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Duales Studium aus arbeitsrechtlicher Perspektive

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Loges, M. (2022). Duales Studium aus arbeitsrechtlicher Perspektive. Dual Studierende im Spannungsverhältnis zwischen Arbeitsrecht und Hochschulrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58714-8
Loges, Max Christian. Duales Studium aus arbeitsrechtlicher Perspektive: Dual Studierende im Spannungsverhältnis zwischen Arbeitsrecht und Hochschulrecht. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58714-8
Loges, M (2022): Duales Studium aus arbeitsrechtlicher Perspektive: Dual Studierende im Spannungsverhältnis zwischen Arbeitsrecht und Hochschulrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58714-8

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Duales Studium aus arbeitsrechtlicher Perspektive

Dual Studierende im Spannungsverhältnis zwischen Arbeitsrecht und Hochschulrecht

Loges, Max Christian

Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 374

(2022)

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About The Author

Max Christian Loges studierte an der Georg-August-Universität Göttingen Rechtswissenschaften mit arbeitsrechtlichem Schwerpunkt. Anschließend promovierte er am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht von Prof. Dr. Rüdiger Krause und war dort zweieinhalb Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt. Im Anschluss arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei einer internationalen Wirtschaftskanzlei in Düsseldorf im Bereich Arbeitsrecht. Das Referendariat absolvierte er am Landgericht Düsseldorf mit Stationen u.a. beim nordrhein-westfälischen Landtag und bei zwei Arbeitsrechts-Boutiquekanzleien in Düsseldorf und Hamburg. Seit 2023 ist er als Rechtsanwalt tätig.

