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Gestaltbarkeit der unqualifizierten Auftragsnachfolge durch Tarifverträge zur Personalüberleitung

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Siemon, C. (2022). Gestaltbarkeit der unqualifizierten Auftragsnachfolge durch Tarifverträge zur Personalüberleitung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58744-5
Siemon, Christopher. Gestaltbarkeit der unqualifizierten Auftragsnachfolge durch Tarifverträge zur Personalüberleitung. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58744-5
Siemon, C (2022): Gestaltbarkeit der unqualifizierten Auftragsnachfolge durch Tarifverträge zur Personalüberleitung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58744-5

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Gestaltbarkeit der unqualifizierten Auftragsnachfolge durch Tarifverträge zur Personalüberleitung

Siemon, Christopher

Abhandlungen zum deutschen und internationalen Arbeits- und Sozialrecht, Vol. 10

(2022)

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About The Author

Christopher Siemon studierte von 2013 bis 2018 Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen mit dem Schwerpunkt Arbeits- und Sozialordnung. Im Anschluss arbeitete er als examinierter bzw. wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeits- und Sozialrecht von Herrn Prof. Dr. Olaf Deinert in Göttingen, wo er 2022 promoviert wurde. Das Referendariat absolvierte er von 2021 bis 2023 am Oberlandesgericht Braunschweig, u.a. bei einer international tätigen Wirtschaftskanzlei in Frankfurt am Main und beim Landesarbeitsgericht Niedersachsen in Hannover.

