Der einzelne Akteur im demokratischen Rechtsstaat
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Der einzelne Akteur im demokratischen Rechtsstaat
Symposium zum 80. Geburtstag von Edzard Schmidt-Jortzig
Editors: Schliesky, Utz | Schulz, Sönke E.
Wissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte, Vol. 107
(2022)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Utz Schliesky studierte Rechtswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Dort war er anschließend Wissenschaftlicher Assistent bei Bundesminister a.D. Prof. Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, unter dessen Betreuung 1995 die Promotion und 2002 die Habilitation erfolgten. Von 2003 bis 2005 war er Erster Beigeordneter und Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Landkreistages in Berlin und Brüssel, von 2005 bis 2009 als Ministerialdirigent Leiter der Abteilung Verwaltungsmodernisierung im Finanzministerium des Landes Schleswig-Holstein. Seit 2009 ist er Direktor des Schleswig-Holsteinischen Landtages und seit 2007 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Lorenz-von-Stein-Instituts für Verwaltungswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.Sönke E. Schulz ist Geschäftsführer des Schleswig-Holsteinischen Landkreistages. Zuvor war er als Berater für die öffentliche Verwaltung in Berlin tätig und verantwortete am Lorenz-von-Stein-Institut für Verwaltungswissenschaften als Geschäftsführer zahlreiche Projekte zur Digitalisierung der Verwaltung. Er hat Rechts- und Politikwissenschaften studiert, zwei juristische Staatsexamen und wurde zu einem grundrechtlichen Thema promoviert. Mit der Schrift »Die Verwaltungsaufgabe« wurde er von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel habilitiert (Lehrbefugnis für Öffentliches Recht und Verwaltungslehre).Abstract
Der Mensch steht im Mittelpunkt des demokratischen Rechtsstaates, wie ihn das Grundgesetz konstituiert - und auch im Mittelpunkt des wissenschaftlichen und praktischen Wirkens von Edzard Schmidt-Jortzig. Daher beleuchtet der Band, der das Symposium aus Anlass des 80. Geburtstages von Edzard Schmidt-Jortzig dokumentiert, verschiedene Ausprägungen des einzelnen Akteurs im demokratischen Rechtsstaat. Die Bedeutung des Individuums jeweils als Bürger, als Unionsbürger, als Abgeordneter, als Beamter, als Richter und als Bundespräsident für den demokratischen Rechts- und Verfassungsstaat wird herausgearbeitet. Zugleich wird verdeutlicht, dass es in der Demokratie, die vom Volk als Kollektivsubjekt getragen ist, letztlich doch immer wieder auf die oder den Einzelnen ankommt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Utz Schliesky: Begrüßung | 7 | ||
Claus Christian Claussen: Grußwort | 11 | ||
Utz Schliesky. Der Bürgerstatus als Grundpfeiler des demokratischen Verfassungsstaates | 15 | ||
I. Einführung | 15 | ||
II. Die Vergangenheit: Historische Grundlagen des Bürgerstatus | 17 | ||
1. Stadtbürger | 17 | ||
2. Landesbürger | 21 | ||
3. Staatsbürger | 25 | ||
4. Zwischenergebnis | 28 | ||
III. Die Gegenwart: Staatsbürger als Staatsangehöriger | 29 | ||
1. Historische Kontingenz: Prägung durch den Nationalstaat | 29 | ||
2. Der Staatsangehörige | 30 | ||
3. Möglichkeit multipler Identitäten und Individualisierung | 33 | ||
IV. Bürgerstatus als Grundpfeifer des demokratischen Verfassungsstaates | 36 | ||
1. Formelle Seite des Bürgerstatus | 36 | ||
2. Materielle Seite des Bürgerstatus | 38 | ||
a) Inhaltliche Konkretisierung durch Rechte und Pflichten | 38 | ||
b) Identitätsbildung | 38 | ||
c) Individualisierung als Voraussetzung des Bürgerstatus | 39 | ||
d) Schutz und Freiheit gegen Treue | 40 | ||
e) Bürgertugend und Bürgersinn | 42 | ||
3. Der individuelle Bürger als Legitimationssubjekt | 44 | ||
V. Schluss | 47 | ||
Kerstin von der Decken: „Die Unionsbürgerschaft tritt zur nationalen Staatsbürgerschaft hinzu…“ | 49 | ||
I. Einleitung | 49 | ||
II. Der Weg bis zum heutigen Art. 20 Abs. 1 AEUV | 49 | ||
III. Terminologische Klärungen | 52 | ||
1. Staatsangehörigkeit und Staatsbürgerschaft | 52 | ||
a) Deutschland | 53 | ||
b) Österreich und die Schweiz | 54 | ||
c) Fazit | 55 | ||
2. Unionsbürgerschaft | 56 | ||
3. „Hinzutreten“ statt „ergänzen“ | 57 | ||
IV. Inhalt der Unionsbürgerschaft im Überblick | 58 | ||
1. Rechte | 59 | ||
2. Pflichten | 60 | ||
