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Die Verantwortungsübernahme des Geschäftsführers einer GmbH für das Insolvenzrisiko der Gläubiger durch die persönliche Inanspruchnahme im Regelinsolvenzverfahren

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Robert, K. (2022). Die Verantwortungsübernahme des Geschäftsführers einer GmbH für das Insolvenzrisiko der Gläubiger durch die persönliche Inanspruchnahme im Regelinsolvenzverfahren. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58602-8
Robert, Katharina. Die Verantwortungsübernahme des Geschäftsführers einer GmbH für das Insolvenzrisiko der Gläubiger durch die persönliche Inanspruchnahme im Regelinsolvenzverfahren. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58602-8
Robert, K (2022): Die Verantwortungsübernahme des Geschäftsführers einer GmbH für das Insolvenzrisiko der Gläubiger durch die persönliche Inanspruchnahme im Regelinsolvenzverfahren, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58602-8

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Die Verantwortungsübernahme des Geschäftsführers einer GmbH für das Insolvenzrisiko der Gläubiger durch die persönliche Inanspruchnahme im Regelinsolvenzverfahren

Robert, Katharina

Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 335

(2022)

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About The Author

Katharina Robert absolvierte zunächst ihr Bachelor- und anschließend ihr Masterstudium im Studiengang »Deutsches und Europäisches Wirtschaftsrecht« an der Universität Siegen. Nach der Erlangung des Masterabschlusses arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht an der Universität Siegen. Während dieser Beschäftigung fertigte sie ihre Dissertation an und erlangte ihren Doktortitel. Seit Januar 2021 ist sie als Wirtschaftsjuristin bei Oppenhoff in Köln tätig.

