Smart Contracts im Spannungsfeld zwischen Automatisierung und Verbraucherschutz
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Smart Contracts im Spannungsfeld zwischen Automatisierung und Verbraucherschutz
Internetrecht und Digitale Gesellschaft, Vol. 37
(2022)
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Felix Exner studierte Rechtswissenschaften an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht in Wiesbaden und an der IE University in Madrid. Er schloss sein Studium mit einem Bachelor of Laws, der ersten juristischen Prüfung und einem Master of Arts in Business ab. Im Anschluss war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei einer internationalen Wirtschaftskanzlei in Frankfurt und sodann im Business Development bei einem Blockchain-Startup in Wien tätig. Im Herbst 2021 wurde er mit einer von Dr. Nikolas Guggenberger betreuten Arbeit promoviert. Derzeit arbeitet er als Senior Associate bei einem Venture Capital Investor in Zürich.Abstract
Die Diskussion rund um sogenannte Smart Contracts hat insbesondere im Kielwasser der zunehmenden Bekanntheit der Blockchain-Technologie Fahrt aufgenommen. Doch angesichts der fast grenzenlos scheinenden Potentiale dieser Technologie werden die Risiken, die eine Automatisierung von Vertragsbedingungen gerade für Verbraucher bedeuten kann, oftmals übersehen. In einer der ersten Monographien zu diesem Themenbereich beschäftigt sich der Autor mit den wesentlichen Herausforderungen, die der potentielle Einsatz von Smart Contracts in Massengeschäften mit Verbrauchern mit sich bringt. Der Verfasser betrachtet hierzu die spezifischen Risiken, die mit einem automatisierten Vollzug von Vertragsbedingungen für den Verbraucher verbunden sind, sowie die rechtlichen Grenzen der Verwendung von Smart Contracts. Auf dieser Grundlage entwickelt er Empfehlungen an den Gesetzgeber für den zukünftigen Umgang mit Smart Contracts im Verbraucherkontext.»Blockchain-Based Smart Contracts Between Automation and Consumer Protection«: The study highlights the main challenges posed by the potential use of smart contracts in mass transactions with consumers. The author considers the specific risks associated with the automated execution of contract terms for consumers, as well as the legal limits of smart contracts. On this basis, he develops recommendations to the legislator for the future handling of smart contracts in the consumer context.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Erster Teil: Einleitung und Grundlagen | 17 | ||
A. Einführung | 17 | ||
B. Begriff von Smart Contracts | 22 | ||
I. Unklarheiten um den Begriff | 23 | ||
II. Definitionsvorschläge | 24 | ||
III. Einigkeit über zentrale Wesensmerkmale | 27 | ||
IV. In dieser Untersuchung zugrunde gelegter Begriff | 30 | ||
C. Funktion: Automatisierter Vollzug von Vertragsbedingungen | 30 | ||
I. Automatisierung als Loslösen von menschlichen Entscheidungen | 31 | ||
1. Die Entscheidung zum Vertragsbruch als Voraussetzung für Leistungsstörungen | 33 | ||
2. Automatisierung als Unmöglichmachen einer Entscheidung zum Vertragsbruch | 35 | ||
3. Automatisierung als Nachteil für Verbraucher? | 37 | ||
II. Automatisierte Reaktion auf Vertragsuntreue | 38 | ||
1. Verhinderung von Vertragsverletzungen durch Steigerung der Anreize für vertragsgemäßes Verhalten | 39 | ||