V. Das „Hinzutreten“ der Unionsbürgerschaft zur nationalen Staatsbürgerschaft | 61 | ||
1. Ausweitung des Bürgerstatus „nach außen“ | 62 | ||
a) Rechte der Staatsbürger gegenüber der Europäischen Union | 62 | ||
aa) Europawahlen | 62 | ||
(a) Aktives und passives Wahlrecht | 62 | ||
(b) Sperrklauseln auf nationaler Ebene | 63 | ||
(c) Europäische politische Parteien | 64 | ||
bb) Europäische Bürgerinitiativen | 65 | ||
cc) Pflichten der Staatsbürger gegenüber der Europäischen Union | 67 | ||
2. Ausweitung des Bürgerstatus „nach innen“ | 67 | ||
a) Rechte von Unionsbürgern in anderen Mitgliedstaaten | 67 | ||
aa) Wahrnehmung der zusätzlichen Rechte der Staatsbürger gegenüber der Europäischen Union | 68 | ||
(a) Europawahlen | 68 | ||
(b) Europäische Bürgerinitiativen | 69 | ||
bb) Kommunalwahlen | 70 | ||
(a) Aktives und passives Wahlrecht | 70 | ||
(b) Teilnahme an Abstimmungen | 71 | ||
cc) Träger sog. Deutschengrundrechte | 73 | ||
dd) Mitgliedschaft in nationalen politischen Parteien | 75 | ||
ee) Zugang zur öffentlichen Verwaltung | 78 | ||
b) Pflichten von Unionsbürgern in anderen Mitgliedstaaten | 80 | ||
aa) Koppelung von Unionsbürgerrechten mit Pflichten | 80 | ||
bb) Keine Auferlegung staatsbürgerlicher Pflichten | 82 | ||
VI. Fazit und Ausblick | 82 | ||
Florian Becker: Die Rolle des Abgeordneten im Mehrebenenparlamentarismus und in der Netzwerkdemokratie | 85 | ||
I. Der Einfluss der Krise des Parlamentarismus auf die Rolle des Abgeordneten | 85 | ||
II. Der Abgeordnete als Repräsentant des Volkes zwischen Freiheit und Bindung | 89 | ||
1. Die Repräsentationsfunktion der Abgeordneten als Gewährleistung ungebundenen Handelns | 89 | ||
2. Arbeitsteilung zwischen Repräsentanten und Repräsentierten | 90 | ||
3. Repräsentation und Spiegelbildlichkeit | 93 | ||
III. Die Rolle des Abgeordneten in der Netzwerkdemokratie | 95 | ||
1. Der Abgeordnete als Knotenpunkt in einem Netzwerk | 95 | ||
2. Die Kommunikation des Abgeordneten | 97 | ||
IV. Die Rolle des Abgeordneten im Mehrebenenparlamentarismus | 101 | ||
V. Die Rolle des Abgeordneten zwischen Machtverlust und Kompensation | 106 | ||
Sönke E. Schulz: Gemeinwohlinteresse und Amtswürde als Leitplanken eines demokratisch-rechtsstaatlichen Beamtentums | 109 | ||
I. Einführung | 109 | ||
II. Berufsbeamtentum | 110 | ||
III. Gemeinwohl | 113 | ||
1. Staatstheoretischer Hintergrund und Verortung | 115 | ||
2. Inhaltliche Konkretisierung | 117 | ||
3. Rechtlicher Gehalt | 121 | ||
4. Gemeinwohlausrichtung und Berufsbeamtentum | 122 | ||
IV. Amtswürde | 124 | ||
1. Staatstheoretischer Hintergrund und Verortung | 128 | ||
2. Inhaltliche Konkretisierung | 130 | ||
3. Rechtlicher Gehalt | 133 | ||
4. Amtswürde und Berufsbeamtentum | 136 | ||
V. Fazit und Kritik | 136 | ||
Peter M. Huber: Der Richter in der Mediendemokratie | 139 | ||
I. Politisierung und Instrumentalisierung | 139 | ||
1. Kein grundsätzliches Verdikt über die Politisierung | 140 | ||
a) Grundsatz | 140 | ||
b) Unabhängigkeit als Korrektiv | 141 | ||
2. Instrumentalisierungspotential | 142 | ||
a) Funktionswandel der Rechtsprechung | 143 | ||
b) Grenzen der Instrumentalisierung | 147 | ||
II. Öffentlichkeit und Kritik | 147 | ||
1. Kritik am Bundesverfassungsgericht | 148 | ||
2. Legitimität von Kritik | 151 | ||
a) Grundsatz | 152 | ||
b) Grenzen | 154 | ||
III. Öffentlichkeit als Integrationsressource | 154 | ||
1. Allgemeines | 154 | ||
2. Adressaten | 155 | ||
3. Instrumente | 156 | ||
IV. Unkonventionelle Maßnahmen | 158 | ||
V. Fazit | 159 | ||
Stefan Ulrich Pieper: Der Wächter im Schloss Bellevue: Zur Rolle des Bundespräsidenten bei der Regierungsbildung | 161 | ||
I. Einleitung | 161 | ||
II. Verfassungsrechtliche Ausgangslage | 163 | ||
1. Verfassungsrechtlicher Befund: Bundeskanzlerwahl | 164 | ||
a) Der Verfassungstext: Wahl und Ernennung des Bundeskanzlers | 164 | ||
b) Die Staatspraxis – klare Wahlergebnisse | 166 | ||
c) Die Staatspraxis – unklare politische Mehrheiten | 167 | ||
d) Die Beratung des Bundespräsidenten durch das Präsidialamt | 167 | ||
2. Die Regierungsbildung nach der Bundestagswahl 2013 | 169 | ||
3. Die Regierungsbildung nach der Bundestagswahl 2017 | 176 | ||
4. Zwischenfazit | 178 | ||
III. Der Wächter im Bellevue | 182 | ||
Sönke Schulz: Schlusswort | 185 | ||
Autorenverzeichnis | 189 |