Schuld und Strafmaß
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Schuld und Strafmaß
Modelle der Bestimmung rechtlicher Schuld im Strafrecht und die Methodik der Strafmaßfindung im Rahmen der Sanktionsentscheidung
Schriften zum Strafrecht, Vol. 395
(2022)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Der Autor studierte Rechtswissenschaften Hannover und arbeitete anschließend als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kriminalwissenschaftlichen Institut der Leibniz Universität Hannover beim jetzigen Richter am Bundesverfassungsgericht Prof. Dr. Henning Radtke. Gegenwärtig arbeitet der Autor bei einer mittelständischen Anwaltskanzlei in Hannover.Abstract
Die Schuld bildet den Grundpfeiler im deutschen Strafrecht. Das Schuldprinzip hat als tragendes Fundament Verfassungsrang als unveränderlicher Ausfluss der Menschenwürde. Unser Strafrecht ist Schuldstrafrecht. Und doch ist der Begriff der Schuld eher vage, als dass er eindeutig fassbar wäre. Was ist die Essenz, die zur strafrechtlichen Verantwortung führt? Seit jeher spürt die Strafrechtswissenschaft dieser Frage nach. »Schuld und Strafmaß« versucht in seinem ersten Teil Antworten zu geben.In einem zweiten Teil soll es gelingen eine theoretische Leitlinie für die Strafzumessung zu entwickeln, die sowohl klassische Straftatdogmatik und Rechtsfolgenlehren zu verbinden vermag. Das Modell einer differentiellen Strafzumessung verspricht in konsequenter Umsetzung des Gleichheitsgrundsatzes ein solches Leitprinzip anzubieten. Auf diese versteht sich dieser Beitrag als ein solcher zur Fortwicklung des Strafzumessungsrechts.In German Criminal law one of the major principle is that nobody can be convicted without an allegation of guilt. This basic principle is one of the irreversible principles of the Constitution based on dignity of man. Therefore, German Criminal law is also known as »law of guilt«. Despite this superior ranking, the concept of guilt stays unsatisfactorily vague. What can be called the essence of being guilty so that man’s responsibility can be treated as a fact? In a first part »Schuld und Strafmaß« is trying to give answers. The second part is dedicated to define a legal entity, which will allow combining both classic doctrines of justification and the assessment of the penalties in form of a common denominator. The theory of »differential sentencing« (»differentielle Strafzumessung«) promises to be this aimed concept by strictly implementing the constitutional rule of equality.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einführung | 19 | ||
I. Prolegomena (Vorbemerkungen) | 19 | ||
II. Gang der Untersuchung | 20 | ||
III. Zur Arbeitsweise und Benutzung | 27 | ||
1. Teil: Die Schuld | 28 | ||
1. Kapitel | 28 | ||
Der Schuldbegriff | 28 | ||
A. Das Schuldprinzip als Axiom einer Strafrechtsdogmatik | 28 | ||
I. Prolog: Schuld – von einer alltagssprachlichen Annäherung zum Rechtsbegriff | 28 | ||
