Ausländische einvernehmliche Privatscheidungen und hoheitliche Mitwirkung
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Ausländische einvernehmliche Privatscheidungen und hoheitliche Mitwirkung
Zur Anerkennung und Wirksamkeitsprüfung von Scheidungen im autonomen IZVR und IPR
Studien zum vergleichenden Privatrecht / Studies in Comparative Private Law, Vol. 17
(2022)
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About The Author
Laura Möller schloss ihr Studium der Rechtswissenschaften in Mainz 2017 mit dem Ersten Staatsexamen ab und erwarb daneben, im Rahmen des deutsch-französischen Studiengangs, die Maîtrise in Dijon und einen LL.M. in Mainz. Von 2017 bis 2021 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Zivilrecht und Zivilprozessrecht von Prof. Dr. Gruber an der Universität Mainz tätig, wobei sie von 2017 bis 2018 nebenbei auch als juristische Mitarbeiterin in einer Kanzlei in Frankfurt a.M. arbeitete. Seit Oktober 2021 ist sie Rechtsreferendarin am Landgericht Karlsruhe.Abstract
Die Arbeit untersucht ausländische einvernehmliche Privatscheidungen unter hoheitlicher Mitwirkung im autonomen internationalen Privat- und Zivilverfahrensrecht. Ein Vergleich gerade mit gerichtlichen Scheidungen zeigt, dass Privatscheidungen wie ausländische Scheidungsurteile verfahrensrechtlich anerkennungsfähig sind (§ 109 FamFG), wenn sie unter hoheitlicher Kontrolle der Scheidungsvoraussetzungen zustande kommen und eine erhöhte Beständigkeit besitzen.Fehlt es daran, ist eine Wirksamkeitskontrolle der Privatscheidungen nach den IPR-Regeln (Art. 17 II EGBGB i.V.m. der Rom III-VO) durchzuführen. Dies führt insbesondere dazu, dass bei der Anwendbarkeit deutschen Scheidungsrecht die Wirksamkeit der Privatscheidung an § 1564 S. 1 BGB scheitert und es bei der Anwendbarkeit eines Rechts, das ebenfalls eine Privatscheidung kennt, auf die genaue Ausgestaltung der kontrollierenden Mitwirkungsmodalitäten ankommt. Daneben bedarf es großzügigerer Regeln de lege ferenda.»Foreign Consensual Private Divorces and Public Participation. About the Recognition and Validity of Divorces under the Unharmonized Rules of Private International and International Civil Procedure Law«: The following thesis analyses foreign consensual private divorces under the unharmonized rules of private international and international civil procedure law. The main questions are if these divorces can be recognized just as foreign judgements under international civil procedure law and if they are valid under private international law even if German law and its § 1564 of the civil code (divorce by judgement) are applicable.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 19 | ||
§ 1 Einleitung | 21 | ||
A. Die einvernehmliche Scheidung in einzelnen Rechtsordnungen | 21 | ||
B. Unterschiedliche Behandlung von Entscheidungen und Rechtsgeschäften auf „Anerkennungsebene“ im internationalen Privat- und Zivilverfahrensrecht | 23 | ||
C. Einordnungsfragen auf kollisionsrechtlicher Ebene | 30 | ||
§ 2 (Methodische) Einordnung des Untersuchungsgegenstands und Gang der Arbeit | 34 | ||
A. Die Problemkreise unter methodischem, internationalem Blickwinkel | 34 | ||
I. Anfängliche Fragestellungen | 34 | ||
II. Die Qualifikation im internationalen Privat- und Zivilverfahrensrecht | 35 | ||
