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Birr, J. (2022). Der Schatten des Wanderers – Einzelfall, Rechtswandel und Fortschritt in Rudolf von Jherings Lehre vom Rechtsgefühl. Herleitung eines Mehrebenenmodells seines komplexen Rechtsgefühlsbegriffs. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58649-3
Birr, Josefa. Der Schatten des Wanderers – Einzelfall, Rechtswandel und Fortschritt in Rudolf von Jherings Lehre vom Rechtsgefühl: Herleitung eines Mehrebenenmodells seines komplexen Rechtsgefühlsbegriffs. Duncker & Humblot, 2022. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-58649-3
Birr, J (2022): Der Schatten des Wanderers – Einzelfall, Rechtswandel und Fortschritt in Rudolf von Jherings Lehre vom Rechtsgefühl: Herleitung eines Mehrebenenmodells seines komplexen Rechtsgefühlsbegriffs, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-58649-3

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Der Schatten des Wanderers – Einzelfall, Rechtswandel und Fortschritt in Rudolf von Jherings Lehre vom Rechtsgefühl

Herleitung eines Mehrebenenmodells seines komplexen Rechtsgefühlsbegriffs

Birr, Josefa

Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 207

(2022)

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About The Author

Josefa Birr studierte Rechtswissenschaften in Göttingen. Nach dem ersten Staatsexamen im Jahr 2014 war sie bis Anfang 2022 (wissenschaftliche) Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Römisches Recht, Bürgerliches Recht und Neuere Privatrechtsgeschichte an der juristischen Fakultät der Georgia Augusta bei ihrer Doktormutter Prof. Dr. Inge Hanewinkel in Göttingen. Von 2019 bis 2021 leistete sie ihren juristischen Vorbereitungsdienst im OLG-Bezirk Braunschweig. Heute arbeitet sie im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Hannover.

Abstract

Als der in der Jurisprudenz nach wie vor schillernde Begriff des Rechtsgefühls im 19. Jahrhundert Schule machte, gab es kaum einen namhaften Rechtswissenschaftler, der sich nicht hierzu äußerte. Vom berühmten Pandektisten und Rechtsempiriker Rudolf von Jhering ist in der Sekundärliteratur allerdings meist nur kursorisch die Rede.

Im Rahmen der Dissertation erfolgt erstmals eine umfangreiche Analyse des Jheringschen Rechtsgefühlsphänomens unter Befragung der Nachbarwissenschaften vor dem Hintergrund der methodischen Entwicklungen der Jurisprudenz im 19. Jahrhundert. Die Arbeit entwickelt ein mehrdimensionales Modell des Jheringschen Rechtsgefühlsbegriffs. Dies geschieht unter Einbezug nicht nur Jherings veröffentlichter Werke über das Rechtsgefühl, die erstmalig in sein wissenschaftliches Gesamtwerk eingeordnet werden. Vielmehr werden auch bisher unveröffentlichte, insbesondere spruchrichterliche Schriften aus Jherings Göttinger Nachlass ausgewertet. Im Rechtsgefühl, wie Jhering es verstand, verbinden sich Einzelfall und Zweck des Gesetzes mit der Lebenserfahrung des Rechtsanwenders. Es ist der Inbegriff lebendiger Dogmatik und Rechtsfortbildung.
»The Shadow of the Wanderer. Individual Case, Legal Change and Progress in Rudolf von Jhering's Doctrine of »Rechtsgefühl«. Derivation of a Multi-level Model of His Complex Concept of »Rechtsgefühl««: The study deals with the doctrine of »Rechtsgefühl« as developed by the famous pandectist and legal empiricist Rudolf von Jhering (1818-1892). The colourful concept of »Rechtsgefühl« is discussed extensively and impressively in the literature, though Jhering’s key contribution usually receives only cursory mention. This study is intended to show the great significance of Jhering’s »Rechtsgefühl«.

