Die Befugnis der Polizei zum Schutz privater Rechte
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Die Befugnis der Polizei zum Schutz privater Rechte
Eine Analyse der sog. Privatrechtsklauseln in den Polizeigesetzen des Bundes und der Länder
Das Recht der inneren und äußeren Sicherheit, Vol. 19
(2022)
Additional Information
Book Details
Pricing
About The Author
Michael Skiba studierte von 2011 bis 2016 Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt im öffentlichen Recht an der Universität zu Köln. Während seines Studiums erhielt er zweimal das Deutschlandstipendium. Von 2016 bis 2020 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Fachanwaltskanzlei für gewerblichen Rechtsschutz tätig. Nach seinem Referendariat, welches er u.a. beim Polizeipräsidium Köln absolvierte, trat er im März 2020 in den richterlichen Dienst der Verwaltungsgerichtsbarkeit des Landes Nordrhein-Westfalen ein.Abstract
Sämtliche Polizeigesetze enthalten sog. Privatrechtsklauseln, die das durch den Gewaltenteilungsgrundsatz determinierte Verhältnis der Polizei zu den ordentlichen Gerichten ausformen. Viele der sich in diesem Kontext stellenden Rechtsfragen sind bislang nur ansatzweise in das Bewusstsein von Forschung und Rechtsanwendung getreten, weshalb die Untersuchung in weiten Teilen gleichsam dogmatisches Neuland betritt. So wird im Rahmen einer eingehenden Analyse die Unvereinbarkeit der herrschenden Auslegung der Vorschriften mit deren ratio legis aufgezeigt und dargelegt, dass aus teleologischen Gründen unter den dort genannten privaten Rechten ›sämtliche subjektive Rechte‹, nicht aber ›subjektive Rechtsgüter‹ zu verstehen sind. Zudem erfahren die in den Privatrechtsklauseln normierten - aufgrund ihrer zivilrechtlichen Implikationen teilweise hochkomplexen - Voraussetzungen für ein polizeiliches Eingreifen sowie die sich aus den Vorschriften ergebenden Rechtsfolgen eine detaillierte Betrachtung.»The Authority of the Police to Protect Private Rights. An Analysis of the So-Called Private Rights Clauses in Federal and State Police Laws«: All police laws contain so-called private right clauses that shape the relationship of the police to the civil courts. Many of the legal questions that arise in this context have so far only rudimentarily entered the consciousness of researchers and practitioners, which is in large part why the study breaks new ground in the field. In particular, an in-depth analysis reveals the incompatibility of the prevailing interpretation of the norms with their ratio legis.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Widmungr | 5 | ||
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
1. Kapitel: Einleitung: Gegenstand und Aufbau der Untersuchung | 21 | ||
A. Die Bedeutung des polizeilichen Schutzes subjektiver Rechte und Rechtsgüter in der Praxis – zwei Beispiele | 21 | ||
B. Gegenstand der Untersuchung | 22 | ||
C. Gang der Untersuchung | 23 | ||
D. Subjektive Rechte und Rechtsgüter | 25 | ||
I. Begriffe und Terminologie | 25 | ||
1. Subjektive | 26 | ||
2. Rechte und Rechtsgüter | 27 | ||
II. Subjektive Rechte und Rechtsgüter als Bestandteil des Schutzguts der öffentlichen Sicherheit | 30 | ||
1. Erfordernis eines öffentlichen Interesses? | 30 | ||
