Innerstaatliche Gewaltenteilung und vorvertragliche Pflichten bei völkerrechtlichen Verträgen
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Innerstaatliche Gewaltenteilung und vorvertragliche Pflichten bei völkerrechtlichen Verträgen
Das Frustrationsverbot und die vorläufige Anwendung im Spannungsverhältnis zur innerstaatlichen Gewaltenteilung
Schriften zum Völkerrecht, Vol. 256
(2022)
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About The Author
Maximilian Stützel studierte Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit Schwerpunkt auf dem Deutschen, Europäischen und Internationalen Öffentlichen Recht. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Silja Vöneky. Seit Abschluss seines Referendariats ist er in Stuttgart als Rechtsanwalt tätig.Abstract
Schon vor dem Inkrafttreten eines völkerrechtlichen Vertrages können sich aus seiner vorläufigen Anwendung oder dem Frustrationsverbot rechtliche Bindungen ergeben. Werden diese Bindungen von der Regierung ohne die für den Abschluss des jeweiligen Vertrages erforderliche Parlamentsbeteiligung eingegangen, besteht ein Spannungsverhältnis zur innerstaatlichen Gewaltenteilung. Die Arbeit analysiert dieses Spannungsverhältnis zwischen Völker- und Verfassungsrecht und die in der Praxis anzutreffenden Lösungsansätze. Dabei wird aufgezeigt, dass das deutsche Verfassungsrecht in einer Weise ausgelegt werden kann, die sowohl den Bedürfnissen der internationalen Zusammenarbeit Rechnung trägt als auch die Parlamentsbeteiligung im Vertragsschlussverfahren schützt. Auch bei Verträgen die (zumindest auch) von der Europäischen Union abgeschlossen werden, ermöglichen Unions- und Verfassungsrecht einen differenzierten Ausgleich. Schwierigkeiten wirft aber die verfassungsgerichtliche Durchsetzung auf.»Domestic Separation of Powers and Precontractual Obligations. The Tension Between the Interim Obligation and the Provisional Application of Treaties on the One Hand and Domestic Separation of Powers on the Other Hand«: Even before a treaty enters into force there can be legal obligations arising from its provisional application or the interim obligation. If the government triggers these obligations without the parliamentary participation required for the conclusion of the treaty, there is tension between public international and constitutional law. The book analyzes this tension and the possible solutions.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 21 | ||
A. Frustrationsverbot und vorläufige Anwendung im Vertragsschlussverfahren | 22 | ||
I. Modernes Vertragsschlussverfahren | 22 | ||
1. Entstehung des zusammengesetzten Vertragsschlussverfahrens | 23 | ||
2. Rechtliche und politische Bedeutung der Unterzeichnung | 25 | ||
II. Nachteile des zusammengesetzten Vertragsschlussverfahrens | 26 | ||
1. Verzögerung der Ratifikation | 27 | ||
2. Verzögerung des Inkrafttretens | 28 | ||
III. Sicherung der Effektivität durch Frustrationsverbot und vorläufige Anwendung | 29 | ||
1. Frustrationsverbot: Handlungsfreiheit und zwischenstaatliche Kooperation | 30 | ||
2. Vorläufige Anwendung: Vermeidung von Verzögerungen | 31 | ||
B. Problemstellung | 33 | ||
I. Spannungsverhältnis zur innerstaatlichen Gewaltenteilung | 33 | ||
II. Verbleibende Fragen bei der vorläufigen Anwendung | 34 | ||