»Rechtsgefühl«, as he perceived it, combines a practical consideration of individual cases with a reflection of the purposes of law and the life experience of its observer. It is the essence of a living legal doctrine and the progress of law.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 13
I. Forschungsinteresse 13
II. Forschungsstand und -desiderat 15
1. Stand der Forschung zu Jhering allgemein 15
2. Stand der Forschung zu Jherings Rechtsgefühl 16
III. Ziel und Gang der Untersuchung 18
A. Der Jurist Jhering 21
I. Jhering und die Historische Rechtsschule 21
1. Gegenseitige Emanzipation von Rechtsdogmatik und Rechtsgeschichte 26
2. Überwindung der Volksgeistlehre 35
3. Kampf gegen die Begriffsjurisprudenz 43
4. Forderung nach vereinter Tätigkeit von Theorie und Praxis 51
II. Jherings rechtswissenschaftliche Methode 54
1. Rechtshistorische Methode 57
2. Rechtsdogmatische Methode – „Die höhere Jurisprudenz oder die naturhistorische Methode“ 60
3. Methodenkritische Wende 66
B. Allgemeine Phänomenologie des Rechtsgefühls in den Wissenschaften 76
I. Etymologie des „Rechtsgefühls“ 77
1. Erstes Auftreten des Begriffs „Rechtsgefühl“ 78
2. Kompositum aus den Worten „Recht“ und „Gefühl“ 81
3. Abgrenzung zu semantischen Derivaten 83
II. Das Rechtsgefühl in den Nachbarwissenschaften 85
1. Rechtsgefühl in der schönen Literatur und Dichtung 86
2. Rechtsphilosophische Lehren über das Rechtsgefühl 94
3. Objektivierung des Rechtsgefühls durch die Physiologie und Psychologie 101
III. Die Bedeutung des Rechtsgefühls im juristischen Diskurs 106
1. Historische Rechtsschule und Volksgeist 107
2. Hinwendung zur naturwissenschaftlichen Erkenntnismethode des Rechts 112
3. Neues Detailinteresse zu Beginn des 20. Jahrhunderts 118
C. Exemplarische Fallstudien zum Jheringschen Rechtsgefühl 127
I. Die Gerichtspraxis 128
II. Jherings Anwendung des Rechtsgefühls am Rechtsfall 131
1. Der Schiffspartenfall 132
2. Der Oheim-Fall 134
a) Fall- und Prozessgeschichte 135
b) Jherings rechtliche Beurteilung der Streitsache 138
c) Folgerungen für das Jheringsche Rechtsgefühl 141
3. Der Lucca-Pistoja-Eisenbahnstreit und -Actienstreit 142
4. Der Rechtsstreit Weise wider Zech 145
5. Sonstige Rechtsfälle 147
a) Das Rechtsinstitut der culpa in contrahendo 147
b) Der Rechtsstreit mit seinem Dienstmädchen Caroline Kuhl 149
c) Das Rechtsinstitut ,Kauf bricht Miete‘ 153
III. Jherings Methode der Falllösung 154
IV. Das Rechtsgefühl des Richters 156
D. Chronologische Analyse des Rechtsgefühls in Jherings wissenschaftlichem Gesamtwerk 160
I. Jherings Begriff des Rechts 161
II. Die Entwicklung des Jheringschen Rechtsgefühlsbegriffs 165
1. Geist des römischen Rechts auf den verschiedenen Stufen seiner Entwicklung 166
2. Ist die Jurisprudenz eine Wissenschaft? 172
3. Der Kampf um’s Recht 174
4. Der Zweck im Recht 179
5. Ueber die Entstehung des Rechtsgefühles 184
6. Einleitung zur Entwicklungsgeschichte des römischen Rechts 188
E. Mehrebenenmodell des Jheringschen Rechtsgefühls 190
I. Ursprung des Rechtsgefühls 191
II. Verhältnis von Recht und Rechtsgefühl 196
III. Die affektive und kritische Funktion des Rechtsgefühls 199
1. Die affektive Form 201
2. Die kritische Funktion 202
3. Zwischenfazit 203
IV. Träger des Rechtsgefühls 204
V. Das Ideal – Die höchste Ausbildung des Rechtsgefühls 206
VI. Die Bedeutung des Jheringschen Geschichtsverständnisses für sein Verständnis vom Rechtsgefühl 209
VII. Synergieeffekt von subjektiven und objektiven Anteilen des Rechtsgefühls 213
Ergebnis 217
I. Fazit 217
II. Ausblick 224
Anhang: Rudolf Jherings Gutachten zum Oheim-Fall 230
Quellen- und Literaturverzeichnis 246
Stichwortverzeichnis 286