1. Herausarbeitung der Qualifikation als Einordnungsproblem im internationalen Privatrecht | 35 | ||
2. Qualifikationsgegenstand und -vorgang im heutigen internationalen Privatrecht | 36 | ||
3. Qualifikationsfragen mit Blick auf das internationale Zivilverfahrensrecht | 39 | ||
a) Abgrenzung der (verfahrensrechtlichen) lex fori-Verweisungsregel vom (materiellen) internationalen Privatrecht | 39 | ||
b) Abgrenzung von internationalem Zivilverfahrensrecht und internationalem Privatrecht auf „Anerkennungsebene“ | 42 | ||
III. Umformulierung der Fragestellungen als Qualifikationsproblem | 43 | ||
B. Gegenstand und Gang der Untersuchung | 44 | ||
C. Terminologischer Hinweis zum Untersuchungsgegenstand | 46 | ||
§ 3 Grundlagen der Qualifikation im autonomen internationalen Privatrecht | 48 | ||
A. Verwurzelung im internationalen Privatrecht | 48 | ||
B. Qualifikation lege fori und funktional-teleologische Methode | 48 | ||
C. Ablehnung der Qualifikation lege causae | 52 | ||
D. Zusammenfassung | 53 | ||
§ 4 (Privat-)Scheidungen im autonomen Anerkennungsrecht (§ 109 FamFG) | 55 | ||
A. (Methodischer) Überblick zum Entscheidungsbegriff (§ 109 FamFG) | 55 | ||
I. Qualifikationsmethodik speziell im Anerkennungsrecht | 55 | ||
1. Ausgangslage | 55 | ||
2. Methodische Bestandsaufnahme | 56 | ||
3. Berechtigung der funktionalen (teleologischen) Qualifikation lege fori | 58 | ||
II. Ausrichtung der anerkennungsrechtlichen Untersuchung | 59 | ||
1. Abgrenzung zum besonderen Anerkennungsverfahren (§ 107 FamFG) | 59 | ||
2. Verbindung zu § 328 ZPO | 61 | ||
B. Prinzipielle Einbeziehungsmöglichkeit von Behörden bzw. Notaren | 62 | ||
I. Überblick zur weitgehend anerkannten Einbeziehungsmöglichkeit | 62 | ||
1. § 109 FamFG bzw. § 328 ZPO und (verwaltungs-)behördliche Scheidungen | 62 | ||
2. Behörden in internationalen Adoptions- und sog. Leihmutterschaftsfällen (§§ 108, 109 FamFG) | 63 | ||
II. Untersuchung und Stellungnahme | 65 | ||
C. Die als „Entscheidung“ (§ 109 FamFG) anerkennungsfähigen Akte | 69 | ||
I. Überblick zum Meinungsstand zu den Entscheidungsbegriffen | 69 | ||
1. Verfahrensrechtliche Anerkennung von Scheidungen (§ 109 FamFG) | 69 | ||
a) Herrschender Entscheidungsbegriff des konstitutiven Hoheitsakts | 69 | ||
b) Weitere (mögliche) Entscheidungsbegriffe | 72 | ||
aa) Erweiterte Entscheidungsbegriffe | 72 | ||
(1) Kontrollkriterium bzw. Übertragung der Sahyouni II-Rechtsprechung | 72 | ||
(2) Ähnlich offenes Verständnis des Konstitutivbegriffes bzw. der sog. konstitutiven Mitwirkung | 74 | ||
(a) „Konstitutiv“ im Sinne eines zwingenden Wirksamkeitserfordernisses | 74 | ||
(b) „Konstitutiv“ als – möglicherweise – kontrollfokussierter Begriff | 74 | ||
bb) Extensivere Entscheidungsbegriffe (de lege ferenda) | 76 | ||
c) Ergebnis | 77 | ||
2. Verfahrensrechtliche Anerkennung in Adoptions- und sog. Leihmutterschaftsfällen (§§ 108, 109 FamFG) | 78 | ||
a) Internationales Adoptionsrecht | 78 | ||
aa) Unterschied von Vertrags- und Dekretsystem im Überblick | 78 | ||
bb) Verfahrensrechtliche Anerkennung von Dekretadoptionen | 80 | ||
cc) Kollisionsrechtliche Überprüfung sog. reiner Vertragsadoptionen | 81 | ||
dd) (Umstrittener) Umgang mit kontrollierten Vertragsadoptionen | 82 | ||