Abstract

Der Autor geht der Frage nach, ob bzw. inwieweit Personal auf Rechtsgrundlage eines Tarifvertrags im Falle einer unqualifizierten Auftragsnachfolge - d. h. außerhalb des Anwendungsbereichs des § 613a BGB - vom Auftragsvorgänger auf dessen Nachfolger übergeleitet werden kann. Anhand sektorspezifischer Ausnahmevorschriften und bereits existierender Tarifverträge wird das Regelungsinteresse der Stakeholder beleuchtet und auf ein Bedürfnis nach einer tarifvertraglichen Regelung untersucht. So können Personalüberleitungstarifverträge etwa zweckmäßig sein, um Personalüberhang - und damit ggf. betriebsbedingte Kündigungen - auf Seiten des Auftragsvorgängers zu verhindern. Vor diesem Hintergrund zeigt sich, dass entsprechende Überleitungsverpflichtungen im normativen Teil des Tarifvertrags grundsätzlich regelbar und auch erkämpfbar sind. Dabei sind jedoch die den Tarifvertragsparteien durch Art. 12 Abs. 1 GG und das einfache Gesetzesrecht, insb. § 1 KSchG, gezogenen Außenschranken zu beachten.»Regulability of Second Generation Outsourcing through Collective Bargaining Agreements for the Transfer of Employees«: The subject of this thesis is the transfer of employees in the event of a change of supplier outside of Section 613a of the German Civil Code. On the basis of sector-specific regulations and existing collective agreements, the need for a collective agreement regulation is examined. Within the external barriers imposed in particular by Article 12 (1) of the German Constitution, transfer obligations can be effectively agreed in a collective bargaining agreement and can also be enforced.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 14
A. Einleitung 19
I. Gegenstand der Untersuchung 19
II. Gang der Untersuchung 21
B. Die unqualifizierte Auftragsnachfolge 23
I. Konkretisierung des Untersuchungsgegenstandes 23
1. Internes Outsourcing vs. Externes Outsourcing 25
2. Inhouse Outsourcing vs. Outhouse Outsourcing 26
3. First Generation Outsourcing vs. Second Generation Outsourcing 27
4. Zwischenergebnis 28
II. Rechtliche Ausgestaltung der Auftrags‍(neu)‌vergabe 29
III. Motivation zur Auftrags‍(neu)‌vergabe 30
1. Vorteile und Chancen 30
a) Auftragserstvergabe 30
b) Auftragsneuvergabe 32
2. Nachteile und Risiken 32
a) Auftragserstvergabe 32
b) Auftragsneuvergabe 33
3. Zwischenergebnis 33
4. Gerichtliche Überprüfbarkeit 33
IV. Verhältnis zum Betriebsübergangsrecht 34
1. Rechtsquellen 35
2. Schutzzweck 36
a) Sozialer Arbeitnehmerschutz 36
b) Gewährleistung eines gerechten Interessenausgleichs 38
c) Marktfunktionale Harmonisierung 39
3. Abgrenzung 40
a) Wirtschaftliche Einheit 41
aa) Begriffsentwicklung 42
bb) Begriffsbestimmung 43
(1) Organisierte Gesamtheit von Personen und Sachen 44
(2) Wirtschaftliche Tätigkeit mit eigener Zielsetzung 48
(3) Auf Dauer angelegt 48
cc) Schlussfolgerung 51
b) Rechtsgeschäftlicher Übergang 52
aa) Herleitung einer primär teleologischen Auslegung 52
bb) Stellungnahme 55
cc) Erstreckung auf Umwandlungen 57
c) Wahrung der Identität 60
aa) Erhalt des Wertschöpfungszusammenhangs 60
bb) Sieben-Punkte-Katalog 62
(1) Art der betreffenden Einheit 64
(a) Betriebsmittelgeprägte Einheiten 66
(aa) Eigenwirtschaftliche Nutzung 67
(bb) Kern des zur Wertschöpfung erforderlichen Funktionszusammenhangs 69
(cc) Alternativer Ansatz 72
(dd) Stellungnahme 73
(b) Personalgeprägte Einheiten 73
(aa) Zulässigkeit des Kriteriums 74
(bb) Differenzierung nach Qualifikationsgrad der Arbeitnehmer 75
(α) Hochqualifizierte Arbeitnehmer 77
(β) Geringqualifizierte Arbeitnehmer 79
(cc) Indizielle Bedeutung des bloßen Angebots zur Weiterbeschäftigung 80
(dd) Personalübernahme aufgrund Tarifvertrag 81
(c) Gemischte Einheiten 83
(2) Übergang der Kundschaft 85
(3) Ähnlichkeit der Tätigkeit 87
(4) Unterbrechung der Tätigkeit 89
(5) Änderung der Organisationsstruktur 90
cc) Feststellungszeitpunkt 93
dd) Schlussfolgerung 94
d) Zwischenergebnis 95
4. Abdingbarkeit und Gestaltungsmöglichkeiten 97
V. Besonderheit Vergaberecht 101
1. Öffentlicher Personennahverkehr 101
a) Europäisches Sekundärrecht 102
aa) Anwendungsbereich 102
bb) Regelungsgehalt 104
(1) Übernahme von Personal 104
(2) Einhaltung von Sozialstandards 112
b) Korrespondierendes nationales Recht 113
aa) Bundesrecht 114
bb) Landesrecht 119
2. Bodenabfertigung auf Flughäfen 120
a) Deutsche Rechtslage 120
b) Italienische Rechtslage 122
c) Unionsrechtswidrigkeit beider Regelungen 122
d) Verordnungsvorschlag der EU-Kommission 123
3. Stellungnahme 124
C. Zweckmäßigkeit 127
I. Vorüberlegungen 127
II. Regelungsinteresse der Beteiligten 128
1. Auftraggeber 128
2. Belegschaft des Auftragsvorgängers 129
3. Auftragsvorgänger 132
4. Belegschaft des Auftragsnachfolgers 133
5. Auftragsnachfolger 135
6. Gemeinsame Interessen und Vergleich 139
III. Stichhaltigkeit etwaiger Bedenken 140
1. Kein Erhalt des Wertschöpfungszusammenhangs 141
a) Betriebsmittelgeprägte Einheiten 141
b) Personalgeprägte Einheiten 141
c) Gemischte Einheiten 142
d) Zwischenergebnis 142
2. Verstoß gegen Grundprinzipien der Marktordnung 143
3. Inkompatibilität mit gewerkschaftspolitischem Selbstverständnis 145
4. Unternehmerischer Flexibilitätsverlust 146
IV. Schlussfolgerung 149
D. Denkbare Regelungen am Beispiel existierender Tarifverträge 151
I. Deutschland 152
1. TV Betreiberwechsel I/II 152
a) Regelungsgehalt 153
b) Vergleich zu den gesetzlichen Spezialvorschriften 155
c) Problematik 156
2. TV PÜ SPNV GDL 157
a) Regelungsgehalt 157
b) Stellungnahme 159
3. Schlussfolgerung und Ausblick 160
II. Europäisches Ausland 160
1. Spanien 161
2. Belgien 163
3. Schlussfolgerung 163
E. Tarifvertragliche Regelbarkeit 165
I. Beiderseitige Tariffähigkeit und -zuständigkeit 165
1. Tariffähigkeit 165
2. Tarifzuständigkeit 167
II. Umfang und Grenzen der Tarifmacht 168
1. Tarifautonomie 168
a) Begriffsbestimmung und Abgrenzung 168
b) Gewährleistung und Auslegungsspezifika 170
c) Inhalt und Schranken 171
d) Stellungnahme 177
2. Inhalt des Tarifvertrags 177
a) Normsetzungsbefugnis 178
b) Normtypus 179
aa) Ausgestaltung 180
(1) Abschlussnorm 180
(2) Beendigungsnorm 184
(3) Betriebsnorm 186
(4) Doppelnorm 187
bb) Konsequenz für nachfolgende Auftragsneuvergaben 188
cc) Schlussfolgerung 189
c) Schranken 189
aa) Grundrechte 190
(1) Grundrechtsgebundenheit der Tarifvertragsparteien 190
(2) Normunterworfene Grundrechtsträger 194
(a) Auftragsnachfolger 194
(aa) Doppelfunktion der Unternehmensautonomie 195
(bb) Vertragsabschlussfreiheit 196
(α) Kongruenz von Arbeitskräftebedarf und Personalübernahme 196
(β) Inkongruenz von Arbeitskräftebedarf und Personalübernahme 196
(cc) Vertragsauswahlfreiheit 199
(dd) Vertragsinhaltsfreiheit 200
(ee) Zwischenergebnis 202
(b) Auftragsvorgänger 203
(c) Belegschaft des Auftragsvorgängers 204
(d) Belegschaft des Auftragsnachfolgers 206
(3) Zwischenergebnis 206
bb) Sonstiges Verfassungsrecht 207
cc) Einfaches Gesetzesrecht 207
(1) Betriebsübergangsrecht 208
(2) Kündigungsschutzrecht 209
(3) Wettbewerbsrecht 213
dd) Zwischenergebnis 214
d) Regelungstechnik 215
3. Schlussfolgerung 216
F. Arbeitskampfrecht 218
G. Im Überblick: Tarifgeltung 221
I. Bloße Anreize 222
II. Regulatorische Vorgaben 222
III. Allgemeinverbindlichkeit 223
H. Zusammenfassung in Thesen 224
I. Die unqualifizierte Auftragsnachfolge 224
II. Zweckmäßigkeit und Verbreitung 226
III. Tarifvertragsrecht 227
Literaturverzeichnis 230
Sachwortverzeichnis 253