2. Steigerung der Anreize durch automatisierte Konsequenzen für Vertragsbrüche | 39 | ||
D. Zusammenfassung | 42 | ||
Zweiter Teil: Risiken von Smart Contracts für Verbraucher | 43 | ||
A. Fremdbestimmung des Verbrauchers durch Smart Contracts | 43 | ||
I. Notwendigkeit einer Zustimmung des Verbrauchers | 44 | ||
1. Der Verbraucher als unmittelbar von der Automatisierung Betroffener | 45 | ||
a) Zahlungen als typischerweise automatisierte Leistungen | 45 | ||
b) Verbraucher als typische Zahlungsschuldner | 47 | ||
2. Rechtfertigungsbedürftigkeit der Automatisierung | 49 | ||
a) Rechtfertigungsbedürftigkeit von automatisierten Vermögensverschiebungen | 50 | ||
b) Rechtfertigungsbedürftigkeit von automatisierten Sanktionen | 51 | ||
3. Rechtfertigung der Automatisierung durch Zustimmung des Verbrauchers | 51 | ||
a) Der vertragliche Anspruch auf das Automatisierte als Rechtfertigung | 52 | ||
b) Rechtfertigungsbedürftigkeit der Automatisierung selbst | 52 | ||
aa) Rechtfertigungsbedürftigkeit der Automatisierung einer Leistungspflicht | 53 | ||
bb) Rechtfertigungsbedürftigkeit der Automatisierung von Sanktionen | 54 | ||
c) Rechtfertigung der Automatisierung selbst durch Zustimmung des Verbrauchers | 56 | ||
II. Das Funktionieren von Smart Contracts: Selbstbestimmung als raison d’être | 57 | ||
1. Vervollständigte Selbstbestimmung statt Abhängigkeit von anderen als ursprüngliches Ziel der Automatisierung | 58 | ||
2. Beiderseitige Selbstbestimmung statt einseitiger Interessendurchsetzung | 60 | ||
a) Smart Contracts als Weiterentwicklung traditioneller Verträge | 61 | ||
b) Beiderseitige Selbstbestimmung als Fundament des Vertragsmechanismus | 63 | ||
3. Übertragung des Vertragsgedankens auf den automatisierten Vollzug durch Smart Contracts | 65 | ||
III. Notwendigkeit eines staatlichen Verbraucherschutzes zur Gewährleistung der beiderseitigen Selbstbestimmung? | 66 | ||
1. Ablehnung eines staatlichen Verbraucherschutzes entsprechend der ideologischen Ursprünge von Smart Contracts? | 67 | ||
2. Gefährdung der Selbstbestimmung durch ungleiche Machtverteilung | 68 | ||
3. Strukturelle Ungleichheit in Verbraucher-Unternehmer-Beziehungen bei Einsatz von Smart Contracts | 70 | ||
a) Unverständlichkeit des Smart Contract-Programmcodes für Verbraucher | 70 | ||
b) Keine Möglichkeit der Einflussnahme auf den Programmcode | 73 | ||
c) Eingeschränkte Kontrollmöglichkeiten | 75 | ||
d) Schlussfolgerung: Strukturelle Unterlegenheit des Verbrauchers bei Einsatz von Smart Contracts | 76 | ||
4. Ergebnis: Herausragende Bedeutung eines staatlichen Verbraucherschutzes für Smart Contracts | 77 | ||
IV. Die Umsetzung des Verbraucherschutzes als Gegensatz zur Automatisierung? | 78 | ||
1. Entschleunigung als Werkzeug des Verbraucherschutzes | 79 | ||
2. Verbraucherschützende Regelungen bei Einsatz von Smart Contracts | 81 | ||
3. Nebeneinander von Automatisierung und Entschleunigung | 83 | ||
V. Zusammenfassung | 84 | ||
B. Automatisierte private Rechtsdurchsetzung als Belastung des Verbrauchers | 86 | ||
I. Automatisierte private Rechtsdurchsetzung | 86 | ||
1. Automatisierte Erfüllung als Substitut für Rechtsdurchsetzung | 87 | ||
2. Alleinige Maßgeblichkeit des Programmcodes | 89 | ||
a) Wenn-Dann-Logik des Smart Contracts | 89 | ||