III. Unterschätztes Problem beim Frustrationsverbot | 37 | ||
C. Gang der Untersuchung | 38 | ||
Teil 1: Frustrationsverbot und vorläufige Anwendung auf internationaler Ebene | 40 | ||
Kapitel 1: Frustrationsverbot im Völkerrecht | 40 | ||
A. Rechtsnatur | 40 | ||
I. Vertragliches Frustrationsverbot aus Art. 18 WVK | 41 | ||
II. Gewohnheitsrechtliches Frustrationsverbot | 41 | ||
1. Vor Abschluss der Wiener Vertragsrechtskonvention | 42 | ||
a) Frühe Staatenpraxis und Harvard Draft | 42 | ||
b) Deutung der Staatenpraxis durch die Völkerrechtskommission | 45 | ||
c) Staatenpraxis auf der Wiener Vertragsrechtskonferenz | 47 | ||
2. Gegenwärtiger Status | 48 | ||
III. Frustrationsverbot als Ausprägung des allgemeinen Rechtsgrundsatzes von Treu und Glauben | 49 | ||
1. Frustrationsverbot aus dem Grundsatz von Treu und Glauben | 50 | ||
2. Verhältnis zu anderen Ausprägungen von Treu und Glauben | 51 | ||
a) Vertrauensschutz und Estoppel | 51 | ||
b) Verbot des Rechtsmissbrauchs | 53 | ||
IV. Keine Ableitung aus dem Vertrag oder Nebenabrede | 54 | ||
1. Keine Rückwirkung der Ratifikation | 54 | ||
2. Keine stillschweigende Nebenabrede | 55 | ||
V. Verhältnis der drei Rechtsquellen | 56 | ||
B. Allgemeiner Inhalt des Frustrationsverbotes | 57 | ||
I. Rechtliche Rahmenbedingungen des Frustrationsverbotes | 57 | ||
1. Keine Differenzierung zwischen Unterzeichnung und Ratifikation | 58 | ||
2. Wirkungen zwischen rechtlicher Irrelevanz und Vertragserfüllung | 58 | ||
3. Zulässigkeit der Überschneidung mit einzelnen Vertragspflichten | 59 | ||
II. Ansichten zum Vorliegen eines Verstoßes | 60 | ||
1. Vertragsorientierte Ansätze | 60 | ||
a) Verletzung wesentlicher Vertragsbestimmungen | 60 | ||
b) Unmöglichkeit oder Sinnlosigkeit der Erfüllung | 61 | ||
2. Auf äußere Umstände abstellende Ansätze | 63 | ||
a) Frustrationsabsicht | 63 | ||
b) Berechtigte Erwartungen | 64 | ||
c) Erhalt des Status quo | 66 | ||
III. Erreichbarkeit des Vertragszwecks als zutreffendes Kriterium | 67 | ||
1. Restriktive Kriterien des Art. 18 WVK | 67 | ||
2. Unzulässige Ersetzung der Kriterien | 68 | ||
3. Unzureichender Abstand zur Vertragserfüllung | 70 | ||
4. Maßstab: Erreichbarkeit des Vertragszwecks durch Vertragserfüllung | 71 | ||
5. Wesensgemäße Nichterfassung bestimmter Verträge | 73 | ||
C. Einzelne Rechte und Pflichten | 75 | ||
I. Pflichten zur Frustrationsverhinderung | 75 | ||
1. Unterlassungspflichten in Bezug auf Rechtsakte | 75 | ||
2. Handlungspflichten zur Frustrationsverhinderung | 77 | ||
a) Allgemeines Bestehen von Handlungspflichten | 77 | ||
b) Reichweite von Handlungspflichten | 78 | ||
II. Korrespondierende Rechte | 79 | ||
1. Rechte von Staaten | 79 | ||
2. Rechte von Individuen | 79 | ||
D. Beendigung | 81 | ||
I. Beendigung vor Ratifikation | 81 | ||
1. Unsigning durch formelle Notifikation | 81 | ||
2. Beendigung durch konkludente Akte | 82 | ||
a) Beendigung durch eindeutige konkludente Akte | 83 | ||
b) Keine Beendigung durch Zeitablauf oder Verweigerung der Parlamentszustimmung | 83 | ||
II. Beendigung nach Ratifikation | 84 | ||
1. Beendigung durch Zeitablauf | 85 | ||
2. Beendbarkeit durch Rückzug der Ratifikation | 85 | ||
E. Zusammenfassung | 86 | ||
Kapitel 2: Vorläufige Anwendung im Völkerrecht | 88 | ||