(1) Vorherrschende Anerkennung bestätigter Vertragsadoptionen | 82 | ||
(2) Umstrittene Behandlung im Voraus bewilligter Vertragsadoptionen | 83 | ||
(3) Umstrittenes (älteres) Zusatzkriterium der Bestandskraft | 84 | ||
b) Internationale sog. Leihmutterschaft | 85 | ||
aa) Überblick zur gerichtlichen oder behördlichen Tätigkeit | 85 | ||
bb) Verfahrensrechtliche Anerkennung von Konstitutiventscheidungen | 87 | ||
cc) Explizite Erfassung überprüfender Feststellungsentscheidungen | 88 | ||
dd) Ausschluss bloßer Registrierungen und Beurkundungen | 89 | ||
ee) (Umstrittener) Umgang mit anderen Mitwirkungsakten | 89 | ||
(1) Umstrittene Behandlung von Erlaubnisakten | 89 | ||
(2) Strittiger Ausschluss überprüfender Registrierungen | 89 | ||
c) Ergebnis | 90 | ||
3. Ergebnis | 91 | ||
II. Untersuchung und Stellungnahme de lege lata | 93 | ||
1. Anerkennung scheidender, konstitutiver Hoheitsakte | 93 | ||
a) Ausgangslage | 93 | ||
b) (Praktische) Bedeutung des herrschenden Entscheidungsbegriffs | 93 | ||
aa) Begriff des konstitutiven Hoheitsakts in Abgrenzung zum Privatakt | 93 | ||
(1) Definition des konstitutiven Hoheitsakts und sog. konstitutives Urteil | 93 | ||
(2) Geringe Aussagekraft der weiteren gesetzlichen Ausgestaltung | 97 | ||
(a) Fragestellung | 97 | ||
(b) Beständigkeit der Scheidung | 98 | ||
(c) Differenzierung zwischen Kontrolle und Konstitutivwirkung | 100 | ||
(d) Weitere Aspekte | 105 | ||
(3) Zwischenergebnis | 109 | ||
bb) Spitzfindigkeit des Konstitutivmerkmals bei der (praktischen) Abgrenzung zur Privatscheidung | 109 | ||
(1) Problemaufriss | 109 | ||
(2) Unproblematische Scheidungen durch richterlichen Konstitutivakt | 110 | ||
(3) Unproblematische Scheidungen durch konstitutiven Behördenakt | 112 | ||
(4) Untersuchungsbedürftige Grenzfälle | 116 | ||
(a) Französische Scheidung mittels notariell hinterlegter Privaturkunde | 116 | ||
(b) Italienische Scheidung unter staatsanwaltlicher oder standesamtlicher Mitwirkung | 118 | ||
(c) Rumänische Scheidung unter Mitwirkung des Zivilstandesbeamten oder öffentlichen Notars | 123 | ||
(d) Spanische Scheidung unter Mitwirkung des Justizsekretärs oder Notars | 125 | ||
(e) Brasilianische Scheidung mittels notarieller Urkunde | 128 | ||
(f) Zu registrierende Scheidung nach dem Recht der Volksrepublik China | 130 | ||
(g) Japanische Scheidung mittels Anmeldung beim Familienregister | 132 | ||
(h) Bestätigte Scheidung nach dem Recht der Republik Korea (Südkorea) | 134 | ||
(i) Thailändische Scheidung mit Registrierung | 136 | ||
(5) Praktisches Ergebnis | 137 | ||
c) Dogmatisch-methodische Anerkennung der Konstitutivwirkung | 138 | ||
d) Schwächen des Konstitutivkriteriums unter funktional-teleologischen Qualifikationsgesichtspunkten | 143 | ||
aa) Unzulänglichkeit unter dem Blickwinkel des Nachprüfungsverzichts im Anerkennungsrecht | 143 | ||
(1) (Vertrauens-)Ausgangsüberlegung | 143 | ||
(2) Zu enge Begrenzung auf die Konstitutivität | 146 | ||
bb) Gefahr hinkender Rechtsverhältnisse | 150 | ||
(1) Sinn- und zweckbezogener Kritikpunkt | 150 | ||
(2) (Aktuelle) Entstehung sog. hinkender Scheidungen | 151 | ||
(3) Folgeprobleme im Falle einer Wiederheirat | 154 | ||
(4) Zwischenergebnis | 159 | ||