1. Schuld als soziales Phänomen | 28 | ||
2. Sprachliche Implikationen von Schuld | 29 | ||
3. Die Transformation zum Rechtsbegriff | 31 | ||
a) Wissenschaftstheoretische Vorüberlegungen | 31 | ||
b) Schuld als Terminus rechtlicher Verantwortung | 32 | ||
c) Schuld als strafrechtlicher Systembegriff | 34 | ||
II. Die strafrechtliche Schuld – rechtsdogmatische und ideengeschichtliche Grundlagen | 36 | ||
1. Die Anthropologie der Schuldidee | 37 | ||
a) Kirchlich-theologische Perspektive | 38 | ||
b) Schuld in der (Rechts-)Philosophie | 41 | ||
aa) Die Tradition der Zurechnungslehren | 42 | ||
bb) Zurechnung im deutschen Idealismus | 44 | ||
cc) Die Rechtsphilosophie der Nachkriegszeit | 47 | ||
(1) Hans Welzel | 47 | ||
(2) Arthur Kaufmann | 48 | ||
(3) Eberhard Schmidhäuser | 50 | ||
dd) Diskursethik | 51 | ||
ee) Exkurs: Utilitarismus und Schuld | 53 | ||
ff) Indeterminismus vs. Determinismus | 54 | ||
gg) Fazit: Rechtsphilosophische Strömungen der Schuldbegründung | 55 | ||
c) Die soziologische Perspektive | 56 | ||
2. Verfassungsrechtliche Implikationen im Schuldbegriff | 59 | ||
a) Vorbemerkungen: zur Methodik der Verfassungsauslegung | 59 | ||
b) Schuldprinzip als Institutsgarantie | 63 | ||
c) Schuldprinzip als Übermaßverbot | 65 | ||
d) Schuldprinzip als Untermaßverbot? | 68 | ||
e) Ersetzung des Schuldprinzips? | 71 | ||
aa) Die Ausgangslage | 71 | ||
bb) Die „Umkehrprobe“ | 74 | ||
f) Folgerungen für das Schuldprinzip und verfassungsrechtliches Fazit | 84 | ||
3. Rechtstheoretische Ableitungen: Anmerkungen zur Bedeutung des „Prinzips“ | 88 | ||
III. Die strafrechtliche Schuld – die entwicklungsgeschichtliche Perspektive | 90 | ||
1. Vorbemerkungen | 90 | ||
a) Wahl des dargestellten Zeitrahmens | 92 | ||
b) Schuld als Terminus technicus | 93 | ||
2. Die Trennung von Unrecht und Schuld | 94 | ||
3. Der Naturalismus | 95 | ||
a) Der geistesgeschichtliche Kontext | 95 | ||
b) Strafrechtsdogmatische Konsequenzen | 96 | ||
aa) Naturalistische Schule | 97 | ||
bb) Die Rolle der Klassik | 99 | ||
c) Kommentar | 99 | ||
4. Die Phase des Neukantianismus | 100 | ||
a) Der geistesgeschichtliche Kontext | 100 | ||
b) Strafrechtsdogmatische Konsequenzen | 101 | ||
c) Kommentar | 105 | ||
5. Der Irrationalismus der dreißiger Jahre | 106 | ||
a) Der geistesgeschichtliche Kontext | 107 | ||
b) Strafrechtsdogmatische Konsequenzen | 109 | ||
aa) Allgemeine Strafrechtsdogmatik | 109 | ||
bb) Auswirkungen auf den Schuldbegriff | 110 | ||
c) Kommentar | 114 | ||
6. Der Finalismus der Nachkriegszeit | 115 | ||
a) Der geistesgeschichtliche Kontext | 115 | ||
b) Strafrechtsdogmatische Konsequenzen | 116 | ||
aa) Der Finalismus als Systemwende zum personalen Unrechtsbegriff | 116 | ||
bb) Stellung des Unrechtsbewusstseins | 118 | ||
cc) Behandlung des Erlaubnistatbestandsirrtums | 119 | ||
c) Kommentar | 121 | ||
7. Von der Strafrechtsreform bis in die Neuzeit: „Post-Finalismus“ | 122 | ||