a) Normativer Befund | 30 | ||
b) Ungeschriebene Voraussetzung polizeilichen Handelns? | 31 | ||
c) Öffentliches Interesse als notwendige Folge einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung? | 33 | ||
d) Öffentliches Interesse keine Voraussetzung polizeilichen Handelns | 33 | ||
aa) Begründung des Erfordernisses eines öffentlichen Interesses | 34 | ||
bb) Entbehrlichkeit eines Abgrenzungskriteriums | 34 | ||
cc) Ungeeignetes Abgrenzungskriterium | 37 | ||
dd) Ergebnis | 38 | ||
2. Praktische Bedeutung subjektiver Rechte und Rechtsgüter als Bestandteil der öffentlichen Sicherheit | 39 | ||
2. Kapitel: Der Anwendungsbereich der Privatrechtsklauseln | 41 | ||
A. Verfassungsrechtlicher Hintergrund | 41 | ||
I. Grundrechtliche Schutzpflichten | 41 | ||
II. Prinzip der Gewaltenteilung | 43 | ||
III. Ausgangslage für die weitere Untersuchung | 47 | ||
B. Die Privatrechtsklauseln | 48 | ||
I. Terminologie | 49 | ||
II. Normativer Befund | 50 | ||
1. Regelungen in den Polizeigesetzen der Länder und des Bundes | 50 | ||
2. Normative Unterschiede in den Polizeigesetzen | 51 | ||
III. Dogmatische Einordnung der Privatrechtsklauseln | 52 | ||
1. Erweiterung polizeilicher Aufgaben? | 52 | ||
2. Beschränkung polizeilicher Aufgaben? | 53 | ||
3. Die Privatrechtsklauseln als Einschränkung der polizeilichen Gefahrenabwehr | 54 | ||
a) Der Wortlaut von Art. 2 Abs. 2 BayPAG | 54 | ||
b) Der Wortlaut der übrigen Privatrechtsklauseln | 55 | ||
c) Privatrechtliche Forderungen als Bestandteil der öffentlichen Sicherheit | 56 | ||
IV. Anwendungsbereich | 57 | ||
1. Beschränkung auf trigonale Konstellationen | 57 | ||
2. Exkurs: Anwendbarkeit bei ordnungsbehördlichem Handeln | 58 | ||
a) Die Privatrechtsklauseln als Ausdruck eines allgemeingültigen Rechtsgedankens | 58 | ||
b) Die Auffassung von Dietlein | 59 | ||
c) Die Privatrechtsklauseln als Einschränkung der ordnungsbehördlichen Gefahrenabwehr | 60 | ||
3. Begriff des privaten Rechts | 63 | ||
a) Die „Ausschließlichkeitstheorie“ der allgemeinen Meinung | 63 | ||
b) Vormals vertretene abweichende Auffassung | 67 | ||
4. Die Konsequenzen der Ausschließlichkeitstheorie | 69 | ||
a) Verhältnis zum Teilschutzgut der Unversehrtheit der objektiven Rechtsordnung | 69 | ||
aa) Sog. pönalisierte Privatrechtsnormen | 70 | ||
bb) Privatklagedelikte | 71 | ||
cc) Antragsdelikte | 72 | ||
b) Verbleibender Anwendungsbereich | 74 | ||
C. Kritische Auseinandersetzung mit der allgemeinen Meinung | 75 | ||
I. Die Weite der objektiven Rechtsordnung | 75 | ||
1. Beispielsfälle und ihre Behandlung nach der Ausschließlichkeitstheorie | 76 | ||
a) Fall 1: Hausbesetzung/Wohnraummietstreitigkeiten | 77 | ||
aa) Die Konstellation | 77 | ||
bb) Die Lösung nach der Ausschließlichkeitstheorie | 77 | ||
b) Fall 2: Verkehrswidrig abgestellte Fahrzeuge | 79 | ||
aa) Die Konstellation | 79 | ||
bb) Die Lösung nach der Ausschließlichkeitstheorie | 79 | ||
c) Fall 3: Verletzung der gesetzlichen Unterhaltspflicht | 83 | ||
aa) Die Konstellation | 83 | ||
bb) Die Lösung nach der Ausschließlichkeitstheorie | 83 | ||
d) Fall 4: Äußerungsrecht | 85 | ||
aa) Die Konstellation | 85 | ||
bb) Die Lösung nach der Ausschließlichkeitstheorie | 85 | ||