cc) Schwächen bei der Trennung zwischen dogmatischer und internationaler (Qualifikations-)Ebene | 159 | ||
dd) Zwischenergebnis | 161 | ||
e) Ergebnis | 161 | ||
2. Anerkennung von Feststellungsentscheidungen | 162 | ||
a) Zurückhaltung insbesondere des herrschenden Entscheidungsbegriffs in Scheidungsfällen | 162 | ||
b) Anerkennung der Rechtskraftwirkung von Feststellungsentscheidungen | 163 | ||
aa) Hervorhebung speziell im Kontext der Leihmutterschaftsfälle | 163 | ||
bb) Anerkennungsfähigkeit der materiellen Rechtskraft im Sinne einer Feststellungswirkung | 164 | ||
c) Bedeutung für den Entscheidungsbegriff in (Privat-)Scheidungsfällen | 167 | ||
d) Ergebnis | 171 | ||
3. Anerkennung kontrollierter, beständiger Privatscheidungen | 172 | ||
a) Kontrollkriterium | 172 | ||
aa) Kontrollkriterium der erweiterten Entscheidungsbegriffe | 172 | ||
(1) Erweiterter Entscheidungsbegriff bei Privatscheidungen | 172 | ||
(a) Kontrolle als zentrales Merkmal | 172 | ||
(b) Begrenzung auf inhaltliche bzw. materielle Kontrolle | 173 | ||
(c) Irrelevanter Zeitpunkt der Kontrolle | 174 | ||
(2) Vergleichbares Kontrollkriterium in Adoptions- und Leihmutterschaftsfällen | 175 | ||
(3) Zwischenergebnis | 177 | ||
bb) Rechtfertigung des Kontrollkriteriums aus funktional-teleologischer Sicht | 177 | ||
(1) Argumentative Abgrenzung zu § 107 FamFG | 177 | ||
(2) Rechtfertigung aus funktionaler Sicht | 178 | ||
(3) Rechtfertigung vor dem (teleologischen) Hintergrund des § 109 FamFG | 181 | ||
(4) Rechtfertigung des kontrollergänzenden Merkmals der Versagungsmacht | 183 | ||
(5) Keine Rechtfertigung aus dem abgeschlossenen Charakter der Scheidung | 183 | ||
(6) Zwischenergebnis | 185 | ||
cc) (Praktische) Handhabung des Kriteriums der Scheidungskontrolle | 185 | ||
(1) Überblick zur (strittigen) Bewertung der Kontrolltätigkeit | 185 | ||
(a) Ausgangslage und Blick auf das europäische Recht | 185 | ||
(b) Überblick zum Meinungsstand zu einzelnen Kontrolltätigkeiten | 188 | ||
(c) Praktisches Zwischenergebnis | 191 | ||
(2) Vorzugswürdiges Verständnis der überprüfenden Kontrolle | 192 | ||
(a) Allgemeine Umschreibung und Kriterien | 192 | ||
(b) Konkrete Anwendung | 197 | ||
dd) Unzulänglichkeit des Kontrollkriteriums vor dem Hintergrund der Beständigkeit gerichtlicher Entscheidungen | 202 | ||
(1) Beständigkeitsbezogene Unzulänglichkeitsargumentationen | 202 | ||
(2) Untersuchung der Beständigkeit als Entscheidungsmerkmal | 204 | ||
(a) Vorüberlegung | 204 | ||
(b) Untersuchung der Beständigkeit als Charakteristikum im deutschen Recht | 204 | ||
(aa) Abgrenzung zur materiellen Rechtskraft als Entscheidungswirkung | 204 | ||
(bb) Besondere Beständigkeit unabhängig der materiellen Rechtskraft | 207 | ||
(c) Berücksichtigung vor dem (teleologischen) Hintergrund des § 109 FamFG | 209 | ||
(d) Besondere Bedeutung bei Scheidungen | 211 | ||
(e) Berücksichtigung bei funktionaler (teleologischer) Qualifikation lege fori | 213 | ||
(f) Zwischenergebnis | 214 | ||
(3) Zwischenergebnis | 215 | ||
ee) Fehlender dogmatischer Einklang mit der Wirkungserstreckungslehre | 215 | ||
(1) Wirkungs(erstreckungs)bezogene Argumentationen | 215 | ||
(2) Untersuchung wirkungsbezogener allgemeiner Grundsätze | 217 | ||
(a) Herrschende Wirkungserstreckungslehre | 217 | ||
