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Papathanasiou, K. (Ed.) (2022). Zufall. Rechtliche, philosophische und theologische Aspekte. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58621-9
Papathanasiou, Konstantina. Zufall: Rechtliche, philosophische und theologische Aspekte. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58621-9
Papathanasiou, K (ed.) (2022): Zufall: Rechtliche, philosophische und theologische Aspekte, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58621-9

Format

Zufall

Rechtliche, philosophische und theologische Aspekte

Editors: Papathanasiou, Konstantina

Philosophische Schriften, Vol. 109

(2022)

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Book Details

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About The Author

Konstantina Papathanasiou, LL.M.: 2001–2005 Studium der Rechtswissenschaft in Athen; 2005–2007 Masterstudiengang Strafrechtswissenschaften ebenda und zugleich Rechtsreferendariat; 2010–2013 Promotion in Heidelberg gefördert durch den DAAD und die Alexander-Onassis-Stiftung; 2012–2017 Akad. Mitarbeiterin ebenda; seit 2016 Gastprofessorin an der Faculté Libre de Droit in Paris; 2016 Auszeichnung durch die Robert-Bosch Stiftung (»Fast Track«-Programm); 2017–2020 Habilitationsstipendien an der Universität Regensburg; Febr./März 2018 Forschungsaufenthalt am Collège de France in Paris; WS 19/20 Vertretung des Lehrstuhls für Strafrecht am Rechtsphilosophischen Institut in Bonn; März 2021 Habilitation (venia legendi für Strafrecht, Strafverfahrensrecht, Wirtschaftsstrafrecht, Rechtsvergleichung, Rechtsphilosophie und Internationales Strafrecht). Seit September 2021 Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftsstrafrecht, Compliance und Digitalisierung an der Universität Liechtenstein.