e) Fall 5: Zwangsvollstreckungsverfahren | 86 | ||
aa) Die Konstellation | 86 | ||
bb) Die Lösung nach der Ausschließlichkeitstheorie | 87 | ||
f) Fall 6: Herausgabeanspruch | 88 | ||
aa) Die Konstellation | 88 | ||
bb) Die Lösung nach der Ausschließlichkeitstheorie | 89 | ||
g) Fall 7: Vertragswidriger Gebrauch von Fahrzeugen | 90 | ||
aa) Die Konstellation | 90 | ||
bb) Die Lösung nach der Ausschließlichkeitstheorie | 90 | ||
h) Fall 8: Recht am eigenen Bild | 91 | ||
aa) Die Konstellation | 91 | ||
bb) Die Lösung nach der Ausschließlichkeitstheorie | 91 | ||
i) Fall 9: Geistiges Eigentum | 92 | ||
aa) Die Konstellation | 92 | ||
bb) Die Lösung nach der Ausschließlichkeitstheorie | 92 | ||
j) Fall 10: Schutz von finanziellen Ansprüchen | 94 | ||
aa) Die Konstellation | 94 | ||
bb) Die Lösung nach der Ausschließlichkeitstheorie | 94 | ||
cc) Exkurs: Unterschlagung | 96 | ||
k) Fall 11: Verstoß gegen eine Benutzungsordnung | 96 | ||
aa) Die Konstellation | 96 | ||
bb) Die Lösung nach der Ausschließlichkeitstheorie | 97 | ||
2. Die fehlende Stringenz in der Rechtsprechung | 97 | ||
a) Ausdrückliche Abkehr von der Ausschließlichkeitstheorie | 98 | ||
b) „Konkludente“ Abkehr von der Ausschließlichkeitstheorie | 100 | ||
c) Verkennen einer Gefahr für die objektive Rechtsordnung | 102 | ||
d) Anwendung der an sich unanwendbaren Privatrechtsklauseln | 103 | ||
II. Die (übersehene) Relativität der Definitiondes privaten Rechts | 107 | ||
1. Erfordernis einer konkreten Betrachtung | 107 | ||
2. Die Folgewidrigkeit der allgemeinen Meinung | 109 | ||
III. Erfordernis einer abweichenden Auslegung | 110 | ||
1. Die Wankelmütigkeit der allgemeinen Meinung | 111 | ||
2. Verkannte Konsequenzen | 113 | ||
3. Fehlende Praktikabilität | 114 | ||
4. Zwischenergebnis | 114 | ||
D. Naheliegende Auslegungsmöglichkeiten | 114 | ||
I. Beschränkung des Anwendungsvorrangs auf Straftat- und Ordnungswidrigkeitstatbestände | 115 | ||
1. Historischer Ursprung der Ausschließlichkeitstheorie | 115 | ||
2. Zum Scheitern verurteilter Ansatz | 117 | ||
a) Subjektiver Tatbestand als notwendiges Korrektiv | 118 | ||
b) Ausschließlich individualschützende Ordnungswidrigkeiten | 119 | ||
c) Ergebnis | 121 | ||
II. Differenzierung zwischen Gefahr und Störung | 121 | ||
1. Störungsbeseitigung als im Kern zivilrechtliche Auseinandersetzung | 122 | ||
2. Die Auffassung des Preußischen Oberverwaltungsgerichts | 124 | ||
3. Zum Scheitern verurteilter Ansatz | 125 | ||
a) Unüberwindbare Abgrenzungsschwierigkeiten | 126 | ||
b) Störungsbeseitigung kein sachgerechter Anknüpfungspunkt für einen Dispens des Subsidiaritätsprinzips | 127 | ||
c) Ergebnis | 128 | ||
III. Behandlung von Privatklage- und absoluten Antragsdelikten | 129 | ||
1. Privatklagedelikte | 129 | ||
a) Vorüberlegungen | 129 | ||
b) Keine Rechtfertigung einer gesonderten Behandlung | 131 | ||
c) Ergebnis | 133 | ||
2. Absolute Antragsdelikte | 133 | ||
a) Vorüberlegungen | 134 | ||
b) Keine Rechtfertigung einer gesonderten Behandlung | 134 | ||
c) Bedeutungslosigkeit des Strafantrags für das präventiv-polizeiliche Handeln | 135 | ||
aa) Alleinige Relevanz des Strafantrags für die polizeiliche Störungsbeseitigung | 136 | ||