A. Typische Anwendungsfelder | 88 | ||
I. Typische Vertragsgegenstände | 89 | ||
1. Schnelle Reaktion auf dringliche Situationen | 89 | ||
2. Wirtschaftsabkommen | 89 | ||
3. Sonstige eilbedürftige Verträge | 90 | ||
II. Weitere Gründe für die vorläufige Anwendung | 90 | ||
1. Ablösung oder Änderung bestehender Verträge | 91 | ||
2. Vertrauensbildung und Vorbereitung der Umsetzung | 92 | ||
3. Innerstaatliche Gründe | 92 | ||
III. Fazit | 93 | ||
B. Rechtsnatur und Ausgestaltung | 93 | ||
I. Deklaratorische Natur des Art. 25 I WVK | 94 | ||
II. Vereinbarungen im Einzelfall als rechtliche Grundlage der vorläufigen Anwendung | 95 | ||
III. Begründung und Beginn der Pflicht zur vorläufigen Anwendung | 96 | ||
1. Große Flexibilität | 97 | ||
2. Separate Vereinbarung und Opt-in- oder Opt-out-Verfahren | 98 | ||
a) Separates Übereinkommen | 98 | ||
b) Opt-out-Verfahren | 98 | ||
c) Opt-in-Verfahren | 98 | ||
3. Beginn der vorläufigen Anwendung | 99 | ||
4. Fazit | 100 | ||
IV. Abgrenzung zu einseitigen Verpflichtungen und freiwilliger Anwendung | 100 | ||
1. Echte einseitige Erklärung | 100 | ||
2. Freiwillige vorläufige Anwendung | 101 | ||
V. Dogmatische Einordnung der vorläufigen Anwendung | 102 | ||
C. Wirkungen | 105 | ||
I. Rechtsverbindlichkeit | 105 | ||
1. Widerlegbare Vermutung für die vollständige vorläufige Anwendung | 109 | ||
2. Flexiblere Einschränkung durch Beschränkungsklauseln | 110 | ||
II. Innerstaatliche Wirkungen | 111 | ||
III. Keine ratifikationsbezogenen Pflichten | 112 | ||
1. Keine Vorlagepflicht | 113 | ||
2. Keine Prüfungspflicht | 115 | ||
3. Keine Begründungs- und Benachrichtigungspflicht bei Nichtratifikation | 116 | ||
4. Keine Ratifikationspflicht nach Erhalt der Zustimmung | 116 | ||
5. Fazit | 117 | ||
D. Beendigung der vorläufigen Anwendung | 117 | ||
I. Inkrafttreten als typisches Ende | 117 | ||
II. Einseitige Beendigung nach Art. 25 II WVK | 118 | ||
1. Rechtsnatur der einseitigen Beendigung | 118 | ||
2. Voraussetzungen und Wirkung der einseitigen Beendigung | 119 | ||
3. Leichte Beendbarkeit als charakteristische Eigenschaft | 121 | ||
III. Ausgestaltende oder abweichende Vertragsbestimmungen | 122 | ||
E. Zusammenfassung | 123 | ||
Kapitel 3: Analyse des Spannungsverhältnisses zum innerstaatlichen Recht | 124 | ||
A. Gefährdung der Gewaltenteilung durch die verfassungsrechtliche vorläufige Anwendung | 125 | ||
I. Gründe für die Parlamentsbeteiligung | 126 | ||
II. Spannungsverhältnis der vorläufigen Anwendung zur Gewaltenteilung | 127 | ||
III. Eingrenzung des Spannungsverhältnisses | 129 | ||
1. Verfassungsrechtliche vorläufige Anwendung | 129 | ||
2. Unbedenklichkeit der vorläufigen Anwendung von Exekutivabkommen | 131 | ||
3. Unbedenklichkeit der vorläufigen Anwendung nach Parlamentsbeteiligung | 132 | ||
IV. Illustration des Spannungsverhältnisses durch Fallbeispiele | 134 | ||
1. Multilaterale Verträge | 134 | ||
a) Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen | 134 | ||
b) Energiecharta-Vertrag | 136 | ||
2. Bilateraler Meeresgrenzvertrag zwischen den USA und Kuba | 139 | ||
3. Größere praktische Relevanz bei bilateralen Verträgen | 141 | ||
B. Spannungsverhältnis von Frustrationsverbot und Gewaltenteilung | 142 | ||
I. Beeinträchtigung der Gesetzgebungstätigkeit der Legislative als Hauptproblem | 142 | ||
