Menu Expand

Schiedsgerichtlicher Investitionsschutz innerhalb der Europäischen Union

Cite BOOK

Style

van der Beck, M. (2022). Schiedsgerichtlicher Investitionsschutz innerhalb der Europäischen Union. Die Implikationen der »Achmea«-Entscheidung des EuGH. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58558-8
van der Beck, Maximilian. Schiedsgerichtlicher Investitionsschutz innerhalb der Europäischen Union: Die Implikationen der »Achmea«-Entscheidung des EuGH. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58558-8
van der Beck, M (2022): Schiedsgerichtlicher Investitionsschutz innerhalb der Europäischen Union: Die Implikationen der »Achmea«-Entscheidung des EuGH, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58558-8

Format

Schiedsgerichtlicher Investitionsschutz innerhalb der Europäischen Union

Die Implikationen der »Achmea«-Entscheidung des EuGH

van der Beck, Maximilian

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 210

(2022)

Additional Information

Book Details

Pricing

About The Author

Maximilian van der Beck studierte Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau mit Schwerpunkt im Handels- und Wirtschaftsrecht. Nach Abschluss der ersten Juristischen Prüfung promovierte er am Institut für Internationales Wirtschaftsrecht in Freiburg unter Frau Professorin Dr. Yuanshi Bu, LL.M. (Harvard) in der internationalen Investitionsschiedsgerichtsbarkeit und arbeitete zeitgleich als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Kanzlei SZA Schilling, Zutt & Anschütz in Frankfurt am Main. Gegenwärtig absolviert er einen LL.M. im Europäischen Wirtschafts- und Sozialrecht an der Università Commerciale Luigi Bocconi in Mailand.

Abstract

Das Verhältnis zwischen der Investor-Staat-Schiedsgerichtsbarkeit innerhalb der Europäischen Union und dem Rechtssystem der letzteren wird bereits seit langem intensiv diskutiert. Mit der »Achmea«-Entscheidung hat der EuGH nunmehr festgestellt, dass entsprechende Schiedsklauseln in sogenannten Intra-EU-BIT mit Europäischem Unionsrecht unvereinbar sind.

