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Klöppel, H. (2022). Die Aufsicht über Verbraucherfinanzmärkte. Eine Analyse des Auftrags der BaFin zum Schutz kollektiver Verbraucherinteressen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58697-4
Klöppel, Hans-Ulrich. Die Aufsicht über Verbraucherfinanzmärkte: Eine Analyse des Auftrags der BaFin zum Schutz kollektiver Verbraucherinteressen. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58697-4
Klöppel, H (2022): Die Aufsicht über Verbraucherfinanzmärkte: Eine Analyse des Auftrags der BaFin zum Schutz kollektiver Verbraucherinteressen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58697-4

Format

Die Aufsicht über Verbraucherfinanzmärkte

Eine Analyse des Auftrags der BaFin zum Schutz kollektiver Verbraucherinteressen

Klöppel, Hans-Ulrich

Untersuchungen über das Spar-, Giro- und Kreditwesen. Abteilung B: Rechtswissenschaft, Vol. 224

(2022)

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About The Author

Hans-Ulrich Klöppel, LL.M. (London) ist in einer internationalen Kanzlei in Frankfurt am Main als Rechtsanwalt tätig und berät zu Fragen des Finanzaufsichtsrechts. Er studierte Rechtswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Universiteit Antwerpen (Belgien) und der London School of Economics and Political Science (UK). Das Referendariat absolvierte er am OLG Koblenz mit Stationen in Mainz, Speyer und Frankfurt am Main. Er war als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Univ.-Prof. Dr. Elke Gurlit an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig, wo er mit einer finanzaufsichtsrechtlichen Arbeit promoviert wurde.

Abstract

Mit dem Kleinanlegerschutzgesetz (2015) wurde die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf den Schutz kollektiver Verbraucherinteressen verpflichtet (§ 4 Abs. 1a FinDAG). Hans-Ulrich Klöppel untersucht dieses Mandat und die mit ihm verbundenen Handlungsmöglichkeiten der Behörde. Nach einer Auseinandersetzung mit der Regulierung von Verbraucherfinanzprodukten und Verbraucherfinanzmärkten werden das mit dem Verbraucherschutzauftrag verbundene Zielkonzept, die Reichweite der Aufsichtszuständigkeit sowie das behördliche Instrumentarium betrachtet. Herausgearbeitet werden dabei insbesondere die normativen Vorgaben an die behördliche Verbraucherschutzaktivität sowie Zuständigkeiten und Befugnisse zur Einflussnahme auf Aufsichtsobjekte bzw. zur Information von Verbrauchern.