bb) Begründung eines Antragserfordernisses | 137 | ||
cc) Irrelevanz des Strafantragserfordernisses im Hinblick auf die Privatrechtsklauseln | 138 | ||
d) Ergebnis | 139 | ||
IV. Resümee | 140 | ||
E. Auslegung der Privatrechtsklauseln | 141 | ||
I. Grammatikalische Auslegung | 141 | ||
1. Der Begriff des Rechts | 141 | ||
a) Differenzierung zwischen Rechten und Rechtsgütern | 142 | ||
b) Offener Wortlaut der Privatrechtsklauseln | 143 | ||
2. Der Begriff „Privat“ | 144 | ||
a) Unergiebigkeit des allgemeinen Sprachgebrauchs | 144 | ||
b) Die unergiebigen Definitionen der allgemeinen Meinung | 144 | ||
c) Identität von privaten und subjektiven Rechten | 146 | ||
aa) Kein Unterschied nach der Definition der allgemeinen Meinung | 147 | ||
bb) Zusammentreffen von privatem und subjektivem Recht | 147 | ||
cc) Subjektives Recht als Oberbegriff für subjektive private und subjektive öffentliche Rechte | 149 | ||
dd) Subjektive öffentliche Rechte kein Bestandteil der öffentlichen Sicherheit | 151 | ||
3. Ergebnisse der grammatikalischen Auslegung | 155 | ||
4. Ausgangslage für die weitere Untersuchung | 156 | ||
II. Historische Auslegung | 156 | ||
1. Differenzierung zwischen Rechten und Rechtsgütern | 157 | ||
a) Unergiebigkeit der Gesetzgebungsgeschichte | 157 | ||
b) Das historische Begriffsverständnis | 158 | ||
aa) Zeitgenössische Rechtsprechung | 159 | ||
bb) Zeitgenössische Literatur | 160 | ||
cc) Zeitgenössische parallele Gesetzgebung | 160 | ||
dd) Ergebnis | 162 | ||
c) Rechtsprechung des PrOVG als Ursprung des Begriffs des privaten Rechts | 162 | ||
2. Anwendungsvorrang der objektiven Rechtsordnung | 164 | ||
a) Der Vorbehalt der Abwehr strafbarer Handlungen nach dem PrOVG | 165 | ||
b) Das Subsidiaritätsprinzip unter Geltung des Preußischen Polizeiverwaltungsgesetzes | 167 | ||
3. Ergebnisse der historischen Auslegung | 169 | ||
III. Systematische Auslegung | 170 | ||
1. Differenzierung zwischen Rechten und Rechtsgütern | 170 | ||
a) Differenzierung in den Legaldefinitionen der öffentlichen Sicherheit | 170 | ||
b) Kein einheitliches Begriffsverständnis in den Polizeigesetzen | 172 | ||
2. Anwendungsvorrang der objektiven Rechtsordnung | 173 | ||
a) Keine Rangfolge der polizeilichen Schutzgüter | 174 | ||
b) Kein Vorrang der polizeilichen Aufgabe der Straftatenverhütung | 174 | ||
3. Ergebnisse der systematischen Auslegung | 176 | ||
IV. Teleologische Auslegung | 176 | ||
1. Die ratio legis der Privatrechtsklauseln | 177 | ||
2. Unvereinbarkeit des Anwendungsvorrangs der objektiven Rechtsordnung mit der gesetzgeberischen Intention | 178 | ||
a) Das grundlegende Missverständnis der allgemeinen Meinung | 179 | ||
b) Umgehungsmöglichkeit des ordentlichen Rechtswegs am Beispiel des Markenrechts | 180 | ||
c) Der kompetenzrechtliche Hintergrund | 185 | ||
3. Straftatenverhütung keine unbeschränkbare polizeiliche Aufgabe | 186 | ||
a) Subsidiaritätsprinzip als notwendige Begrenzung der polizeilichen Straftatenverhütung | 187 | ||
b) Über das Subsidiaritätsprinzip hinweggegangene Entwicklung des Gefahrenabwehrrechts | 188 | ||
c) Kongruenz zur strafprozessualen Rechtslage | 190 | ||
4. Beachtung der grundrechtlichen Schutzpflichten | 191 | ||