a) Der geistesgeschichtliche Kontext | 123 | ||
b) Strafrechtsdogmatische Konsequenzen | 124 | ||
c) Kommentar | 127 | ||
IV. Der dogmatische Status quo: eine normativ-funktionale Dichotomie | 129 | ||
1. Typen der Vorwerfbarkeit | 132 | ||
a) Schuld als „Andershandelnkönnen“ | 132 | ||
b) Schuld als Ausdruck rechtlich missbilligter Gesinnung | 133 | ||
c) Schuld als unrechtes Handeln trotz normativer Ansprechbarkeit | 134 | ||
d) Der Sonderfall: Einheit von Schuld und Unrecht | 136 | ||
e) Dispositionsschuldlehren | 138 | ||
2. Schulddefinition über deren Funktionalität („Funktionale Schuldlehren“) | 142 | ||
a) Der systemtheoretische Schuldbegriff (G. Jakobs) | 143 | ||
b) Der sozialpsychologische Schuldbegriff (F. Streng) | 145 | ||
c) Der diskursive Schuldbegriff (U. Kindhäuser, K. Günther) | 146 | ||
d) Die grundlegenden Einwände gegen den Funktionalismus | 148 | ||
3. Kritiker des Schuldprinzips | 150 | ||
a) Abschaffen des Strafens? Abolitionistische Perspektiven | 150 | ||
b) Unsicherheitsrelation des Schuldstrafrechts: Maßnahmenrecht als Antwort am Beispiel der Prinzipien der Sozialverteidigung | 152 | ||
aa) Prinzipien der „Défense Sociale“ | 152 | ||
bb) Schuld als Sühnefähigkeit? | 154 | ||
c) Ideologische Gegnerschaft des Schuldprinzip: Strafen ohne Vorwurf (Hassemer) | 155 | ||
d) Gefährdungshaftung im Strafrecht? Ansätze einer strict liability | 157 | ||
e) Zwischenfazit | 158 | ||
4. Der Status quo der Schuldtheorie: zugleich eine Analyse des Theoriendualismus | 159 | ||
5. Ergebnis: Schuld – Resultat einer Mehrebenendiskussion | 166 | ||
B. Das Schuldparadigma im Kreuzfeuer der Neurowissenschaften | 169 | ||
I. Das Ostinato der Diskussion und die Omnipräsenz des Themas „Willensfreiheit“ | 169 | ||
1. Begrifflichkeiten und Konzeptionen | 171 | ||
2. Erkenntnisse und offene Fragen der Hirnforschung | 172 | ||
II. Normative Relevanz der (neueren) Debatte um eine Willensfreiheit | 174 | ||
1. Strategien der „Determinismusabwehr“ | 175 | ||
a) Naiver Realismus | 175 | ||
b) Epistemischer Agnostizismus I: Die Wahlfreiheit des Gesetzgebers | 176 | ||
c) Epistemischer Agnostizismus II: Kompatibilismus | 177 | ||
d) Schwächen der Determinismusabwehr | 177 | ||
2. Deterministisch geeignete Alternativen zum Schuldstrafrecht? | 179 | ||
3. Konsequenzen und Perspektiven für das (Straf-)Recht | 184 | ||
III. Epilog | 189 | ||
2. Kapitel | 190 | ||
Der Unrecht-Schuld-Konnex | 190 | ||
A. Gehalt und Inhalt einer rechtlich verstandenen Schuld | 190 | ||
I. Schuld als Entscheidungsstufe im Deliktsaufbau – formeller Schuldbegriff | 191 | ||
II. Die Schuld als Werturteil | 192 | ||
III. Der „Schuldtatbestand“ – materialer Schuldbegriff | 195 | ||
1. Das Unrecht als Schuldbestandteil | 195 | ||
2. Das Unrechtsbewusstsein in der Rechtsdogmatik | 196 | ||
a) Die Struktur des § 17 StGB | 196 | ||
b) Verfassungsrechtliche Diskussion | 198 | ||
c) Dogmatische Probleme | 199 | ||
d) Schuld- vs. Vorsatztheorie | 200 | ||