b) Determinismus als Konsequenz der Wenn-Dann-Struktur | 93 | ||
c) Orientierung am Programmcode statt am Parteiwillen | 94 | ||
d) Durchsetzung ohne Rücksicht auf rechtliche Durchsetzbarkeit | 95 | ||
3. Rechtsdurchsetzung nach selbst gewählten Regeln | 96 | ||
II. Automatisierte private Rechtsdurchsetzung als Systembruch | 98 | ||
1. Notwendigkeit eines Systems zwangsweiser Rechtsdurchsetzung | 98 | ||
2. Primat staatlicher Rechtsdurchsetzung | 100 | ||
3. Grundsätzliches Verbot der privaten Rechtsdurchsetzung | 102 | ||
4. Umgehung gerichtlicher Verfahren durch automatisierte Erfüllung | 104 | ||
5. Gezielter Einsatz von Smart Contracts zur Gesetzesumgehung | 105 | ||
III. Verbraucher als primäres Opfer einer privaten automatisierten Rechtsdurchsetzung | 108 | ||
1. Besondere Gefährdung des Verbrauchers | 108 | ||
2. Entfesselung der Privatautonomie durch Smart Contracts | 108 | ||
a) Gestaltung der Rechtsbeziehung allein nach dem Willen des Unternehmers | 109 | ||
b) Schutzbedürftigkeit des Verbrauchers vor schrankenloser Vertragsfreiheit | 111 | ||
3. Gerichtliche Verfahren als Schutz des Schwächeren | 112 | ||
IV. Zusammenfassung | 113 | ||
C. Doppelte Benachteiligung des Verbrauchers infolge der Automatisierung | 114 | ||
I. Belastung des Verbrauchers mit den unmittelbaren Folgen der Automatisierung | 115 | ||
1. Automatisierung als unmittelbare Änderung des status quo | 115 | ||
2. Benachteiligung des Verbrauchers infolge der Automatisierung | 116 | ||
II. Automatisierung als Verschiebung der Rechtsdurchsetzungslast zulasten des Verbrauchers | 118 | ||
1. Verlagerung auf Bereicherungsansprüche | 118 | ||
2. Zwingen des Verbrauchers in die Rolle des Klägers | 119 | ||
3. Nachteile der Rechtsdurchsetzungslast für den Verbraucher | 120 | ||
a) Keine Auswirkungen auf zu beweisende Tatsachen | 121 | ||
b) Finanzielles Risiko: Vorfinanzierung des Prozesses | 122 | ||
c) Psychologische Belastung | 123 | ||
4. Reduzierte Wahrscheinlichkeit eines Verfahrens | 124 | ||
a) Klage als Kosten-Nutzen-Analyse | 124 | ||
b) Reduziertes Interesse an der Rückabwicklung | 125 | ||
5. Unterlegenheit des Verbrauchers im Prozess und Beweisschwierigkeiten | 126 | ||
6. Verantwortungsverlagerung zulasten des Verbrauchers | 127 | ||
III. Missbrauchspotential: Smart Contracts als Instrument zur gezielten Verschiebung der Rechtsdurchsetzungslast | 128 | ||
1. Gezieltes Hervorrufen einer Zwangslage des Verbrauchers | 129 | ||
2. Spekulation auf Klageverzicht | 130 | ||
IV. Zusammenfassung | 130 | ||
D. Formale Sprache des Smart Contracts als besonderes Risiko für Verbraucher | 132 | ||
I. Die formale Sprache des Smart Contracts | 133 | ||
1. Praktische Umsetzung: Verbindung mit der Blockchain-Technologie | 134 | ||
a) Manipulationssichere Speicherung in dezentraler Datenbank | 136 | ||
aa) Manipulationssichere Speicherung als Voraussetzung für Smart Contracts | 136 | ||
bb) Vereinfachte Funktionsweise der Blockchain | 138 | ||
cc) Speicherung von Smart Contracts auf der Blockchain | 140 | ||
b) Unmittelbare Übertragung digitaler Werte | 142 | ||
c) Smart Contracts zwingend auf der Blockchain? | 143 | ||
2. Programmierung von Smart Contracts | 146 | ||
3. Formalismus als Voraussetzung für Smart Contracts | 149 | ||
4. Zusammenfassung | 151 | ||