Abstract

Der Autor untersucht die arbeitsrechtliche Dimension des dualen Studiums, das sich als Hybridformat mit seiner systematischen Theorie-Praxis-Verzahnung in verschiedene Erscheinungsformen unterteilt. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, dass das Berufsbildungsgesetz (BBiG) als passendes Regulativ zur rechtlichen Einhegung der Praxisphasen dualer Studiengänge taugt. Durch das bestehende individual- und kollektivarbeitsrechtliche Regelungssystem sind dual Studierende im Betrieb hinreichend geschützt. An der Schnittstelle von Arbeitsrecht und Hochschulrecht wird eine Aufspaltung des privatrechtlichen Praxisphasenvertrages vom öffentlich-rechtlichen Studienverhältnis vorgenommen. Unter Berücksichtigung kompetenzrechtlicher Wertungen sind die Praxis- und Theoriephasen nicht als öffentlich-rechtliche Einheit, sondern rechtlich getrennt voneinander zu betrachten. In einem zweiten Schritt werden die Folgen der Anwendbarkeit des BBiG - insbesondere auf die Vertragsgestaltungspraxis - untersucht.»Dual Studies from a Labour Law Perspective. Dual Track Students in the Area of Tension between Labour Law and Higher Education Law«: The author examines the labour law dimension of dual studies, a hybrid format with its systematic interlinking of theory and practice, which is subdivided into different types. He comes to the conclusion that the Vocational Training Act (BBiG) is an appropriate regulation for the legal containment of the practical phases of dual study programmes. The existing individual and collective labour law system provides sufficient protection for dual track students in the company.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 14
Erster Teil: Grundlagen 21
§ 1 Einführung 21
A. Themenaufriss: Das duale Studium als Hybridformat 21
B. Duale Studiengänge – damals und heute 26
I. Ursprung und geschichtliche Entwicklung 26
1. Auslösender Faktor 27
2. Entstehungs- und Etablierungsphase 27
II. Empirie des tatsächlichen Vorkommens 30
1. Zahlenmäßige Entwicklung 31
2. Bundesweite Verbreitung 33
3. Verteilung des Fächerspektrums bei dualen Bildungsanbietern 33
4. Allgemeine Folgerung 34
C. Gang und Ziele der Untersuchung 35
§ 2 Duale Studiengänge aus bildungspolitischer Perspektive 37
A. Bestrebungen der Bildungspolitik 37
I. Bekämpfung des Fachkräftemangels 38
II. Erhöhung der Durchlässigkeit im Bildungssektor 41
III. Eindämmung der sozialen Selektivität 43
IV. Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit im Zeitalter der Digitalisierung 44
B. Kritik am dualen Studienangebot 47
I. Fehlende Standardisierung 47
II. Wissenschaftliche Mängel 49
III. Gefahr unternehmensspezifischer Studiengänge 50
IV. Verdrängung der dualen Berufsausbildung 53
V. Defizitäre Internationalisierung 57
VI. Begriffliche Unschärfe 58
C. Bewertung 60
§ 3 Allgemeine Interessenlage der Akteure 62
A. Motive der dual Studierenden 62
I. Anwendungsorientiertes Lernen durch Theorie-Praxis-Verknüpfungen 62
II. Zügige Abschlussfinalisierung 63
III. Finanzielle Unabhängigkeit 64
IV. Attraktive Berufsperspektive 64
B. Motive der Kooperationsunternehmen 66
I. Recruiting und Nachwuchssicherung 66
II. Employer Branding 67
III. Passgenaue Unternehmensintegration 68
IV. Wissenstransfer durch Kooperation mit Akteuren des Wissenschaftssektors 69
V. Fluktuationsreduzierung nach Ausbildungsende 70
C. Motive der Bildungseinrichtungen 71
I. Erhöhung der Lehrqualität durch den Ausbau von Praxisbezügen 71
II. Imagesteigerung durch innovative Bildungsangebote 72
III. Ausbau des Kontakts zur Wirtschaft 73
D. Motivüberschneidungen und -divergenzen 74
I. Synergien 74
II. Konflikte 75
Zweiter Teil: Typologisierung, Differenzierung und rechtliche Einordnung dualer Studiengänge 78
§ 4 Charakteristika und Erscheinungsformen dualer Studiengänge 78