e) Inhalt des Unrechtsbewusstseins | 204 | ||
f) Sachlicher Bezugspunkt für das Unrechtsbewusstsein | 207 | ||
g) Grundsätze der Vermeidbarkeit | 211 | ||
h) Unrechtsbewusstsein und Fahrlässigkeitstat | 216 | ||
i) Fazit zum Unrechtsbewusstsein und Verbotsirrtum | 222 | ||
3. Steuerungsfähigkeit als das „voluntative“ Schuldmoment | 223 | ||
a) Vom Verhältnis Freiheit zur Steuerung | 224 | ||
b) Zur möglichen Konzeption eines voluntativen Schuldmoments | 225 | ||
c) Die Eingangsmerkmale des § 20 StGB | 231 | ||
aa) Krankhafte seelische Störung | 232 | ||
bb) Tiefgreifende Bewusstseinsstörung | 233 | ||
cc) Die schwere seelische Abartigkeit und der Schwachsinn | 236 | ||
d) Die rechtstheoretische Bedeutung der Merkmale respektive des Krankheitsbegriffes des § 20 StGB | 241 | ||
e) Zusammenfassung: Steuerungsfähigkeit als juristischer Metabegriff | 253 | ||
4. Die „Entschuldigung“ als Folge der Unzumutbarkeit normgemäßen Verhaltens | 256 | ||
a) Zum Begriff der Entschuldigung | 256 | ||
b) Teleologie der Entschuldigung im strafrechtlichen System: Unzumutbarkeit | 257 | ||
c) Die Semantik der Unzumutbarkeit | 260 | ||
d) Typenbildung von Unzumutbarkeit | 262 | ||
aa) Entschuldigender Notstand § 35 StGB | 263 | ||
bb) Notwehrexzess § 33 StGB | 264 | ||
cc) Privilegierungen im Besonderen Teil des Strafgesetzbuchs | 266 | ||
dd) Numerus clausus der Unzumutbarkeitstopoi im Strafrecht? | 266 | ||
5. Die sog. objektiven Schuldmerkmale | 274 | ||
6. Die Existenz von sog. speziellen Schuldmerkmalen | 276 | ||
7. Vorsatz und Fahrlässigkeit als Schuldformen | 282 | ||
IV. Bedeutung der Erkenntnisse für die Architektur der Schuld | 284 | ||
B. Strafzumessungs- und Strafbegründungsschuld im Straftatsystem | 285 | ||
I. Notwendigkeit der Zusammenführung von Strafzumessungs- und Strafbegründungsschuld | 285 | ||
II. Möglichkeiten und Problemfelder einer Zusammenführung | 286 | ||
1. Problemeinführung | 286 | ||
2. Lösungsstrategien zur Auflösung der Schulddichotomie | 288 | ||
a) Die deduktive Methode auf Basis des Straftatbegriffs | 288 | ||
b) Die induktive Methode | 293 | ||
3. Zwischenergebnis: Ein erweiterter Tatbegriff auf Unrechtsbasis | 302 | ||
III. Konsequenzen für den Straftataufbau | 303 | ||
1. Unrechtsrelevanz außertatbestandsmäßiger Strafzumessungsfaktoren | 303 | ||
a) Unrechtsrelevanz von mittelbaren Straftatfolgen | 304 | ||
b) Unrechtsrelevanz der Gesinnung | 306 | ||
c) Unrechtsrelevanz von Vor- und Nachtatverhalten | 308 | ||
2. Rechtsfriedensstörung als (immaterielles) Substrat der Strafzumessungsschuld | 314 | ||
a) Rechtsfriedensstörung als zentrales Moment der Straftat | 314 | ||
b) Das Verhältnis von Rechtsfriedensstörung zur Prävention | 317 | ||
c) Die Rolle des Rechtsanwenders in Bezug auf den Rechtsfrieden | 318 | ||
3. Die Dynamik der Rechtsfriedensstörung – der Zeithorizont im Recht | 320 | ||
a) Beispiel Nachtatverhalten | 320 | ||
b) Beispiel Verjährung | 320 | ||