II. Sprache als Risiko für Verbraucher | 152 | ||
III. Formalisierung und Inflexibilität als besondere Risiken | 154 | ||
1. Vorteile der Formalisierung? | 154 | ||
2. Verlust von Flexibilität | 155 | ||
a) Probleme bei der Formalisierung der Rechtssprache | 156 | ||
aa) Mehrdeutigkeit juristischer Sprache | 156 | ||
bb) Gezielte Flexibilität in gesetzlichen Tatbeständen | 157 | ||
cc) Ausschluss einer Entscheidung in Hinblick auf konkrete Umstände als Abkehr vom Zusammenspiel zwischen Gesetz und Richterspruch | 159 | ||
dd) Versuch der Formalisierung unbestimmter Rechtsbegriffe | 162 | ||
b) Der Wert flexibler Formulierungen für Verbraucher | 165 | ||
aa) Abkürzen von Vertragsverhandlungen | 165 | ||
bb) Flexible Reaktion auf veränderte Umstände | 166 | ||
cc) Flexibilität bei der Durchsetzung | 167 | ||
3. Verlust von Flexibilität bei Einsatz von Smart Contracts | 168 | ||
a) Keine Berücksichtigung besonderer Umstände im Einzelfall | 168 | ||
b) Beschränkte Reaktionsmöglichkeit auf Fehler | 171 | ||
c) Ausschluss eines effizienten Vertragsbruchs | 173 | ||
IV. Zusammenfassung | 177 | ||
Dritter Teil: Grenzen privater Smart Contracts gegenüber Verbrauchern | 178 | ||
A. Grenzen der privatautonomen Rechtsgestaltung als Grenzen privater Rechtsdurchsetzung | 178 | ||
I. Vertragsfreiheit als Grundlage des automatisierten Vollzugs von Vertragsbedingungen | 178 | ||
II. Zwingendes Recht als Grenze der Automatisierung | 180 | ||
1. Sittenwidrigkeit einer Spekulation bei automatisierten Zahlungen | 181 | ||
2. Umgehung sonstiger zwingender Vorschriften | 184 | ||
III. Zusammenfassung | 185 | ||
B. AGB-rechtliche Zulässigkeit der Vereinbarung von Smart Contracts | 186 | ||
I. Anwendung der §§ 305 ff. BGB auf Smart Contracts | 187 | ||
1. Smart Contracts als Vertragsbedingungen | 187 | ||
a) Hintergrund der Namensgebung von Smart Contracts | 188 | ||
b) Smart Contracts und Verträge als zu trennende Konzepte | 189 | ||
c) Einbeziehung eines Smart Contracts in einen separaten Vertrag | 190 | ||
d) Smart Contracts selbst als Verträge im Sinne der §§ 145 ff. BGB? | 192 | ||
aa) Programmcode als Vertragssprache? | 192 | ||
bb) Verwendung des Smart Contracts als Willenserklärung? | 195 | ||
2. Smart Contracts als allgemeine Geschäftsbedingungen | 196 | ||
II. Einbeziehung: Obliegenheit zur Übersetzung des Smart Contracts? | 198 | ||
III. Smart Contracts als überraschende Klauseln (§ 305c Abs. 1 BGB) | 200 | ||
IV. Probleme im Rahmen der Inhaltskontrolle | 201 | ||
1. Eröffnung der Inhaltskontrolle (§ 307 Abs. 3 BGB) | 201 | ||
2. Spezielle Klauselverbote nach §§ 308, 309 BGB | 203 | ||
a) Klageverzicht (§ 309 Nr. 14 BGB) | 203 | ||
b) Änderung der Beweislast (§ 309 Nr. 12 BGB) | 204 | ||
3. Unangemessene Benachteiligung (§ 307 Abs. 1 BGB) | 207 | ||
a) Nachteile der Automatisierung für den Verbraucher | 207 | ||
aa) Erzwungene Erfüllung und automatisierte Rechtsdurchsetzung | 208 | ||
bb) Konsequenzen der Automatisierung unmittelbar spürbar | 208 | ||
cc) Verschiebung der Rechtsdurchsetzungslast | 209 | ||
dd) Inflexibilität des Smart Contracts | 210 | ||
b) Vorteile der Automatisierung für den Verbraucher | 210 | ||
c) Automatisierung als Entscheidung der Parteien | 211 | ||
d) Ergebnis | 212 | ||
4. Transparenzgebot nach § 307 Abs. 1 S. 2 BGB | 213 | ||
V. Zusammenfassung | 213 | ||