Der Autor wurde für die Arbeit mit dem Preis der LBBW Landesbank Baden-Württemberg ausgezeichnet.
»The Supervision of Consumer Financial Markets. An Analysis of BaFin’s Mandate to Protect Collective Consumer Interests«: In 2015, the German Federal Financial Supervisory Authority (BaFin) has been mandated to protect collective consumer interests. The author analyses this mandate and associated powers of the authority. The doctoral thesis includes sections on the regulation of consumer financial markets, on the concept underlying BaFin’s consumer protection mandate, on the scope of its supervision (institutions and markets), and on its powers.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Geleitwort 7
Vorwort 9
Inhaltsverzeichnis 11
Abkürzungsverzeichnis 18
Einleitung 23
A. Fragestellung 23
B. Gang der Untersuchung und Eingrenzunge 25
Teil 1: Verbraucherfinanzmärkte und ihre Regulierung 28
A. Verbraucherfinanzprodukte 29
I. Erscheinungsforme 29
II. Konsumfunktione 31
III. Produktmetaphorik 33
IV. Tatsächliche Bedeutung 34
1. Studien zur Inanspruchnahme verschiedener Finanzprodukte 34
2. Studien zum Sparverhalte 36
B. Grundzüge einer Verbraucherfinanzmarktregulierung 37
I. Rechtspolitische Konturen 38
1. Europäische Binnenmarktintegratio 38
2. Nationale Sozialpolitik 41
3. Internationale Standardsetzung 43
II. Legitimationskonzepte 46
1. Marktfunktionale Legitimationskonzepte 47
a) Marktversagens- und Transaktionskostenlogik 47
b) Verhaltensökonomische Logik 51
2. Soziale Legitimationskonzepte 57
3. Abgrenzung zu externen Legitimationskonzepte 60
a) EU-Binnenmarkt 61
b) Funktionsfähigkeit von Finanzintermediären und Finanzmärkte 62
III. Strukturen der Verbraucherfinanzmarktregulierung 63
1. Rechtsgebiets- und Vollzugspluralismus 63
2. Rechtliche Erfassung verbraucherspezifischer Marktsegmente 65
a) Verbraucherfinanzmärkte 66
b) Kleinkundenmärkte 69
aa) Kleinanleger- und Privatkundenmärkte (MiFID II, WpHG) 70
bb) Anknüpfungen an das MiFID II-System 73
(1) Privatanlegermärkte (KAGB) 73
(2) Kleinanlegermärkte (PRIIP-VO und Verbriefungs-VO) 74
(3) Kleinanlegermärkte (Prospekt-VO) 75
cc) Weitere Kleinkundenmarktkonzepte 76
3. Regelungsanliege 77
a) Gefahrenabweh 78
aa) Bsp. 1: Kundenvermögen 79
bb) Bsp. 2: Ausgestaltung und Erwerb von Finanzprodukte 80
cc) Bsp. 3: Werbung 83
b) Befähigung 85
c) Versorgung 88
C. Die BaFin im System der Verbraucherfinanzmarktregulierung 89
I. Verrechtlichung behördlicher Verbraucherschutzorientierung 89
1. Herausbildung einer verbraucherschützenden Aufsichtspraxis 90
2. CPC-VO und EG-VSchDG 91
3. Gesetz zur Stärkung der deutschen Finanzaufsicht 92
4. Kleinanlegerschutzgesetz 93
5. BaFin-Reform 96
II. Kontext und Hintergründe der Rechtsentwicklung 97
1. Primärrechtliche Verbraucherschutzzielbestimmunge 97
2. Verbraucherschutz in europäischen und internationalen Aufsichtsstrukture 99
a) Europäische Aufsichtsbehörden (ESAs) 99
b) Einheitlicher Aufsichtsmechanismus 100
c) Internationale Standardsetzung und Gremienstrukture 100
3. „Verbraucherrechtlichung“ des materiellen Aufsichtsrechts 101
a) Verbraucherfinanzmarktspezifisches Aufsichtsrecht 102
b) Verschärfung des Regulierungsniveaus 103
4. Einbindung von Behörden in das Verbraucherschutzsystem 104
a) Behördliche Instrumente 105
b) Normative Handlungsanreize (Streuschadensproblematik) 106
Teil 2: Die Aufsicht über Verbraucherfinanzmärkte 107
A. Die Aufsicht über Verbraucherfinanzmärkte als Aufgabe der BaFi 107
B. Die Ausrichtung der Aufsicht am Verbraucherkollektiv 110
I. Ausschluss individueller Rechte gegenüber der Aufsicht 111
1. Ausschluss von Amtshaftungsansprüche 111
2. Ausschluss (sonstiger) subjektiv-öffentlicher Rechte (Primärrechtsschutz) 115
II. Abgrenzung von der individuellen Rechtsdurchsetzung 117
1. Keine Verwirklichung von individuellen Rechten 117
2. Sicherstellung aufsichtsrechtlicher Anforderunge 118