A. Begriff 78
I. Gesetzliches Begriffsverständnis 79
1. Legaldefinitorische Ansätze in den Hochschulgesetzen der Länder 79
2. Detaillierte Regelungen in den Berufsakademiegesetzen der Länder 82
3. Baden-Württemberg in der Vorreiterrolle 84
II. Definitorische Ansätze im Schrifttum 85
III. Terminologische Annäherung 86
IV. Begriffseinhegung 89
B. Ausgestaltung 91
I. Formate der Erstausbildung 92
1. Ausbildungsintegrierende Studiengänge 92
2. Praxisintegrierende Studiengänge 94
II. Formate der Weiterbildung 96
1. Berufsintegrierende Studiengänge 96
2. Berufsbegleitende Studiengänge 98
III. Sonderformen 99
1. Ausbildungsbegleitende Studiengänge 99
2. Praxisbegleitende Studiengänge 99
3. Triale Studiengänge 100
IV. Bewertung 101
§ 5 Abgrenzung des dualen Studienkonzepts von benachbarten Bildungsphänomenen 103
A. Duale Berufsausbildung 104
I. Rechtsnatur des Berufsausbildungsvertrages 105
II. Wesentliche Regelungen zur Berufsausbildung 109
III. Vergleich zum dualen Studium 111
B. Praktikantenverhältnisse mit Studienbezug 113
I. Gesetzliche Regelungssystematik 114
II. Erscheinungsformen und Rechtsstatus 116
1. Freiwillige Praktika 117
a) „Schnupperpraktika“ als Einfühlungsverhältnis 117
b) Studienbegleitende Praktika 118
aa) Rechtliche Einordnung 119
bb) Vergleich zum dualen Studium 121
2. Pflichtpraktika und verpflichtende Praxissemester 121
a) Rechtliche Einordnung 122
b) Vergleich zum dualen Studium 124
3. „Unechte“ Praktika 127
a) Rechtliche Einordnung 127
b) Vergleich zum dualen Studium 129
4. Sonderfall: Werkstudierende 130
C. Volontärverhältnisse 132
I. Grundlegendes Verständnis 132
II. Gegenüberstellung von Volontariat und freiwilligem Praktikum 134
III. Vergleich zum dualen Studium 136
IV. Sonderfall: Traineeverhältnisse 137
D. Zusammenfassung: Das Alleinstellungsmerkmal dualer Studiengänge 138
§ 6 Rechtsstatus dual Studierender und Anwendbarkeit des BBiG 139
A. Tripolare Rechtsbeziehung 140
B. Erwägungen zur rechtlichen Stellung dual Studierender im Kooperationsbetrieb 143
I. Arbeitsverhältnis 143
1. Arbeitnehmerbegriff 144
2. Arbeitnehmerstellung dual Studierender 145
a) Pflicht zur Arbeitsleistung 147
b) Persönliche Abhängigkeit 149
c) Die Bedeutung des Ausbildungszwecks 152
d) Zwischenergebnis und etwaige Missbrauchsgestaltungen 155
II. Berufsausbildungsverhältnis 159
1. Praxisintegrierende duale Studiengänge 159
2. Berufsintegrierende duale Studiengänge 161
3. Ausbildungsintegrierende duale Studiengänge 162
4. Zwischenergebnis 163
III. Anderes Vertragsverhältnis i.S.d. § 26 BBiG 164
1. Privatrecht versus öffentliches Recht? 165
a) Grundentscheidung BAG, Urt. v. 19.6.1974 – 4 AZR 436/73 167
aa) Leitlinien 167
bb) Kritik 169
(1) Privatrechtsverhältnis 169
(a) Kein Privatrechtsverhältnis bei Unselbstständigkeit der Praxisausbildung 170
(b) Selbstständiges Privatrechtsverhältnis trotz parallel bestehender öffentlich-rechtlicher Vorschriften 171
(2) Kompetenzrechtliche Dimension 175
(a) Kompetenzzerlegung 176
(b) Kompetenzzuordnung 177
(3) Zwischenergebnis 179
cc) Bedeutung für duale Studiengänge 181
(1) Privatrecht neben öffentlichem Recht 181
(2) Keine Überlagerung des Privatrechtsverhältnisses durch öffentliches Recht 182
(a) Praxisphase als hochschulunabhängige Veranstaltung 183
(b) Keine Vereinnahmung des Privatrechtsverhältnisses durch die Bildungseinrichtungen mittels Musterverträgen 188
(c) Kooperationsvertrag zwischen Bildungseinrichtung und Ausbildungsbetrieb kein Vertrag zugunsten Dritter 190
(3) Zwischenergebnis 191
b) Zuspitzung durch BAG, Urt. v. 18.11.2008 – 3 AZR 192/07 192
aa) Praxisphase kein Teil des Studiums 194
bb) Staatliche Anerkennung der Praxisphase 195
cc) Zwischenergebnis 197
c) Flankierung durch BSG, Urt. v. 1.12.2009 – B 12 R 4/08 R 197
aa) Leitlinien 198
bb) Reaktion des Gesetzgebers 200
cc) Zwischenergebnis 201
