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Harke, J. (2022). Custodia. Garantiehaftung im römischen Recht?. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58727-8
Harke, Jan Dirk. Custodia: Garantiehaftung im römischen Recht?. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58727-8
Harke, J (2022): Custodia: Garantiehaftung im römischen Recht?, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58727-8

Format

Custodia

Garantiehaftung im römischen Recht?

Harke, Jan Dirk

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 205

(2022)

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About The Author

Nach Studium und Referendariat 1998 in Freiburg promoviert und habilitierte sich Jan Dirk Harke nach zweijähriger Anwaltstätigkeit und Rückkehr in die Wissenschaft 2003 in Passau. Von 2003 bis 2016 hatte er den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Historische Rechtsvergleichung an der Universität Würzburg inne. 2016 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Europäische Rechtsgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 2009 bis 2016 war Harke Richter am Oberlandesgericht Nürnberg; seit seinem Wechsel nach Jena ist er Richter am Thüringer Oberlandesgericht.

Abstract

Die Quellen zur custodia-Haftung sind auf den ersten Blick von einem grundlegenden Widerspruch geprägt: Einerseits erscheint die Verantwortlichkeit eines Bewachungspflichtigen als automatische Folge eines Diebstahls der ihm überlassenen Sache, die keinen Raum für eine Beurteilung seines individuellen Verhaltens lässt. Andererseits gibt es genügend Aussagen, in denen die Einstandspflicht für custodia wie eine Verschuldenshaftung behandelt oder ihr zumindest gleichgestellt wird. Diese Diskrepanz hat eine Pendelbewegung in der modernen Forschung ausgelöst. Mal hat man angenommen, custodia bezeichne eine Garantiehaftung für niederen Zufall, und alle Quellen, in denen sie in Zusammenhang mit Verschulden oder Sorgfaltspflicht gebracht wird, seien verfälscht; mal hat man angenommen, bei einer Haftung für einen von dritter Seite verursachten Diebstahl sei stets stillschweigend unterstellt, dass sich der Obhutspflichtige den Vorwurf eines Sorgfaltspflichtverstoßes gefallen lassen müsse. Lösen lässt sich das Dilemma nur, wenn man die Begrenzung des Diebstahlsbegriffs in Rom ernst nimmt.»Custodia«: At first glance, the sources on liability for custodia in Roman law are characterised by a fundamental inconsistency: on the one hand, the liability of a guardian appears as an automatic consequence of a theft of the thing left to him, on the other hand, as a consequence of a breach of due care. This discrepancy has triggered a pendulum movement in modern research. At one time custodia has been declared a guarantee liability, at another a form of liability for fault. The dilemma can only be solved if one seriously considers the limitation of the concept of theft in Rome.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Erstes Kapitel: Einleitung 7
I. Konfusion in Konstantinopel 7
II. Ein Pendel: die moderne Forschung 12
Zweites Kapitel: Custodia und furtum 19
I. Diebstahl als Haftungstatbestand 19
1. Ein Automatismus 19
2. Ein periculum aus custodia 25
II. Differenzierung nach dem Verschulden? 29
1. Culpa als Grund für die Aktivlegitimation zur actio furti 29
2. Ein furtum sine culpa? 33
Drittes Kapitel: Custodia und culpa 45
I. Custodia- als culpa-Haftung 45
1. Fahrlässigkeit als allgemeiner Standard 45
2. Vis maior als gemeinsame Grenze 51
II. Doch ein Nebeneinander 58
Viertes Kapitel: Custodia und diligentia 63
I. Bewachung und Sorgfalt 63
II. Eine Kontroverse 70
Fünftes Kapitel: Befund und Deutung 79
I. Die Quadratur des Kreises? 79
II. Zwei Parallelfälle 80
1. Das Verlieren einer Sache 80
2. Die Sklavenflucht 86
Sechstes Kapitel: Was ist custodia und von wem wird sie erwartet? 90
I. Custodia als Aufgabe 90
II. Anknüpfungspunkte 97
1. Custodia als vertragliche Haupt- und Nebenleistung 97
a) Ein vielgestaltiger Vertrag: die locatio conductio 98
b) Custodia als Nebensache: societas und mandatum 107
2. Custodia und periculum: der Kaufvertrag 113
Fazit 119
Literaturverzeichnis 121
Quellenverzeichnis 123