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Wendler, R. (2022). Recht als spontane Ordnung. Die Genese eines evolutionär-emergenten Rechtsverständnisses. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58489-5
Wendler, Rick. Recht als spontane Ordnung: Die Genese eines evolutionär-emergenten Rechtsverständnisses. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58489-5
Wendler, R (2022): Recht als spontane Ordnung: Die Genese eines evolutionär-emergenten Rechtsverständnisses, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58489-5

Format

Recht als spontane Ordnung

Die Genese eines evolutionär-emergenten Rechtsverständnisses

Wendler, Rick

Schriften zur Rechtstheorie, Vol. 303

(2022)

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About The Author

Rick Wendler studierte Recht an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und als Austauschstudent am Trinity College Dublin mit Schwerpunkt auf Rechtsphilosophie und Rechtsgeschichte. Er arbeitete als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Rechts- und Verfassungsgeschichte und Rechtsphilosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Abstract

Was ist Recht? Auf diese Frage eröffnet das spontane Ordnungsdenken eine neue Perspektive, in der das Verständnis einer evolutionär-emergenten Bildung sozialer Ordnungen nutzbar gemacht wird. Dabei stellt dieses Verständnis des Rechts als genossenschaftliches Phänomen einen Kontrapunkt zum vorherrschenden obrigkeitlichen Rechtsverständnis dar, welches Recht als etatistisches Phänomen eines Subordinationsverhältnisses auffasst. Ein Verständnis der Emergenz des Rechts aus der Interaktion der Rechtssubjekte berücksichtigt die Gesamtheit des impliziten kulturellen Kontexts informeller Normen bei der Analyse der formalisierten Rechtsordnung. Die ideengeschichtliche Entwicklung des Konzepts des spontanen Ordnungsdenkens wird über einen Zeitraum von fünf Jahrhunderten nachgezeichnet und auf gegenwärtige Herausforderungen der Rechtswissenschaften angesichts der gesteigerten sozioökonomischen Komplexität und Dynamik einer global arbeitsteiligen und digital vernetzten Welt angewendet.»Law as a Spontaneous Order - An Evolutionary-Emergent Understanding of the Legal Order«: The study of the evolutionary-emergent understanding of the legal order offers a perspective on law as a cooperative phenomenon. It thus provides a counterpoint to the authoritative understanding of law, which conceives law as an etatist phenomenon of a subordinate relationship. Analyzing the emergence of law based on the interaction of legal subjects includes the implicit cultural context of informal norms in the analysis of the formalized legal order.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Danksagung 7
Inhaltsverzeichnis 9
I. Recht als spontane Ordnung 13
II. Die Spanische Spätscholastik und der gerechte Preis 17
1. Der gesteigerte Lebensrhythmus der Moderne 17
2. Der gerechte Preis: Nicht natürlich, nicht künstlich 18
3. Fazit 22
III. Die Common-Law-Gelehrten im 17. Jahrhundert 23
1. England im 17. Jahrhundert 23
2. Die Grundlegung durch Sir Edward Coke 25
3. John Selden 27
4. Sir Matthew Hale gegen Thomas Hobbes 27
5. Fazit 32
IV. Bernard Mandeville: Private Laster und öffentliche Wohlfahrt 33
1. Die Bienenfabel 33
2. Ansätze einer evolutionären Sozialtheorie 36
3. Fazit 39
V. Die Schottische Aufklärung 41
1. Schottland im 18. Jahrhundert 41
2. Die Schottischen Aufklärer 44
a) Philosophische Grundlagen 44
b) David Hume 46
aa) Das Induktionsproblem 48
bb) A Treatise of Human Nature: Eine antirationalistische Moraltheorie 48
cc) Der Ursprung von Regeln und Recht: Bedingungen der menschlichen Sozialität 49
c) Adam Ferguson 52
d) Adam Smith 56
aa) Die Stadien gesellschaftlicher Evolution 57