(b) Herrschende Anerkennung ausschließlich prozessualer Wirkungen | 218 | ||
(c) Abgrenzung von Gestaltungswirkung und Tatbestandswirkung | 219 | ||
(3) Daraus resultierende Problematik bei Privatscheidungen | 219 | ||
(a) Fehlende Gestaltungswirkung | 219 | ||
(b) Fehlende Feststellungswirkung | 221 | ||
(4) Zwischenergebnis | 222 | ||
ff) Ergebnis | 222 | ||
b) Beständigkeitskriterium | 223 | ||
aa) Ausgangslage | 223 | ||
(1) Zur Kontrolle hinzutretendes Beständigkeitserfordernis | 223 | ||
(2) Einbeziehungsbedürftigkeit von Privatscheidungen | 223 | ||
(3) Methodische (begrenzte) Möglichkeit eines offeneren Verständnisses | 225 | ||
bb) Methodischer Weg einer funktionalen „Gesamtqualifikation“ | 226 | ||
(1) Problemaufriss | 226 | ||
(2) Funktionale „Gesamtqualifikation“ als „gesamtgestaltender“ Scheidungsvorgang | 227 | ||
(a) Ausgangsüberlegung einer funktionalen „Gesamtqualifikation“ | 227 | ||
(b) Funktionale Betrachtung der „gesamtgestaltenden“ Wirkung | 228 | ||
(c) Vereinbarkeit der funktionalen „Gesamtbetrachtung“ mit der Wirkungserstreckungslehre | 230 | ||
(3) Entsprechende (engere) funktionale „Gesamtqualifikation“ als verbindlich festgestellter Scheidungsvorgang | 234 | ||
(4) Zwischenergebnis | 235 | ||
cc) Anforderungen an die Beständigkeit | 236 | ||
(1) Fragestellung | 236 | ||
(2) Bestimmungsvorschläge im Schrifttum | 236 | ||
(3) An Privatscheidungen zu stellende Anforderungen | 237 | ||
(a) Keine pauschale Unwirksamkeit ipso iure oder rein private Angreifbarkeit | 237 | ||
(b) Grundsätzliche Hinlänglichkeit eines Aufhebungsverfahrens | 238 | ||
(aa) Fokus der Fragestellung | 238 | ||
(bb) Funktionale Vergleichbarkeit | 238 | ||
(cc) Vereinbarkeit mit dem Verbot der révision au fond | 245 | ||
(dd) Keine Differenzierung nach speziellen und pauschalen Aufhebungsverfahren | 245 | ||
(ee) Unzulänglichkeit bei deklaratorischen Mitwirkungsakten | 247 | ||
(4) Zwischenergebnis | 247 | ||
dd) Keine Einschränkungen bei vorangehenden Bewilligungen | 248 | ||
ee) (Praktisches) Ergebnis | 249 | ||
c) Kein ergänzendes, verfahrensspezifisches Merkmal | 252 | ||
d) Ergebnis | 254 | ||
4. Keine weitere Ausdehnung des Entscheidungsbegriffes | 255 | ||
a) Extensive Entscheidungsbegriffe in Scheidungsfällen | 255 | ||
b) Stellungnahme | 256 | ||
aa) Praktikabilitätsaspekte | 256 | ||
bb) (Teleologischer) Hintergrund der Anerkennung | 256 | ||
cc) Funktionale (teleologische) Qualifikation lege fori und Charakteristika von Entscheidungen | 258 | ||
dd) (Anerkennungs-)Wirkung | 258 | ||
c) Ergebnis | 259 | ||
III. Überblick zu relevanten Anerkennungshindernissen | 259 | ||
1. Spiegelbildliche Zuständigkeit (§ 109 I Nr. 1 FamFG) | 259 | ||
2. Anerkennungsrechtlicher ordre public (§ 109 I Nr. 4 FamFG) | 260 | ||
IV. Ergebnis | 269 | ||
§ 5 (Privat-)Scheidungen im autonomen internationalen Privatrecht | 271 | ||
A. Unterschiedliche Fragestellungen als Ausgangspunkt | 271 | ||
B. Ausländische Privatscheidung und Scheidungsstatut (lex causae) mit hoheitlichem, namentlich gerichtlichem Gestaltungsakt | 271 | ||
I. Genaue Ausrichtung der Untersuchung | 271 | ||
II. Materiell-rechtliche, in Abgrenzung zur verfahrensrechtlichen Qualifikation | 272 | ||