Die vorliegende Arbeit untersucht die mit dieser Entscheidung einhergehenden Problematiken für Investitionsschutzabkommen, für darauf basierende Schiedsverfahren sowie für Aufhebungs- und Vollstreckungsverfahren vor staatlichen Gerichten. Eine besonders umstrittene Folge der »Achmea«-Entscheidung ist weiterhin das Übereinkommen zur Beendigung bilateraler Investitionsschutzverträge zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die darin enthaltenen Regelungen werden analysiert und sowohl in rechtlicher als auch in tatsächlicher Hinsicht kommentiert, bevor ein Ausblick in die Zukunft des innereuropäischen Investitionsschutzes gegeben wird.
»Arbitrational Investment Protection within the European Union. The Implications of the Achmea Judgment of the ECJ«: The »Achmea«-judgment of the European Court of Justice had a substantial impact on investment arbitration proceedings as well as on corresponding annulment and recognition/enforcement proceedings within the European Union. Moreover, it has laid the foundations for the »Agreement for the termination of Bilateral Investment Treaties between the Member States of the European Union«. The present work analyses the reasoning of the Court and explores the far-reaching difficulties that follow from the judgment.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
Einführung 21
A. Ausgangssituation 23
B. Die Achmea-Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs 25
C. Wesentliche Rechtsquellen der Untersuchung 26
I. Intra-EU-BIT 26
II. Der Vertrag über die Energiecharta 28
III. Die Unionsverträge 29
IV. Das Wiener Übereinkommen über das Recht der Verträge 30
V. Die ICSID-Konvention 30
VI. Die Januar-Deklarationen 31
D. Stand des Diskurses und Gegenstand der Untersuchung 32
E. Gang der Untersuchung 35
Kapitel I: Die Achmea-Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs 38
A. Sachverhalt und Verfahrensgang 38
I. Der Sachverhalt 38
II. Überblick über den prozessualen Gang des gesamten Verfahrens 41
B. Die Entscheidungen des UNCITRAL-Tribunals und deren Aufhebung 44
I. Der Zwischenentscheid des Tribunals 44
1. Die Argumente der Slowakischen Republik 45
a) Die Beendigung des BIT nach Art. 59 VCLT 45
b) Die Anwendbarkeit des BIT nach Art. 30 VCLT 48
c) Entgegenstehendes Unionsrecht sowie deutsches Recht 49
2. Die Argumente der Achmea B.V. 49
a) Die Beendigung des BIT nach Art. 59 VCLT 50
b) Die Anwendbarkeit des BIT nach Art. 30 VCLT 52
c) Entgegenstehendes Unionsrecht sowie deutsches Recht 52
3. Die Bemerkungen der Europäischen Kommission 53
4. Die Entscheidung des Tribunals 54
a) Die Beendigung des BIT nach Art. 59 VCLT 55
b) Die Anwendbarkeit des BIT nach Art. 30 VCLT 56
c) Entgegenstehendes Unionsrecht sowie deutsches Recht 56
5. Stellungnahme zur Entscheidung 57
a) Stellungnahme zu Art. 59 VCLT 58
b) Stellungnahme zu Art. 30 VCLT 66
c) Stellungnahme zum potentiell entgegenstehenden Unionsrecht und deutschen Recht 67
6. Zwischenergebnis 68
II. Der Schiedsspruch des Tribunals 68
1. Das anwendbare Recht 69
2. Die Verletzung des BIT 69
3. Zwischenergebnis 70
III. Das Aufhebungsgesuch der Slowakischen Republik gegen den Zwischenentscheid 71
1. Die Entscheidung des OLG Frankfurt am Main (26 SchH 11/10) 71
a) Wirksamkeit der Schiedsklausel nach nationalem Recht 71
b) Vereinbarkeit der Schiedsklausel mit Art. 344 AEUV 72
c) Auslegungsmonopol des EuGH in unionsrechtlichen Fragen 73
d) Wirksamkeit der Schiedsklausel nach Art. 30 Abs. 3 VCLT 74
e) Verstoß gegen Art. 18 AEUV 74
f) Verstoß gegen das Prinzip des gegenseitigen Vertrauens in die Gerichte der Mitgliedstaaten 74
g) Unwirksamkeit der Schiedsklausel aus prozessökonomischen Gründen 75
h) Die Einleitung eines Vorabentscheidungsverfahrens 75
i) Zwischenergebnis 76
2. Die Entscheidungen des BGH (III ZB 37/12) 76