bb) Die unsichtbare Hand der Arbeitsteilung 60
cc) Der Ursprung von Moral, Regeln und Rechtsinstitutionen 61
dd) Fazit 65
e) Weitere Aufklärer 65
3. Fazit 67
VI. England im 19. Jahrhundert: Die Evolutionstheorien Herbert Spencers und Charles Darwins 69
1. Die intellektuelle Szene in Derby um 1800 69
a) Die Geologie Charles Lyells und der Pessimismus Thomas Malthus’ 69
b) Der evolutionäre Esprit Erasmus Darwins 70
2. Herbert Spencer 72
a) Erasmus Darwin und Spencer 73
b) Spencers Evolutionstheorien 73
3. Herbert Spencer und Charles Darwin 77
4. Fazit 78
VII. Deutschland im 19. Jahrhundert: Friedrich Carl von Savigny und die Historische Rechtsschule 80
1. Der Kodifikationsstreit 81
2. Der Weg zur Historischen Rechtsschule 84
a) Justus Möser 85
b) Johann Gottfried Herder 87
aa) Sprachphilosophie 88
bb) Anthropologie und das Problem des Apriori 92
cc) Kritik des Vernunftrechts 94
dd) Fazit Herder 94
c) Gustav Hugo 95
d) Fazit 99
3. Savigny und die Historische Rechtsschule 100
a) Ursprung und erste Manifestation des Rechts: Volksgeist und Gewohnheitsrecht 101
b) Anti a priori 103
c) Evolution und Fortschritt 105
d) Fazit 105
VIII. Rudolf von Jhering: Der Kampf ums Recht 108
1. Der Zweck im Recht 109
2. Durch die Historische Rechtsschule über dieselbe hinaus: Der Kampf ums Recht 111
3. Jherings methodologischer Individualismus 115
4. Der Kampf ums Recht als sittliche Aufgabe 117
5. Das Rechtsgefühl als Ursprung des Rechts 119
6. Fazit 121
IX. Die Österreichische Schule der Nationalökonomie: Der unreflektierte Ursprung sozialer Phänomene 122
1. Die historische Schule der Nationalökonomie und der Methodenstreit 122
2. Carl Mengers Untersuchungen, Art und Ursprung sozialer Institutionen insbesondere 125
3. Über den „organischen“ Ursprung des Rechtes und das exakte Verständnis desselben 130
4. Carl Menger und die Österreichische Schule 136
5. Ludwig von Mises und die Debatte um die Wirtschaftsrechnung im Sozialismus 137
6. Friedrich von Hayek: Der Markt als spontane Ordnung 139
a) Das Wissensproblem 140
b) Marktpreise als Koordinationsmechanismus 142
7. Fazit 144
X. Michael Polanyi: Die Spontaneität einer dynamischen Ordnung 145
1. Die Wissenschaft als dynamische Ordnung 146
2. Die Spontaneität in der Rechtsordnung 152
3. Fazit 154
XI. Friedrich August von Hayek: Die Zwillingsidee von sozialer Evolution und spontaner Ordnung 155
1. Der Institutional Turn 155
2. Die Sensory Order als Grundlegung des epistemischen Institutionalismus 156
3. Eine Theorie komplexer Phänomene 158
4. Der normative Individualismus 163
5. Der evolutionäre Rationalismus 165
6. Die zwei Arten der Ordnung: kosmos und taxis 170
7. Die zwei Arten der Regeln: nomos und thesis 174
8. Die Zwillingsidee von Evolution und spontaner Ordnung am Beispiel des Rechts 177
a) Der evolutionäre Ursprung des Nomos 179
b) Die Rolle des Richters in der spontanen Ordnung 184
c) Dialog, Diskurs und Deliberation 187
d) Das spontane Recht in der Sackgasse 188
e) Das Zusammenspiel von Spontaneität und Evolution 189
f) Exkurs: Kulturanthropologie 199
9. Fazit 202
XII. Die Entnationalisierung des Rechts: eine spontane Rechtsordnung für das 21. Jahrhundert 205
1. Elinor und Vincent Ostrom: Der Polyzentrismus komplexer adaptiver Systeme 205
a) Polyzentrismus und spontane Ordnung: Die Kunst der Gesellschaft 207
b) Kooperation zur Lösung von Dilemmata 210
c) Recht und Polyzentrismus 214
d) Fazit 216
2. Forum Shopping: der unvermeidliche Wettbewerb der Rechtsordnungen 218
3. FOCJ: Functional Overlapping and Competing Jurisdictions 220
a) F. O.C. J. 221
aa) Jurisdiktionen 221
bb) Funktional 222
cc) Überlappend 222
dd) Wettbewerblich 222
b) Funktional überlappende und wettbewerbliche Rechtsordnungen 225
4. Fazit 226
XIII. Fazit 230
Literaturverzeichnis 234
Sachverzeichnis 248