Abstract

Die Arbeit behandelt die Frage, inwieweit das Haftungsrisiko des Geschäftsführers in der Insolvenz der GmbH zur Reduzierung des Insolvenzrisikos der ungesicherten Gläubiger dient bzw. dienen soll. Für die in Anspruch genommenen Geschäftsführer ist die Beantwortung dieser Frage regelmäßig von wirtschaftlich existentieller Bedeutung. Die Untersuchung zeigt u. a. auf, dass § 64 S.1 GmbHG a. F. als wichtigste gesellschaftsrechtliche Haftungsnorm für die Risikoübernahme mit der insolvenzrechtlichen Antragspflicht gem. §15a Abs.1 InsO und der Neuregelung der Ersatzpflicht gem. § 15b InsO zu harmonisieren und entsprechend auszulegen ist. So setzt die Übernahme des Insolvenzrisikos durch den Geschäftsführer ein Überschreiten seiner gesellschaftsrechtlichen Kompetenzen und damit eine Fortführung des Unternehmens der GmbH, anstelle der Antragstellung i. S. v. § 15a Abs. 1 InsO voraus. Insoweit können die gesellschafts- und insolvenzrechtlichen Regelungen des Haftungsrisikos harmonisiert werden.»The assumption of responsibility of the managing director of a GmbH for the insolvency risk of the creditors through the claim in the regular insolvency proceedings«: The thesis deals with the question to what extent the liability risk of the managing director in the insolvency of a GmbH serves or should serve to reduce the insolvency risk of the unsecured creditors. The study shows that the regulations on the assumption of risk in German corporate and insolvency law, in particular § 64 GmbHG a.F. and § 15a InsO, must be harmonized so that the managing director is only liable for the insolvency risk of the unsecured creditors for which he is responsible.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
Einleitung 17
1. Teil: Gesamtüberblick 21
2. Teil: Inanspruchnahme des Geschäftsführers im Regelinsolvenzverfahren aufgrund seiner Verantwortung 33
A. Haftung des Geschäftsführers bei Insolvenzreife der GmbH 33
I. Die Insolvenzreife der GmbH 33
1. Vorliegen der Zahlungsunfähigkeit der GmbH 34
a) Zahlungsunfähigkeit gem. § 17 Abs. 2 S. 2 InsO 35
b) Zahlungsunfähigkeit gem. § 17 Abs. 2 S. 1 InsO 37
2. Vorliegen der Überschuldung der GmbH 40
a) Fortbestehensprognose 41
b) Überschuldungsstatus 45
c) Insolvenzrechtliche Überschuldung i.S.v. § 19 Abs. 2 InsO 47
3. Verhältnis zwischen den beiden Insolvenzgründen und deren Erkennbarkeit 48
II. Insolvenzverschleppungshaftung gem. § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. § 15a Abs. 1 InsO 50
1. Verstoß gegen den Tatbestand von § 15a Abs. 1 InsO 51
a) Verstoß durch schuldhaftes Zögern 52
b) Verstoß durch Ablauf der entsprechenden Wochenfrist 54
c) Haftungsrelevanter Zeitpunkt 58
d) Ausnahme: Aussetzung der Eröffnungsantragspflicht gem. § 1 COVInsAG 59
aa) Grundlegende Aussetzung der Antragspflicht 61
bb) Gesetzliche Vermutung gem. § 1 Abs. 1 S. 3 COVInsAG 63
cc) (Rück-)‌Ausnahmen gem. § 1 Abs. 1 S. 2 COVInsAG 64
(1) „Beruhen“ der Insolvenzreife auf den Folgen der Ausbreitung der Corona-Pandemie 64
(2) Keine Aussichten auf Beseitigung bestehender Zahlungsunfähigkeit 65
dd) Kein Verstoß gegen § 15a Abs. 1 InsO 67
2. Verschulden 68
3. (Gesamt-)‌Schaden der Altgläubiger 69
4. Rechtsfolge, Geltendmachung und Relevanz der Insolvenzverschleppungshaftung 71
III. Ersatzpflicht für Zahlungen nach Eintritt der materiellen Insolvenz 72
1. Ersatzpflicht gem. § 64 S. 1 GmbHG a.F. 72
