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Orth, C. (2022). Verfassungsrichter und ihre frühere Beteiligung an Gesetzgebungsverfahren. Eine Untersuchung über Richterausschluss und -ablehnung in Deutschland und dem Vereinigten Königreich. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58563-2
Orth, Christopher. Verfassungsrichter und ihre frühere Beteiligung an Gesetzgebungsverfahren: Eine Untersuchung über Richterausschluss und -ablehnung in Deutschland und dem Vereinigten Königreich. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58563-2
Orth, C (2022): Verfassungsrichter und ihre frühere Beteiligung an Gesetzgebungsverfahren: Eine Untersuchung über Richterausschluss und -ablehnung in Deutschland und dem Vereinigten Königreich, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58563-2

Format

Verfassungsrichter und ihre frühere Beteiligung an Gesetzgebungsverfahren

Eine Untersuchung über Richterausschluss und -ablehnung in Deutschland und dem Vereinigten Königreich

Orth, Christopher

Studien zum vergleichenden Öffentlichen Recht / Studies in Comparative Public Law, Vol. 11

(2022)

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About The Author

Christopher Orth studierte von Oktober 2012 bis Januar 2019 Rechtswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Im Anschluss an die erste juristische Staatsprüfung verfasste er seine Dissertation, in deren Zuge er einen Forschungsaufenthalt an der University of Edinburgh in Schottland durchführte. Seit November 2020 absolviert er den juristischen Vorbereitungsdienst im Bezirk des Oberlandesgerichtes Frankfurt am Main.