a) Gerichtlicher Schutz als Äquivalent zur polizeilichen Gefahrenabwehr | 191 | ||
b) Gesetzgeberischer Gestaltungsspielraum | 193 | ||
5. Unanwendbarkeit des Subsidiaritätsprinzipsbeim Schutz subjektiver Rechtsgüter | 194 | ||
a) Kein „traditioneller Kernbereich“ richterlicher Aufgaben | 195 | ||
b) Keine vorrangige Zuweisung des Schutzes subjektiver Rechtsgüter an die Judikative | 196 | ||
c) Hervorgehobene Bedeutung subjektiver Rechtsgüter | 200 | ||
d) Widerspruch zum Erfordernis einer Glaubhaftmachung | 204 | ||
6. Ergebnisse der teleologischen Auslegung | 205 | ||
V. Resümee | 207 | ||
3. Kapitel: Die Voraussetzungen der Privatrechtsklauseln | 211 | ||
A. Erfordernis eines Antrags des Berechtigten? | 211 | ||
I. Normativer Befund | 212 | ||
II. Antragserfordernis als ungeschriebene Voraussetzung? | 212 | ||
1. Unbedingtes Antragserfordernis? | 212 | ||
2. Bedingtes Antragserfordernis? | 213 | ||
3. Antragserfordernis als rechtslogische Notwendigkeit? | 213 | ||
4. Länderspezifisch differenzierende Auffassung | 215 | ||
5. Die Auffassung der Rechtsprechung | 215 | ||
III. Argumente gegen ein unbedingtes Antragserfordernis | 216 | ||
1. Unmöglichkeit des Schutzes unbekannter Rechteinhaber | 216 | ||
a) Sicherstellung von Bargeld | 216 | ||
b) Die widersprüchliche Auffassung des OVG NRW | 218 | ||
c) Zwischenergebnis | 220 | ||
2. Der Trugschluss eines unbedingten Antragserfordernisses | 220 | ||
a) Begründung eines unbedingten Antragserfordernisses | 220 | ||
b) Keine freiverantwortliche Entscheidung des Rechteinhabers | 221 | ||
c) Verkürzung des Selbstbestimmungsrechts des Rechteinhabers | 223 | ||
3. Maßgeblichkeit des mutmaßlichen Willens des Rechteinhabers | 224 | ||
a) Rechtslage bei der Sicherstellung von Kraftfahrzeugen | 224 | ||
b) Parallele zur Geschäftsführung ohne Auftrag | 225 | ||
aa) Polizeilicher Schutz subjektiver Rechte als fremdnützige Interessenwahrnehmung | 226 | ||
bb) Keine Rechtfertigung einer abweichenden Behandlung der Sicherstellung | 226 | ||
IV. Zwischenergebnis | 227 | ||
V. Die Rechtslage in Baden-Württemberg und Sachsen | 228 | ||
1. Ausgangslage: Die Polizei „zwischen Skylla und Charybdis“ | 228 | ||
2. Teleologische Reduktion als Korrektur einer vom Gesetz unerwünschten Rechtsfolge | 228 | ||
3. Teleologische Reduktion des Antragserfordernisses | 229 | ||
a) Antragserfordernis als gesetzliche Fiktion eines fehlenden Schutzwillens | 229 | ||
b) Keine Rechtfertigung einer abweichenden Behandlung der Sicherstellung | 230 | ||
aa) Kein Vorrang der Sicherstellungsvorschriften | 231 | ||
bb) Gesetzliche Vermutung eines mutmaßlichen Einverständnisses | 232 | ||
c) Unauflösbarer Widerspruch | 233 | ||
d) Übertragbarkeit der gesetzgeberischen Wertung bei der Sicherstellung | 234 | ||
e) Die widersprüchliche Auffassung des VGH BW | 236 | ||
f) Zwischenergebnis | 238 | ||
VI. Exkurs: Bedeutung für den Anwendungsbereich der Privatrechtsklauseln | 238 | ||
VII. Ergebnis | 239 | ||
B. Unerreichbarkeit gerichtlichen Schutzes | 240 | ||
I. Rechtliche Möglichkeit eines gerichtlichen Schutzes | 240 | ||
1. Die Auffassung von Kowalzik | 240 | ||
2. Unerheblichkeit der gerichtlichen Durchsetzbarkeit | 242 | ||