c) Beispiel Reststrafaussetzung: die Schwere der Schuld in § 57a StGB | 322 | ||
d) Exkurs: Die Korrespondenz von Rechtsfriedensstörung und Strafdauer | 325 | ||
4. Trichtermodell der Verbrechenslehre | 327 | ||
a) Bisherige Straftatmodelle | 327 | ||
b) Das Trichtermodell | 328 | ||
c) Selbstähnlichkeit der Systeme im Recht: Offene Fragen der Rechtswissenschaft | 332 | ||
2. Teil: Die Dogmatik der Strafzumessung | 334 | ||
1. Kapitel | 334 | ||
Die Grundzüge einer Dogmatik der Strafzumessung | 334 | ||
A. Versuch einer „differentiellen“ Strafzumessung | 334 | ||
I. Straftheoretische Grundlagen | 334 | ||
1. Von der Stufenlogik der Zweckverfolgung im Strafrecht | 334 | ||
2. Die Straftheorien | 337 | ||
a) Absolute vs. relative Straftheorien | 337 | ||
b) Die sog. Antinomie der Strafzwecke | 340 | ||
II. Angewandte Straftheorie: Die Strafbemessungstheorien | 345 | ||
1. Punktstrafe | 346 | ||
2. Spielraumtheorie | 347 | ||
3. Stellenwerttheorie | 349 | ||
4. Tatproportionalität | 350 | ||
a) Faktoren der Tatschwere | 351 | ||
b) Bemessung und Begrenzung | 352 | ||
c) Zweckindifferenz von Tatproportionalität | 353 | ||
5. Strafzweckorientierte Strafbemessungskonzepte | 354 | ||
a) Strafzumessung als „Derivat der Generalprävention“ (Jakobs, Hart-Hönig) | 354 | ||
b) Strafzumessung im Sinne der Verhältnismäßigkeit | 355 | ||
aa) Präventionsrelevanz von Strafzumessungsgründen | 356 | ||
bb) Eingriffsrelevante Faktoren | 358 | ||
c) Sonstige präventive Hybridtheorien | 358 | ||
d) Strafbemessung aufgrund spezialpräventiver Zielsetzung? | 359 | ||
e) Eignung strafzweckorientierter Strafbemessungskonzepte | 360 | ||
6. Theorie vom sozialen Gestaltungsakt | 361 | ||
III. Resümee und eigener Ansatz: „Differentielle Strafbemessung“ als Synkretismus | 362 | ||
1. Theorienanalyse | 363 | ||
a) Struktur der Strafbemessungsentscheidung | 363 | ||
b) Leitprinzipien der Strafbemessungsentscheidung | 367 | ||
aa) Strafartwahl | 368 | ||
bb) Zumessung der Strafgröße | 369 | ||
c) Rang von Präventionserwägungen | 372 | ||
2. Methodische Schlussfolgerungen für die Strafbemessung | 373 | ||
B. Die Strafzumessungsfaktoren | 376 | ||
I. Beweggründe und Ziele des Täters | 377 | ||
1. Differenzierungspotential im Entstehungsgrund | 378 | ||
2. Differenzierung in Wertigkeit und Intensität | 380 | ||
3. Differenzierung nach dem Ziel | 383 | ||
4. Zurechenbarkeit der Motive und Ziele | 384 | ||
II. Erkannte Tätergesinnung sowie -wille | 385 | ||
1. Gesinnung, die aus der Tat spricht | 385 | ||
2. Der aufgewendete Wille | 388 | ||
III. Das Maß der Pflichtwidrigkeit | 389 | ||
IV. Die Art der Ausführung und Auswirkungen der Tat | 391 | ||
1. Die Art der Ausführung | 391 | ||
2. Auswirkungen der Tat | 393 | ||
a) Ausprägungen des tatbestandlichen Erfolgsunwerts | 393 | ||
b) Mittelbare Straftatfolgen – Zurechenbarkeit von Folgen | 394 | ||
c) Sonderfall: die Folgen bei Gefährdungsdelikten | 398 | ||
V. Das Vorleben des Täters und seine Lebensumstände | 399 | ||