1. Methodischer Überblick zur Abgrenzung der (verfahrensrechtlichen) lex fori-Verweisungsregel vom materiellen Recht | 272 | ||
a) Abgrenzung und Rolle des lex fori-Prinzips als Verweisungsregel | 272 | ||
b) Funktional-teleologische Qualifikation lege fori | 272 | ||
aa) Herrschende, berechtigte Geltung | 272 | ||
bb) Ablehnung (älterer) autonomer Abgrenzungsvorschläge | 274 | ||
cc) Abgrenzung im Sinne der funktionalen Qualifikation lege fori | 276 | ||
c) Abgrenzung von materiellem Recht und Prozessrecht im internen Recht | 278 | ||
2. Überblick zum Meinungsstand zur materiellen Qualifikation (in Abgrenzung zur verfahrensrechtlichen) | 280 | ||
a) Meinungsstand im Scheidungsrecht | 280 | ||
aa) Richterliches Gestaltungserfordernis des § 1564 S. 1 BGB | 280 | ||
(1) Herrschende materiell-rechtliche Qualifikation | 280 | ||
(2) Verbreitete (parallele) verfahrensrechtliche Qualifikation | 281 | ||
bb) Sog. Scheidungsmonopol deutscher Gerichte (Art. 17 III EGBGB) | 282 | ||
(1) Hintergrund zur Einordnungsfrage | 282 | ||
(2) Keine materiell-rechtliche Einordnung | 284 | ||
(3) Einordnung als verfahrensrechtliche Regel | 284 | ||
cc) Zwischenergebnis | 285 | ||
b) Meinungsstand zu Gestaltungs(klage)rechten im Allgemeinen | 286 | ||
aa) Materiell-rechtliche Qualifikation bzw. Nichtanwendung der lex fori-Verweisungsregel | 286 | ||
bb) (Auch) Verfahrensrechtliche Qualifikation der Frage des „Ob“ eines gerichtlichen Verfahrens | 287 | ||
c) Meinungsstand zu Gestaltungsakten im Adoptionsrecht | 288 | ||
aa) Herrschende materiell-rechtliche Qualifikation | 288 | ||
bb) Umstrittene (parallele) verfahrensrechtliche Qualifikation | 289 | ||
d) Meinungsstand zu Gestaltungsakten im allgemeinen Vertragsrecht | 292 | ||
e) Ergebnis | 292 | ||
3. Untersuchung und Stellungnahme (zu § 1564 S. 1 BGB) | 293 | ||
a) Zwiegespaltene, „pattähnliche“ Ausgangslage | 293 | ||
aa) Verfahrensrechtliche und materiell-rechtliche Züge | 293 | ||
(1) Vorhandensein verfahrensrechtlicher Züge | 293 | ||
(2) Vorhandensein materiell-rechtlicher Züge | 294 | ||
(3) Zwiespältiges Wortlautargument | 295 | ||
bb) Konsequenzen der „Patt“-Situation | 296 | ||
b) „Patt“-Situation unter Rechtsausübungs- und Praktikabilitätsaspekten | 297 | ||
aa) Durchführbarkeit einer verfahrensrechtlichen Qualifikation unter Rechtsausübungsaspekten | 297 | ||
bb) Durchführbarkeit einer materiell-rechtlichen Qualifikation unter Praktikabilitätsgesichtspunkten | 299 | ||
cc) Zwischenergebnis | 302 | ||
c) Materiell-rechtliche Qualifikation unter funktionaler Betrachtung | 302 | ||
aa) Ausgangsüberlegung | 302 | ||
bb) Bedingte Durchschlagskraft einer kontrollfokussierten Argumentation | 303 | ||
cc) Funktionaler Blick auf Gestaltungsantragsrecht und gerichtliche Konstitutivwirkung | 304 | ||
d) Ergebnis | 307 | ||
4. Weitere gerichtliche und behördliche konstitutive Scheidungsakte | 307 | ||
III. Materiell-rechtliche Qualifikation im engeren Sinne | 308 | ||
1. Materiell-rechtliche Qualifikation in Abgrenzung zu Formfragen | 308 | ||
a) Überblick zur Abgrenzung von Form und Inhalt | 308 | ||
aa) Form als sog. abgespaltene Teilfrage und Qualifikationsproblem | 308 | ||
bb) Analyse des allgemeinen Formbegriffs | 311 | ||
(1) Ausgangsüberlegung | 311 | ||
(2) Bestandsaufnahme zum allgemeinen Umriss des Formbegriffs | 312 | ||