1. Spannungsverhältnis zur innerstaatlichen Gewaltenteilung bei Überschneidung mit Vertragspflichten | 143 | ||
2. Beeinträchtigung der Gesetzgebungstätigkeit der Legislative durch Unterlassungspflichten | 143 | ||
3. Fazit | 144 | ||
II. Illustration durch Praxisbeispiele | 145 | ||
1. Kernwaffenteststopp-Vertrag | 145 | ||
2. Rom-Statut | 146 | ||
3. Rolle innerstaatlicher Gerichte | 148 | ||
a) Anwendung von Bestimmungen eines nicht ratifizierten Vertrages | 148 | ||
b) Nichtanwendung eines innerstaatlichen Rechtsaktes | 150 | ||
c) Fazit | 151 | ||
C. Einfluss innerstaatlicher Faktoren auf das Spannungsverhältnis | 152 | ||
I. Anreiz zur Vermeidung der Parlamentsbeteiligung in Präsidialsystemen | 152 | ||
II. Keine Aussagekraft der Unterscheidung von Monismus und Dualismus | 154 | ||
D. Mögliche Folgen bei fehlender Parlamentsbeteiligung | 156 | ||
I. Allgemeine Probleme bei der verfassungsrechtlichen vorläufigen Anwendung | 157 | ||
1. Beeinträchtigung der parlamentarischen Kontrolle und Mitsprache beim Vertragsschluss | 157 | ||
2. Defizit an demokratischer Legitimation | 157 | ||
II. Zusätzliche Probleme bei auf den innerstaatlichen Bereich gerichteten Verträgen | 159 | ||
1. Parlamentarische Entscheidungsfreiheit und mögliche Völkerrechtsverstöße | 159 | ||
2. Innerstaatliche Rechtserzeugung der Exekutive | 160 | ||
E. Zusammenfassung | 161 | ||
Kapitel 4: Lösungsversuche für das Spannungsverhältnis zum innerstaatlichen Recht | 162 | ||
A. Lösungsversuche bei der vorläufigen Anwendung | 163 | ||
I. Innerstaatliche Regelungen zur vorläufigen Anwendung | 163 | ||
1. Ausschluss oder Ausgestaltung der verfassungsrechtlichen vorläufigen Anwendung | 164 | ||
a) Grundentscheidung zwischen Ausschluss oder Ausgestaltung | 164 | ||
b) Vor- und Nachteile von Ausschluss- und Ausgestaltungsmodell | 167 | ||
2. Einzelne innerstaatliche Regelungen zur Ausgestaltung der vorläufigen Anwendung | 168 | ||
a) Begrenzungen des Anwendungsbereichs | 169 | ||
b) Informations- und Vorlagepflichten | 170 | ||
c) Zustimmungserfordernis oder Vetomöglichkeit eines parlamentarischen Ausschusses | 171 | ||
d) Pflichten der Exekutive zur Beendigung | 171 | ||
e) Innerstaatliche Wirkungen und öffentliche Bekanntmachung | 172 | ||
f) Bewertung der Wirksamkeit der einzelnen Regelungselemente | 173 | ||
3. Grundsätzliche Irrelevanz der innerstaatlichen Vorgaben | 176 | ||
a) Grundsätzliche Irrelevanz innerstaatlichen Rechts im Völkerrecht | 176 | ||
b) Eng begrenzte Relevanz der innerstaatlichen Vorgaben für die vorläufige Anwendung | 178 | ||
II. Lösungsversuche auf Ebene des Völkerrechts | 180 | ||
1. Zurückhaltung bei Vereinbarung und Ausgestaltung vorläufiger Anwendung | 180 | ||
a) Abwarten der Parlamentszustimmung statt Verzicht | 181 | ||
b) Vorläufige Anwendung bei Exekutivabkommen | 182 | ||
c) Zurückhaltende Ausgestaltung der vorläufigen Anwendung | 182 | ||
2. Beendbarkeit und Zeitlimit als Lösungsansätze | 183 | ||
a) Einseitige Beendbarkeit der vorläufigen Anwendung | 183 | ||
b) Zeitlimit für die vorläufige Anwendung | 184 | ||
III. Beschränkungsklauseln als Hybrid zwischen Völkerrecht und innerstaatlichem Recht | 185 | ||
1. Art. 45 I Energiecharta-Vertrag als Beispiel für selbstausführende Beschränkungsklauseln | 185 | ||