C. Verbotene Eigenmacht als originäre Grenze automatisierter privater Rechtsdurchsetzung | 215 | ||
I. Originäre Grenzen der Automatisierung als Schutz des Verbrauchers | 216 | ||
1. Mythos einer gewaltfreien automatisierten Rechtsdurchsetzung | 217 | ||
2. Das Gewaltmonopol als Schutz des Verbrauchers | 219 | ||
3. Besondere Betroffenheit des Verbrauchers von Durchbrechungen der originären Grenzen | 221 | ||
II. Smart Contracts zur Steuerung des Zugangs zu Sachen („Smart Locks“) als verbotene Eigenmacht nach § 858 BGB? | 223 | ||
1. Problem automatisierter Zugangs- und Nutzungssperren | 223 | ||
a) Beispiele automatisierter Zugangs- und Nutzungssperren | 224 | ||
b) Gebot der Einhaltung der zwingenden gesetzlichen Grenzen | 225 | ||
c) Unzulässigkeit allein aufgrund des automatisierten Zugriffs? | 225 | ||
2. Zugangssperren als Entziehung oder Störung des Besitzes | 226 | ||
a) Verweigerung des Zugangs zur Mietwohnung bei ausbleibender Mietzahlung | 227 | ||
aa) Vergleich mit Auswechseln der Türschlösser | 227 | ||
bb) Nur vorübergehender Ausschluss? | 227 | ||
b) Abstellen des Motors eines kreditfinanzierten Fahrzeugs bei ausbleibender Ratenzahlung | 229 | ||
c) Abstellen anderer kreditfinanzierter technischer Geräte bei ausbleibender Ratenzahlung | 231 | ||
d) Abstellen von Internetzugang, Strom- oder Wasserversorgung („Versorgungssperre“) | 231 | ||
e) Zusammenfassung | 232 | ||
3. Rechtfertigung kraft Gesetzes | 232 | ||
4. Rechtfertigung durch Zustimmung des Besitzers | 233 | ||
a) Rechtsnatur der Zustimmung | 233 | ||
b) Smart Contract als antizipierte Einwilligung in die Besitzstörung | 234 | ||
c) Problematik der antizipierten Zustimmung | 235 | ||
aa) Keine Willensänderung wegen fehlender Kenntnis der Besitzstörung | 235 | ||
bb) Hypothetischer Wille im Moment der Besitzstörung | 237 | ||
cc) Willensänderung als venire contra factum proprium (§ 242 BGB)? | 238 | ||
5. Zwischenergebnis de lege lata | 240 | ||
Vierter Teil: Rechtspolitische Empfehlungen für den Umgang mit Smart Contracts gegenüber Verbrauchern | 241 | ||
A. Regelungsbedarf und Regelungsanliegen | 241 | ||
I. Risiken der Automatisierung für Verbraucher | 242 | ||
II. Unzulänglichkeit der bestehenden Gesetze | 242 | ||
1. Anwendbarkeit der bestehenden Gesetze | 243 | ||
2. Mangelnde Adressierung Smart Contract-spezifischer Risiken | 245 | ||
III. Argumentation gegen ein pauschales Verbot der Automatisierung | 247 | ||
1. Verbot kann Nutzung faktisch nicht ausschließen | 247 | ||
2. Chancen der Automatisierung für Verbraucher | 248 | ||
a) Unmittelbar verbraucherfreundliche Regelungen in Smart Contracts | 248 | ||
aa) Automatisierung der Leistung des Unternehmers | 249 | ||
bb) Zahlung nur bei Erfüllen der Gegenleistung | 249 | ||
cc) Sonstige verbraucherfreundliche Regelungen | 250 | ||
dd) Anreize für den Unternehmer für verbraucherfreundliche Regelungen | 251 | ||
b) Mittelbare Vorteile für Verbraucher: kostengünstigere Angebote | 251 | ||
aa) Reduzierung des Gegenparteirisikos durch Automatisierung | 252 | ||
(1) Reduzierung des Gegenparteirisikos bei automatisierter Leistungspflicht | 253 | ||
(2) Reduzierung des Gegenparteirisikos bei automatisierten Sanktionen auf Vertragsverletzungen | 255 | ||
bb) Risikoangepasste Angebote an den Verbraucher | 255 | ||