a) Unzulässiges polizeiliches Vorverfahren | 242 | ||
b) Unterschied zur zivilrechtlichen Selbsthilfe | 245 | ||
c) Unvereinbarkeit mit dem aufgabenbeschränkenden Charakter der Privatrechtsklauseln | 245 | ||
d) Fehlende Rechtskenntnisse des Polizeivollzugsdienstes | 246 | ||
II. Unerreichbarkeit in zeitlicher Hinsicht | 248 | ||
1. Die Diversität der Ansätze in der Literatur | 249 | ||
2. Die Auffassung der Rechtsprechung | 250 | ||
a) Maßgeblichkeit des Zeitpunkts einer hypothetischen gerichtlichen Entscheidung? | 251 | ||
b) Maßgeblichkeit der Möglichkeit einer gerichtlichen Antragsstellung? | 254 | ||
3. Rechtzeitig zur Abwehr der für das subjektive Recht bestehenden Gefahr | 254 | ||
a) Gerichtliche Entscheidung als Maßnahme der Gefahrenabwehr | 256 | ||
b) Wirksamwerden der gerichtlichen Entscheidung als maßgeblicher Zeitpunkt | 258 | ||
4. Ergebnis | 261 | ||
III. Unerreichbarkeit in tatsächlicher Hinsicht | 261 | ||
1. Das Identifizierungserfordernis des § 253 Abs. 2 Nr. 1 ZPO | 262 | ||
2. Nicht identifizierbare Störer | 264 | ||
IV. Unerheblichkeit von Verschuldensfragen | 266 | ||
1. Relevante Konstellation | 267 | ||
2. Unzulässige Beschränkung des zivilprozessualen Dispositionsgrundsatzes | 267 | ||
3. Ungerechtfertigte Sanktionierung des Rechteinhabers | 268 | ||
4. Praktische Erwägungen | 269 | ||
5. Ergebnis | 269 | ||
V. „Unzumutbarkeit“ gerichtlichen Schutzes? | 269 | ||
1. Die Entscheidung des VGH BW | 270 | ||
2. „Unzumutbarkeit“ gerichtlichen Schutzes als teleologische Reduktion der Privatrechtsklauseln | 271 | ||
3. Entbehrlichkeit einer teleologischen Reduktion | 271 | ||
4. „Unzumutbarkeit“ gerichtlichen Schutzes keine hinreichende Bedingung der Privatrechtsklauseln | 274 | ||
C. Vereitelung oder wesentliche Erschwerung der Rechtsverwirklichung | 275 | ||
I. Oftmals übersehene Voraussetzung der Privatrechtsklauseln | 275 | ||
1. Bestandsaufnahme in der Literatur | 275 | ||
2. Die Auffassung der Rechtsprechung | 277 | ||
II. Rechtsverwirklichung als (gerichtliche) Durchsetzung des subjektiven Rechts | 279 | ||
1. Die ratio legis der gesetzlichen Voraussetzung | 280 | ||
2. Bedeutung der gesetzlichen Voraussetzung bei der polizeilichen Störungsbeseitigung | 281 | ||
III. Der Begriff der Vereitelung respektive wesentlichen Erschwerung der Rechtsverwirklichung | 281 | ||
1. Übertragbarkeit der zivilrechtlichen Terminologie | 282 | ||
2. Subsumtion am Beispiel privatrechtlicher Forderungen | 282 | ||
IV. Grenzen des gesetzlichen Abgrenzungskriteriums | 283 | ||
1. Durchsetzung des aus einem subjektiven Recht erwachsenden Anspruchs | 283 | ||
2. Unterlassungsanspruch als maßgeblicher Anknüpfungspunkt | 285 | ||
3. Die Problematik bei Unterlassungsansprüchen | 285 | ||
a) Faktische Unmöglichkeit einer Vereitelung bzw. wesentlichen Erschwerung der Anspruchsdurchsetzung | 285 | ||
aa) Anspruchsvereitelung | 287 | ||
bb) Wesentliche Erschwerung der Anspruchsdurchsetzung | 288 | ||
b) Das Dilemma | 288 | ||
c) Aktualität der Problematik für die Ausschließlichkeitstheorie | 289 | ||
V. Teleologische Auslegung des Erfordernisses der Vereitelung bzw. wesentlichen Erschwerung der Rechtsverwirklichung | 291 | ||
1. Die zugrundeliegende gesetzgeberische Wertung | 291 | ||