a) Alles-oder-nichts-, Stück-für-Stück- oder vermittelnder Ansatz | 186 | ||
aa) Folgen für das Verhältnis von Völkerrecht und innerstaatlichem Recht | 187 | ||
bb) Stück-für-Stück-Ansatz bei Beschränkungsklauseln in anderen Verträgen | 189 | ||
b) Vorherige Erklärung als prozedurale Voraussetzung | 193 | ||
c) Maßgebliche Eigenschaften des entgegenstehenden innerstaatlichen Rechts | 195 | ||
aa) Verbotsnorm oder Abwesenheit einer Erlaubnisnorm | 195 | ||
bb) Einbeziehung neuer Rechtsakte | 196 | ||
d) Reziprozität und der Grundsatz von Treu und Glauben | 197 | ||
e) Geschwächte Verbindlichkeit, Rechtsunsicherheit und ungleiche Bindungen | 199 | ||
2. Prozeduralisierte Beschränkungsklauseln in neueren Freihandelsabkommen | 201 | ||
3. Einseitige Beschränkungserklärungen | 203 | ||
B. Lösungsvorschläge beim Frustrationsverbot | 207 | ||
I. Nachteile des Verzichts auf die Unterzeichnung | 208 | ||
II. Enge Auslegung des Frustrationsverbotes | 209 | ||
III. Beendigung des Frustrationsverbotes | 210 | ||
1. Einseitige Beendigung durch unsigning | 211 | ||
2. Automatische Beendigung | 212 | ||
C. Zusammenfassung und Bewertung | 212 | ||
Zwischenergebnis | 214 | ||
Teil 2: Vorgaben des deutschen Rechts für Frustrationsverbot und vorläufige Anwendung | 217 | ||
Kapitel 5: Völkerrechtsakte in der deutschen Rechtsordnung | 217 | ||
A. Innerstaatliches Vertragsschlussverfahren in Deutschland | 218 | ||
B. Kompetenzverteilung zwischen Exekutive und Legislative im Vertragsschlussverfahren | 219 | ||
C. Stellung des Parlaments im Rahmen der auswärtigen Gewalt | 222 | ||
I. Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 222 | ||
1. Vorherrschaft der Exekutive | 222 | ||
2. Gegenständliche Begrenzung des parlamentarischen Mitwirkungsrechts | 223 | ||
a) Begrenzung auf den Abschluss politischer und gesetzesinhaltlicher Verträge | 224 | ||
b) Keine Ausdehnung auf andere Akte als Vertragsabschlusserklärungen | 225 | ||
3. Inhaltliche Begrenzung des Mitwirkungsrechts | 226 | ||
4. Exekutivfreundliche Rechtsprechungslinie | 227 | ||
II. Lehre von der gesamthänderischen Ausübung der auswärtigen Gewalt | 229 | ||
D. Ausdehnung oder analoge Anwendung des Art. 59 II 1 GG | 231 | ||
I. Teleologische Extension oder analoge Anwendung als Umgehungsverhinderung | 231 | ||
II. Teleologische Ausdehnung des Art. 59 II 1 GG aufgrund seiner Funktionen | 234 | ||
E. Eigene Stellungnahme | 235 | ||
I. Zustimmung zur engen Auslegung des Art. 59 II 1 GG | 235 | ||
II. Analoge Anwendung des Art. 59 II 1 GG bei Umgehungsgefahr | 238 | ||
1. Kein Analogieverbot | 238 | ||
2. Planwidrige Regelungslücke und vergleichbare Interessenlage | 240 | ||
F. Innerstaatliche Wirkungen von Völkerrecht | 242 | ||
I. Verhältnis von Grundgesetz und Völkerrecht | 243 | ||
1. Einbeziehung von Völkerrecht in die deutsche Rechtsordnung | 243 | ||
2. Offenheit des Grundgesetzes für zwischenstaatliche Zusammenarbeit und Völkerrecht | 245 | ||
a) Grundsatz der Völkerrechtsfreundlichkeit | 245 | ||
b) Gebot zur Förderung internationaler Zusammenarbeit | 246 | ||
II. Direkte und indirekte Wirkungen | 247 | ||
1. Direkte Wirkung von Verträgen | 247 | ||
2. Direkte Wirkung von allgemeinen Regeln des Völkerrechts | 249 | ||
3. Mittelbare Wirkung durch völkerrechtsfreundliche Auslegung | 250 | ||