d) Weitere relevante Entscheidungen 202
aa) Höchstrichterliche Grundsätze 202
bb) Schiedsspruch zur Tarifsituation dual Studierender 205
e) Folgerung 206
2. Der Tatbestand des § 26 BBiG 207
a) Kein Arbeitsverhältnis 207
b) Keine Berufsausbildung 208
c) Einstellung 209
d) Zum Erwerb beruflicher Fertigkeiten, Kenntnisse, Fähigkeiten oder Erfahrungen 211
e) Zwischenergebnis 212
3. Die Bereichsausnahme des § 3 Abs. 2 Nr. 1 BBiG 212
a) Gesetzgeberischer Regelungshintergrund 213
b) Kein Ausschluss der Anwendbarkeit des BBiG 214
c) Zwischenergebnis 216
IV. Rechtsverhältnis sui generis 216
V. Abschließende Bewertung 217
C. Dual Studierende unter dem Schutzschirm des BBiG 218
Dritter Teil: Individual- und kollektivarbeitsrechtliches Schutzgeflecht für dual Studierende 221
§ 7 Allgemeine Rechtsfolgen der Statusfeststellung 221
A. Unmittelbare Rechtsfolgen nach dem BBiG 221
I. Vergütung in der Praxisphase 222
1. Die Vergütungsregelung des § 17 BBiG 222
a) „Angemessenheit“ als unbestimmter Rechtsbegriff 224
b) Angemessene Vergütung für dual Studierende 226
2. Ausschluss des Mindestlohns 229
a) Ausbildungsintegrierende Form als Mindestlohnausnahme des § 22 Abs. 3 MiLoG 230
b) Praxisintegrierende Form außerhalb vom Anwendungsbereich des MiLoG 231
c) Konklusion 232
II. Sonstige Vorgaben des BBiG 233
1. Pflichtenkanon der §§ 13–16 BBiG 234
2. Beendigung nach den §§ 21, 22 BBiG 235
3. Unabdingbarkeitsregelung und Ausschluss der Weiterarbeitsregelung 238
B. Mittelbare Rechtsfolgen über den Verweis des § 10 Abs. 2 BBiG 240
I. Anwendung arbeitsrechtlicher Rechtsvorschriften 241
II. Anwendung arbeitsrechtlicher Rechtsgrundsätze 243
C. Zusammenschau 244
§ 8 Bindungs- und Rückzahlungsklauseln als typische Instrumente der Vertragsgestaltung im Verhältnis dual Studierender und Kooperationsbetrieb 246
A. Ausgangslage 246
B. Maßstab des BBiG 249
I. Nichtigkeit von Vereinbarungen über Entschädigungszahlungen für die Ausbildung nach § 12 Abs. 2 Nr. 1 BBiG 251
II. Nichtigkeit tätigkeitsbeschränkender Vereinbarungen nach § 12 Abs. 1 Satz 1 BBiG 254
1. Feste Bindungspflichten 255
2. Verknüpfte Bindungs- und Rückzahlungsvereinbarungen 256
a) Abstrakt generelle Perspektive 260
b) Konkret individuelle Perspektive 262
aa) Übertragbarkeit richterrechtlicher Grundsätze 263
bb) Übertragung der wichtigsten Grundregeln im Einzelnen 264
c) Zwischenergebnis 269
C. Allgemeines Kontrollregime des BGB 270
I. Praxisphasenvertrag als Verbrauchervertrag i.S.d. § 310 Abs. 3 BGB 271
II. Überraschende Klausel (§ 305c Abs. 1 BGB) 273
III. Transparenzgebot (§ 307 Abs. 1 Satz 2 BGB) 274
1. Umriss der Rahmenbedingungen für die Anschlussbeschäftigung 275
2. Rahmenmäßige Bestimmung der Rückzahlungslast 278
IV. Sonderfall: Vorzeitige Aufgabe des dualen Studiums 279
V. Rechtsfolgenbetrachtung 281
1. Verbot geltungserhaltender Reduktion 281
2. Ergänzende Vertragsauslegung 283
a) Grundsatz 285
b) Ausnahme 288
D. Zusammenfassung 289
§ 9 Kollektivarbeitsrechtlicher Rahmen 291
A. Dual Studierende im Gefüge des Tarifvertragsrechts 291
I. Annäherung 292
II. Tarifliche Regelungsbefugnis für die Praxisphase dualer Studiengänge 294
B. Betriebsverfassungsrechtliche Position dual Studierender 298
I. Persönlicher Geltungsbereich (§ 5 BetrVG) 298
II. Betriebsverfassungsrechtlicher Weiterbeschäftigungsanspruch (§ 78a BetrVG) 302
1. Abgrenzung zu § 24 BBiG 304
2. Auszubildendenbegriff des BetrVG 304
3. Geltung des § 78a BetrVG für dual Studierende 306
C. Rekapitulation des kollektivarbeitsrechtlichen Schutzumfangs 310
Vierter Teil: Schluss 312
§ 10 Resümee und Ausblick 312
A. Wesentliche Ergebnisse 312
I. Phänomenologie 312
II. Rechtsstatusbestimmung 313
III. Arbeitsrechtlicher Schutz 314
B. Schlussbetrachtung – Quo vadis, duales Studium? 316
Literaturverzeichnis 318
Stichwortverzeichnis 350