Gretha Jünger und die Sache selbst
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Gretha Jünger und die Sache selbst
Ein Porträt mit Carl Schmitt
Carl-Schmitt-Vorlesungen, Vol. 5
(2022)
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Ingeborg Villinger studierte Politik- und Literaturwissenschaft, Geschichte und Komparatistik; nach ihrer Promotion über Carl Schmitt und ihrer Habilitation über Ernst Cassirer war sie bis 2009 Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Freiburg. Sie ist u.a. Herausgeberin des Briefwechsels zwischen Gretha Jünger und Carl Schmitt und veröffentlichte 2021 bei Klett-Cotta eine Biographie zu Gretha Jünger.Abstract
Das Verhältnis zwischen Carl Schmitt und Ernst Jünger wurde über eine jahrzehntelange, politisch wechselvolle Wegstrecke durch die Akteurin Gretha Jünger beeinflusst, wie die Nahaufnahme dieser ausgeprägt triadischen Konstellation zeigt. Dabei entfachten vor 1945 vorwiegend politische Versuchungen im Verhältnis zum Nationalsozialismus intensiven Spannungen in der »Sache selbst« - sei es im umkämpften Verhältnis von Recht und Politik oder im Rahmen des institutionellen Gefüges, was nicht ohne Wirkung auf die Lage der privaten Bezüge blieb. Nach 1945 wurden die spannungsgeladenen Unstimmigkeiten nicht gegenstandslos, sondern drangen in tiefere, grundsätzlichere Schichten vor und provozierten zugleich eine neue Anordnung des triadischen Bezugssystems, da Gretha Jünger mit ihrer Sicht der Dinge Carl Schmitt vielfach deutlich näher stand als ihr(em) Ehemann. Dass dennoch Carl Schmitt 1953 abrupt den Kontakt zu ihr - und nicht mit Ernst Jünger - abbrach, ist ein anderes, durchaus schillerndes Kapitel asymmetrischer Machtdynamik der Geschlechter, deren Abläufe hier erstmals vollständig präsentiert werden.»Gretha Jünger and the Thing Itself. A Portrait with Carl Schmitt«: Gretha Jünger influenced the relationship between Carl Schmitt and Ernst Jünger. Before 1945, the tensions in this triad shaped Schmitt's relationship to the NS regime. In the post-war era, their conflicts revealed deeper ideological splits. These changed the triadic relationship, since Gretha Jünger, with her view of the world was closer to Carl Schmitt than her husband. Nonetheless Carl Schmitt broke off contact with her in 1953, which is discussed in dazzling detail here for the first time.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
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Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Gretha von Jeinsen – Herkunft und Prägungen | 7 | ||
Gretha und Ernst Jünger – Von Hannover nach Leipzig (1922–1925) | 13 | ||
Berliner Annäherung I: Ernst Jünger und Carl Schmitt (1930–1933) | 18 | ||
Berliner Annäherung II: Gretha Jünger und Carl Schmitt (1930–1933) | 23 | ||
Goslar und Überlingen: Carl Schmitts Patenschaft und „die Sache selbst“ (1934–1936) | 28 | ||
Gretha und die Klippenrunden in Berlin: Schmitts Exitstrategie des „Oberförsters“ (1939 f.) | 41 | ||
Pariser Morbidezza, Bomben in Kirchhorst, Ernstels Fall und Schmitts Advice (1940–1945) | 57 | ||
Ende des Krieges, Schmitts Internierung und Gretha Jüngers Attitüde (1945–1947) | 62 | ||
Ravensburg und Goslar: Trennung, Auszug, Krisen-Triade und „die Sache selbst“ (1948–1950) | 75 | ||
Duschka und Carl Schmitt: Tod und Ende einer Freundschaft (1950–1953) | 90 | ||
Epilog – Wer ihn infrage stellt, ist sein Feind (1953) | 97 | ||
Eventum | 102 | ||
Personenregister | 104 |