III. Bindung des Gesetzgebers an völkerrechtliche Pflichten | 252 | ||
1. Verfassungsrechtliche Pflicht der öffentlichen Gewalt zur Befolgung von Völkerrecht | 252 | ||
2. Verfassungsrechtliche Zulässigkeit vertragswidriger Gesetze (Treaty Override) | 252 | ||
3. Bindung des Gesetzgebers an allgemeine Regeln des Völkerrechts | 255 | ||
G. Zusammenfassung | 257 | ||
Kapitel 6: Vorläufige Anwendung in der deutschen Rechtsordnung | 258 | ||
A. Praxis der vorläufigen Anwendung in Deutschland | 258 | ||
B. Literaturansichten zur Zustimmungsbedürftigkeit der vorläufigen Anwendung | 263 | ||
I. Vereinzelte Ablehnung der vorherigen Zustimmungsbedürftigkeit | 264 | ||
1. Gänzliche Zustimmungsfreiheit | 265 | ||
2. Erfordernis nachträglicher Zustimmung | 266 | ||
II. Mehrheitliche Annahme der Zustimmungsbedürftigkeit | 267 | ||
III. Vertragsnatur als gemeinsame Schwäche der Ansätze | 268 | ||
C. Analyse der Zustimmungsbedürftigkeit der vorläufigen Anwendung | 270 | ||
I. Kein Abschluss eines Vertrages im Sinne des Art. 59 II 1 GG | 270 | ||
II. Zustimmungsbedürftigkeit durch analoge Anwendung des Art. 59 II 1 GG | 274 | ||
1. Planwidrige Regelungslücke | 275 | ||
2. Vergleichbarkeit der Interessenlage | 277 | ||
3. Vereinbarkeit mit der Völkerrechtsfreundlichkeit des Grundgesetzes | 279 | ||
a) Kein allgemeines Gebot zur Steigerung der Effektivität des Völkerrechtsverkehrs | 279 | ||
b) Harmonisierungsgebot als Argument für die analoge Anwendung des Art. 59 II 1 GG | 280 | ||
D. Beteiligungsrechte der Legislative bei ausnahmsweisem Entfall des Zustimmungserfordernisses | 281 | ||
I. Entfall des Zustimmungserfordernisses in seltenen Ausnahmefällen | 282 | ||
II. Entfall des Zustimmungserfordernisses durch hinreichend sichere Beschränkungsklauseln | 285 | ||
III. Informations-, Vorlage- und Beendigungspflicht aus dem Grundsatz der Verfassungsorgantreue | 288 | ||
E. Ausreichende Regelung der vorläufigen Anwendung durch das bestehende Verfassungsrecht | 291 | ||
I. Kein Regelungsbedarf in Bezug auf die innerstaatlichen Wirkungen | 291 | ||
II. Kein dringender Regelungsbedarf in Bezug auf Kompetenzverteilung und Verfahren | 292 | ||
F. Zusammenfassung | 294 | ||
Kapitel 7: Frustrationsverbot in der deutschen Rechtsordnung | 297 | ||
A. Vergleich der verfassungsrechtlichen Problemstellung mit derjenigen bei der vorläufigen Anwendung | 297 | ||
B. Kein Übergesetzesrang nach Art. 25 S. 1 GG | 298 | ||
C. Ausnahmsweise Zustimmungsbedürftigkeit des Frustrationsverbotes | 301 | ||
D. Ausreichen der bestehenden verfassungsrechtlichen Regelungen | 304 | ||
E. Zusammenfassung | 305 | ||
Teil 3: Verträge der Europäischen Union als Sonderfall | 307 | ||
Kapitel 8: Vorläufige Anwendung und Frustrationsverbot bei Verträgen der Europäischen Union | 307 | ||
A. Unionsrecht und -praxis bei Verträgen der Union | 308 | ||
I. Vorläufige Anwendung in der Praxis der Union und ihrer Mitgliedstaaten | 308 | ||
II. Beteiligung des Europäischen Parlaments bei Unterzeichnung und vorläufiger Anwendung | 310 | ||
1. Umfang und Geschichte der Beteiligung des Europäischen Parlaments | 311 | ||
2. Kein parlamentarisches Zustimmungserfordernis durch analoge Anwendung des Art. 218 VI lit. a) AEUV | 313 | ||
3. Informations- und Stellungnahmerecht des Europäischen Parlaments aus Art. 218 X AEUV | 315 | ||