2. Die Parallelproblematik im vorläufigen Rechtsschutz des Zivilprozesses | 293 | ||
3. Unzumutbarkeit der Rechtsbeeinträchtigung | 294 | ||
a) Vereitelung der Anspruchsdurchsetzung bei zeitgebundenen Beeinträchtigungen | 295 | ||
b) Substanzbeeinträchtigung/Höhe des drohenden Schadens | 297 | ||
c) Umgehung zivilprozessualer Vollstreckungsvorschriften | 298 | ||
aa) Die Entscheidung des VG Aachen | 298 | ||
bb) Bedenken gegen die Auffassung des VG Aachen | 299 | ||
cc) Indizieller Charakter des Blicks auf reguläres Vollstreckungsverfahren | 302 | ||
d) Abgrenzung zum Unzumutbarkeitsbegriff des VGH BW | 303 | ||
4. Exkurs: Bedeutung der Problematik für den Anwendungsbereich der Privatrechtsklauseln | 303 | ||
VI. Ergebnis | 304 | ||
VII. Verhältnis zu zivilrechtlichen Selbsthilferechten | 305 | ||
1. Zurücktreten polizeilicher Befugnisse hinter zivilrechtliche Selbsthilferechte? | 305 | ||
2. Unbeachtlichkeit etwaiger Selbsthilferechte | 306 | ||
D. Erfordernis einer Glaubhaftmachung/Notwendigkeit einer Plausibilitätsprüfung | 307 | ||
I. Glaubhaftmachung als ungeschriebene Voraussetzung der Privatrechtsklauseln? | 307 | ||
II. Glaubhaftmachung als Voraussetzung eines Anspruchs auf polizeiliches Einschreiten | 309 | ||
III. Notwendigkeit einer polizeilichen Plausibilitätsprüfung | 311 | ||
1. Glaubhaftmachung als Wahrscheinlichkeitsmaßstab der Gefahrenprognose | 312 | ||
2. Plausibilitätsprüfung als Äquivalent zur Glaubhaftmachung | 312 | ||
3. Bestehen eines subjektiven Rechts als Vorfrage der Gefahrenprognose | 313 | ||
4. Maßgeblichkeit der Perspektive ex ante | 315 | ||
IV. Ergebnis | 316 | ||
4. Kapitel: Rechtsfolge der Privatrechtsklauseln | 317 | ||
A. (Entschließungs-)Ermessensreduzierung auf Null | 317 | ||
B. Grundsätzliche Beschränkung auf vorläufige Maßnahmen | 318 | ||
I. Rechtsschutzermöglichende polizeiliche Maßnahmen | 319 | ||
II. Rechtsschutzsichernde polizeiliche Maßnahmen | 320 | ||
1. Widerstreitende verfassungsrechtliche Vorgaben | 320 | ||
2. Befristung der polizeilichen Maßnahme bis zur Erreichbarkeit gerichtlichen Schutzes | 322 | ||
III. Kein abschließender Katalog polizeilicher Maßnahmen | 322 | ||
C. Ausnahmsweise Zulässigkeit von endgültigen Maßnahmen | 323 | ||
I. Endgültige Maßnahmen als Ersetzung des gerichtlichen Rechtsschutzes | 324 | ||
II. Rechtfertigung rechtsschutzersetzender polizeilicher Maßnahmen | 324 | ||
1. Relevante Konstellationen | 324 | ||
2. Notwendigkeit endgültiger Maßnahmen zur Beendigung unzumutbarer Rechtsbeeinträchtigungen | 326 | ||
3. Eng auszulegende Ausnahmekonstellation | 327 | ||
4. Exkurs: Unbeachtlichkeit der gerichtlichen Durchsetzbarkeit des Anspruchs | 328 | ||
III. Ergebnis | 329 | ||
D. Die Problematik bei Unterlassungsansprüchen | 329 | ||
I. Unmöglichkeit einer Differenzierung zwischen rechtsschutzsichernden und rechtsschutzersetzenden Maßnahmen | 330 | ||
II. Beschränkung auf vorläufige Anspruchsdurchsetzung | 331 | ||
E. Das Verhältnis vorläufiger Maßnahmen zum zivilgerichtlichen Rechtsschutz | 332 | ||
I. Die Problematik | 332 | ||
II. Beschränkung der Problematik auf rechtsschutzsichernde Maßnahmen | 332 | ||
III. Anleihe bei den Vorschriften zur polizeilichen Wohnungsverweisung | 333 | ||
