebnis 152
III. Das Niederlassungsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und dem Kaiserreich Persien vom 17. Februar 1929 153
1. Historischer Hintergrund 153
2. Ausgestaltung 154
3. Interessen 154
a) Vertragsparteien 154
b) Europäische Union 155
4. Mögliche Maßnahmen 156
a) Auslegungsprotokoll zur unionsfreundlichen Interpretation des Niederlassungsabkommens 156
b) Anpassung des Niederlassungsabkommens 157
c) Kündigung des Niederlassungsabkommens 158
d) Abschluss eines neuen Staatsvertrages 158
5. Zwischenergebnis 159
IV. Das Haager Übereinkommen vom 4. Mai 1971 über das auf Straßenverkehrsunfälle anzuwendende Recht 159
1. Historischer Hintergrund 160
2. Ausgestaltung 160
3. Interessen 161
4. Maßnahmen 162
a) Auslegungsprotokoll zur unionsfreundlichen Interpretation des Haager Straßenverkehrsübereinkommen 162
b) Anpassung des Haager Straßenverkehrsübereinkommen 162
c) Kündigung des Haager Straßenverkehrsübereinkommen 164
d) Abschluss eines neuen Staatsvertrages 164
5. Zwischenergebnis 165
V. Das Budapester Übereinkommen über den Vertrag über die Güterbeförderung in der Binnenschifffahrt 166
1. Historischer Hintergrund 166
2. Ausgestaltung 166
3. Interessen 167
4. Maßnahmen 167
a) Auslegungsprotokoll zur unionsfreundlichen Interpretation der CMNI 169
b) Anpassung der CMNI 169
c) Kündigung der CMNI 170
d) Abschluss eines neuen Staatsvertrages 170
5. Zwischenergebnis 171
VI. Kategorisierung der Drittstaatsverträge 171
1. Freundschaft und Diplomatie 171
2. Regionale Zusammenarbeit 173
Kapitel F: Fazit und Ausblick 176
I. Das moderne IPR der Europäischen Union 176
II. Gefährdung durch vorrangige Drittstaatsverträge 176
III. Stärkung des europäischen IPR 177
1. Korrekturen im Innenverhältnis 177
2. Korrekturen im Außenverhältnis 178
IV. Ausblick 179
Literaturverzeichnis 181
Sachwortverzeichnis 193