4. Erheblicher Einfluss des Europäischen Parlaments in der Praxis | 318 | ||
III. Schutz der mitgliedstaatlichen Kompetenzen bei der vorläufigen Anwendung von gemischten Abkommen | 322 | ||
1. Umfang der Unionskompetenz zur vorläufigen Anwendung | 323 | ||
2. Konsequenzen einer unionalen Kompetenzüberschreitung für die Mitgliedstaaten | 327 | ||
3. Kein Beendigungsrecht einzelner Mitgliedstaaten | 329 | ||
4. Keine unionsrechtliche Beendigungspflicht bei endgültigem Scheitern der Ratifikation | 332 | ||
B. Verfassungsrechtliche Vorgaben für die vorläufige Anwendung von Verträgen der Union | 334 | ||
I. Wirkungen im Unionsrecht und der deutschen Rechtsordnung | 334 | ||
II. Beteiligung des deutschen Gesetzgebers durch ein Informations- und Stellungnahmerecht | 337 | ||
III. Beteiligungsrechte in Bezug auf den mitgliedstaatlichen Teil gemischter Abkommen | 340 | ||
C. Frustrationsverbot bei Verträgen der Union | 342 | ||
I. Wirkungen des völkerrechtlichen Frustrationsverbotes bei Verträgen der Union | 342 | ||
1. Vergleich des völkerrechtlichen Frustrationsverbotes und des europäischen Grundsatzes des Vertrauensschutzes | 343 | ||
2. Wirkungen des völkerrechtlichen Frustrationsverbotes bei gemischten Abkommen | 345 | ||
II. Beteiligung des Europäischen Parlaments oder des Bundestages | 346 | ||
D. Schwächen bei der verfassungsgerichtlichen Durchsetzung des grundsätzlich ausreichenden Verfassungsrechts | 347 | ||
I. Ausreichende Regelung von vorläufiger Anwendung und Frustrationsverbot | 348 | ||
II. Schwächen bei der verfassungsgerichtlichen Durchsetzung am Beispiel des CETA-Verfahrens | 350 | ||
1. Bedeutung der Ablehnung des einstweiligen Rechtsschutzes für andere Fälle | 350 | ||
2. Bestehen einer vom Bundesverfassungsgericht behebbaren Rechtsschutzlücke | 353 | ||
3. Problemlage und Lösungsmöglichkeit beim Frustrationsverbot | 356 | ||
E. Zusammenfassung | 357 | ||
Teil 4: Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse | 361 | ||
A. Frustrationsverbot und vorläufige Anwendung auf internationaler Ebene | 361 | ||
I. Spannungsverhältnis zur innerstaatlichen Gewaltenteilung | 361 | ||
II. Lösungsansätze im Umgang mit dem Spannungsverhältnis | 363 | ||
B. Umgang des deutschen Verfassungsrechts mit dem Frustrationsverbot und der vorläufigen Anwendung | 365 | ||
I. Verfassungsrechtliche Vorgaben für die vorläufige Anwendung | 365 | ||
II. Verfassungsrechtliche Vorgaben für das Frustrationsverbot | 367 | ||
C. Frustrationsverbot und vorläufige Anwendung bei Verträgen der Europäischen Union als Sonderfall | 368 | ||
I. Unionsrechtliche Regelungen | 368 | ||
II. Vorgaben des deutschen Verfassungsrechts | 370 | ||
D. Schwierigkeiten bei der verfassungsgerichtlichen Durchsetzung | 371 | ||
Annex 1: Vorläufige Anwendung bilateraler Verträge durch Deutschland | 373 | ||
Annex 2: Vorläufige Anwendung multilateraler Verträge durch Deutschland | 380 | ||
Annex 3: Vorläufiges Inkrafttreten multilateraler Verträge Deutschlands | 382 | ||
Quellen- und Literaturverzeichnis | 384 | ||
I. Literatur | 384 | ||
II. Rechtsprechung | 397 | ||
III. Verfassungen, Gesetze und untergesetzliche Normen | 401 | ||
IV. Verträge und vertragsbezogene Dokumente | 402 | ||
V. Sonstige Quellen | 408 | ||
Stichwortverzeichnis | 414 |