1. Wohnungsverweisung als Sonderfall rechtsschutzsichernder Maßnahmen | 333 | ||
2. Übertragbarkeit des Regelungssystems auf die Privatrechtsklauseln | 335 | ||
a) Befristung der Maßnahmen | 335 | ||
aa) Bemessung der Frist | 336 | ||
bb) Fristverlängerung bei Beantragung gerichtlichen Schutzes? | 336 | ||
cc) Keine Befristung eo ipso | 337 | ||
b) Rechtsgestaltende Wirkung gerichtlicher Entscheidungen? | 338 | ||
aa) Wegfall der Rechtfertigung des polizeilichen Kompetenzübergriffs | 338 | ||
bb) Keine Unwirksamkeit eo ipso | 339 | ||
IV. Polizeiliche Sicherungsmaßnahmen während des gerichtlichen Verfahrens | 340 | ||
1. Die Entscheidung des VG Karlsruhe | 340 | ||
2. Fortbestand polizeilicher Befugnisse | 342 | ||
V. Pflicht des Rechteinhabers zur Einleitung eines zivilgerichtlichen Verfahrens? | 343 | ||
1. Die bejahende Auffassung des VG Köln | 343 | ||
2. Bedenken gegen die Auffassung des VG Köln | 343 | ||
VI. Verweis auf den Zivilrechtsweg – keine Problematik der Privatrechtsklauseln | 345 | ||
VII. Ergebnis | 345 | ||
F. Terminologie: Eilfallzuständigkeit,Notzuständigkeit oder subsidiäre Zuständigkeit? | 346 | ||
I. Privatrechtsklauseln als zuständigkeitsregelnde Vorschriften | 346 | ||
II. Eilfallzuständigkeit statt subsidiärer Zuständigkeit? | 347 | ||
III. Berechtigung der Bezeichnungals subsidiäre Zuständigkeit | 348 | ||
5. Kapitel: Ergebnisse der Untersuchung | 350 | ||
A. Der Anwendungsbereich der Privatrechtsklauseln | 350 | ||
I. Die Ausschließlichkeitstheorie der allgemeinen Meinung | 350 | ||
II. Die hier vertretene Auslegung: Schutz subjektiver Rechte (nicht Rechtsgüter) ohne Anwendungsvorrang der Unversehrtheit der objektiven Rechtsordnung | 351 | ||
B. Die Voraussetzungen der Privatrechtsklauseln | 351 | ||
I. Kein ungeschriebenes Antragserfordernis | 352 | ||
II. „Gerichtlicher Schutz nicht rechtzeitig zu erlangen“ | 352 | ||
1. Unerheblichkeit der gerichtlichen Durchsetzbarkeit | 353 | ||
2. Unerheblichkeit von Verschuldensfragen | 353 | ||
III. „Verwirklichung des Rechts vereitelt oderwesentlich erschwert“ | 353 | ||
IV. Kein Erfordernis der Glaubhaftmachung | 354 | ||
C. Rechtsfolgen der Privatrechtsklauseln | 354 | ||
I. Grundsätzliche Beschränkung auf vorläufige Maßnahmen | 354 | ||
II. Ausnahmsweise Zulässigkeit endgültiger Maßnahmen | 354 | ||
III. Spannungsverhältnis zwischen rechtsschutzsichernden Maßnahmen und zivilgerichtlichem Rechtsschutz | 355 | ||
1. Erfordernis einer Befristung | 355 | ||
2. Auswirkungen einer zivilgerichtlichen Entscheidung | 355 | ||
3. Auswirkungen eines anhängigen Verfahrens/Keine Pflicht zur Verfahrenseinleitung | 356 | ||
4. Terminologie | 356 | ||
D. Bedeutung der Ergebnisse für die polizeiliche Praxis | 356 | ||
I. Hausbesetzung in Kerpen-Manheim | 356 | ||
1. Unerreichbarkeit gerichtlichen Schutzes in tatsächlicher Hinsicht | 357 | ||
2. Drohende Vereitelung des Räumungsanspruchs | 357 | ||
3. Räumung des Hauses als unzulässige endgültige Maßnahme | 357 | ||
4. Ergebnis | 359 | ||
II. Geiselnahme im Kölner Hauptbahnhof | 360 | ||
III. Die dargestellten Beispielsfälle | 360 | ||
E. Schlussbemerkung | 361 | ||
Literaturverzeichnis | 362 | ||
Stichwortverzeichnis | 377 |