a) Die Entscheidung vom 19. September 2013 (III ZB 37/12) 76
b) Die Entscheidung vom 30. April 2014 (III ZB 37/12) 77
3. Stellungnahme zu den Entscheidungen des OLG Frankfurt am Main und des BGH 78
IV. Das Aufhebungsgesuch der Slowakischen Republik gegen den Schiedsspruch 81
1. Die Entscheidung des OLG Frankfurt am Main (26 Sch 3/13) 81
a) Aufhebungsgrund nach § 1059 Abs. 2 Nr. 1 lit. a) ZPO 82
b) Aufhebungsgrund nach § 1059 Abs. 2 Nr. 1 lit. c) ZPO 82
c) Aufhebungsgrund nach § 1059 Abs. 2 Nr. 2 lit. b) ZPO 83
d) Zwischenergebnis 83
2. Die Entscheidungen des BGH (I ZB 2/15) 84
a) Die Entscheidung des BGH vom 3. März 2016 (I ZB 2/15) 84
b) Die Entscheidung des BGH vom 31. Oktober 2018 (I ZB 2/15) 85
c) Zwischenergebnis 87
3. Stellungnahme zu den Entscheidungen des OLG Frankfurt am Main und des BGH 87
V. Die Anhörungsrüge beim BGH 90
VI. Der Antrag auf einstweilige Anordnung vor dem BVerfG 91
VII. Zwischenergebnis 92
C. Die Entscheidung des EuGH (Achmea-Entscheidung) 93
I. Inhalt der Entscheidung 94
1. Auslegung und Anwendung des Unionsrechts 96
2. Investitionsschiedsgerichte als Teil des Gerichtssystems der Europäischen Union 96
3. Gewährleistung der Kontrolle durch mitgliedstaatliche Gerichte 97
II. Rechtliche Bewertung 98
1. Die Auslegung des Art. 344 AEUV 98
a) Unvereinbarkeit mit derartiger Schiedsklausel 99
aa) Normbezogene Auslegung 99
bb) Auslegung hinsichtlich der Autonomie des Unionsrechts 102
b) Vereinbarkeit mit derartiger Schiedsklausel 108
aa) Normbezogene Auslegung 109
bb) Auslegung hinsichtlich der Autonomie des Unionsrechts 112
c) Stellungnahme zur Auslegung von Art. 344 AEUV 117
aa) Normbezogene Auslegung 118
bb) Auslegung hinsichtlich der Autonomie des Unionsrechts 123
2. Die Auslegung des Art. 267 AEUV 129
a) Investitionsschiedsgerichte als vorlageberechtigte „Gerichte” i.S.d. Art. 267 AEUV 130
b) Auswirkung einer derartigen Feststellung auf die Autonomie des Unionsrechts 135
3. Zwischenergebnis 137
4. Die Auslegung des Art. 18 Abs. 1 AEUV 138
5. Die Auslegung des Art. 351 AEUV 144
III. Zwischenergebnis 148
Kapitel II: Die unmittelbare Wirkung der Achmea-Entscheidung 150
A. Die Bedeutung der Achmea-Entscheidung für Investitionsschutzabkommen 150
I. Die Bedeutung der Entscheidung für Intra-EU-BIT 151
1. BIT ohne Regelung zur unmittelbaren Unionsrechtsanwendung 152
2. Klauseln mit Bezugnahmen auf andere Schiedsinstitutionen 157
3. Zwischenergebnis 158
II. Exkurs: Die Bedeutung der Entscheidung für Extra-EU-BIT 160
III. Die Bedeutung der Entscheidung für den ECT 165
1. Rechtliche Ausgangslage 167
2. Unionsrechtskonformität als Auslegungsfrage? 173
3. Tatsächliche Aspekte 178
4. Implikationen des Art. 351 AEUV 180
5. Die Auffassung von EuGH-Generalanwalt Maciej Szpunar 181
6. Zwischenergebnis 183
IV. Die Bedeutung der Entscheidung für Investor-Staat-Verträge 184
V. Zwischenergebnis 186
B. Die Bedeutung der Achmea-Entscheidung für Schiedsverfahren und Aufhebungs- sowie Durchsetzungsprozesse 187
I. Rechtliche Ausgangslage 187
1. Allgemeines 189
2. Die Behandlung des Art. 26 ECT im intra-unionalen Kontext 191
a) Unanwendbarkeit des Art. 26 ECT 191
b) Anwendbarkeit des Art. 26 ECT 195
3. Zwischenergebnis 197
II. Die Achmea-Objection vor Schiedsgerichten auf Grundlage von Intra-EU-BIT 198
1. Marfin Investment Group v. The Republic of Cyprus 199
2. UP (formerly Le Chèque Déjeuner) and C.D Holding Internationale v. Hungary 201
3. United Utilities B.V. and Aktsiaselts Tallinna Vesi v. Republic of Estonia 202
4. Magyar Farming Company Ltd, Kintyre Kft and Inicia Zrt v. Hungary 205
5. Theodoros Adamakopoulos and others v. Republic of Cyprus 208
a) Entscheidung des Tribunals 208
aa) Das Unionsrecht als Ausgangspunkt 209
bb) Der Normenkonflikt 210
b) Dissenting Opinion von Marcelo G. Kohen 212
6. A.M.F. Aircraftleasing Meier & Fischer GmbH & Co. KG v. Czech Republic 215
