Volkswirtschaft besser verstehen
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Volkswirtschaft besser verstehen
Das Ungefähre in der Nationalökonomik
(2022)
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Adolf Wagner war Gründungsdirektor des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung (IEW) der Universität Leipzig, und vormals auch Direktor des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) der Universität Tübingen sowie Lehrstuhlinhaber an den Universitäten Marburg, Tübingen und Leipzig. Er war 29 Jahre Mitherausgeber der »Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik« (davon 11 Jahre geschäftsführend), mehrmals Dekan und an der Universität Leipzig auch Prorektor. Im vorakademischen Berufsleben war er erfolgreich im bayerischen Sparkassenwesen engagiert.Abstract
Die Frage, welcher Bedingungen eine bestimmte staatlich eingebundene Volkswirtschaft (Nationalökonomie) bedarf, um gut zu funktionieren, wird von Fachleuten ganz unterschiedlich und zudem auch ungenau beantwortet. Doch Dissens und Konflikt sind der Materie der Nationalökonomik immanent, auch wenn diese sich oft als eine Art Sozialphysik mit Regeln zeigen möchte, die immer und überall Gültigkeit beanspruchen können. Tatsächlich ist sie jedoch trotz mathematischer Ausdrucksweisen gezwungen, mit unscharfen Variablen, ungenauen Daten und weichen Verknüpfungen zu arbeiten. Das Ungenaue, Ungefähre und Mehrdeutige einer Sozialwissenschaft vermag die Nationalökonomik nicht abzuschütteln. Dies wird im vorliegenden Buch näher ausgeführt, so dass der Leser zu einer angemessenen Erwartung gegenüber nationalökonomischen Analysen findet. Als eine Kernfrage bleibt, ob vergangenheitsbewährte Quasi-Theorien sich für zukunftstaugliche Aussagen eignen.»Economics Revisited. On the Immanent Inaccuracy of Economics. To Adolph Wagner (1835-1917)«: Up to now economic theory is presented as mathematical economics with the scent of a precise and homogenous theory. But in the end we have fuzziness - in variables, data and supposed functional relations. Differences between the existing economies as well as rapid changes by all kinds of innovations and demografic impulses would perhaps require fuzzy mathematics, nearly without any possibilities of prediction. The reasons are outlined in the book in hand.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung: Dreierlei Antriebe zur Bereinigung der Nationalökonomik | 9 | ||
Teil A: Menschen und Bevölkerungen | 15 | ||
1. Veränderliche Menschen und Bevölkerungen | 15 | ||
1.1 Das vorrangige Studium des Menschen | 15 | ||
1.2 Die Typenvielfalt der Menschen | 15 | ||
1.3 Das Staatsvolk der Staatsangehörigen wird unscharf | 16 | ||
1.4 Eine soziologisch-demografische Begriffsbestimmung der Bevölkerung | 16 | ||
1.5 Fakten der Populationsdynamik | 17 | ||
1.6 Solidaristische Menschen, Satisfizierungsverhalten und Umgestaltung der Welt | 17 | ||
1.7 Sachpolitik und öffentliche Meinung | 18 | ||
2. Eine Veblen-Schopenhauer-Bevölkerung und Gesellschaft | 19 | ||
2.1 Ein Blick auf das Ganze | 19 | ||
2.2 Konflikthafte evolutorische Wirtschaftsbevölkerung? | 20 | ||
2.3 Opferbereite, rechtschaffene bürgerliche Gesellschaft? | 20 | ||
3. Macht haben und Macht ausüben | 20 | ||
4. Globalisierung, Wirtschaftsunion und Neo-Kolonialismus | 22 | ||
4.1 Altbekannte Erscheinungen | 22 | ||
4.2 Der zweckmäßige und haltbare Zuschnitt eines Wirtschaftsgebietes | 22 | ||
4.3 Auf dem Weg zu einem EU-Staatsvolk | 25 | ||
4.4 Gibt es Tendenzen zu Imperialismus und zu Neo-Kolonialismus? | 25 | ||
Teil B: Geld, Zeit und Machtzuteilung | 27 | ||
5. Geldwohlstand und Zeitwohlstand | 27 | ||
5.1 Arbeitsfreude und Zeitwohlstand | 27 | ||
5.2 Der Mensch lebt nicht vom Brot allein | 28 | ||
5.3 Geldoptimale und zeitoptimale Konsumpläne | 30 | ||
5.4 Heteronome Änderungen der Spar- und Konsumquoten | 31 | ||
6. Budgetdisziplin stabilisiert individuell und kollektiv | 32 | ||
7. Aktive Buchgeldschöpfung und Machtzuteilung | 33 | ||
8. Die Nicht-Neutralität von Geldmengenänderungen | 35 | ||
Teil C: Maschinerie und Methodologie | 37 | ||
9. Die Fehlvorstellung vom „Maschinenmodell“ | 37 | ||
10. Die Nationalökonomik ist keine Sozialphysik | 38 | ||