a) Relevanz nach Aufhebung der Norm am 1.1.2021 73
b) Kurzüberblick über das herrschende Verständnis von § 64 S. 1 GmbHG 74
aa) Zweck der Ersatzpflicht 74
bb) Zahlungen i.S.v. § 64 S. 1 GmbHG 74
cc) Anrechenbare Gegenleistungen 75
dd) Privilegierte Zahlungen i.S.v. § 64 S. 2 GmbHG 77
ee) Verschulden 78
ff) Rechtsfolgen 78
c) Einwände gegen dieses Verständnis 79
d) Einordnung der Zahlungen i.S.v. § 64 S. 1 GmbHG a.F. in den Verfahrensablauf 82
e) Notwendiges Problembewusstsein für zeitliche Differenzierung und Haftungsumfang 84
aa) Hauptentscheidungen des BGH zu § 64 S. 1 GmbHG 84
bb) Differenzierte Ansichten in der Literatur 86
(1) Überblick der Ansicht von Altmeppen 87
(2) Überblick der Ansicht von Karsten Schmidt 87
(3) Überblick der Ansicht von Bitter 89
cc) Vorhandenes Problembewusstsein 90
f) Korrigierende Auslegung von § 64 S. 1 GmbHG 91
aa) Auslegung von § 64 S. 1 GmbHG für den Hauptanwendungsfall 92
(1) Ersatzpflicht gem. § 64 S. 1 GmbHG als Regelfall 92
(2) Generelle Ausnahme für Zahlungen bei Pflichtenkollisionen 95
(3) Generelle Ausnahme für Zahlungen mit Zustimmung des vorläufigen schwachen Insolvenzverwalters 96
bb) Verbleibende Anwendungsfälle 97
(1) Zahlungen während der laufenden Dreiwochenfrist 97
(a) Methodische Herangehensweise 97
(b) Notwendigkeit der Ausstrahlungswirkung des Zwecks aus § 15a Abs. 1 S. 1 InsO a.F. auf § 64 S. 1 GmbHG 99
(c) Ausstrahlung des Zwecks aus § 15a Abs. 1 S. 1 InsO a.F. auf § 64 S. 1 GmbHG 100
(aa) Generelle Ausnahme für Zahlungen während der Wochenfrist des § 15a Abs. 1 S. 1 InsO a.F. 100
(bb) Ersatzpflicht gem. § 64 S. 1 GmbHG im Einzelfall 102
(2) Zahlungen im Zeitraum zwischen Antragstellung und Anordnung vorläufiger Sicherungsmaßnahmen 103
(a) Vorangegangene Insolvenzverschleppung 104
(b) Rechtzeitige Antragstellung 104
cc) Verschulden 105
dd) Rechtsfolgen und Problem des Haftungsumfangs 105
g) Zwischenergebnis zur korrigierenden Auslegung der Ersatzpflicht gem. § 64 S. 1 GmbHG 106
h) Geltendmachung der Ersatzpflicht gem. § 64 S. 1 GmbHG 107
aa) Allgemeines zur Geltendmachung im Prozessweg 108
bb) Darlegung und Beweis des Tatbestands 110
(1) Darlegung und Beweis für Zahlungen nach Eintritt der Antragspflicht 110
(a) Darlegung und Beweis der Insolvenzreife im Zahlungszeitpunkt und der Zahlung 110
(b) Darlegung und Beweis der Insolvenzreife im Zahlungszeitpunkt 111
(aa) Darlegung und Beweis der Zahlungsunfähigkeit i.S.v. § 17 InsO 111
(bb) Darlegung und Beweis der insolvenzrechtlichen Überschuldung i.S.v. § 19 InsO 115
(cc) Darlegung und Beweis der Insolvenzreife im Zahlungszeitpunkt 117
(c) Exkulpation durch den Geschäftsführer i.S.v. § 64 S. 2 GmbHG 118
(2) Darlegung und Beweis für Zahlungen während der Antragsfrist 119
(3) Zahlungen nach der Stellung des Eröffnungsantrags 119
cc) Darlegung und Beweis des Haftungsumfangs 120
2. Ausnahme gem. § 2 Abs. 1 Nr. 1 COVInsAG 121
a) Zweck und allgemeine Voraussetzungen der Ausnahme 121
b) „Ordnungsgemäßer Geschäftsgang“ i.S.v. § 2 Abs. 1 Nr. 1 COVInsAG 123
c) Privilegierte Zahlungen nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 COVInsAG 124
d) Änderungen bei der Geltendmachung der Ersatzpflicht durch die Anwendung des COVInsAG 125
e) Bewertung der Ausnahme 126
3. Ersatzpflicht gem. § 15b Abs. 1 bis 4 InsO 127
a) Zahlungsverbot gem. § 15b Abs. 1 S. 1 InsO 127
b) Privilegierte Zahlungen 127