3. Sonderfälle 120
a) Spezialgesetzliche Verfahren zur Durchsetzung individueller Rechte 120
aa) Schlichtungsverfahren (§ 14 UKlaG) 120
bb) Durchsetzung des Basiskontoanspruchs (§§ 48, 49 ZKG) 121
b) Restitutions- und Entschädigungsregime 121
c) Informelle Vermittlung der Restitution oder Entschädigung 122
C. Kollektive Verbraucherinteressen als Bezugspunkte aufsichtsbehördlicher Verantwortung 124
I. Die begriffliche Offenheit des Schutzauftrages 125
II. Die rechtliche Wirkungsweise des Schutzauftrags 131
1. Behördenstrategie 132
2. Behördenorganisatio 132
3. Rechtsanwendung 134
III. Wechselwirkung mit den überkommenen Aufsichtsziele 136
1. Die überkommenen Ziele der Finanzaufsicht 136
a) Funktionsschutz 137
b) Anlegerschutz 138
aa) (Kein) Anlegerindividualschutz 139
bb) Institutioneller Anlegerschutz 139
cc) Schutz von Nutzungsinteresse 140
2. Standort der kollektiven Verbraucherinteresse 142
a) Verhältnis zu Funktionsschutz und institutionellem Anlegerschutz 142
b) Verhältnis zum Schutz von Nutzungsinteresse 144
D. Organisatorische Einbeziehung von Verbraucher-Stakeholder 146
I. Verbraucherbeirat 146
II. Die Entgegennahme von Kunden- und Verbandsbeschwerde 151
1. Rechtsgrundlagen 151
2. Zweck des Beschwerdeverfahrens und normativer Bezugspunkt 152
3. Geltungsbereich 153
4. Beschwerdeform, Verfahrensablauf und Stellungnahme 155
5. Ansprüche von Beschwerdeführer 158
III. Zusammenarbeit mit dem Team Marktbeobachtung Finanzmarkt des vzbv (ehemals Projekt Marktwächter Finanzen) 159
IV. Beauftragter für den Anleger- und Verbraucherschutz 162
Teil 3: Verbraucherfinanzmärkte und Behördenzuständigkeit 164
A. Reichweite der Aufsichtszuständigkeite 164
I. Aufsicht über Unternehmen und Märkte 165
II. Aufsicht über Unternehmen der Verbraucherfinanzmärkte 166
III. Aufsicht über Märkte für Verbraucher-Kapitalanlagen (insbesondere Produktinterventionsbefugnisse) 171
B. Abgrenzung zu Zuständigkeit bzw. Tätigkeitsbereich anderer Akteure 177
I. Exklusivität 178
1. Gewerbeaufsichtsbehörde 178
2. Europäische Zentralbank (einheitlicher Aufsichtsmechanismus) 179
a) Personeller Anwendungsbereich (CRR-Kreditinstitute) 180
b) Sachlicher Anwendungsbereich (prudenzielle Aufsicht) 181
c) Aufgabenverteilung zwischen EZB und BaFi 185
II. Parallelität 186
1. Europäische Aufsichtsbehörden (ESAs) 186
a) Verbraucherschutzorientierung 187
b) Tätigkeitsbereich und Instrumente 189
c) Unmittelbare Aufsichtsfunktione 191
d) Produktinterventionsbefugnisse 192
2. Sonstige institutsspezifische Aufsichtsbehörde 194
3. Sektorübergreifende Aufsichtsbehörde 194
III. Verbraucherzentralen und individuelle Rechtsdurchsetzung 197
Teil 4: Instrumente der Verbraucherfinanzmarktaufsicht 199
A. Vollzugsinstrumente 200
I. Die Verbraucherfinanzmarktregulierung als Aufsichtsmaßstab der BaFi 201
1. Finanzaufsichtsrechtliche Einbeziehungsklausel 202
2. Intervention bei verbraucherschutzrelevanten Missständen (§ 4 Abs. 1a S. 2, 3 FinDAG) 208
a) Verbraucherschutzgesetze 208
b) Verstoß und Klärungsinteresse 213
c) Feststellung von Verstößen gegen privatrechtliche Verbraucherschutzgesetze 214
aa) Begrenzte Rechtsanwendungsautonomie der BaFi 214
bb) Fallgruppe 1: Anknüpfung an höchstrichterliche Rechtsprechung 217
cc) Fallgruppe 2: Intervention, sofern es noch keine höchstrichterliche Rechtsprechung gibt 219
dd) Auslegungsdivergenze 221
d) Feststellung von Verstößen gegen öffentlich-rechtliche Verbraucherschutzgesetze 224
e) Rechtsfolge 225
aa) Verhältnis zu spezialgesetzlichen Befugnisse 225
bb) Entscheidung über die Intervention und Inhalt der Anordnunge 226
cc) Keine Feststellungswirkung für individuelle Zivilklage 228
dd) § 4 Abs. 1a S. 2, 3 FinDAG als Ermessensdirektive? 230
II. Verbraucherschützende Verhaltenssteuerung 232
1. Anordnungsregime 233
2. Anreizregime 235
3. Unternehmensorganisationsregime 238
4. Restitutions- und Entschädigungsregime 243