(a) Grundlegendes BGH-Urteil zur sog. Handschuhehe | 312 | ||
(b) „Äußere Gestaltung“ als Form | 313 | ||
(c) Mitwirkung als Form | 314 | ||
(d) Formqualifikation aufgrund der Verfolgung von Formzwecken | 315 | ||
(e) Teleologische Betrachtung der Ortsrechts-Regel | 317 | ||
(3) Qualifikationsrechtliche Stellungnahme | 317 | ||
(a) Form als „äußere Gestaltung“ und „Art und Weise“ der Willensäußerung | 317 | ||
(b) Eingrenzung der qualifikationsrechtlich relevanten Formzwecke | 319 | ||
(c) Unbeachtlichkeit des Telos der lex loci-Regel | 324 | ||
(4) Ergebnis | 328 | ||
b) Überblick zum Meinungsstand in Gestaltungsfällen | 329 | ||
aa) Scheidungsrecht | 329 | ||
(1) Sehr vereinzelte Qualifikation des § 1564 S. 1 BGB als Formregelung | 329 | ||
(2) Teilweise Einordnung des Art. 17 III EGBGB als Formregelung | 330 | ||
bb) Keine Befürwortung einer Formqualifikation bei Gestaltungsakten im Allgemeinen | 331 | ||
cc) Vereinzelte Überlegungen einer Formqualifikation bei Gestaltungsakten im Adoptionsrecht | 332 | ||
dd) Keine Formqualifikationsüberlegungen bei Gestaltungsakten im allgemeinen Vertragsrecht | 333 | ||
c) Untersuchung und Stellungnahme (zu § 1564 S. 1 BGB bzw. hoheitlichen Gestaltungsakten) | 333 | ||
aa) Ausklammerung adoptionsspezifischer Argumente | 333 | ||
bb) Berücksichtigung der Abtrennung der Form als Teilfrage | 334 | ||
cc) Materiell-rechtliche Einordnung unter dem Blickwinkel der Form als „äußere Gestaltung“ | 334 | ||
dd) Materiell-rechtliche Einordnung unter funktionalem, (form-)zweckbezogenen Blickwinkel | 335 | ||
ee) Keine Ergebnisumkehr wegen erleichterter Vornahme des Gestaltungsakts | 339 | ||
ff) Ergebnis | 340 | ||
2. Keine kontrollbezogene teleologische Reduktion | 340 | ||
a) Vereinzelt vorgeschlagene Einschränkungen der materiell-rechtlichen Qualifikation | 340 | ||
b) Stellungnahme | 342 | ||
IV. Ergebnis | 343 | ||
C. Besondere Konstellationen drittstaatlicher Privatscheidungen unter Geltung eines anderen ausländischen Scheidungsstatuts | 344 | ||
I. Vorbemerkung | 344 | ||
II. Scheidungsstatut mit anderer, kontrollierender Ausgestaltung der Privatscheidung | 344 | ||
1. Ausgangsüberlegungen | 344 | ||
a) Zu untersuchende Konstellationen | 344 | ||
b) Geltung des Art. 11 I EGBGB für die Form von Privatscheidungen | 345 | ||
2. Scheidungsstatut mit genehmigender behördlicher Mitwirkung | 345 | ||
a) Beispielhafter Problemaufriss | 345 | ||
b) Qualifikationsrechtliche Lösung | 346 | ||
3. Scheidungsstatut mit kontrollierender Beurkundung | 350 | ||
a) Beispielhafter Problemaufriss | 350 | ||
b) Qualifikationsrechtliche Lösung | 350 | ||
III. Scheidungsstatut mit gerichtlicher Scheidung, aber großzügigerer Anerkennung | 355 | ||
1. Problemaufriss | 355 | ||
2. Qualifikationsrechtliche Lösung | 356 | ||
§ 6 Privatscheidungen de lege ferenda | 359 | ||
A. „Anerkennung“ von Heimatstaatsprivatscheidungen | 359 | ||
I. Notwendigkeit einer Regelung de lege ferenda | 359 | ||
II. Befürwortung einer Regelung auf Ebene des Kollisionsrechts | 360 | ||
III. Alternative Anknüpfungsregel de lege ferenda | 363 | ||
B. Art der Verweisung des Art. 17 II EGBGB de lege ferenda | 364 | ||
§ 7 Gesamtergebnis | 366 | ||
Literaturverzeichnis | 370 | ||
Stichwortverzeichnis | 398 |