aa) Konkretisierung des Sorgfaltsmaßstabs 128
(1) Übernahme der Ausnahme gem. § 2 Abs. 1 Nr. 1 COVInsAG 128
(2) Zeitpunkt der Zahlung als Ausgangspunkt 128
(a) Zahlungen im Verschleppungszeitraum 129
(b) Zahlungen während der Antragsfrist 129
(c) Zahlungen nach der Stellung des Eröffnungsantrags 130
(3) Weitere Regelungen und vorübergehende Privilegierung 131
bb) Korrektur der privilegierten Zahlungen durch den Gesetzgeber 132
c) Verschulden 133
d) Rechtsfolgen 133
e) Geltendmachung der Ersatzpflicht gem. § 15b Abs. 1 bis 4 InsO und Relevanz in der Praxis 134
f) Korrektur der Ersatzpflicht durch den Gesetzgeber 135
4. Vergleich der Ersatzpflicht unter Geltung der verschiedenen Regelungen 135
5. Zwischenergebnis zu den ersatzpflichtigen Zahlungen 139
IV. Verpflichtung zur Zahlung eines Vorschusses i.S.v. § 26 Abs. 4 InsO 143
1. Sinn und Zweck der Vorschusspflicht 143
2. Anwendungsbereich der Vorschrift 144
3. Voraussetzungen der Vorschusspflicht 145
4. Rechtsfolge 146
5. Bedeutungslosigkeit des Vorschusses i.S.v. § 26 Abs. 4 S. 1 InsO 146
a) Probleme aufgrund der gesetzlichen Lage 146
b) Tatsächliche Gründe für die praktische Bedeutungslosigkeit 147
B. Ersatzpflichten für Zahlungen an Gesellschafter 148
I. Ersatzpflicht gem. § 43 Abs. 3 S. 1, 1. Alt. GmbHG 148
1. Verstoß gegen § 30 Abs. 1 GmbHG 149
a) Auszahlung i.S.v. § 30 Abs. 1 S. 1 GmbHG 149
b) Ausnahmen gem. § 30 Abs. 1 S. 2 GmbHG 151
aa) Ausnahme gem. § 30 Abs. 1 S. 2, 2. Alt. GmbHG 152
(1) Vollwertigkeitsgebot 152
(2) Deckungsgebot 153
bb) Ausnahme gem. § 30 Abs. 1 S. 3 GmbHG 154
2. Verschulden 154
3. Schaden 154
4. Rechtsfolgen gem. § 43 Abs. 3 S. 1, 1. Alt. GmbHG 155
5. Geltendmachung der Ersatzpflicht für Zahlungen an Gesellschafter gem. § 43 Abs. 3 S. 1, 1. Alt. GmbHG 155
II. Ersatzpflicht für zur Zahlungsunfähigkeit führende Zahlungen an Gesellschafter 158
1. Ersatzpflicht gem. § 64 S. 3 GmbHG a.F. 158
a) Voraussetzungen der Ersatzpflicht 159
aa) Zahlung i.S.v. § 64 S. 3 GmbHG 159
bb) Gesellschafter als Zahlungsempfänger 160
cc) Kausale Herbeiführung der Zahlungsunfähigkeit i.S.v. § 17 InsO 160
dd) Privilegierung der Zahlung gem. § 64 S. 2 GmbHG 163
ee) Verschulden des Geschäftsführers 164
b) Rechtsfolgen i.S.v. § 64 S. 3 GmbHG 164
c) Geltendmachung der Ersatzpflicht für Zahlungen an Gesellschafter gem. § 64 S. 3 GmbHG a.F. 164
aa) Allgemeines zur Geltendmachung 165
bb) Hauptproblem: Darlegung und Beweis der kausalen Herbeiführung der Zahlungsunfähigkeit 165
cc) Darlegung und Beweis der übrigen Tatbestandsmerkmale 167
d) (Rechts-)‌Folgen der Geltendmachung und Relevanz in der Praxis 168
2. Erstattungspflicht gem. § 15b Abs. 5 InsO 169
C. Zusammenfassung der Ergebnisse aus dem 2. Teil 169
3. Teil: Bedeutung dieser Rechtslage 177
A. Auswirkungen für den Geschäftsführer 177
I. Grenze der Leistungsfähigkeit und Möglichkeit der D&O-Versicherung 177
II. Keine Haftungsbeschränkung bei Insolvenzreife der GmbH 180
III. Notwendiges Verantwortungsbewusstsein zur Haftungsvermeidung 180
IV. Veranlassung zur frühzeitigen Stellung eines Eröffnungsantrags 185
B. Bedeutung für das Ausfallrisiko der Gläubiger 186
C. Angemessene Rechtslage 189
D. Auswirkungen durch die Corona-Gesetzgebung 191
I. Rechtfertigung des COVInsAG 192
II. Erschwernis bei der Geltendmachung der Ansprüche 196
Zusammenfassung der Ergebnisse 197
Entscheidungsregister 205
Literaturverzeichnis 208
Stichwortverzeichnis 222