Menu Expand

Polis und Nomos

Cite BOOK

Style

Seubert, H. (2005). Polis und Nomos. Untersuchungen zu Platons Rechtslehre. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51307-9
Seubert, Harald. Polis und Nomos: Untersuchungen zu Platons Rechtslehre. Duncker & Humblot, 2005. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51307-9
Seubert, H (2005): Polis und Nomos: Untersuchungen zu Platons Rechtslehre, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51307-9

Format

Polis und Nomos

Untersuchungen zu Platons Rechtslehre

Seubert, Harald

Philosophische Schriften, Vol. 57

(2005)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Die Frage nach dem Gesetz (Nomos) und nach der Gerechtigkeit durchzieht Platons Dialogwerk von Anfang bis Ende. Erstmals werden in dem vorliegenden Buch Genese und systematischer Umriss des Platonischen Rechtsbegriffs im Zusammenhang Platonischen Philosophierens insgesamt nachgezeichnet.

Dies geschieht ausgehend von einer Konfrontierung von Platons frühen Sokrates-Dialogen mit frühgriechischen, in Epos und Tragödie dokumentierten Rechtsbegriffen (dike, themis, nomos). Sodann untersucht Harald Seubert eingehend das Verhältnis von Gesetz und philosophischer Einsicht im 'Kriton' und in der 'Apologie' und zeigt, dass Sokrates' Verhältnis zur Gesetzes-Polis untrennbar von seinem philosophischen Selbstverständnis konzipiert ist. Im Blick auf 'Politeia' und 'Politikos' fragt er, inwieweit die Grundlegung der Gerechtigkeit in der Idee des Guten selbst Rechtscharakter hat. Vor dem skizzierten Hintergrund wird schließlich eine philosophische Interpretation der platonischen 'Nomoi', des oftmals unterschätzten Spätdialogs, profiliert, die insbesondere dessen Methode, der Bestimmung von Gesetzgebung als 'wahrer Politik' und ihrer Beziehung zu Kosmologie und Gottesbegriff nachgeht.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 11
I. Das methodische Feld: Gesetz und Dialog zwischen Schrift und Rede 16
II. Das Sachfeld: Das Gute in der Idee 30
III. Das Wortfeld: Vieldeutigkeit des Gesetzes 35
IV. Der Ort des Gesetzesproblems in der Forschung 43
V. Ausgangspunkt und Gang der Untersuchung 54
Erster Teil: Polis, Tugend und Gesetz 62
I. Der frühgriechische Rechtsbegriff und der Platonische Erkenntnisweg zur Natur der Gerechtigkeit 62
1. DIKE – Göttin und Begriff 62
2. Thesmos und Nomos 72
3. Der göttliche Nomos und seine Auflösung in der griechischen Geschichtsschreibung – Von Thukydides zurück zu Herodot 79
4. Recht und ‚innere Handlung‘ 101
II. Über die Einheit der Tugend und die Gerechtigkeit – Die frühen Platonischen Sokrates-Dialoge 110
1. Der Zusammenhang von Ethik und Aporie in den frühen Tugenddialogen 114
2. Das Problem des Selbstverhältnisses in der Tugend und die Einsehbarkeit des Rechts 119
Erster Kreisgang: Besonnenheit und Selbstwissen als Formgebung der Rechtlichkeit 119
a) ‚Charmides‘ 119
b) ‚Alkibiades‘ 125
Zweiter Kreisgang: Einheit der Tugend und Darstellbarkeit des Rechts 132
a) ‚Menon‘ – Von der Einheit der Tugend als Rechtsproblem 132
b) ‚Protagoras‘ – Von der ‚bürgerlichen Weisheit‘ 140
Dritter Kreisgang: Das ‚kalon‘ der Gerechtigkeit und die Eudaimonie des menschlichen Lebens 146
a) Die Frage nach dem Schönen im ‚Hippias maior‘ 146
b) Gesetz und Frömmigkeit: ‚Euthyphron‘ 152
c) Gesetz als Elenchos und Entdeckung: ‚Minos‘ 159
d) Enkomion auf die Polis-Sittlichkeit: ‚Menexenos‘ 165
III. Recht, Gesetz und philosophische Einsicht in ‚Kriton‘ und ‚Apologie‘ 168
1. Selbstprüfung und Reinigung: Der ‚Kriton‘ 168
a) Die elenchtische Stimme der Gesetze 168
b) Dem besten Grundsatz folgen: Der erste Teil des ‚Kriton‘ 181
2. Der Philosoph und die Gesetze: Zur ‚Apologie‘ 188
a) Wahre Richterschaft in der ‚Apologie‘ 188