a) Spezialgesetzliche Restitutions- und Entschädigungsregime 243
aa) Abwicklungsanordnungen (Marktverdrängungsaufsicht) 244
bb) Entgegennahme von Abhilfezusagen (Art. 9 Abs. 4 lit. c CPC-VO) 245
b) Keine allgemeinen Restitutions- und Entschädigungsregime 246
aa) Keine Verhinderung oder Beseitigung von Pflichtverstößen 247
bb) Keine Anknüpfung an privatrechtliche Restitutions- oder Entschädigungsansprüche 249
III. Verbraucherschützende Marktverdrängung 251
1. Unternehmensbezogene Marktverdrängungsregime 251
a) Verdrängung unerlaubt tätiger Unternehme 252
b) Aufhebung von Erlaubnisse 256
2. Produktbezogene Marktverdrängungsregime 257
a) Produktgenehmigunge 257
aa) Anlagebedingungen von Publikumsinvestmentvermöge 257
bb) Allgemeine Geschäftsgrundsätze und Bedingungen für Bausparverträge 259
cc) Koppelungsgeschäfte (Immobiliar-Verbraucherdarlehen) 260
b) Produktbezogene Untersagung 261
aa) Verdrängung aufgrund von Pflichtverletzungen (Pflichtentyp) 261
bb) Verdrängung aufgrund von Schutzgutgefährdung (Schutzguttyp) 262
(1) Produktinterventionsbefugnisse 263
(a) Erhebliche Bedenken für den Anlegerschutz 264
(b) Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit 268
(c) Ausgestaltung der Produktinterventionsmaßnahme 271
(d) Vollzug von Produktinterventionsmaßnahme 274
(2) § 6 Abs. 2a S. 4 WpHG 275
IV. Behördliche Identifikation von Gefahren für Verbrauche 276
1. Allgemeine Informationsmechanisme 276
2. Besondere Informationsmechanismen 278
a) Besondere Dokumentations- und Anzeigepflichte 279
b) Anzeigepflichten von Schlichtungsstellen und Gerichte 280
c) Marktuntersuchunge 280
d) Mystery Shopping 282
aa) Zweck und rechtspolitischer Kontext 282
bb) Anwendungsbereich und Gestaltung von Testkäufe 284
cc) Verwendung gewonnener Erkenntnisse 286
e) Rückgriff auf fachgesetzliche Informationsmechanismen hinsichtlich verbraucherschutzrelevanter Missstände 287
B. Informationsinstrumente 289
I. Verbraucherrelevante Publikumsinformatio 289
1. Wirkrichtungen von Publikumsinformatione 290
2. Spezialgesetzliche Publikationsinstrumente 291
a) Warnungs- und Hinweisinstrumente 292
aa) Veröffentlichung von Prospektrechtsverstöße 292
bb) Veröffentlichungen und Warnungen im Zusammenhang mit Maßnahmen der Marktverdrängung 293
cc) Wertpapierhandelsrechtliche Warnungsbefugnis (§ 6 Abs. 2 S. 3 WpHG) 295
dd) Veröffentlichung weiterer Maßnahmen und Sanktione 297
b) Sonstige Informationsinstrumente, insbesondere Online-Datenbanke 299
3. Erfordernis einer Befugnisnorm für Publikationen im Übrige 301
a) Grundrechtseingriffe durch behördliche Publikatione 302
b) Rechtmäßige Publikationen ohne Befugnisnorm 305
c) Unzulässigkeit des Rückgriffs auf Generalklausel 306
II. Verbraucherindividueller Informationszugang 308
1. Der IFG-Anspruch als Instrument der Sachverhaltserforschung 309
a) Sachverhaltserforschung als Informationszugangsmotiv 310
b) Ausgleich von Defiziten privatrechtlicher Informationsansprüche 311
c) Gegenstände des Informationszugangsanspruchs 313
2. Zugangshürde 315
a) Ausschlussgründe 315
aa) Konfligierende Interessen und deren rechtliche Erfassung 316
bb) Aufsichtsrechtliches Geheimnis 318
cc) Geheimhaltungsinteressen beaufsichtigter Unternehme 321
b) Unzulänglichkeiten des Rechtsschutzes 326
aa) Unzureichender vorläufiger Rechtsschutz 326
bb) Fehlende Verzahnung mit dem Verjährungsrecht 328
cc) Kein verlässlicher Ausgleich durch das Amtshaftungsrecht 328
dd) Keine prozessuale Konzentratio 329
C. Regulierungsinstrumente 330
I. Rechtsverordnungen 330
II. Allgemeinverfügunge 333
III. Behördliche Verlautbarunge 336
1. Rechtliche und faktische Bindunge 337
2. Anwendungsbereich 341
3. Auswirkungen auf zivil- und strafrechtliche Beurteilunge 343
Zusammenfassung 345
Anhang 1 – Tabelle zum System der Unternehmensaufsicht 360
Anhang 2 – Tabelle zum System der Marktaufsicht 367
Literaturverzeichnis 375
Stichwortverzeichnis 397