11. Ungefähre, unscharfe und bereinigte Ökonomik | 41 | ||
11.1 Bereinigte Ökonomik | 41 | ||
11.2 Ungefähre Ökonomik | 42 | ||
11.3 Unscharfe Ökonomik trotz Mathematik | 42 | ||
11.4 Aggregation und „aggregative Stabilität“ | 43 | ||
11.5 Wassily Leontief oder Wilhelm Röpke? | 43 | ||
12. Staatsform und Menschenbild | 44 | ||
Teil D: Starker Staat und neue Modellierung | 47 | ||
13. Zwischen Skepsis und Hoffnung auf den guten, starken Staat | 47 | ||
Ein Steckbrief moderner Demokratien: Das „Magische Neuneck“ | 48 | ||
What is good for General Motors … | 49 | ||
14. Dynamische Makromodelle transportieren Wirtschaftstheorien für Epochen von Regionen | 50 | ||
Oftmals gibt es unterschiedliche Modelle und Erklärungen bei gleicher Datenbasis | 52 | ||
15. Verformungen der Makromodelle als Strukturwandel und Evolution | 54 | ||
16. Stützel-Raabe-Modelle mit Einperioden-Theorien zu bevorzugen | 55 | ||
Teil E: Wachstumszyklen, Resilienz und Regionales | 61 | ||
17. „Step Cycles“ als evolutorische gesamtwirtschaftliche Entwicklung | 61 | ||
18. Induzierte Resilienz? | 64 | ||
18.1 Stoßfestigkeit oder Resilienz als Phänomen | 64 | ||
18.2 Angeregte oder induzierte Resilienz durch Störungen als eine Möglichkeit | 65 | ||
18.3 Herleitung von Sicherheitskonzeptionen aus Bedrohungsbildern? | 65 | ||
19. Macht im Kreislauf-Ungleichgewicht | 66 | ||
20. Regionalökonomik: Endogene Potenziale | 68 | ||
20.1 Anhaltende regionale Ungleichheit und der Cyberspace | 68 | ||
20.2 Kontrafaktischer Glaube an eine „Angleichung der Lebensverhältnisse“ | 69 | ||
20.3 Regional-sektoral geprägte Input-Output-Tabellen | 72 | ||
20.4 Sozialpsychologische Momente | 73 | ||
Teil F: Kapitalien, Impulse und Vorauswirtschaft | 74 | ||
21. Unechte Kapitalakkumulation | 74 | ||
21.1 Individuelles Erfolgsstreben und kollektives Wachstum | 74 | ||
21.2 Badewannen-Theorem plus „Malleability“-Annahme | 75 | ||
21.3 Kapital im „Golden Age“ | 76 | ||
22. Wicksell-Effekte verbinden Geldkapital und Realkapital | 77 | ||
22.1 Wachstum und die Akkumulation des Kapitals | 77 | ||
22.2 Dynamische Investitionseffekte bei Realkapital-Preisänderungen | 77 | ||
22.3 Positive und negative Wicksell-Effekte | 78 | ||
22.4 Implizite Wicksell-Effekte | 78 | ||
22.5 Makromarkt-Ungleichgewichte und der Kaldor-Mechanismus | 78 | ||
22.6 Von der Drei- zu einer Vier-Märkte-Makroökonomik übergehen? | 79 | ||
23. Entwicklungsimpulse durch Geldkapital | 80 | ||
23.1 Abkehr von makroökonometrischen Epochen-Modellen | 80 | ||
23.2 Das Ungefähre der Multiplikatoren- und Systemanalyse | 83 | ||
23.3 Die einperiodige Stützel-Raabe-Konzeption für die Evolutorische Makroökonomik | 84 | ||
24. Fortschritte, Vorauswirtschaft und Faktorpreis-Grenzen | 88 | ||
24.1 Letzte Maßstäbe vorab: R-Wohlfahrt und / oder M-Wohlfahrt? | 88 | ||
24.2 Der Wissens- oder Forschungstransfer aus den Hochschulen | 88 | ||
24.3 B-, C-, F- und S-Innovationen steigern Sozial- oder Inlandsprodukt | 89 | ||
24.4 „Vorauswirtschaft“ als später Nachlauf zu Phasen- und Stufentheorien | 92 | ||
24.5 Faktorpreis-Grenzen | 92 | ||
Teil G: Abschließende Bemerkungen | 94 | ||
25. Frühe Schritte der Erneuerung durch Adolph Wagner (1835–1917) | 94 | ||
25.1 Mit seiner bevölkerungsökonomischen Einlassung … | 94 | ||
25.2 Mit Bezügen zu den Demokratiemechanismen … | 94 | ||
25.3 Mit verteilungstheoretischem Eintreten | 95 | ||
25.4 Mit engagiertem Eintreten für ein empirisch-statistisches Arbeiten … | 95 | ||
25.5 Mit weiteren Aspekten der neueren Zeit | 96 | ||
26. Für oder gegen das Koexistenzparadoxon? | 97 | ||
26.1 Die methodologische Gretchenfrage | 97 | ||
26.2 Fortschritte und Umsetzung nützlichen Wissens | 98 | ||
26.3 Ein Ja zum Koexistenz-Paradoxon | 99 | ||
26.4 Mögliche Quasi-Theorien nicht generalisieren | 100 | ||
26.5 Ein letzter Blick auf das „Ungefähre“ | 101 | ||
Exkurs: Die wichtigsten eigenen Befunde wissenschaftlicher Art | 101 | ||
Literatur | 103 | ||
Anhänge | 110 | ||
Anhang 1: „How to get Europe and the Euro shockproof?“ | 110 | ||
Anhang 2: Begrenztes ökonomisches Erfahrungswissen und die Rechtswissenschaft. Einige Thesen und Notizen | 127 | ||
Sachregister | 135 |