Abstract

Was ist Zufall? Gibt es Zufälle oder ist alles determiniert? Welche Relevanz hat Zufall für die Beurteilung menschlichen Handelns? Mit diesen Fragen beschäftigen sich seit eh und je sämtliche Wissenschaftsdisziplinen. Von der týche der griechischen Antike bis zu den heutigen Algorithmen und KI-Anwendungen gelingt es dieser höchst interdisziplinären Thematik, das Interesse aller stets wach zu halten. Der Tagungsband beleuchtet den Zufallsbegriff dem Titel nach aus rechtlicher, philosophischer und theologischer Perspektive, wobei die einzelnen Beiträge ein noch weiter gefächertes Spektrum an Ansätzen liefern. Der Leser kann auf vielfältige Gedanken stoßen: Von der (Quanten-)Physik, der Wahrscheinlichkeitstheorie oder noch den Topoi von Wissen und Willensfreiheit, über die strafrechtliche Zurechnungslehre, den moralischen Zufall und den strafrechtlichen Unrechtsbegriff oder noch die öffentlich-rechtliche Frage der Verteilung des Corona-Impfstoffes bis hin zur Sprechakttheorie und Psychoanalyse in der Theologie, zur Sozialphilosophie oder noch zum umfassenden Aspekt (religions-)philosophischer Kontingenzbewältigungen.»Coincidence - Legal, Philosophical and Theological Aspects«: What is randomness resp. chance or coincidence? Does randomness resp. chance or coincidence exist or is everything determined? What relevance does it have for the assessment of human action? The volume offers a diverse spectrum of insights and approaches. The reader encounters considerations from various disciplines: physics, probability theory, criminal law, public law, sociology of law, philosophy of law, moral philosophy, epistemology, philosophy of language, theology, and philosophy of religion.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Konstantina Papathanasiou: Einleitung – Zufall, Wissen und Willensfreiheit 9
Literatur 16
Walter Hehl: Der Zufall – die Kreativität, die aus der Physik kommt 19
Geschichte des Zufalls in der Physik 19
Antike und Zufall 20
Aufklärung und Zufall 21
Moderne Physik und Zufall 23
Definition und Eigenschaften des Zufalls 24
Zufall und die Kreativität der unbelebten Natur 25
Zufall und die Kreativität der belebten Natur 26
Zufall und menschliche Kreativität 27
Menschliche Kreativität 27
Computerkreativität und Kunst 28
Computer und Mensch entscheiden mit dem Zufall 29
„Freier“ Wille und Zufall 30
Zufall als Fundament der Welt 31
Literatur 33
Hans Rott: Was ist Zufall? Kontingenz – Unvorhersagbarkeit – Koinzidenz 34
A. Einleitung: David Hume über Zufall und Determinismus 34
B. Die Mehrdeutigkeit des Wortes „Zufall“ 36
I. Zufall als Indeterminiertheit oder Kontingenz 37
II. Zufall als absolute Unvorhersagbarkeit 40
III. Zufall als Koinzidenz 42
C. Zusammenfassung und Schluss 46
Literatur 49
Holger Leuz: Vom Zufall zur Teleologie 52
A. Einleitung 52
B.I. Begriff des Zufalls 52
B.II. Wahrscheinlichkeiten 53
B.III. Interpretation des Wahrscheinlichkeitsbegriffs 54
C.I. Das Gesetz der Großen Zahl 54
C.II. Modales Gesetz der Großen Zahl 56
C.III. Verteidigung der modalen Interpretation 57
D.I. Teleologischer Charakter objektiver Wahrscheinlichkeiten 57
D.II. Teleologie ohne Zwecke und Absichten 58
E. Ergebnis 59
Literatur 59
Niki Pfeifer: Die Zähmung des Zufalls: Ein Streifzug durch die Geschichte der Philosophie 60
A. Einleitung 60
B. Historische Wahrscheinlichkeitsbegriffe 66
C. Interpretationen von Wahrscheinlichkeit und Zufall 69
D. Zusammenfassung 74
Danksagung 74
Literatur 75
Urs Kindhäuser: Zufall und Notwendigkeit in der strafrechtlichen Zurechnungslehre 77
A. Zum Problem 77
B. Zur Erfolgszurechnung 79
C. Vermeidbarkeit 83
D. Fahrlässigkeit 87
Literatur 89
Thomas Meyer: Kausalität, Zufall und Kontrolle – philosophische Perspektiven 91
A. Zum Zusammenhang von Zufall und moralischer Bewertung (moral luck) 93
B. Kausalität: Die NESS/INUS-Theorie der Kausalität und der Begriff der Koinzidenz 95
C. Zufall und Kontrolle: Fähigkeiten als Grenzbegriff 100
D. Moralischer Zufall der Folgen – ein Ausblick 102
Literatur 107
Boris Burghardt: Zufällig erlittenes Leid und der personalisierte Unrechtsbegriff des Strafrechts 108
A. Einleitung 108
B. Der Zufall als existenzielle Unrechtserfahrung 109
I. Die Geschichte von Hiob 109
II. Deutung des Hiobs-Mythos 110
1. Schicksalsschläge als Zufall 111
2. Schicksalsschläge als Unrechtserfahrung 111
3. Der Kern der Unrechtserfahrung: Verdienstwidrigkeit des Leids 112
4. Unrechtserfahrungen verlangen nach normativer Kontrastierung 113
III. Zwischenfazit 115
C. Der strafrechtliche Unrechtsbegriff 115
I. Unrecht als Grundkategorie strafrechtlicher Systembildung 115
II. Die Beschränkung des strafrechtlichen Unrechtsbegriffs auf menschliche Handlungen 116
III. Zu den blinden Flecken dieses Unrechtsbegriffs 117
IV. Unmöglichkeit schuldlosen Unrechts? 119
1. „Wie Sonne und Regen“ 119
2. Eine normtheoretische Zurückweisung 120
Literatur 123
Thomas Spitzlei: Die Verteilung des Corona-Impfstoffs nach dem Zufallsprinzip – gerechtes Entscheidungskriterium oder staatliche Willkür? 126
A. Einleitung 126
B. Die Verteilungsentscheidung zur Auflösung einer Knappheitssituation 127
C. Der Zufall als Entscheidungskriterium 128
I. Der Zufall als Bankrotterklärung des Rechts? 128
1. Die Historie von Zufallsentscheidungen 129
2. Das Rationale im Zufälligen 130
II. Voraussetzungen und Grenzen von Zufallsentscheidungen 131
1. Art. 3 Abs. 1 GG als Maßstab für Zufallsentscheidungen 132
2. Ausnahme: Gleichheitsgerechtigkeit einer Zufallsentscheidung 133
3. Regelfall: Rechtfertigungsbedarf einer Zufallsentscheidung 133
D. Die Verteilung des Corona-Impfstoffs im Jahr 2021 135
I. Grundzüge der Impfstoffverteilung 135
II. Analyse der Impfstoffverteilung 137
E. Kritische Würdigung der Impfstoffverteilung: Mehr Zufall wagen? 138
I. Breit angelegte Verteilung nach dem Zufall 138
II. Klein angelegte Verteilung nach dem Zufall 139
III. Zeitlich nachgelagerte Verteilung nach dem Zufall 139
1. Zeitliches Voranschreiten und schwindender Einfluss der materiellen Verteilungskriterien 139
2. Überforderung der Verwaltung durch übersteigerte Gerechtigkeitsvorstellungen 140
3. Gebot einer zügigen Impfstoffverteilung 141
4. Fragwürdige „Zufälligkeiten“ bei der Impfstoffverteilung 142
5. Fazit: Spielraum für eine Verteilung des Impfstoffs durch den Zufall 143
F. Fazit 143
Literatur 144
Judith Hahn: Magie in Recht und Religion. Über nichtkausale Wirkungszusammenhänge in rechtlichen und religiösen Ritualen 146
Magische Wirkungen 147
Deklarative Sprechakte 148
Nicht-Kausalität 150
Konventionalität 152
Sola fide 154
Literatur 155
Christoph Wiesinger: Zufall und Ordnung 158
Einleitung 158
Sieben Thesen zum Zufall 158
Literatur 173
Placidus Bernhard Heider: Zufällig Subjekt – Perspektivische Identitäten und Gemeinsamkeiten 175
I. 176
II. 180
III. 185
Literatur 186
Kurt Wuchterl: Philosophische Überlegungen zur Bedeutung des Religiösen in einer chaotischen Welt 189
A. Einführung und Begriffsklärungen 189
B. Kontingenzbewältigungen in den Naturwissenschaften und in der Philosophie 191
C. Zwei große Erzählungen der Gegenwart 195
D. Existenz zwischen Hoffnung und Verzweiflung 199
Literatur 205