Abstract

Die zurückliegende legislative Mitwirkung eines Verfassungsrichters - etwa als Abgeordneter oder vorbereitender Gutachter - an einem Gesetzeswerk, welches nun zur verfassungsgerichtlichen Überprüfung vorliegt, wirft Fragen nach der richterlichen Unvoreingenommenheit auf. Die Arbeit bereitet die einschlägige Kasuistik bundesverfassungsgerichtlicher Entscheidungen zu §§ 18 und 19 BVerfGG auf und vergleicht diese mit der Rechtspraxis der obersten Gerichte des Vereinigten Königreiches. Deren Richter waren neben ihrer judikativen Funktion teils zugleich Abgeordnete des parlamentarischen Oberhauses und somit direkt in den legislativen Alltag eingebunden. Der Gang der Untersuchung zeigt, dass die britische Rechtspraxis zum Schutz der richterlichen Unvoreingenommenheit in Ansehung zurückliegender gesetzgeberischer Tätigkeiten fundamentale Veränderungen durchlief. Auf Grundlage dieser Bestandsaufnahme werden die Lösungen beider Rechtsordnungen dargelegt, verglichen und eingeordnet.»Constitutional Judges and their past Involvement in Legislative Processes. A study of Judicial Disqualification and Recusal in Germany and the United Kingdom«: Sections 18 and 19 of the Federal Constitutional Court Act serve to ensure the impartiality of the judges of the German Federal Constitutional Court (GFCC). The thesis examines, whether the provisions meet this objective also in light of past legislative activities of its judges. For this purpose, the relevant case law of the GFCC is compared to the legal practice in the United Kingdom, whose legal system was characterized by a direct interconnection between the highest courts and parliament.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 11
A. Einleitung 15
I. Problemstellung 15
II. Methode des Rechtsvergleiches 20
III. Grundlagen 24
1. Englisches common law 24
2. Die Verfassung des Vereinigten Königreiches 28
a) Rechtsquellen 29
b) Maximen und Grundprinzipien der Verfassung 31
aa) Parliamentary sovereignty 31
bb) Rule of law 33
3. Begriffsklärung „Verfassungsgericht“ 35
a) Wesen der Verfassungsgerichtsbarkeit 36
aa) Das „europäische“ Modell 36
bb) Das „amerikanische“ Modell 37
b) Stellung des höchsten Gerichtes im Vereinigten Königreich 39
c) Verfassungsgerichtliche Tendenzen im Vereinigten Königreich 41
aa) European Communities Act 1972 42
bb) Human Rights Act 1998 44
cc) Devolutionsgesetze 46
dd) Rule of law 48
ee) Zwischenergebnis 49
B. Die richterliche Unabhängigkeit und Unvoreingenommenheit als verfassungsrechtliche Prinzipien 51
I. Die Gewaltenteilung in Bezug zur Verfassungsgerichtsbarkeit 51
1. Ausgestaltung in der Bundesrepublik 52
2. Ausgestaltung im Vereinigten Königreich 56
a) Teil der rule of law 57
b) Funktionelle Aufteilung 58
c) Personelle und institutionelle Trennung durch den CRA 2005 60
II. Richterliche Unabhängigkeit und Unvoreingenommenheit 62
1. Richterliche Unabhängigkeit 63
a) Sachlich 65
aa) Unabhängigkeit von der Exekutive 65
(1) Deutschland 65
(2) Vereinigtes Königreich 66
bb) Unabhängigkeit von der Legislative 67
(1) Deutschland 67
(2) Vereinigtes Königreich 69
cc) Unabhängigkeit innerhalb der Judikative 69
(1) Deutschland 69
(2) Vereinigtes Königreich 70
dd) Einflussnahme durch die Öffentlichkeit 71
(1) Deutschland 71
(2) Vereinigtes Königreich 72
b) Persönlich 72
aa) Deutschland 73
bb) Vereinigtes Königreich 74
2. Richterliche Unvoreingenommenheit 75
a) Verhältnis zur richterlichen Unabhängigkeit 75
b) Verfassungsrechtliche Verankerung 78
aa) Deutschland 78
bb) Vereinigtes Königreich 81
c) Konkretisierung 82
d) Begrifflichkeiten 83
e) Gefährdung durch vorherige legislative Vorbefassung 85
C. Ausschluss und Ablehnung von Verfassungsrichtern wegen legislativer Vorbefasstheit 89
I. Deutschland 89
1. Ausschluss 90
a) Norminhalt und Auslegung des BVerfG 91
aa) § 18 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 BVerfGG 91
bb) § 18 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 3 BVerfGG 92
b) Ratio legis und gesetzgeberische Wertung der Ausnahmetatbestände 95
c) Rechtfertigung und Kritik an § 18 Abs. 3 Nr. 1 BVerfGG 98
aa) Verkleinerung der Richterbank 98
bb) Besonderheit des Gesetzgebungsverfahrens 102
cc) Keine Vorfestlegung des Richters durch legislative Vorbefassung? 104
dd) Zwischenergebnis 107
2. Ablehnung 107
a) Norminhalt und Begriff der Befangenheit 107
b) Maßstab der Befangenheit bei Richtern des BVerfG 109
aa) Verkleinerung bzw. Manipulation der Richterbank 111
bb) Wahlverfahren 114
(1) Wahlverfahren 114
(2) Effekt auf die Unvoreingenommenheit? 118
c) Staatsprozess 121
d) Übernahme der Wertung des § 18 BVerfGG 122
3. Rechtsprechung zur legislativen Vorbefassung 126
a) Frühe Rechtsprechung 126
b) Gutachtenverfahren als Mitwirkung im Gesetzgebungsverfahren 129
aa) BVerfGE 82, 30–42 129
bb) BVerfGE 98, 134–139; 108, 279–282 132
cc) BVerfGE 101, 46–53 136
dd) Zwischenergebnis 137
ee) BVerfGE 135, 248–259 138
c) Abläufe innerhalb des Gesetzgebungsverfahrens 142
d) Frühere Einbringung eines inhaltsgleichen Gesetzes 146
e) Abgeordnetenbezogene Mitwirkung im Gesetzgebungsverfahren 150
II. Vereinigtes Königreich 159
1. Disqualification 160
2. Recusal 163
a) Maßstab der apparent bias 164
aa) R. v. Gough 164
bb) Magill v. Porter 165
b) Inhalt 166
aa) Case law 166
bb) Sonstige Rechtsquellen 168
cc) Zwischenergebnis 171
3. Verfahren 171
a) Ablauf 172
b) Waiver/necessity 175
c) Exkurs: Case assignment 177
4. Case law zur legislativen Vorbefassung 179
a) Pepper v. Hart 180
b) Reynolds v. Newspaper und Lange v. Atkinson 182
c) Hoekstra 184
d) In Re S and Others 186
e) Davidson v. Scottish Ministers 188
f) Jackson v. Attorney General 195
III. Rechtsvergleichung 198
1. Systematische und prozessuale Unterschiede 198
2. Inhaltliche Gemeinsamkeiten 204
3. Legislative Vorbefassung 207
a) Materiell-rechtliche Gegenüberstellung 207
aa) Irrelevanz von Gutachtenerstattungen im Vereinigten Königreich 207
bb) Grenzen der akzeptierten Mitwirkung 212
cc) Zwischenergebnis 215
b) Verschärfung der rule against bias und institutionelle Umwälzungen 215
c) Perspektiven für die deutsche Rechtslage? 218
aa) Fallzuteilung 218
bb) Ausweitung des Ausschluss- bzw. Ablehnungsrechtes 221
cc) Zwischenergebnis 226
D. Ergebnis und Ausblick 227
Anhang 230
Literaturverzeichnis 231
Stichwortverzeichnis 263