cc) Reduzierung der Transaktionskosten | 257 | ||
c) Gesteigerte Einflussmöglichkeiten auf Vereinbarungen? | 261 | ||
3. Pauschales Verbot als Widerspruch zu Grundgedanken des Verbraucherschutzes | 263 | ||
IV. Ergebnis: Balance zwischen Risikominimierung und Potentialmaximierung | 264 | ||
B. Empfehlungen zur Adressierung Smart Contract-spezifischer Risiken für Verbraucher | 265 | ||
I. Risiko 1: Fremdbestimmung des Verbrauchers | 265 | ||
1. Bestehende Informationspflichten | 266 | ||
a) Anwendbarkeit der verbraucherrechtlichen Informationspflichten auf Smart Contracts | 266 | ||
b) Inhalt der Informationspflichten nach § 312d BGB i.V.m. Art. 246a EGBGB | 269 | ||
aa) Zahlungs-, Lieferungs- und Leistungsbedingungen (Nr. 7) | 269 | ||
bb) Funktionsweise digitaler Inhalte (Nr. 14) | 270 | ||
c) AGB-rechtliche Hinweispflicht | 271 | ||
2. Zusätzliche Smart Contracts-spezifische Informationspflicht gegenüber dem Verbraucher de lege ferenda? | 272 | ||
3. Vorschlag für einen neuen Art. 246a § 1 Abs. 1 Nr. 17 EGBGB | 273 | ||
II. Risiko 2: Automatisierung rechtswidriger Regelungen | 273 | ||
1. Staatliche ex ante-Kontrolle | 275 | ||
2. Verminderte Anreize (Disziplinierung des Marktes) | 276 | ||
3. Empfehlung: Herstellen von Transparenz | 277 | ||
III. Risiko 3: Verschiebung der Rechtsdurchsetzungslast und Benachteiligung des Verbrauchers im Prozess | 278 | ||
1. Umgang mit dem Vorfinanzierungsrisiko | 279 | ||
a) Mögliche Neuregelung der Klagelast oder Vorfinanzierung? | 280 | ||
b) Einführung einer speziellen Smart Contract-Rechtsschutzversicherung | 282 | ||
c) Empfehlung: Staatliche Empfehlung des Abschlusses einer Rechtsschutzversicherung | 283 | ||
2. Umgang mit den Beweisschwierigkeiten | 283 | ||
a) Beweiserleichterungen für den Verbraucher | 284 | ||
b) Vorschlag für einen neuen § 293a ZPO | 285 | ||
IV. Risiko 4: Inflexibilität | 286 | ||
1. Bestehende Ansätze für mehr Flexibilität bei Einsatz von Smart Contracts | 287 | ||
a) Paradox eines Smart Contracts mit menschlicher Entscheidung | 287 | ||
b) Flexibilität im Rahmen der Durchsetzung durch gemeinsames Stoppen („Hintertür“) | 289 | ||
2. Gebotenheit eines gesetzgeberischen Eingreifens? | 290 | ||
C. Smart Contract-freundliche Regelungen de lege ferenda? | 291 | ||
I. Differenzierte Regelung statt Bevormundung? | 292 | ||
II. Bindung an die Einwilligung als Systembruch | 293 | ||
III. Empfehlung: keine Neuregelung de lege ferenda | 296 | ||
D. Staatlicher Einsatz von Smart Contracts zum Schutz des Verbrauchers | 296 | ||
I. Gesetzlich vorgeschriebene automatisierte Durchsetzung von Verbraucherrechten | 297 | ||
1. Äußerungen der Regierungsparteien und des Bundesrates | 297 | ||
2. Rechtsdurchsetzungsdefizite bei Verbraucherrechten | 298 | ||
3. Smart Contracts als gesetzgeberisches Mittel zur Umkehr der Rechtsdurchsetzungslast | 299 | ||
II. Automatisierte Durchsetzung gesetzlicher Verbote | 300 | ||
Zusammenfassung der Ergebnisse | 301 | ||
A. Begriff und Struktur von Smart Contracts | 301 | ||
B. Risiken von Smart Contracts für Verbraucher | 301 | ||
C. Grenzen privater Smart Contracts gegenüber Verbrauchern | 304 | ||
D. Rechtspolitische Empfehlungen für den Umgang mit Smart Contracts gegenüber Verbrauchern | 305 | ||
Literaturverzeichnis | 307 | ||
Sachverzeichnis | 330 |