b) Polisrecht und der ‚Bios Sokratou‘ 198
Zweiter Teil: Techne, Arete und Natur 216
I. Politeia I – Der Thrasymachos-Dialog 216
1. Der ‚logos tes ousias‘ von Recht und Gerechtigkeit 216
2. Techné und Areté: Die Analogie und ihre Grenzen 224
3. Nutzen der Gerechtigkeit und die Vorfrage nach der Eudaimonie 232
II. ‚Gorgias‘ – Scham und Recht 235
1. Die Unvermeidlichkeit der Scham – oder: Zum Differenzverhältnis von Gerechtigkeit und Physis im ‚Gorgias‘ 235
2. Wer der Rhetor ist 241
3. Gerechtigkeit und Gesetz 245
4. Die zweifache Einheit der Tugend: Recht und Unrecht im Kallikles-Gespräch 251
5. Der Schluss-Mythos des ‚Gorgias‘ 264
Dritter Teil: Recht, Innere Handlung und Idee 269
I. Die Gerechtigkeit selbst: Der Neueinsatz von Politeia II 269
II. Analogien: Die große und die kleine Schrift 276
1. Zur Methode der Analogie 276
2. Gründungsakte: Geschichte und der Weg zur ‚ARCHE‘ 278
III. Natur, Musenkunst, ‚Paideia‘ und die Grundform von Recht und Gerechtigkeit 284
1. Der Ort der ‚Paideia‘ im Gesetz 284
2. Musenkunst und Affekte (,Pathemata‘) 286
3. Anfang und Ziel der Paideia: Das Göttliche 298
4. Musenkunst und Idee: Verweis auf Politeia X 310
5. Mimesis des Menschen und große und kleine Schrift 313
IV. Gestalten der Gerechtigkeit: Die zweite Gesetzgebungsschrift in Politeia V 326
V. Das Feld der ‚entos praxis‘ und die Gesetze 342
VI. Das Gerechte und die Hypothesis der Idee des Guten 350
VII. Analogien der Bestheit: Die Idee des Guten und die drei Gleichnisse der ‚Politeia‘ 370
1. Zum Zusammenhang von Linien- und Sonnengleichnis 371
2. Umlenkung und Rückkehr: Zum ‚Höhlengleichnis‘ und seiner Selbstauslegung 379
VIII. Die Paideia des Philosophen und die philosophische Propädeutik als Gesetzesverhältnis 389
IX. Wider das Rechte – Ungerechtigkeit als Schlechtigkeit 406
X. Jenseits der Verwechselbarkeit: Die wahre Tragödie des Gerechten. Zum X. Buch der ‚Politeia‘ 429
1. Ortlose Lebensform 429
2. Der Mythos des Pamphyliers Er 434
3. Der Gerechte selbst: Bemerkungen zum Schlussmythos im ‚Phaidon‘ 438
XI. Gesetz und königliche Webkunst: Der ‚Politikos‘ 443
1. Die Schwäche der Gesetze 443
2. ‚Physiké areté‘ 450
3. Der Ursprungsmythos des ‚Politikos‘ 456
4. Durchsichten: Der Ort des ‚Politikos‘ in Platons Rechts- und Gesetzeslehre 462
Vierter Teil: Das Sein des Gesetzes. Der Problemaufriss in den ‚Nomoi‘ 470
I. Schriftlichkeit als Charakter des Gesetzes: Eine Vorverständigung 475
II. Ein Gott oder ein Mensch? Das Anfangsproblem in der Gesetzgebung 490
1. Gesetzgebung und Prüfung der ‚areté‘: Der Exkurs über den Rausch 490
2. Die Anrede an die Siedler: Zum Grundverhältnis von Prooimion und Gesetzestext 503
3. Dianoetik: Das Gesetz zwischen Vorgeschichte und Geschichte 514
4. Der Maßstab der Gesetzgebung und ihre Corollarbedingungen 536
5. Einheit als Skopus der Gesetzgebung 542
III. Gesetzgebung als ‚Wahre Politik‘: Das Gesetz und der Begriff des Guten 547
IV. Die Bauform des Gesetzeswerkes 551
1. Tektonische Zusammenhänge 551
a) Gliederungsschemata 551
b) Die philosophische Bedeutung dianoetischen Fragens 563
2. Statutarische Gesetzgebung 566
a) Eros und Paideia 566
b) Paideia und ungeschriebenes Gesetz 573
c) Familie und Haus: Von der nomologischen Bedeutung der Grenze 582
d) Nomothetische Archontik 590
e) Die Logik der Strafe 594
V. Der Gott und der Gipfel der Gesetzgebung: Zu Nomoi X und XII 613
VI. Gesetz und Tugendlehre: Der Schluss-Stein der ‚Nomoi‘ 629
Abschluss 639
Literatur 667
I. Textausgaben 667
II. Forschungsliteratur 667
Verzeichnisse 677
I. Personenverzeichnis 677
II. Götter- und Heroennamen, Gestalten aus der Dichtung und aus Platonischen Dialogen 685
III. Sachwortverzeichnis 687
IV. Stellenverzeichnis 693
1. Loci Platonici 693
2. Sonstige antike Autoren und Zeugnisse 729