1. Grundsatz: keine Verwertung des Vorlebens außerhalb der Strafbarkeit | 399 | ||
2. Die Bedeutung vorheriger Straffälligkeit | 400 | ||
3. Normative Einschränkungen | 403 | ||
4. Vortatverhalten in bonam partem? | 405 | ||
VI. Nachtatverhalten | 407 | ||
1. Entlastendes Nachtatverhalten | 407 | ||
2. Belastendes Nachtatverhalten | 410 | ||
VII. Sonstige Strafzumessungstatsachen | 412 | ||
1. Beteiligung anderer Personen | 412 | ||
2. Opferdisposition | 413 | ||
3. Untersuchungshaft | 414 | ||
4. Zeitablauf zwischen Tat und Urteil, insb. die lange Verfahrensdauer | 414 | ||
a) Allgemeine Grundsätze | 414 | ||
b) Verfahrensverzögerung: Verstoß gegen Art. 6 Abs. 1 S. 1 EMRK | 414 | ||
VIII. Beschränkungen der Sanktion aus Erwägungen der Verhältnismäßigkeit | 416 | ||
1. Die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Täters | 418 | ||
2. Folgen der Tat für den Täter, insb. „Strafsurrogate“ | 421 | ||
3. Sanktionskonkurrenzen | 428 | ||
a) Maßregeln der Besserung und Sicherung (§ 61 StGB) sowie Einziehung (§ 73 StGB) | 428 | ||
b) Nebenstrafen | 429 | ||
c) Mehrheit von Straftaten | 430 | ||
aa) Das System Gesamtstrafe | 430 | ||
bb) Zur Ermittlung der Gesamtstrafe | 433 | ||
4. Die erwarteten Wirkungen der Strafe (§ 46 Abs. 1 S. 2 StGB) | 436 | ||
5. Verwirkung des staatlichen Strafanspruchs? | 437 | ||
C. Der Vorgang der Strafzumessung | 438 | ||
I. Strafzumessungstheorien als Beschreibung des Strafzumessungsvorgangs | 438 | ||
II. Die Bestimmung des Strafrahmens | 439 | ||
1. Der gesetzliche Strafrahmen | 439 | ||
a) Die Bedeutung des gesetzlichen Strafrahmens | 439 | ||
b) Die absolut bestimmte Strafe: lebenslange Freiheitsstrafe | 441 | ||
2. Sonderstrafrahmen | 441 | ||
a) Strafrahmenänderungen aus dem Allgemeinen Teil | 442 | ||
b) Strafrahmenänderungen aus dem Besonderen Teil | 445 | ||
aa) „Besonders schwere Fälle“: zur legislatorischen Methode der Regelbeispielstechnik | 446 | ||
bb) Die Konkretisierung der sonstigen besonders schweren Fälle | 449 | ||
cc) Die minder schweren Fälle | 451 | ||
dd) Konkurrenzen von Milderungsgründen | 452 | ||
III. Einstellung und Gewichtung der relevanten Strafzumessungstatsachen | 453 | ||
1. Das Einstellen relevanter Strafzumessungstatsachen | 453 | ||
a) Prozessuale Grundsätze der Einstellung | 453 | ||
b) Verbot der Doppelwertung (§§ 46 Abs. 3, 50 StGB) | 453 | ||
c) Das Problem der „Bewertungsrichtung“ | 456 | ||
2. Die Abwägung (als Gewichtung der Faktoren) | 459 | ||
IV. Die Umwertung in den Strafrahmen | 460 | ||
1. Die Ausdifferenzierung der Strafe – die eigentliche „Abwägung“ | 460 | ||
2. Die Problematik der Einstiegsstelle | 465 | ||
3. Strafzumessungsrichtlinien als Ausweg? | 468 | ||
V. Die Präventionsaspekte als finale Elemente | 472 | ||
1. Modifikation aus generalpräventiven Gründen | 472 | ||
2. Modifikation aus spezialpräventiven Gründen | 473 | ||
3. Zusammenfassung: Strafzumessungspotential von Zweckerwägungen | 476 | ||