7. Addiko Bank AG and Addiko Bank d.d. v. Republic of Croatia 218
8. Raiffeisen Bank International AG and Raiffeisenbank Austria d.d. v. Republic of Croatia 222
9. Zwischenergebnis 224
III. Die Achmea-Objection vor Schiedsgerichten auf Grundlage des ECT 225
1. Vattenfall AB and others v. Federal Republic of Germany 226
a) Das anwendbare Recht für die Beurteilung der Zuständigkeit 226
b) Die Auslegung des ECT 229
c) Der Konflikt mit Unionsrecht 231
d) Die Durchsetzbarkeit des Schiedsspruchs 232
e) Zwischenergebnis 232
2. Foresight Luxembourg Solar 1 S.à r.l., et al. v. Kingdom of Spain 233
3. Eskosol S.p.A. v. Italian Republic 236
a) Die Entwicklung des Unionsrechts 237
b) Die Implikationen der Achmea-Entscheidung 240
c) Die Januar-Deklaration 242
d) Zwischenergebnis 244
4. Rockhopper Italia S.p.A., Rockhopper Mediterranean Ltd, and Rockhopper Exploration Plc v. Italian Republic 246
5. Zwischenergebnis 249
IV. Durchsetzungs- und Aufhebungsprozesse 250
1. Durchsetzungsprozesse 251
a) Allgemeines 251
aa) Verfahren in Mitgliedstaaten der Europäischen Union 252
bb) Verfahren in Drittstaaten 255
b) ICSID-Schiedssprüche 256
2. Aufhebungsprozesse 260
3. Einblick in die Praxis – das Micula-Verfahren 261
a) Der Einfluss der Europäischen Kommission 262
b) Der Aufhebungsantrag vor dem Ad hoc-Ausschuss des ICSID 264
c) Das Anerkennungsverfahren in Rumänien 265
d) Das Anerkennungsverfahren in Schweden 265
e) Das Anerkennungsverfahren in den Vereinigten Staaten 266
f) Das Anerkennungsverfahren im Vereinigten Königreich 268
g) Zwischenergebnis 269
V. Zwischenergebnis 270
Kapitel III: Das Übereinkommen zur Beendigung der Intra-EU-BIT 274
A. Einleitung 274
B. Regelungsgehalt des Beendigungsübereinkommens 277
I. Die Präambel 277
II. Begriffsbestimmungen (Abschnitt 1) 279
III. Bestimmungen zur Beendigung der Intra-EU-BIT (Abschnitt 2) 281
IV. Bestimmungen zur Anspruchsdurchsetzung (Abschnitt 3) 284
1. Die Behandlung abgeschlossener und neuer Schiedsverfahren 284
2. Die Behandlung anhängiger Schiedsverfahren 285
a) Strukturierter Dialog 287
aa) Die Einleitung des strukturierten Dialogs 288
bb) Das Verfahren im strukturierten Dialog 293
b) Zugang zu nationalen Gerichten 297
c) Zwischenergebnis 302
V. Schlussbestimmungen (Abschnitt 4) 304
1. Allgemeines 304
2. Besonderheiten 305
VI. Zwischenergebnis 307
C. Rechtliche Würdigung des Beendigungsübereinkommens 309
I. Rechtliche Bedenken 310
1. Die Kündigung der sunset clauses 311
2. Die retroaktive Wirkung des Beendigungsübereinkommens 320
a) Einführung 320
b) Geäußerte Zweifel 322
aa) Die VCLT 322
bb) Die Europäische Menschenrechtskonvention 324
cc) Die Charta der Grundrechte der Europäischen Union 327
dd) Allgemeine völkerrechtliche Rechtsgrundsätze 329
3. Eigener Ansatz 332
a) Das Übereinkommen als Ausdruck loyaler Zusammenarbeit i.S.v. Art. 4 Abs. 3 EUV 332
b) Anmerkungen zur EMRK und der EU-GR-Charta 339
c) Zwischenergebnis 342
4. Zwischenergebnis 343
II. Einordnung des Beendigungsübereinkommens in die schiedsgerichtliche Praxis 344
1. Art. 59 Abs. 1 und Art. 30 Abs. 3 VCLT 345
a) Bedeutungsverlust von Art. 59 Abs. 1 VCLT 346
b) Art. 30 Abs. 3 VCLT als in Schiedsverfahren zentrale Norm? 348
c) Zwischenergebnis 350
2. Art. 31 VCLT 351
3. Verteidigungsmöglichkeiten für Investoren in Schiedsverfahren 357
4. Zwischenergebnis 361
III. Zwischenergebnis 363
D. Praktische Konsequenzen 363
I. Betroffene Verfahren 364
II. Treaty Shopping 366
III. Handlungsbedarf und Handlungsmöglichkeiten 373
1. Handlungsbedarf für die Europäische Union 373
2. Handlungsmöglichkeiten für die Europäische Union 379
a) Verpasste Chance 383
b) Begrüßenswertes Maßnahmenpaket 386
IV. Zwischenergebnis 390
Schlussbetrachtung und zusammenfassende Thesen 391
Verzeichnis zitierter Schiedssprüche 396
Literaturverzeichnis 399
Sachverzeichnis 423