VI. Die Anrechnung erlittener Einbußen im Erkenntnisverfahren | 478 | ||
VII. Absprachen und Strafzumessung – eine neue Strafzumessungsmethodik? | 479 | ||
D. Die Strafbemessung in der Urteilsbegründung | 481 | ||
2. Kapitel | 483 | ||
Die Strafzumessung in der Revision | 483 | ||
A. Die Revisibilität der tatrichterlichen Strafzumessung | 483 | ||
I. Grundlagen der Strafmaßrevision | 483 | ||
1. Die Revision | 483 | ||
2. Verfassungsrechtliche Aspekte | 485 | ||
a) Gesetzliche Richter Art. 101 Abs. 1 S. 2 GG | 485 | ||
b) Recht auf Instanzenzug | 486 | ||
c) Art. 3 Abs. 1 GG | 486 | ||
II. Bestimmung der Kontrolldichte – Punktstrafe vs. Strafrahmenmodelle | 488 | ||
III. Fehlertypologie | 492 | ||
1. Fehler bei der Bestimmung des Strafrahmens | 493 | ||
a) Missachtung der gesetzlichen Strafandrohung | 493 | ||
b) Verkennung einer Strafrahmenverschiebung | 493 | ||
2. Verstoß gegen Strafzumessungsgrundsätze | 494 | ||
a) Verstoß gegen Schuldgrundsatz | 495 | ||
b) Beachtung der Strafzwecke | 495 | ||
c) Erheblichkeit der Strafzumessungstatsachen | 497 | ||
d) Bewertungsrichtung der Tatsachen | 498 | ||
e) Fehler in Gewichtung und Abwägung | 499 | ||
f) Unrichtige Umwertung | 499 | ||
3. Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz | 500 | ||
4. Fehlerhafte Beurteilung der Konkurrenzverhältnisse/Bildung der Gesamtstrafe | 501 | ||
IV. Fehler bei der Strafzumessungsbegründung | 502 | ||
V. Zusammenfassende Betrachtung | 503 | ||
B. Eigene Strafzumessung des Revisionsgerichts | 503 | ||
I. Das Recht zur eigenen Sachentscheidung – die Grundsatznorm des § 354 Abs. 1 StPO | 503 | ||
II. Die Anwendungsfälle des § 354 Abs. 1 StPO | 504 | ||
1. Freispruch (1. Alt.) | 504 | ||
2. Einstellung des Verfahrens (2. Alt.) | 505 | ||
3. Absolut bestimmte Strafe (3. Alt.) | 505 | ||
4. Gesetzlich niedrigste Strafe und Absehen von Strafe (4. u. 5. Alt.) | 506 | ||
III. Erweiterung der Sachentscheidungsbefugnis durch § 354 Abs. 1a StPO | 507 | ||
IV. Kritik an der Ausdehnung der revisionsrechtlichen Strafzumessung | 508 | ||
1. Die Modellhaftigkeit der Neuregelung für die gesamte Strafmaßrevision | 508 | ||
2. Ausgangspunkt | 508 | ||
3. Anforderungsprofil durch die Leistungstheorie | 509 | ||
a) These von der defizitären Datenbasis | 509 | ||
b) Informationsvorteil über Erfahrungswissen | 513 | ||
c) Zwischenfazit | 513 | ||
4. Rechte des Beschuldigten | 513 | ||
a) Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG | 514 | ||
b) Recht auf ein faires Verfahren | 514 | ||
c) Art. 103 Abs. 1 GG | 516 | ||
d) Gesetzliche Richter Art. 101 Abs. 1 Satz 2 GG | 518 | ||
5. Konsequenzen für die Auslegung des § 354 Abs. 1a StPO | 521 | ||
V. Lösung über die Etablierung eines Rechtsmittels sui generis? | 521 | ||
3. Kapitel | 524 | ||
Perspektiven für Schuld und Strafmaßfindung – Ergebnisse und Metabetrachtungen – | 524 | ||
Literaturverzeichnis | 534 | ||
Stichwortverzeichnis | 605 |